...und hier nun die Fortsetzung des Berichtes:
Eine weitere Methode präsentierte uns nach der Kaffepause
Kai Köthe mit den traditionellen hawaiianischen ‚Pewas‘. Er hat hierzu bereits einen Artikel in Holzwerken Ausgabe 100 geschrieben.
Diese ‚Fischschwänze’ wurden von den alten Hawaiianern benutzt, um ihre über Generationen im Haushalt benutzten Schalen zu reparieren. Die Herstellung dieser Schalen war mit den ihnen zur Verfügung stehenden primitiven Hilfsmittel sehr schwierig, ihr Wert dementsprechend hoch; der Aufwand aber dadurch gerechtfertigt.
Kai erläutert sehr ausführlich und anschaulich eine modernere Herstellung dieser Fischschwänze oder Doppelschwalben mit Hilfe einer Oberfräse.
Auch er hat seine Versuche in einer Präsentation zusammengefasst, die hänge ich hier auch an:
Es war wieder sehr beeindruckend, zu sehen, mit welcher Genauigkeit Kai arbeitet und dass er auch noch professionell präsentierten kann.
Klaus Helmich hatte sich zur Aufgabe gemacht, Metalle mit niedrigem Schmelzpunkt zum Füllen von Fehlstellen auszutesten.
Diese Woodschen Metalle werden in vielen Variationen im Internet angeboten bei Schmelzpunkten zwischen 68 und 94 Grad Celsius.
Er hat das nun mit einer Heißluftpistole an einem Scheit mit Spalt ausprobiert, ist allerdings wenig begeistert von dieser Methode. Das Holz wird durch die Heißluft über den Schmelzpunkt erhitzt und hält diese Hitze auch sehr lange, das Metall härtet nur sehr langsam aus. Weiter war das Werkstück wohl nicht ideal, da das Loch durchging und das flüssige Metall an anderer, unvermuteter Stelle wieder austrat.

Er hat das Experiment deshalb abgebrochen, empfiehlt diese Methode ausdrücklich nicht.
Ralph Holzer erläutert seine Methode mit CA-Kleber oder Holzleim. Als Füllmaterial verwendet er verschiedene Materialien, von Spänen über Schleifstaub bis zum Kaffeepulver. Zum Kaffeepulver nimmt er selbstverständlich nur frische Bohnen, zerstampft diese mehr oder weniger fein, bevor er Sie mit CA-Kleber in der Fehlstelle übergießt. Dies gibt nach seiner Aussage einen wunderbaren ‚Rindeneffekt‘.
Eine weitere originelle Methode zur Verwendung von gerissenen Schalen stellt er auf dem Flipchart vor: Der Riß wird auf einen bestimmten Winkel erweitert, eine Wandleiste o.ä. mit exakt diesem Winkel und der entsprechenden Tiefe wird erstellt und dann die Schale auf diese Leiste geleimt. An der Wand befestigt gibt dies dann die Möglichkeit zum Füllen mit irgendwas. Als Erzbayer im Exil fiel ihm natürlich zuerst die Nutzung als Weihwasserbehälter ein. Man möge ihm aufgrund dieser religiösen Verzückung verzeihen, dass er in seiner Skizze die beiden Winkel auch nicht annähernd gleich gezeichnet hat
Nach Ralphs Vortrag outet sich ein weiterer Neuer: Thomas aus Grünberg schreinert seit einigen Jahren und neuerdings drechselt er auch.
Edgar Born lädt zum Stammtischtreffen am 17. 06. nach Weilrod ein und bittet um Anmeldung hierzu, damit er sich mit der Verpflegung richten kann. Es wird hier im Forum eine gesonderte Einladung geben.
Dann werden noch die mitgebrachten Werke vorgestellt:
An dieser wunderbaren Schale kann man sehen, wie eine erfolgreiche Rißfüllung aussehen kann. Leider habe ich nicht mitbekommen, wer sie gemacht hat. Vielleicht kann das jemand nachtragen.
Peter bringt seine Dosenrätsel mit, wer hier im Forum mitliest, hat sie bestimmt schon gesehen.
Die linke Dose ist nicht aus Holz, bei der rechten nur der Deckel.
Diese wunderbare Schale aus geriegelter Kernesche ist auch von Peter.
Bernd zeigt eine Auswahl an Flaschenverschlüssen mit Kork, eine gute Gelegenheit, wertige Resthölzer aufzuarbeiten.
Weiter stellt er eine urige Schale mit Deckel vor, gefertigt aus einer Apfelknolle von Anselm.
Diese weitere Schale aus einer Südtiroler Apfelknolle zeigt, dass man Risse nicht unbedingt verschließen muß, sie erhält ihren Charakter eben durch diese ‚Löcher‘.
Weiter hat er eine wunderbare Schale aus einem Reststück Eibe gemacht, beeindruckend!
Ralph zeigt ein leicht herzustellendes Dekoobjekt für den Garten, die Holzspindel sitzt auf einem Moniereisen. Rost und Verwitterung sind gewollt.
Gustl guckt hier etwas zweifelnd, ist aber immer gern dabei.
Michael zeigt hier eine Urne für seine Schwiegermutter. Es ist seine erste, gefertigt an seiner kleinen Drechselbank, dafür ist sie gut gelungen.
Diese Dose – er hat sie als Apfel angesprochen, andere glauben, Kirschlorbeer - mit Deckel hat ihn herausgefordert wegen der gestockten Stellen.
Wird fortgesetzt...