Kugeldrehen / Kugelschalen
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Kugeldrehen / Kugelschalen
Welche Art Kugelschalen ( Halteschalen ) zum schleifen der gedrehten Holzkugeln verwendet ihr, welche Aufnahmen sind am sinnvollsten ( M33 oder nur aufgesteckte ), legt ihr noch Kork zwischen Schalen und Kugel, welche Durchmesser haben diese Schalen?
Besten Dank
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Kugeldrehen/Kugelschalen
hallo franz,
die firma hager bietet aufspannschalen in verschiedenen größen in ihrem katalog an.
http://www.hager-drechseln.de/content/i ... seite.html
die schalen sind zum aufstecken auf die mitnehmer des kugeldrehapparates. ich arbeite mit dre unterschiedlichen größen und bin zufrieden damit.
beste grüße
otto
die firma hager bietet aufspannschalen in verschiedenen größen in ihrem katalog an.
http://www.hager-drechseln.de/content/i ... seite.html
die schalen sind zum aufstecken auf die mitnehmer des kugeldrehapparates. ich arbeite mit dre unterschiedlichen größen und bin zufrieden damit.
beste grüße
otto
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kommt drauf an:
Wenn Du fliegend arbeiten willst (also ohne Reitstock) drehst Du Dir am besten ein genau passendes Futter aus Holz.
Sinnvolle Alternative zum Schleifen zwischen den Spitzen ist von Fred hier (LINK) mal beschrieben worden.
So will ich mir das demnächst auch bauen (Teile sind schon da, aber bisher noch keine Zeit)
Wenn Du fliegend arbeiten willst (also ohne Reitstock) drehst Du Dir am besten ein genau passendes Futter aus Holz.
Sinnvolle Alternative zum Schleifen zwischen den Spitzen ist von Fred hier (LINK) mal beschrieben worden.
So will ich mir das demnächst auch bauen (Teile sind schon da, aber bisher noch keine Zeit)
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Hallo Franz,
in der Werkstatt meines Vaters (Drechslermeister) wurden früher aus Leukorit- bzw. Hartgummirohlingen, gelegentlich auch noch aus Pockholz oder Quebrachoholz Kegelkugeln im Durchmesser zwischen 12 und 19 cm gedreht. Dazu benutzten wir einen sogenannten Kugeldrehapparat von Geiger, das war aber lediglich ein im Bankbett festgestellter Support, der dann um die Mitte des Bankbettes in der Vertikalen geschwenkt wurde, ähnlich wie die heutigen Vorrichtungen zum Kugeldrehen. Holzkugeln wurden aber immer von Hand bis zur annähernden Kugelform vorgedreht.
Aufgespannt wurden die Rohlinge wie folgt: In der Bankspindel saß eine Kugelschale (ähnlich wie die aus Stahl bei Hager) aus einem Stück Holz (ich glaube Weißbuche) mit einem angedrehten Morsekonus 3. Die Kugelschale im Reitstock war zudem mit einem mitlaufendem Lager versehen. Der Durchmesser der Schalenform war etwa 5 cm, wobei die Schalen soweit ausgedreht waren, dass diese nur mit dem äußeren Kreis griffen. So konnte man für kleinere und größere Kegelkugeln stets die gleichen Schalen verwenden. In die Schalen, war ein relativ harter Gummi bzw. Kunststoff eingeklebt.
Waren die Kugeln bis auf das Schleifmaß vorgedreht, blieben links und rechts Butzen von etwa 5mm Stärke stehen. Die Kugel wurde nun über Kreuz gedreht (siehe Spannagel) und neben den Butzen mit Bleistiftstrichen und einem Holzhammer wieder genau zentrisch ausgerichtet. Die Butzen wurden abgedreht und die Kugel zum Schleifen mehrfach umgespannt. Die Kugeln waren nach Fertigstellung absolut maßhaltig und wurden mit einem Stahlring kontrolliert.
Einen Kugeldrehapparat braucht man für Holzkugeln nicht, alleine schon wegen der Veränderung durch Trocknung und Feuchtigkeitsaufnahme, die lassen sich sehr gut frei Hand mit dem "Kreuzstich" nach dem obigen Verfahren drehen. Was ich sagen will ist, obwohl das Ergebnis absolut genau sein musste, waren die Spannvorrichtungen doch hausgemacht und recht einfach!
in der Werkstatt meines Vaters (Drechslermeister) wurden früher aus Leukorit- bzw. Hartgummirohlingen, gelegentlich auch noch aus Pockholz oder Quebrachoholz Kegelkugeln im Durchmesser zwischen 12 und 19 cm gedreht. Dazu benutzten wir einen sogenannten Kugeldrehapparat von Geiger, das war aber lediglich ein im Bankbett festgestellter Support, der dann um die Mitte des Bankbettes in der Vertikalen geschwenkt wurde, ähnlich wie die heutigen Vorrichtungen zum Kugeldrehen. Holzkugeln wurden aber immer von Hand bis zur annähernden Kugelform vorgedreht.
Aufgespannt wurden die Rohlinge wie folgt: In der Bankspindel saß eine Kugelschale (ähnlich wie die aus Stahl bei Hager) aus einem Stück Holz (ich glaube Weißbuche) mit einem angedrehten Morsekonus 3. Die Kugelschale im Reitstock war zudem mit einem mitlaufendem Lager versehen. Der Durchmesser der Schalenform war etwa 5 cm, wobei die Schalen soweit ausgedreht waren, dass diese nur mit dem äußeren Kreis griffen. So konnte man für kleinere und größere Kegelkugeln stets die gleichen Schalen verwenden. In die Schalen, war ein relativ harter Gummi bzw. Kunststoff eingeklebt.
Waren die Kugeln bis auf das Schleifmaß vorgedreht, blieben links und rechts Butzen von etwa 5mm Stärke stehen. Die Kugel wurde nun über Kreuz gedreht (siehe Spannagel) und neben den Butzen mit Bleistiftstrichen und einem Holzhammer wieder genau zentrisch ausgerichtet. Die Butzen wurden abgedreht und die Kugel zum Schleifen mehrfach umgespannt. Die Kugeln waren nach Fertigstellung absolut maßhaltig und wurden mit einem Stahlring kontrolliert.
Einen Kugeldrehapparat braucht man für Holzkugeln nicht, alleine schon wegen der Veränderung durch Trocknung und Feuchtigkeitsaufnahme, die lassen sich sehr gut frei Hand mit dem "Kreuzstich" nach dem obigen Verfahren drehen. Was ich sagen will ist, obwohl das Ergebnis absolut genau sein musste, waren die Spannvorrichtungen doch hausgemacht und recht einfach!
Gruß und "Gut Holz"
Reinhold
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Nachtrag
Hier habe ich Bilder von meinen Kugelschalen, die allerdings für Kugeln von ca. 5 cm ausgelegt waren.
Das erste Bild zeigt die Kugelschale für den Reitstock. Sie besteht aus 3 Teilen: Der eigentlichen Kugelschale aus Holz mit der Gummieinlage (Stück aus Autoreifenschlauch), dem Lager und dem Morsekonus 3. Alle Teile werden fest ineinandergesteckt, dann ist das Lager bündig mit dem hinteren Abschluss der Schale und der MK 3 wird auch ganz in das Lager geschoben. Den Morsekonus habe ich übrigens selbst auf der Hand aus einem Messingrundstab gedreht:
Hier die Kugelschale für die Spindel. Abweichend von meiner Beschreibung in meinem letzten Beitrag, habe ich mit dem Strehler ein Innengewinde für die Drehbankspindel geschnitten. Vorne sieht die Kugelschale ähnlich wie die andere aus. Ein Loch an der Flanke dient dazu, einen Metallstift einzustecken, um das Futter besser von der Spindel lösen zu können:
Ich weiß, dass ich bei der Holzwahl für die Kugelschalen nicht gerade wählerisch war, aber es funktioniert eben auch mit Rotbuche und Eiche. Kaufen kann man Zubehör immer, aber ich denke selbst herstellen von Futtern und ähnlichem ist doch auch ein nicht zu verachtender Teil unseres schönen Hobby's!
Das erste Bild zeigt die Kugelschale für den Reitstock. Sie besteht aus 3 Teilen: Der eigentlichen Kugelschale aus Holz mit der Gummieinlage (Stück aus Autoreifenschlauch), dem Lager und dem Morsekonus 3. Alle Teile werden fest ineinandergesteckt, dann ist das Lager bündig mit dem hinteren Abschluss der Schale und der MK 3 wird auch ganz in das Lager geschoben. Den Morsekonus habe ich übrigens selbst auf der Hand aus einem Messingrundstab gedreht:
Hier die Kugelschale für die Spindel. Abweichend von meiner Beschreibung in meinem letzten Beitrag, habe ich mit dem Strehler ein Innengewinde für die Drehbankspindel geschnitten. Vorne sieht die Kugelschale ähnlich wie die andere aus. Ein Loch an der Flanke dient dazu, einen Metallstift einzustecken, um das Futter besser von der Spindel lösen zu können:
Ich weiß, dass ich bei der Holzwahl für die Kugelschalen nicht gerade wählerisch war, aber es funktioniert eben auch mit Rotbuche und Eiche. Kaufen kann man Zubehör immer, aber ich denke selbst herstellen von Futtern und ähnlichem ist doch auch ein nicht zu verachtender Teil unseres schönen Hobby's!
Gruß und "Gut Holz"
Reinhold
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Re: Kugeldrehen / Kugelschalen
Hallo Kugeldreher,
zu selbst hergestellten Kugelschalen sind schon einige Beiträge hier im Forum. In einem Betrag hat jemand die Frage aufgeworfen, ob man nicht Skatebord-Rollen als Kugelschalen hernehmen könnte. Da ich die Idee auch schon einmal im Kopf hatte, habe ich nach ein paar ausgedienten Skatebords Ausschau gehalten.
Bisher habe ich damit bei Kugeln bis 10 cm Durchmesser die Reste der Einspannzapfen bearbeitet. Das geht ganz gut. Man kann für verschiedene Kugelgrößen die Mulde in den Rollen auch leicht verändern (Vorder- und Rückseite auch unterschiedlich verwenden).
Zum Einspannen möglichst tiefe Spannbacken verwenden und nicht zu fest anziehen, sonst können die Rollen eiern.
Die Rollen nur satt in eine Holzscheibe einsetzt, hat als Kraft gereicht , um die Zapfenreste wegzudrechseln oder mit dem Messer zu glätten und zum Schleifen sowieso.
Je nach Gummihärte der Rollen sind kaum Spuren zu erkennen und keine Druckstellen auf der Kugel.
Skateboard-Rollen sind teuer. Man macht ja nichts kaputt, wenn man vom Skatebord der Kinder oder Enkel mal ein Rolle abschraubt und ausprobiert.
Servus Ludwig
zu selbst hergestellten Kugelschalen sind schon einige Beiträge hier im Forum. In einem Betrag hat jemand die Frage aufgeworfen, ob man nicht Skatebord-Rollen als Kugelschalen hernehmen könnte. Da ich die Idee auch schon einmal im Kopf hatte, habe ich nach ein paar ausgedienten Skatebords Ausschau gehalten.
Bisher habe ich damit bei Kugeln bis 10 cm Durchmesser die Reste der Einspannzapfen bearbeitet. Das geht ganz gut. Man kann für verschiedene Kugelgrößen die Mulde in den Rollen auch leicht verändern (Vorder- und Rückseite auch unterschiedlich verwenden).
Zum Einspannen möglichst tiefe Spannbacken verwenden und nicht zu fest anziehen, sonst können die Rollen eiern.
Die Rollen nur satt in eine Holzscheibe einsetzt, hat als Kraft gereicht , um die Zapfenreste wegzudrechseln oder mit dem Messer zu glätten und zum Schleifen sowieso.
Je nach Gummihärte der Rollen sind kaum Spuren zu erkennen und keine Druckstellen auf der Kugel.
Skateboard-Rollen sind teuer. Man macht ja nichts kaputt, wenn man vom Skatebord der Kinder oder Enkel mal ein Rolle abschraubt und ausprobiert.
Servus Ludwig
- Bernd Schröder
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Re: Kugeldrehen / Kugelschalen
Moin!
Ich mache es mir recht einfach.
Die Kugel zwischen den Spitzen runddrechseln und schleifen.
Dann die letzten 10mm absägen und wie auf dem Bild über Kreuz einspannen,
die Zapfenstummel überdrehen und fertig schleifen.
Zum Schleifen mehrfach verdrehen.
Als Schalen verwende ich einfache Nadelholzblöcke, die ich passend ausdrehe und schleife.
Auf der Spindelseite aufgespannt in ein Backenfutter.
Von der Reitstockseite spanne ich mit einer Hager-Schale aus Kunststoff.
Aber auch hier werde ich demnächst einige Holzschalen auf einen kugelgelagerten
Träger machen. >> Weniger Abdrücke und bessere Passform.
Ich mache es mir recht einfach.
Die Kugel zwischen den Spitzen runddrechseln und schleifen.
Dann die letzten 10mm absägen und wie auf dem Bild über Kreuz einspannen,
die Zapfenstummel überdrehen und fertig schleifen.
Zum Schleifen mehrfach verdrehen.
Als Schalen verwende ich einfache Nadelholzblöcke, die ich passend ausdrehe und schleife.
Auf der Spindelseite aufgespannt in ein Backenfutter.
Von der Reitstockseite spanne ich mit einer Hager-Schale aus Kunststoff.
Aber auch hier werde ich demnächst einige Holzschalen auf einen kugelgelagerten
Träger machen. >> Weniger Abdrücke und bessere Passform.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
Bernd
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- Ort: Riedenburg
Re: Kugeldrehen / Kugelschalen
Servus
Hab immer selbst gedrehte Schalen mit M33 Gewinde, die ich bei jeder Kugel nochmal leicht nach drehe, damit sie perfekt rund laufen.
Druckstück hat einen Korken. Geht super und ist auswechselbar. Im Reitstock sitzt ein M33 Mitläufer.
Mit freundlichen Grüßen
Alex
*edit by Raupenzwerg
Hab immer selbst gedrehte Schalen mit M33 Gewinde, die ich bei jeder Kugel nochmal leicht nach drehe, damit sie perfekt rund laufen.
Druckstück hat einen Korken. Geht super und ist auswechselbar. Im Reitstock sitzt ein M33 Mitläufer.
Mit freundlichen Grüßen
Alex
*edit by Raupenzwerg
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Re: Kugeldrehen / Kugelschalen
Moin,
ich nutze auch die Holzvarianten mit Druckpuffer aus Filz o.ä.. Das Einlassen von Silikonringen (Dichtungen) in Holznuten habe ich ebenfalls schon gesehen. Was auch geht und preiswerter ist - Türstopper aus dem Baumarkt. Gibts in unterschiedlichen Ausführungen.
ich nutze auch die Holzvarianten mit Druckpuffer aus Filz o.ä.. Das Einlassen von Silikonringen (Dichtungen) in Holznuten habe ich ebenfalls schon gesehen. Was auch geht und preiswerter ist - Türstopper aus dem Baumarkt. Gibts in unterschiedlichen Ausführungen.
Liebe Grüße, Martin.
Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.
Videos und hilfreiche Playlisten (nicht nur) für Einsteiger auf YouTube und Fotos auf Instagram.
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Re: Kugeldrehen / Kugelschalen
Moin Bernd,Bernd Schröder hat geschrieben: ↑18.04.2021 - 19:53:36Die Kugel zwischen den Spitzen runddrechseln und Schleifen.
das scheint ihr nicht sooo gefallen zu haben. Bei dem Gesicht, dass die Kugel macht...
Liebe Grüße, Martin.
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