Buntes Berliner Bouquet

Moderator: Forenteam

Antworten
Fuegen
Beiträge: 157
Registriert: 06.12.2017 - 20:26:16
Ort: Potsdam

Buntes Berliner Bouquet

Beitrag von Fuegen »

Hallo Schreibermacher,

da ich die Möglichkeit hatte bei einem Laden nebenan ein paar Stifte anzubieten, habe ich mir Gedanken über die "Präsentation" gemacht.
Raus gekommen ist ein kleiner Teller, der etwas von der bunten Stifte Vielfalt aufnehmen kann. Sicherlich nicht die platzsparendste Variante, aber vielleicht auch ein Blickfang (?).
Der Teller ist aus Kirsche und mit einem weiß pigmentierten Öl behandelt. In "echt" ist er noch weniger angefeuert und recht blass.
Darauf ist Platz für acht verschiedene Berliner. Hier aus Pflaume, Eibe, Essigbaum, Rüster, Flieder, Olivesche, Wenge, Wacholder.
Die Oberflächen sind entweder Schellack poliert oder mit Hartwachsöl seidenmatt.

Was meint ihr? Und wie prästentiert ihr eure Stifte?

Schöne Grüße,
Max

P.s.: Irgendwie sind die Bilder nach dem hochladen hier recht unscharf. Woran kann das liegen?


DSCF5320 Kopie 2.JPG
DSCF5320 Kopie 2.JPG (208.83 KiB) 2197 mal betrachtet


DSCF5317 Kopie 2.JPG
DSCF5317 Kopie 2.JPG (200.71 KiB) 2197 mal betrachtet
Grissianer
Beiträge: 2637
Registriert: 14.02.2016 - 23:12:55
Name: Peer Anselm
PLZ: 39010
Ort: Tisens
Kontaktdaten:

Re: Buntes Berliner Bouquet

Beitrag von Grissianer »

Hallo
Die Schreiber sind schön! :klatsch: Aber dein Teller kannst du zumindest für die Präsentation getrost vergessen. Das Holz darunter hat schon eher Potential für eine Präsentation.
Das gäbe einen schönen Kontrast.
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
Fuegen
Beiträge: 157
Registriert: 06.12.2017 - 20:26:16
Ort: Potsdam

Re: Buntes Berliner Bouquet

Beitrag von Fuegen »

Hallo Anselm,

da gebe ich dir recht, das fiel mir bei der Betrachtung der Bilder dann auch auf :-L
Vielleicht sollte ich den Teller für ein paar Jahre einfach ordentlich verwittern lassen ;-)
Oder mir ein Stück Treibholz organisieren....

Liebe Grüße,
max
Cello
Drehzahlpapst
Beiträge: 2570
Registriert: 23.02.2005 - 21:43:35
Name: --
Ort: Dessau
Kontaktdaten:

Re: Buntes Berliner Bouquet

Beitrag von Cello »

Hallo Max,

Du wolltest unsere Meinung hören.

Anselms Meinung findet meine Zustimmung. Ich finde die symmetrische Präsentation unschön, das Steuerrad eines Schiffes sieht besser aus. Es gibt eine reiche Zitatensammlung über einen Spruch, der angeblich dem berühmten Architekten Mies van der Rohe zugeschoben wird: "Symmetrie ist die Ästhetik der Dummen." Davon gibt es viele Varianten, z.B. Symmetrie sei die Ästhetik des kleinen Mannes / des Kleinbürgers / der Dummen / der Doofen / der Einfältigen / der Einfallslosen / der Primitiven.

Das soll beileibe nicht beleidigend sein, von mir stammt der Spruch nicht, aber ein bisschen Wahrheit ist schon dran.

Ich präsentiere die Schreiber oder Kapselheber auf so einem Holz, das als "Zigarrenpresse" bei der Herstellung der Zigarren verwendet wird. Mal bei ebay schauen. Ich glaube, dass ich so etwas noch im Keller habe.

Gruß
Cello
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski


www.touch-wood.de

https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
HolzHelmut
Beiträge: 242
Registriert: 25.11.2016 - 11:40:53
Name: Helmut
PLZ: 85276
Ort: Hettenshausen

Re: Buntes Berliner Bouquet

Beitrag von HolzHelmut »

Hallo Max,

so rustikal die bisherigen Meinungen zum Teil sind, sie entbehren nicht einer gewissen Nachvollziehbarkeit. Dazu will ich gerne ein paar Gedanken teilen.

Stifte präsentieren bedeutet für mich (sicher auch für dich), dass die Stifte im Zentrum der Aufmerksamkeit des Betrachters stehen, seine Aufmerksamkeit erregen und diesen die berühmten ersten 5-10 Sekunden binden.

Du präsentiert deine schönen Stifte auf engen Raum gleichmäßig angeordnet. Das Auge fragt sich, warum diese Anordnung und folgt dieser, ebenso die Aufmerksamkeit. Damit laufen wir Gefahr, die Chance des ersten Kontaktes und das Augenmerk auf die Stifte zu verlieren.

Der Mensch neigt dann dazu, sich dem augenscheinlich wichtigen zentralen Objekt zuzuwenden, dem schön gedrechselten Teller, der damit als zweite die ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt. Möglich, dass wir hier die zweite Chance vertan haben.

Am Ende fallen dann die Stifte auf, die Gefahr laufen, nur noch drittrangig betrachtet zu werden. Der Reiz, sich mit diesen näher zu beschäftigen ist damit signifikant gemindert.

Das Ziel, die Stifte zu präsentieren und zu verkaufen ist also vermutlich nicht erreicht worden.

Als Lösung wären meine Ideen dazu: Hintergrund/Untergrund neutral oder für den Betrachter gewohnt (wie schon beschrieben ein „normales unbearbeitetes Stück Holz). Dann kann hilfreich sein, den Kontrast zwischen roher Natur (verwittertest Holz/Treibholz wie beschrieben) und der feinen und wertigen Bearbeitung dieses Werkstoffes zum wertvollen Schreiber herauszuheben.

Somit stellen wir den Stift ins Zentrum, vermitteln zugleich den natürlichen Werkstoff Holz und dessen gekonnte und augenscheinlich meisterliche Aufarbeitung. Dieser Köder sollte dann „dem Fisch schmecken“ und der sollte anbeissen.

Aber wie gesagt, das sind nur geteilte Gedanken … letzten Endes ist der Erfolg entscheidend. Wenn man mit dieser Art der Präsentation jeden Tage einen Teller Stifte verkauft, kann man getrost alle Marketing-Handbücher Lügen strafen und den Beweis anführen, dass nichts nachhaltiger ist als der Erfolg in der Praxis :-)

Guten Erfolg wünscht

Helmut
Antworten

Zurück zu „Schreibgeräte“