Bericht vom RheinMain-Stammtisch am 11.10.2014 im HTM Wißmar

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Glasholz
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Bericht vom RheinMain-Stammtisch am 11.10.2014 im HTM Wißmar

Beitrag von Glasholz »

Das Wichtigste zuerst: Es war mal wieder Klasse! Was so "nebenbei" an Infos in Gesprächen rübergekommen ist war mindestens genauso Wertvoll wie die Vorführungen für die wir uns bei Uwe und Michael bedanken. Das "Catering" lief auch wie am Schnürchen, es ist schön das uns das HTM eine solche "Heimat" bietet. Ein extra Danke dafür!

Der Andrang war gut und wir haben schnell die Begrüßung von Jockel abgehakt vor dem ich euch ein bisschen warnen möchte, der nimmt immer mehr "Gwiasda-sche-Züge" an und verteilt knallhart Arbeit an alle die um ihn herumstehen :-L :-L :-L Ich habs später am eigenen Leib erfahren. :heul

Dann ging es sofort mit dem Uwe los, der Tag ist ja leider immer sehr kurz. Es ging um den schnellen aber schönen klingenden Weihnachtsschmuck, Uwe zeigte Glöckchen, wobei es schon Glocken waren aber das liegt an jedem selbst:
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Da Glocken immer etwas schwingen wenn sie frei hängen ist nachfolgendes Bild etwas unscharf:
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Also einspannen, Vorschruppen, Vorbohren und beim Bohren dran denken das je weiter man reinkommt auch besser ein schmalerer Bohrer genommen werden sollte (was natürlich der späteren Außenform geschuldet ist) und zum Schluss mit einem dünnen Bohrer bis über den Abstechpunkt durchbohren, das kommt später ein Kordel für den Klöppel dran.
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Aushöhlen der Innenform mit dem Haken oder einem Ausdrehwerkzeig:
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Clever ist, wer sich die Stufen ein bisschen markiert, aber wichtig ist das Ende durch einen Einstich zu markieren, dann geht die Außenform leichter da man optisch immer das Ende im Auge hat.

Dann nicht zu dünn und nicht zu dick (sonst klingt es nicht) die Außenform herstellen, Uwe nimmt die Finger als Dickentaster, das genügt.
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Uwe lässt unten gerne ein bisschen Naturrand dran, Rinde fliegt meist davon aber der Bast ist durch den dunkleren Kontrast sehr hübsch anzusehen. Hier hat es etwas Fetzen gegeben weil Uwe seinen Haken vergessen hat und ein Jockel-Tool ohne Griff nutzen musste.

Ein bisschen schleifen innen und außen, abstechen und dann den Pömpel machen, den hab ich hier als Ausschnitt aus eine größeren Foto:
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Uwe nutzt ein Plastikkordel und kokelt hier die Enden zusammen damit die nicht aufdröseln. Er setzt eine Perle so auf die Schnur, das die untere die Glocke auf dem Kordel trägt und eine weitere nach außen, sieht gut aus und verdeckt das Bohrloch etwas:
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Fertig:
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Als Dreingabe gab es noch einen Pilz zu sehen, Uwe hat den mit Wandfarbe angepinselt und die Tupfen per Kartoffeldruck aufgebracht, kleine fein und fix gemacht. Nett anzusehen und kann mit einer Öse oben drin auch an den Baum gehängt werden oder einen Adventskranz schmücken wenn man unten einen Steckdraht einklebt, notfalls einen längeren dünnen Nagel einklopft und den Kopf abzwickt.
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Danke Uwe, das war ein guter Vortrag mit einer humoristischen Zugabe "wo ist denn das Feuerzeug geblieben". Vorführer und Ergebnis sind sehenswert :klatsch:

Und schon ging es weiter da aus dem Publikum wie immer um diese Uhrzeit ein Ruf nach Kaffee und Kuchen aufkam. Allerdings was jetzt kam war ein Arbeitsbericht ohne Schnickschnack wie schleifen oder Finnish, hier ging es um den Hergang und nicht um das Ergebnis!

Michael zeigte wie Pfeffermühlen gemacht werden, er ging auch vorher auf Muster der Mahlwerke ein, für mich eine Offenbarung denn ich werde die eine vorgestellte Sorte nie mehr kaufen, die mit der Stange dran sind einfacher und es ist leichter damit ein funktionierendes Ergebnis zu erzielen.

Werdegang: Vorschruppen zwischen den Spitzen und Zapfen andrehen, dran denken die Maserung zu kennzeichnen, einen Zapfen andrehen, Umspannen und dann Bohren (da wir ja nur den Vorgang zeigen wollten habe wir auf eine Außenform verzichtet)
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Jetzt ist es wichtig die Anleitung wegen der Maße GENAU zu beachten, manchmal werden die Tiefen addiert angegeben, manchmal die Tiefe für jeden Durchmesser getrennt und man sollte IMMER die Maße am Mahlwerk nochmals abnehmen den in einer Anleitung haben wir einen möglichen Fehler gefunden.

Messen von Anfang an und immer wieder messen:
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"Mahlwerk mit Stange" nun drin:
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Und das Oberteil kann begonnen werden. Da sind einige Gestaltungsmöglichkeiten aber wir wollten nur das Prinzip zeigen, d.h. hat Michael nur noch ein passenden Loch für die obere Führung gebohrt. Gestaltungsmuster hat weinige im Forum, einfach mal suchen. Vom Oberteil mit seinem Loch hab ich nur ein Bild, ich war kurz abgelenkt und bitte das zu entschuldigen:
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Aber es waren ja noch mehr Knipser da!

Der gemütliche Teil mit Kaffee und Kuchen begann, in dem schönen Raum waren auch bereits einige Ausstellungsstücke eingetroffen, zum Kuchen gab es Administratives von Jockel. Der hat ja einiges an Arbeit auf sich genommen, dafür mal unseren Dank.
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Um seine Arbeit etwas zu erleichtern werden alle gebeten Adress- und Telefonänderungen doch bitte FREIWILLIG und ZEITNAH mitzuteilen und die neuen wenn sie auf die Mitmacher-Liste wollen bitte dringend alle Daten an ihn weiterzugeben.

Hier nun einige Bilder wer mitgebrachten Stücke, zuerst Ahorn gebleicht, Michael hat dazu erzählt:
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Vom Häckselplatz gerettet mit Hilfe von viel CA gedreht:
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Die Erde und der Vogel, die Schönheit dieses ganzen Objektes kommt auf meine miesen Foto absolut nicht raus, das ist sehr schade!
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Ei:
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Zirbe:
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Zuschauer:
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Kunst muss man sagen, denn das ist es. Man kann zu so einem 3D-Gemälde stehen wie man will, für unsere Augen ist es ungewöhnlich weil wir so was nicht kennen, aber das Wort "Kitsch" das leider gefallen ist, wenn auch leise find ich nicht witzig!

Ich fand es waren hier zwei Highlights ausgestellt, hier ist das eine, der Künstler ist neu bei uns und das freut mich besonders das er den Weg zu uns gefunden hat denn von ihm können wir noch was lernen. Die Teile auf dem Bild sind alle unheimlich echt in diversen Hölzern hergestellt, die Champignons haben unten einen braunen Fruchtstand eingesetzt, die kleine "Tischdecke" die vorne überhängt hat einen natürlichen Faltenwurf (Danke für die Info wie das geht :mrgreen: ) Ich hab es lange bestaunt und bin begeistert.
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Aber es gab noch eine irrsinniges Objekt, die Dampfmaschine.
Ansicht vom Zylinder her:
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Alles ist aus Holz gefertigt, es ist kein Eisen dran! Alle Schrauben und Muttern sind Handgemacht, im Zylinder ist die Maßtoleranz 5 Zehntel wenn ich es richtig im Kopf habe DENN DAS TEIL FUNKTIONIERT!

Mit Hilfe eines Staubsaugers wurde das auch bewiesen, ein Film wird noch auf YT bereitgestellt.
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Ein Schraubenschlüssel aus Holz ist in Arbeit, dann ist auch dieser kleine Stielbruch beendet ;-)

Blick in den Zylinder, rechts davon die Steuerung:
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Der Erbauer mit unserem Dampfmaschinenspezialist im Gespräch:
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Ich hoffe wir bekommen noch einige Infos mehr dazu, hier noch einige Bilder:
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So, das war es von mir, ich bitte um weitere Fotos. Aber einen hab ich noch, den Vogel. Er besteht nur aus 2 Stückchen Holz:
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Grüße an alle die nicht da waren sendet: KD

PS: Ich stelle den Antrag unsere abendliches Abschlussessen in Zukunft wo anders zu machen :motz: Es ist wirklich nett das Hans sich darum kümmert, aber es wird sich doch wohl was besseres finden als dieses Etablissement?
.
Bernd W.
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Beitrag von Bernd W. »

Hallo Zusammen

das war widermal ein sehr schöner Info und Spassreicher Nachmittag im Holztechnikmuseum...nur schade das ich früher weg musste...

desweiteren einen herzlichen Dank an an die Vorführer Bio und Michael und auch an unseren Berichterstatter K D :danke:

L . G Bernd
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wolfgang schliffer
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Beitrag von wolfgang schliffer »

Hallo ihr Drechsler,
wie immer weiß ich nicht was ich mehr bewundern soll.Ist es der Bericht durch K.D. oder die Geschwindigkeit mit der er den Bericht ins Forum stellt.Sei es wie es ist,auf alle Fälle meinen herzlichsten Dank an K.D.

Ansonsten war es wieder ein toller Nachmittag im Museeum.
Auch mein Dank an Bio und Michael für ihre kurzweiligen Vorführungen.

Wie toll der Stammtisch war, erklärt vielleicht die Tatsache,daß Alfred der neue die gesamte Heimfahrt
über von den tollen Leuten,Drechselarbeiten,Räumlichkeiten und Vorführungen schwärmte,
und auf jeden Fall wiederkommen möchte.

Nochmals Dank an alle

Wolfgang der Drechsellehrling
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Bioschreiner
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Beitrag von Bioschreiner »

Danke

an KD für den tollen Bericht
und
an Alle für den schönen Nachmittag.

Da waren wieder tolle Gespräche, fröhliches Zusammensein, neue Pläne und Informationen, echte Augenöffner an Mitgebrachtem.....

Entschuldigung, ich bin etwas spät aber ich hab im Moment viel um die Ohren.

der Bio
uwe
Ich liebe das Holz - aber liebt es mich auch?

Laß mich - ich kann das ... oh - kaputt!!!
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Manfred Fa.
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Beitrag von Manfred Fa. »

Grüßt Euch - Rhein- Main Drechsler !

Danke lieber KD für den schönen Bericht. :klatsch:

Und da sind noch zwei tolle Objekte, die zu würdigen sind.

Ganz große Klasse ! :maintor1: :maintor1:

Herzliche Grüße
Manfred
" GLÜCK hilft nur manchmal, ARBEIT immer. "
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Hölzerkarl
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Bericht vom RheinMain-Stammtisch am 11.10.2014 im HTM Wißmar

Beitrag von Hölzerkarl »

Bester KD,
genau so habe ich das geplant...... (weil zwei Drechslertreffen
am gleichen Tag stattfanden) ich fahre zu den Thüringer Drechslern
und schaue mir den von dir verfassten umfassenden Bericht an. So habe
ich nichts verpasst. Gut gemacht. Als wäre ich dabei gewesen....

Dafür dass du Rentner bist und noch weniger Zeit wie zuvor hast, ging es
mit dem Bericht doch sehr flott.......

Vielen Dank für die Mühe.

Beste Grüsse aus dem Werra-Meißner-Kreis

Der Karl
Glasholz
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Beitrag von Glasholz »

Danke allen die die Arbeit eines Berichtes zu schreiben anerkennen, denn das sollte man schon als eigenständiges Hobby sehen :-L

Auch die Vorführer haben es nicht leicht, man denke an den Uwe der eine Sache so gut rüberbringen kann das selbst ich es sofort verstehe und trotzdem UNNÖTIGERWEISE ultra-nervös ist - ich weis nicht ob ich da vorne stehen könnte, immer mit der Angst im Nacken das so ein Vorlauter wie ich selber z.B. einen Kommentar absetzt und alles lacht nur der Vorführer hat es nicht mitbekommen. Der weis ja in dem Moment nicht was im Publikum abging, der ist ja viel zu sehr mit seiner Vorführung beschäftigt . . . . also mal meinen "Hut ab" vor allen in allen Stammtischen die sich die Mühe der Vorbereitung machen, zu Hause den Vortrag sicher mal "üben", dann die Vorführung halten, noch Fragen beantworten bei denen es im Zuschauerraum viele Zuhörer schüttelt, nur der Vorführer erklärt es nochmal :-) und dafür: Danke meine Herren und z.B. in Hessen: auch Damen!

Nette Grüße: KD
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