Teil 3 Arbeiten mit Gießharz / Risse im Holz ausgießen oder nicht oder andere Mittel zum Verschließen von Rissen verwenden...
Zu dem Thema hatten viele Teilnehmer schon Ihre Erfahrungen gesammelt. Es hat sich herausgestellt, dass jeder mit einer anderen Sorte Gießharz arbeitet, zum Teil auch je nach örtlichem Anbieter.
Risse in Schalen oder größeren Teilen sollte man begrenzen bzw. abkleben, damit die Menge an Gießharz und damit der wieder wegzudrechselnde Teil gering bleibt. Zum Abkleben wird oft "Panzer-Tape" verwendet. Zur Herstellung einer "Gießwanne" verwendet Andreas z.B. Knetmasse aus dem Spielzeugladen. Diese kann nach dem Aushärten des Harzes abgenommen und wiederverwendet werden. Andere begrenzen mit Baumarkt-Silikon die auszugießende Fläche. Probleme mit eingeschlossenen Luftblasen wurden nur selten beobachtet. Hier kann man die Luftblasen im Mischgefäß auch durch einfache Vakuum-Einrichtungen entfernen und dann erst den Riß vergießen. Oder man rührt Harz und Härter langsam aber längere Zeit zusammen, um wenig Luftblasen zu erzeugen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass sich ein Teilnehmer geoutet hat, der ein großes Vakuum-System oder eine große Druckkammer für Schalen besitzt. Zum Erzeugen eines Vakuums mit "haushaltsüblichen Mitteln" verwendet Jörg z.B. eine Überstromdüse. Hierbei wird durch Druckluft die Luft aus seinem Mischgefäß bzw. Gießgefäß gesaugt.
Im Bild vorne-links ist das Teil zu erkennen. Das erzeugte Vakuum sollte man durch ein Nebenluft-Ventil steuern. Bei seinen ersten Versuchen ist das Harz durch das Aufschäumen bis ins Ventil und Schlauchsystem gelangt. Die Folgen...alles Neu...
Um ein Vacuum zu erzeugen, um Kleinteile zu vergießen (z.B. Abschnitte von Banksia-Zapfen für Ringe oder Stifte) kann man auch "Küchen-Utensilien verwenden. Die Teile, die mit Harz in Verbindung kommen, aber bitte nicht wieder in der Küche verwenden!
Es gibt im Küchenbereich die Möglichkeit, Lebensmittel durch Vacuum länger haltbar zu machen. Pumpe und Gefäße können auch im Werkstatt-Alltag weiter helfen. Zum Erzeugen des Unterdruckes kann auch ein Staubsauger dienen.
Im Internet tauchen immer wieder Beiträge auf, wo ein Feuerzeug zur Beseitigung von Luftblasen eingesetzt wird. Nach der Meinung aller unserer Teilnehmer, die schon mit Harzen gearbeitet haben, sollte man genau das nicht tun.Warum? Erstens gibt es Harze, die sehr gut brennen. Und zweitens erhitzt sich das Harz lokal unkontrolliert und verändert damit seine Härte oder Struktur. Eine Möglichkeit besteht darin, mit einem Fön zu arbeiten, um die Luftblasen zum Platzen zu bringen. Aber auch hier ist das Temperaturproblem vorhanden.
Risse im Holz müssen nicht unbedingt mit Harz verschlossen werden. Jörg verwendet z.B. 2-Komponenten-Holzkitt. Dieser kann auch mit Farbpulver oder Abtönfarbe eingefärbt werden. Dann wird alles in den Riß gedrückt und es kann nach der Aushärtung weiter gedrechselt werden. Als braune Abtönfarbe geht auch Kaffeepulver! Die überwiegende Meinung war auch, daß der korrigierte Riß immer mit einer Kontrastfarbe behandelt werden sollte.
Eine andere Möglichkeit bieten Wachse, die zum Ausbessern von Fehlstellen in Möbeln, beim Türeinbau o.ä. verwendet werden. Hier zeigt er die Verwendung des Systems der Firma Würth.
Vielleicht können aber auch andere Forumsmitglieder ihre Erfahrungen ggf. unter einem getrennten Beitrag veröffentlichen.
Am Rande war die Frage aufgekommen, wie man sich Tropfteller für Kerzen selbst herstellen kann. Dazu hat Jörg sein Verfahren gezeigt, dass er schon in seiner Lehrzeit praktiziert hat.
Auf einem Bleiblock (selbst gegossen in einer alten Pfanne)
wird mit einem Hammer mit Kugelkopf das Messingblech geformt.
Dann wird der Teller ausgeschnitten, je nach gewünschter Form rund oder eckig oder...
So - das soll es jetzt von mir gewesen sein. Ich hoffe, ich habe alles richtig dargestellt. Das war aus einer Auswahl von Bildern, die mir Karl übergeben hat, eine kleine Darstellung unseres Drechslertreffens. Es gab so viele interessante Gespräche und Tips...
Was soll ich sagen, es war einfach wieder schön mit und bei Euch.
Danke.