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Liebe Drechslerfreunde
Auch mich hat das von Britt präsentierte magische Kinderspielzeug begeistert und zur Nachahmung inspiriert. Sehr beeindruckt war ich von der professionellen technischen Darstellung. Liebe [mention]Brittliv[/mention] , vielen Dank. Welches Programm hast Du verwendet? Ich danke auch für die Beiträge von [mention]Cello[/mention] und [mention]Steffen[/mention] , die noch zusätzliche Aspekte zur Realisierung beigetragen haben.
Eigentlich kann ich nichts hinzuzufügen. Trotzdem möchte ich Euch meine eigene Vorgehensweise im Einzelnen erläutern, und damit vielleicht auch weitere Drechsler zum Nachbau anregen.
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Ich habe für diese Arbeit keine neue Kugel gedrechselt, sondern eine alte verwendet, die ich mit meiner selbstgebauten Kugeldrehvorrichtung vor einiger Zeit hergestellt habe, aber ziemlich langweilig fand. Nun kommt sie auch noch zu Ehren. Sie hat einen Durchmesser von 104mm.
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Zunächst galt es, die Positionen für die sechs Bohrungen zu finden. Ich habe mir dafür einen 1. Punkt nach der Maserung ausgesucht und den gegenüberliegenden Punkt angenommen. Zwischen Mitnehmer und Körnerspitze in die Drechselbank eingespannt konnte ich dann solange probieren bis die Kugel genau zentrisch lief. Die genaue Lage des gegenüberliegenden 2. Punktes war gefunden..
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Nun habe ich einen Äquator aufgetragen, auf dem ich den 3. Punkt frei wählen konnte. Den 4. Punkt habe ich dann wie den zweiten durch runden Lauf auf der Drechselbank ermittelt. Um den 5. und 6. Kreuzungspunkt zu finden, habe ich einen Äquator zwischen den Punkten 4 und 5 gezeichnet.
Alle 6 Punkte wurden mit dem Spitzbohrer deutlich vorgestochen.
Anschließend wurden die 6 Sacklöcher in einem Durchmesser von 40 mm gebohrt. Dafür diente mir einer meiner Kugelkäfige, die ich in verschiedenen Größen zur weiteren Bearbeitung von Kugeln bereits hergestellt hatte.
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Mit der mitlaufenden Körnerspitze konnte ich vor dem Anziehen der Muttern des Käfigs die Kugel genau ausrichten.
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Mit einem 30 mm Bohrer habe ich dann die Löcher von den gegenüberliegenden Seiten durchgebohrt.
Für die Kolben habe ich zunächst 6 Würfel mit einer Kantenlänge von 45 mm aus dunklem Nussbaum, Pflaume und Amarant an der Bandsäge zugeschnitten.
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Die Rohlinge wurden mit den Bezeichnungen 1 bis 6 den Bohrungen in der Kugel zugeordnet.
Die Würfel wurden in ein Spannfutter geklemmt, die erste Hälfte rundgedreht und den Bohrungen der Kugel angepasst. Am Ende habe ich einen Zapfen mit einem Durchmesser von 28mm angedreht, der für eine Spannzange von Thomas Häckel geeignet ist.
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Diese Spannzangen haben mir schon oft sehr gute Dienste geleistet. Lieber [mention]Thomas[/mention] , vielen Dank.
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Als nächstes habe ich die Länge der Kolben in den zugehörigen Bohrlöchern angezeichnet und mit Hilfe einer Schablone die Rundung angedreht
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Die Kolben wurden mit je zwei Fahrradspeichen verbunden.Die Löcher dafür habe ich mit einer besonderen Vorrichtung gebohrt. Sie hat zur Aufnahme der Kolben eine exzentrische Bohrung, die 10 mm aus der Mitte liegt.
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Zum Bohren habe ich einen Nagel von 2 mm Durchmesser verwendet. Die Speichen ließen sich daher später fest in die Bohrlöcher drücken.
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Nach Drehen des ersten 20 mm tiefen Loches wurde der Kolben um 180 Grad in der Vorrichtung gedreht, um das zweite Loch zu bohren. Beim Bohren der Speichenlöcher war auf die Maserung zu achten, um am Ende den Schein eines durchgehenden Kolbens zu erhalten.
Als alle Löcher gebohrt waren, habe ich noch die Zapfen der Kolben am Tellerschleifer entfernt, um ein Verhaken sicher zu verhindern.
Die Kolben habe ich mit den auf 97 mm gekürzten Speichen an der Hinterzange der Hobelbank zusammengedrückt. Zwei dicke Gummistücke, die ich mit Tesafilm zwischen die Backen geklebt habe, halfen gegen Druckstellen.
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Ich wünsche viel Spaß beim Nachbauen und freue mich über weitergehende Ideen.
Seid alle herzlich gegrüßt
Richard Lau
