Defekte Drehmechanik

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HerrJemine
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Defekte Drehmechanik

Beitrag von HerrJemine »

Liebe Drechselgemeinde.

Ich habe einen Slimline Kugelschreiber mit der "normalen" Drehmechanik hergestellt. Scheinbar ist beim Wechsel der Mine die Mechanik überdreht worden.

Da mir der Stift ganz gut gefällt, nun die Frage ob und wie ich die Mechanik wieder aus der Hülse bekomme.
Natürlich ohne sichtbaren Spuren, so dass ich eine neue Mechanik einpressen kann.

Ich freue mich über Eure Ideen und Vorschläge.

Beste Grüße
Frank
Thomas Jäschke
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Re: Defekte Drehmechanik

Beitrag von Thomas Jäschke »

Hallo Frank

Du willst was anderes hören als ich dir jetzt schreibe.

Vergiss es. Das wird nix.
Du kannst versuchen mit der Zange an der Mechanik zu ziehen.
Aber das sind Presspassungen. Einmal zusammengeführt halten die auch ohne Kleber.

Mach dir nen neuen Stift. Das sind 3 oder 4 Euro für den kompletten Stift.
Wenn du die Zeit rechnest wie lange du da rum pfriemelst und dann feststellst, dass du an der anderen Seite eine Macke reingedrückt hast,
würd ich lieber gleich einen Neuen drechseln.

Ich hab mal einen teuren Füller zerlegt. Nach fast einer Stunde und kaputten Fingern hatte ich die Einzelteile dann vor mir.


Thomas ;-)
Das Holz ist wie eine Pralinenschachtel erst wenn du fertig bist, weist du was du hast.
Da kommen Äste zum vorschein wo gar keine waren.
Da entstehen Risse wo sie nicht hingehören.
Holz ist nicht perfekt und ich bin es auch nicht.
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Bernd Schröder
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Re: Defekte Drehmechanik

Beitrag von Bernd Schröder »

Hallo Frank!
Der Thomas könnte schon recht haben...
...aber ein Versuch ist es wert.
Die Drehmechanik in den Schraubstock einspannen und versuchen vorsichtig "raus zu jackeln"
Drehmechanik evtl. "ausbohren" und dann ziehen.
Eine "Gummizange" könnte helfen...https://www.pennstateind.com/store/PKDISXX.html

Aber Murphys Gesetz ist nicht außer acht zu lassen.
Auch wenn die Drehmechanik 100x zu locker sitzt, diesmal wird sie richtig festhalten
und das "Vermacken" des Stifts ist die nächste Gefahr.

Viel Glück!
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
HerrJemine
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Re: Defekte Drehmechanik

Beitrag von HerrJemine »

Guten Abend Zusammen.

Irgendwie habe ich eine solche Antwort erwartet.
Aber ein Versuch war es Wert. Vielen Dank für die Rückmeldung.

Beste Grüße
Frank
HolzHelmut
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Re: Defekte Drehmechanik

Beitrag von HolzHelmut »

Hallo FRank,

eine Option ist die (wie im Bild von Bernd zu sehen) mit einem "Durchschlag" von der Schreibspitze her die Drehmechanik rauszuschlagen. Die Kräfte sind bei Slimline nicht so hoch, das kann man mit der bloßen Hand machen. Die Gummi-Gripzange machts bequemer, aber nicht viel besser. Etwas kritisch ist der Vorgang bei Ebenholz und Schlangenholz sowie Bongossi, da die Hölzer dabei schnell zum reisen/springen neigen. Ist meine Erfahrung, nicht wissenschaftlich erklärbar.

Es gibt auch ein Gerät zum Zusammenbauen und Auseinanderbauen. Hier der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=XBBxkWrQTMA

Klappt an sich gut, ich komme damit aber nicht wirklich zurecht. Wenn du das Gerät brauchst, verkauf ich es dir gerne. Habs nur ausgepackt, probiert und festgestellt, dass es nicht meinem Workflow entspricht. Liegt bei 80 oder 90 Euro glaub ich. Für 45 Eur + Verand kannst es haben, falls wirklich Interesse bestehen sollte.

Das Ganze Rausschlagen ist ein großer Akt, hab ich schon oft gemacht wenn Leute mit Slimlines von anderen Anbieter gekommen sind, die nicht mehr funktioniert haben. Kaputt gegangen sind mir dabei nur eigene (wie beschrieben).

Liebe Grüße

Helmut
Rolfdan
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Re: Defekte Drehmechanik

Beitrag von Rolfdan »

https://www.feinesholz.de/de/schreibger ... -zubehoer/

Guten Morgen,

der Link führt zur Seite von „Feines Holz“ und zu einem erschwinglichen Kit unterschiedlichster Austreibdorne mit denen sich die Bausätze wieder demontieren lassen. Ich habe damit bisher gute Erfahrungen gemacht.

Grüße
R
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GentleTurn
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Re: Defekte Drehmechanik

Beitrag von GentleTurn »

Liebe Grüße, Martin.

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Doc007
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Re: Defekte Drehmechanik

Beitrag von Doc007 »

Hallo zusammen,

da hat mir doch jemand ein Disassembly Kit für Stifte frech als Zentrierkörnersatz verkauft (und das auch noch metrisch). Und ich übertrage damit schnöde Bohrungen von einem Teil aufs andere. Bin fassungslos. 😉

Prinzipiell müsste man mit einem 3mm Zentrierkörner duch die Mechanik die Spitze entfernen. Wie die das übersteht, keine Ahnung, habs nicht probiert. Jeder ausreichend biegesteife Stahlstab oder ein ausreichend langer Splintentreiber dürfte aber dann auch reichen. O. g. Körner würde ich erstmal kürzen, dann flext da weniger. Dann mit dem 6mm Werkzeug von vorn die Mechanik austreiben. Achtung, eine Spitze zentriert schön, kann aber den unteren Rand der Mechanik womöglich aufweiten und gegen die Hülse pressen. Flacher Ansatz ist sicher besser. Dazu könnte man dann auch eine Tischbohrmaschine als Presse einsetzen.

Schönes WE & Grüß
Andreas
Das Brett vor dem Kopf stammt nicht vom Baum der Erkenntnis.
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