Füller No. 1

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jensjj
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Füller No. 1

Beitrag von jensjj »

Moin aus dem Hohen Norden,

ich möchte euch hauptsächlich meinen „Füller No. 1“ zeigen.
Nachdem ich etliche Bausätze verarbeitet habe, u.a. die hochwertigen Liebensteiner-München-Füller (der Bausatz ist echt edel, im Bild 1x Bubinga, 1x Olive )

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FüllerMünchen2.jpg
FüllerMünchen2.jpg (110.57 KiB) 2672 mal betrachtet

wuchs dann doch der Wunsch, mal selber was zu probieren. Inspiriert haben mich die außergewöhnlichen Arbeiten von Piel und Heri – vielen Dank für die tollen Beiträge. Natürlich kann ich mit den perfekten Arbeiten bei Weitem nicht mithalten. Zufrieden bin ich mit meinem ersten „Füller No. 1“ aber doch. Zwei kleine Macken hat er: Eine kleine Delle im Griffstück und er hat einen minimalen Knick an der Verbindungstelle, sieht man nur, wenn man genau fluchtend und darauf achtend hinschaut. Na ja, es muss ja noch Luft nach oben geben.
Bis auf das Tintenleitsystem (Schmidt Füllhalter-Einsatz Typ 241 Feder B Stahl) habe ich die Teile selbst gefertigt. Griffstück und Hülse mit Zierring für die Kappe sind aus Edelstahl.
Das Griffstück habe ich mit 3,2 cm relativ lang gewählt. Er liegt gut in der Hand. Dadurch liegt das Aufnahmegewinde (nach meiner Messung M6,4x0,5) für das Tintenleitsystem mitten im Griffstück. Das war für mich als Nichtmetaller schon eine Herausforderung, es auf Drehbank zu fertigen. Die Hülse mit Zierring für die Kappe ist sehr dünnwandig und ca. 15 mm tief. In der Kappe ist die mitgelieferte Dichtung eingeblebt. Beim Aufstecken der Kappe hört man einen schönen „Click“. Ein M9x0,5-Gewinde vereinigt die beiden Baugruppen. Rausgekommen ist ein Patronenfüller in Olive mit 11,8 mm Durchmesser und ca. 14,5 cm Länge.

Hier kommen einige Bilder. Kritik und Ratschläge sind natürlich willkommen.

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Beste Grüße
Jens
Aero0815
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Re: Füller No. 1

Beitrag von Aero0815 »

Hallo Jens,

dein Füller gefällt mir sehr gut. Ich mag diese klaren Formen.

Gruß Eike
Stratos XL
Twister FU 180
Midi
wimkluck
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Re: Füller No. 1

Beitrag von wimkluck »

Mir gefällt dein Füller auch sehr gut. Besonders die Form des Griffstücks. Das gefällt mir noch besser als das von Liebensteiner. Stehen die Zentren sich schön gegenüber. Das war der Grund dafür, dass der Stift bei meiner vorherigen Drehmaschine leicht oval geworden ist
Mue
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Re: Füller No. 1

Beitrag von Mue »

Hallo Jens

das der Leibensteiner ein wertiger bausatz ist dürfte hier bekannt sein.

Deinen "No. 1" finde ich aber sehr gelungen! Die Machart und Ausführung trifft genau meinen Geschmack. Ohne Schnickschnack, schlank und mit geraden Linien, reduziertes Design. Das Holz kommt voll zur Geltung.
Insbesondere das längere Griffstück gefällt mir, bei den Standardbausätzen sieht mir das meistens etwas zu kurz aus und gerade da wo man anfasst hat man dabei eine Kante. Finde ich so gut gelöst.

Einen Nachteil bzw. Śchwierigkeit sehe ich aber auch: Die Kappe muß dann etwas länger werden und damit die Proportionen erhalten bleiben wird der Füller recht lang oder die Kappe passt nicht recht ins Bild.

Insgesamt aber gelungen und ich ziehe den Hut vor dem Werk!

Manfred
jensjj
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Re: Füller No. 1

Beitrag von jensjj »

Moin zusammen!

Mensch, das positive Echo freud mich sehr, besten Dank!
wimkluck hat geschrieben: 19.02.2022 - 16:40:18
Mir gefällt dein Füller auch sehr gut. Besonders die Form des Griffstücks. Das gefällt mir noch besser als das von Liebensteiner. Stehen die Zentren sich schön gegenüber. Das war der Grund dafür, dass der Stift bei meiner vorherigen Drehmaschine leicht oval geworden ist
Das mit den Zentren war als Frage gedacht? Nein, zentrisch ist alles. Ich vermute, ich habe beim Einkleben des Zierringes mit Hülse (die ist recht kurz!) einen ganz leichten "Knick" bekommen, weil Stirnseite des Holzes und Bohrung wahrscheinlich mit exakt rechtwinkelig waren. Anfängerfehler!
Mue hat geschrieben: 19.02.2022 - 17:18:13
und gerade da wo man anfasst hat man dabei eine Kante. Finde ich so gut gelöst.
Ja, die Kante bei vielen Bausätzen stört mich auch beim Schreiben. Das war auch der Grund für dieses lange Griffstück. Der Versatz hat ca. 0,9 mm, beim Schreiben berühren die finger diesen nicht.
Mue hat geschrieben: 19.02.2022 - 17:18:13
Einen Nachteil bzw. Śchwierigkeit sehe ich aber auch: Die Kappe muß dann etwas länger werden und damit die Proportionen erhalten bleiben wird der Füller recht lang oder die Kappe passt nicht recht ins Bild.
Tatsächlich dachte ich, als der Füller dann fertig in meiner Hand lag: Die Kappe ist zu lang! Ich denke beim nächsten Versuch kann das Griffstück noch 2 oder 3 mm und die Kappe dann vielleicht 5 mm kürzer werden.

Vielen Dank für die Hinweise und ein schönes Wochenende!
Beste Grüße
Jens
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Re: Füller No. 1

Beitrag von jensjj »

Aero0815 hat geschrieben: 18.02.2022 - 22:26:59
dein Füller gefällt mir sehr gut. Ich mag diese klaren Formen.

Hallo Eike!

Auch dir besten Dank!
So nebenbei: Steinau - ich bin in Cadenberge aufgewachsen und bin ab und zu in der Wingst auf Bekannten- und Verwandenbesuch.

Beste Grüße in meine alte Heimat!
Beste Grüße
Jens
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Heri
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Re: Füller No. 1

Beitrag von Heri »

Hallo,
für den 1. Versuch ist die No. 1 sehr gut gelungen!
Der Piel ist schon eine andere Liga als ich!
Komplett eigene Schreibermodelle sind schon was sehr Exklusives, kann aber süchtig machen!
Das mit der Stufe zwischen Griffstück und Holz hat mich auch immer gestört.
Deshalb ist bei meinen Modellen bei der Planung die Stufe zwischen Griffstück und Holz immer im Vordergrund.
Das geht nur wenn man die Kappe vom ø her größer fertigt. Wichtig ist ja das Griffstück zum Schreiben und nicht die Kappe!

20211122_Kolbenfüller Amboina maser.jpg
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20211122_Kolbenfüller Amboina maser 1.jpg
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3a HL Buche gestockt.jpg
3a HL Buche gestockt.jpg (35.64 KiB) 2152 mal betrachtet

Die gestockte Buche ist mit einer 241 Feder von der Schmidt Technology.
Holzart Kolbenfüller: Amboina Maser.

Schönen Sonntag
Heribert
schreiben ist nicht gleich schreiben

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jensjj
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Re: Füller No. 1

Beitrag von jensjj »

Moin Heribert,

du hast zwei schöne Beispiele deiner Arbeit angefügt. Auch die Qualität der Bilder passt zur edlen Erscheinung und präsentiert die Schreiber in angemessener Form. Da hilft sicher auch die Hochglanzlackierung. Bislang behandle ich meine Schreiber nur mit Öl und Wachs. Das liegt u.a. daran, dass mir in meinem staubigen Carport-Schuppen die Möglichkeit fehlt, vernünftig zu lackieren. Ich mag aber auch die Haptik der Holzoberfläche. Für mich, der höchsten Mal seine Freunde und Verwandten damit beglückt ist das wohl ok. Ich vermute, deine Kunden wünschen schon eher glänzende Oberflächen?

Darf ich fragen, wie die matte Metalloberfläche beim Modell "Rosenheoim Junior in Thuya maser" entstanden ist? Das sieht wirklich gut aus.

Vielen Dank für da Lob! Ja, ich habe bei meiner Planung auch mit dem Griffstück/Übergang begonnen. Habe es gerade so ohne Ø-Änderung hinbekommen. Ich vermute mit Kappengewinde wird das ohne größere Ø-Änderung nicht möglich sein, hier mit „Klick“-Kappe passte es.

Mir bringt es Freude und Entspannung, eigene „Kreationen“ zu entwickeln. Wobei. ich mich vom Forum gerne inspirieren lasse oder besser lassen muss. Mit den Händen geht’s ganz gut, die Kreativität … na ja.
Da hast du schon Recht, das kann süchtig machen: Wenn was fertig ist, schaut man direkt, wie geht das noch besser oder was kommt als Nächstes.

Bei mir wird es das Tüfteln an meiner „No. 1“ sein und dann möchte ich mich an einen Kolbenfüllen wagen.
So, die Stürme habe ich hier oben gut überlebt, es regnet mal wieder … ich gehe in die Werkstatt, es juckt in den Fingern.

Einen schönen Sonntag und beste Grüße aus dem Hohen Norden!
Jens
Beste Grüße
Jens
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Heri
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Re: Füller No. 1

Beitrag von Heri »

Hallo Jens,
zum fotografieren hatte ich einen sehr guten Lehrmeister, den Woifi, da war ich früher einigemale im Studio!
Der hat mir gezeigt wie man Produktfotos knipst und bearbeitet. Wobei ich die Qualität vom Woifi nie erreichen werde.

Die Metalloberflächen vom Kolbenfüller sind mit verschiedenen Strahlgut gestrahlt und vorher noch trowalisiert.
Das ist ein Trommelschleifverfahren, verwendet man zum entgraten.
Der Rosenheim Junior kommt schlecht rüber, da ist die Oberfläche Chrom, vorher trowalisiert und anschließend hochglanzpoliert und dann in die Galvanik.

Lackiere die Schreiber mit 2K Lack deshalb, da habe ich die wenigsten Probleme bei den Kunden. Die Schreiber sehen nach Jahren noch wie neu aus.
Der Lack macht das nicht alleine, habe für den Lackaufbau sehr viel ausprobiert.
Bei Wachs greift sich der Schreiber ab und wird schmuddelig, ist nicht schweißfest.
"Sage immer da hat der Kunde keine Freude und ich auch nicht wenn er nicht wieder kommt!"

Frohes Tüfteln!
Heribert
schreiben ist nicht gleich schreiben

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Re: Füller No. 1

Beitrag von jensjj »

Hallo Heribert,

vielen Dank für die Informationen - das ist nicht selbstverständlich!

Oh ha, scheint schon Aufwand zu sein, die schöne matte Oberfläche zu erzeugen.
Ich hatte es mir schon gedacht, das da wegen der Kundenzufriedenheit und Beständigkeit 2K-Lack eine gute Wahl ist.

Vielen vielen Dank!
Beste Grüße
Jens
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