Schreiber aus Zirbenholz ?
Moderator: Forenteam
- frank4001
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Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo zusammen,
ich brauch mal die Hilfe von erfahrenen Schreiber-Drechslern.
Bisher habe ich ein paar Berliner Kugelschreiber und auch Hamburg Füller gedrechselt.
Nun hat mich ein Bekannter gebeten ihm einen Füller aus Zirbenholz zu drechseln.
Mein erster Reflex war, oh das ist nicht das erste Holz meiner Wahl.
Die Wandungen werden doch relativ dünn und die Oberfläche muss auch behandelt werden.
Welche Erfahrungen habt ihr? Geht das?
Zirbe verarbeite ich immer ohne Oberflächenbehandlung, der Geruch ist ja mit das schönste daran.
Bei einem Schreiber würde ich aber wenigstens Wachs auftragen, damit die Oberfläche geschützt ist.
Würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen.
Gruß
Frank
ich brauch mal die Hilfe von erfahrenen Schreiber-Drechslern.
Bisher habe ich ein paar Berliner Kugelschreiber und auch Hamburg Füller gedrechselt.
Nun hat mich ein Bekannter gebeten ihm einen Füller aus Zirbenholz zu drechseln.
Mein erster Reflex war, oh das ist nicht das erste Holz meiner Wahl.
Die Wandungen werden doch relativ dünn und die Oberfläche muss auch behandelt werden.
Welche Erfahrungen habt ihr? Geht das?
Zirbe verarbeite ich immer ohne Oberflächenbehandlung, der Geruch ist ja mit das schönste daran.
Bei einem Schreiber würde ich aber wenigstens Wachs auftragen, damit die Oberfläche geschützt ist.
Würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen.
Gruß
Frank
- Bernd Schröder
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Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hi!
Grundsätzlich kein Problem...
Allerdings gebe ich einige Dinge zu bedenken:
-Weiches Holz da gibt es schnell "Ditscher"
-Helles Holz mit dünner Wandung...
Da ist es wichtig sauber zu bohren. Brandspuren in der Bohrung werden nach außen sichtbar
Messingröhrchen könnten durchscheinen...alternativ vernickelte Röhrchen
Kleber sollte "farblos" sein.
-Oberfläche
Hier sollte wegen des weichen Holzes auf Lack verzichtet werden.
>>Ölen oder Wachs
Sehr sauber arbeiten, sonst werden selbst Schweissfinger als hässliche Abdrücke sichtbar.
Im täglichen Gebrauch wird der Schreiber dunkler und bekommt "Patina"
Zirbe mit Ästen ein echter Hingucker
Die astreine Variante ist eher öde...
(Meine Meinung)
Grundsätzlich kein Problem...
Allerdings gebe ich einige Dinge zu bedenken:
-Weiches Holz da gibt es schnell "Ditscher"
-Helles Holz mit dünner Wandung...
Da ist es wichtig sauber zu bohren. Brandspuren in der Bohrung werden nach außen sichtbar
Messingröhrchen könnten durchscheinen...alternativ vernickelte Röhrchen
Kleber sollte "farblos" sein.
-Oberfläche
Hier sollte wegen des weichen Holzes auf Lack verzichtet werden.
>>Ölen oder Wachs
Sehr sauber arbeiten, sonst werden selbst Schweissfinger als hässliche Abdrücke sichtbar.
Im täglichen Gebrauch wird der Schreiber dunkler und bekommt "Patina"
Zirbe mit Ästen ein echter Hingucker
Die astreine Variante ist eher öde...
(Meine Meinung)
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
Bernd
- frank4001
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Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo Bernd,
vielen Dank für deine Hinweise, das hilft mir sehr. An einen hellen Kleber z.B. hätte ich nicht gedacht.
Insgesamt muss man bei so einer Verwendung mit deutlichen Gebrauchsspuren rechnen. Das werde ich auch noch mal deutlich sagen.
Danke & Gruß
Frank
vielen Dank für deine Hinweise, das hilft mir sehr. An einen hellen Kleber z.B. hätte ich nicht gedacht.
Insgesamt muss man bei so einer Verwendung mit deutlichen Gebrauchsspuren rechnen. Das werde ich auch noch mal deutlich sagen.
Danke & Gruß
Frank
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Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo Frank,
zur Oberflächenbehandlung von Arvenschalen (mein Holz stammte aus der Schweiz, deshalb Arve) habe ich schon mal Zirbenwachs - Arvenwachs benutzt.
Meins war von "complex-farben.at", Bezugsmögichkeiten auch in D. Gibt es auch als Öl.
Gute Ergebnisse bei Zirbe (Schalen) habe ich mit der Technik "Seifen" gemacht (parfümfreie Kernseife - wie zur Reinigung des Biertisches ) Allerdings habe ich keine Erfahrungen auf so kleinen Flächen wie bei Schreibern.
Zirbenöltropfen sind je aktuell auch in aller Munde, vielleicht hilft das zur "Auffrischung" des Duftes.
Viel Erfolg!
Mit kollegialen Grüßen
Helmut
zur Oberflächenbehandlung von Arvenschalen (mein Holz stammte aus der Schweiz, deshalb Arve) habe ich schon mal Zirbenwachs - Arvenwachs benutzt.
Meins war von "complex-farben.at", Bezugsmögichkeiten auch in D. Gibt es auch als Öl.
Gute Ergebnisse bei Zirbe (Schalen) habe ich mit der Technik "Seifen" gemacht (parfümfreie Kernseife - wie zur Reinigung des Biertisches ) Allerdings habe ich keine Erfahrungen auf so kleinen Flächen wie bei Schreibern.
Zirbenöltropfen sind je aktuell auch in aller Munde, vielleicht hilft das zur "Auffrischung" des Duftes.
Viel Erfolg!
Mit kollegialen Grüßen
Helmut
Der Palmendrechsler
- frank4001
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Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo Helmut,
vielen Dank für deine Hinweise.
Zirbenwachs kannte ich bisher noch nicht, das merke ich mir mal.
"Seifen" hört sich für mich irgendwie komisch an, das riecht doch dann auch sicher "seifig".
Gruß Frank
vielen Dank für deine Hinweise.
Zirbenwachs kannte ich bisher noch nicht, das merke ich mir mal.
"Seifen" hört sich für mich irgendwie komisch an, das riecht doch dann auch sicher "seifig".
Gruß Frank
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Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo Frank,
"Seifen" ist eine alte, besonders in Skandinavien bekannte Art Holzböden und Dielen zu behandeln. Der Geruch verschwindet.
Holzseifen gibt es in vielen Varianten auch fertig, vgl. Bio-Baumärkte, Natur-Bauhäusern etc.
Gruß Helmut
"Seifen" ist eine alte, besonders in Skandinavien bekannte Art Holzböden und Dielen zu behandeln. Der Geruch verschwindet.
Holzseifen gibt es in vielen Varianten auch fertig, vgl. Bio-Baumärkte, Natur-Bauhäusern etc.
Gruß Helmut
Der Palmendrechsler
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Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo Frank,
versuche es doch mit "Zirben-Ästen". Die ersten 20-25cm weg vom Stamm. Ich habe zur Zeit starke Äste aus Kiefer, Lärche und Tanne in Bearbeitung.
Die Äste werden auf der Kreissäge im Winkel von 45 Grad aufgeschnitten. Dabei kommen die Jahresringe schön zur Geltung.
Auf den Schreibern sind dann, je nach Ast, 30-50 Jahre abzählbar.
Mit motivierenden Grüßen
Zörndlein Josef Artur
Schreiber aus Fichtenast
versuche es doch mit "Zirben-Ästen". Die ersten 20-25cm weg vom Stamm. Ich habe zur Zeit starke Äste aus Kiefer, Lärche und Tanne in Bearbeitung.
Die Äste werden auf der Kreissäge im Winkel von 45 Grad aufgeschnitten. Dabei kommen die Jahresringe schön zur Geltung.
Auf den Schreibern sind dann, je nach Ast, 30-50 Jahre abzählbar.
Mit motivierenden Grüßen
Zörndlein Josef Artur
Schreiber aus Fichtenast
- frank4001
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Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo Josef,
vielen Dank deine Idee und deine Schreiber gefallen mir sehr gut.
Welche Oberflächenbehandlung verwendest du? Ich finde das farblich auch sehr passend.
Gruß Frank
vielen Dank deine Idee und deine Schreiber gefallen mir sehr gut.
Welche Oberflächenbehandlung verwendest du? Ich finde das farblich auch sehr passend.
Gruß Frank
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Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo zusammen,
ich arbeite nicht mit Sekundenkleber als abschließende Lackschicht.
Sondern mit mehrmaligem dünnen Auftrag mit Walnuss-Kernöl, oder ein mehrmaliger dünner Auftrag mit Steinerts-Drechselöl.
Die Schreiber-Wandungen sind so dünn, dass Öle gut einziehen und auch aushärten können. Am Ende poliere ich mit einer "Papierscheibe".
Das sind Schleifscheiben aus Exzenter-Schleifpapier, mit Durchmesser 12,5cm. Von diesen (verbrauchten) Schleifmitteln ziehe ich die besandete Körnungsschicht ab, so dass eine reine Papierscheibe übrigbleibt, denn sie hat ja auf der anderen Seite die Klett-Aufnahme für den "Haftschleifteller".
Dieser ist ein Gummi-Haftschleifteller mit Gewinde M14 und geeignet für alle Winkelschleifer. Die Drehzahl liegt dann bei etwa 3.000 U/min.
Mit Gefühl polieren und die Oberfläche nicht überhitzen oder verbrennen, - also üben, um beste Ergebnisse zu erzielen.
Dies dazu und viel Erfolg wünscht
Zörndlein Josef Artur
ich arbeite nicht mit Sekundenkleber als abschließende Lackschicht.
Sondern mit mehrmaligem dünnen Auftrag mit Walnuss-Kernöl, oder ein mehrmaliger dünner Auftrag mit Steinerts-Drechselöl.
Die Schreiber-Wandungen sind so dünn, dass Öle gut einziehen und auch aushärten können. Am Ende poliere ich mit einer "Papierscheibe".
Das sind Schleifscheiben aus Exzenter-Schleifpapier, mit Durchmesser 12,5cm. Von diesen (verbrauchten) Schleifmitteln ziehe ich die besandete Körnungsschicht ab, so dass eine reine Papierscheibe übrigbleibt, denn sie hat ja auf der anderen Seite die Klett-Aufnahme für den "Haftschleifteller".
Dieser ist ein Gummi-Haftschleifteller mit Gewinde M14 und geeignet für alle Winkelschleifer. Die Drehzahl liegt dann bei etwa 3.000 U/min.
Mit Gefühl polieren und die Oberfläche nicht überhitzen oder verbrennen, - also üben, um beste Ergebnisse zu erzielen.
Dies dazu und viel Erfolg wünscht
Zörndlein Josef Artur
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- Name: Ralf Schubert
- Ort: Herrenberg
Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo Josef Artur,
hört sich interessant an, kannst du ein Foto einstellen von deiner Polierscheibe?
Grüße
Ralf
hört sich interessant an, kannst du ein Foto einstellen von deiner Polierscheibe?
Grüße
Ralf
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- Beiträge: 48
- Registriert: 03.02.2013 - 14:29:10
- Ort: Ainet
Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo Artur!
Das mit den Papierscheiben würde mich auch interessieren........
LG Andreas
Das mit den Papierscheiben würde mich auch interessieren........
LG Andreas
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- Name: Josef Artur Zörndlein
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Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hier einige Bilder vom Haftschleifteller-Set, mit Schleifpapierscheibe Körnung 120.
Von dieser Scheibe ziehe ich die Körnung ab, so dass eine blanke Papierscheibe übrigbleibt, die anschließend als "Polierscheibe" verwendet wird.
Üblicherweise verwende ich dazu verschlissene und nicht, wie hier gezeigt, frisches Schleifpapier.
Mit freundlichen Grüßen
Zörndlein Josef Artur
Von dieser Scheibe ziehe ich die Körnung ab, so dass eine blanke Papierscheibe übrigbleibt, die anschließend als "Polierscheibe" verwendet wird.
Üblicherweise verwende ich dazu verschlissene und nicht, wie hier gezeigt, frisches Schleifpapier.
Mit freundlichen Grüßen
Zörndlein Josef Artur
- frank4001
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- Ort: Weil der Stadt
Re: Schreiber aus Zirbenholz ?
Hallo Josef Artur,
vielen Dank, das ist ja eine günstige Alternative.
Gefällt mir, weshalb etwas kaufen wenn es aus "Abfall" auch geht.
Gruß Frank
vielen Dank, das ist ja eine günstige Alternative.
Gefällt mir, weshalb etwas kaufen wenn es aus "Abfall" auch geht.
Gruß Frank