Kegelkugel aushöhlen? - Ideen und Infos gesucht

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torte26
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Kegelkugel aushöhlen? - Ideen und Infos gesucht

Beitrag von torte26 »

Hallo,

Ich hab da mal ne Frage: Hat schon mal einer von euch versucht eine Kegelkugel auszuhöhlen?
Also so eine richtige Kugel die beim Kegeln verwendet wird.
In meinem Freundeskreis kam die Idee auf aus einer solchen Kugel eine Spardose als Geschenk zu basteln.

Ich wurde gebeten einen Standfuß dafür zu drechseln. Und da kam mir der Gedanke ob das Aushöhlen der Kugel nicht auch auf der Drechselbank ginge.

Meine erste Idee war auf ein Schraubfutter drehen und dann durch ein Loch soweit als möglich aushöhlen. Das Loch vom Schraubenfutter wird dann zum Schlitz aufgeweitet und das größere Loch mit dem Gummistopfen verschlossen.

Kunststoff müsste sich ja drechseln lassen.

Aber wie finde ich die Mittelachse der Kugel für die Schraube des Schraubenfutters?
Und geht das überhaupt so?
Hat das schon mal jemand probiert?

Fragende Grüße aus Thüringen
Dorit



*edit by Raupenzwerg
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Dorit,

Ich habe mal einen Bericht über die Herstellung von Bowlingkugeln gesehen
Wenn mich nicht alles täuscht, werden die Kugeln aus verschiedenen Materialien hergestellt, incl Keramikkern. Alles wird miteinander vergossen.
Da wirst du dich schwer tun.
Aber vielleicht gibt es ja auch Kugeln aus Vollkunststoff.

Gruß,
Tüftler
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torte26
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Beitrag von torte26 »

Hallo Tüftler,

Danke für den Hinweis.

Wikipedia sagt dazu : "Kugeln werden heute aus polyesterfreiem Phenolharz (Aramith) hergestellt. Der Standarddurchmesser im Sportkegeln beträgt 160 Millimeter bei ungefähr 2,85 Kilogramm"

Und Harz, hoffe ich, lässt sich drechseln. Sollte doch wie Epoxidharz sein, oder?

Wahrscheinlich gehe ich vorsichtshalber nicht mit meinen besten Eisen dran.......

Gruß
Dorit
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Dort,

Ja, Harz lässt sich gut drechseln. Ich verwende allerdings runde Wendeschneidplatten für Buntmetalle. Aber ich denke, mit normalen Eisen müsste das auch gehen.
Ich würde die Kugel von unten drechseln und einen Deckel rein machen. Irgend wann will man ja wieder an das Geld ;-)

Gruß,
Tüftler
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Eisbär
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Re: Kegelkugel aushöhlen?

Beitrag von Eisbär »

torte26 hat geschrieben:
In meinem Freundeskreis kam die Idee auf aus einer solchen Kugel eine Spardose als Geschenk zu basteln.
Hallo Dorit,

eine sehr schöne Idee, deutet aber auf das ziemlich späte Ende eines gemütlichen Kegelabends hin. Warum erweiterst Du die Idee nicht einfach und drechselst eine Kugel aus einem schönen Holz, anstatt so einer potthäßlichen schwarzen Kunststoff Kugel die nur dazu da ist weggeworfen zu werden :-L :-L .
torte26 hat geschrieben:
Aber wie finde ich die Mittelachse der Kugel für die Schraube des Schraubenfutters?
Und geht das überhaupt so?
Hat das schon mal jemand probiert?
Ja, das haben schon einige probiert! :-L und das geht natürlich. Dazu Dorit gibt es hier Forum einen wunderbar amüsanten Thread zum Thema "Wie finde ich die Pole auf einer Kugel" (hab den link aber leider gerade nicht parat :heul )

Viel Erfolg und kugelige Grüße :rose:

Josef
Der Eisbär Bild

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Beitrag von oldy-2913 »

Moin Dorit

Ich würde mir aus Leimholz 2 Scheiben drechseln,

Bild

und die Kugel dazwischen spannen, ähnlich wie mein Kelch,

Bild

dann kannst du sicher aushöhlen und hast auch keine Probleme den Pohl zu finden.

PS: @ Eisbär ... Schönheit ist relativ und eine in Ehren ergraute Kegelkugel kann
für die Kegelbrüder/schwestern einen höheren Symbolwert haben als eine noch so schöne Holzkugel ... :prost:

Gruß oldy
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kerouer
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Beitrag von kerouer »

Hallo,

Oldy hat die Lösung.

Bild

Grüße

Pascal
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Beitrag von torte26 »

Vielen Dank für die Hinweise.
An so ein Doughnut-Futter hatte ich dann auch gedacht. Ist auf jeden Fall sicherer als nur im Schraubfutter.

Das mit einer Holzkugel drechseln wird nix. Dafür reichen meine Fähigkeiten nicht und ich hab kein trockenes Holz in der Größe.
Außerdem denke ich auch, dass ne "echte" Kugel für nen Kegler besser passt. Und Holz kann ja jeder ;-)

Ich werde euch auf dem Laufenden halten was nun wie wird.

Gruß Dorit
Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo
Willst du wirklich eine Herausforderung!
Nimm eine Gummikugel einer Gasthaus Kegelbahn die ist etwas kleiner und auch origineller. Sie fühlen sich griffiger an und das Aushöhlen wird spaßig hat nämlich noch keiner gemacht (Wett ich zumindest) :smash:
Ich frag mal in die Runde: würde das schneiden überhaupt gehen, mit schaben wirds sicher schwirig und schleifen kann man eh vergessen?
Gruß Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Anselm,

Ich habe schon Hartgummi gedrechselt.
Wenn man ihn vorher einige Tage in den Gefrierschrank legt, lässt er sich eigentlich drechseln wie Normaler Kunststoff. Allerdings habe ich eine relativ hohe Drehzahl verwendet. Außerdem sehr scharfes Werkzeug.

Gruß,
Tüftler
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Beitrag von oldy-2913 »

Grissianer hat geschrieben:
... schleifen kann man eh vergessen?
Was man fräsen kann,

Bild

... kann man auch schleifen, zuerst an einer halben Kugel üben ... :mrgreen:

Gruß oldy
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markus1809
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Beitrag von markus1809 »

Du sagst das Kugel drechseln übersteigt deine Fähigkeiten. Das Aushölen ist aber um einiges schwieriger, besonders bei diesem unbekannten Material...
langsam läufts rund...

Lieben Gruß Markus
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Dorit,

Also, wenn du das wirklich machen willst, würde ich zuerst einmal mit einem großen Metallbohrer ein Loch zumindest bis zur Mitte rein bohren, damit du siehst, wie die Kugel aufgebaut ist.
Ich habe mal etwas gegoogelt und fest gestellt, das es da verschiedene Aufbauarten gibt. Vom Gummi bis zum Keramikkern gibt es da so einiges. Wenn du mit dem Drechseleisen durch die äußere Schicht kommst und z. B. schlagartig auf Gummi oder ähnliches triffst, glaube ich, das es evtl ziemlich weh tun könnte, wenn sich das Eisen fängt.
Ich wäre da etwas vorsichtig.
Vielleicht hilft dir ja das etwas weiter. Da hat einer einen Brunnen aus Bowlingkugeln gebaut.
http://www.gunook.com/bowling-kugel-brunnen/

Gruß
Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hier noch ein Link zur Herstellung von Bowlingkugeln. Dürfte kein großer Unterschied zu Kegelkugeln sein.
https://www.youtube.com/watch?v=mDtS955HnD0

Gruß,
Tüftler
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Beitrag von oldy-2913 »

Moin Tüftler
Nun laß doch mal deine Bowlingkugeln los und lies noch mal was Dorit geschrieben hat:

Zitat torte26 in Beitrag 2:
Wikipedia sagt dazu : "Kugeln werden heute aus polyesterfreiem Phenolharz (Aramith) hergestellt.
Der Standarddurchmesser im Sportkegeln beträgt 160 Millimeter bei ungefähr 2,85 Kilogramm"


Gruß oldy
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Beitrag von Tüftler »

Ich sollte mir die Beiträge vielleicht genauer durchlesen :mrgreen:
Dann hätte ich mir die ganze Sucherei sparen können. Selbst Schuld :-)
Das ändert natürlich einiges. ø 160mm? Mit dem richtigen Werkzeug dürfte das kein Problem sein.

Gruß,
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Beitrag von torte26 »

Hallo,

Jetzt Mal ein kurzer Zwischenstand in Sachen Kegelkugel bohren:

Es wurde entschieden nicht zu drechseln - zumindest die Öffnung der Kugel nicht. Die wurde "nur" mit dem 50er Forstnerbohrer gebohrt.
Ich war beim Bohren leider nicht dabei, aber habe Fotos gesehen.
Gehalten wurde die Kugel mit 2 quadratischen Platten in die je ein Loch mittig gebohrt war, und diese dann mit Gewindestangen verschraubt.
So stand die Kugel sicher unter der Ständerbohrmaschine.
Gebohrt wurde mit viel Ölschmierung (WD40).

Jetzt war ich gefragt: Standfuß um die Kugel auf einem Steinsockel zu befestigen.
Hier der "Auftragszettel"

Bild

Und dann die gelieferte gebohrte Kugel d=14 cm
Bild

Nur einen "Becher" drechseln war mir zu langweilig, also war der erste Gedanke: unten rund - oben quadratisch.
Hier etwa zu erkennen.

Bild

Aber als es dann so auf der Bank hing stellte sich die Holzwahl (Fichte Bauholz Balken 10x10) als schwierig dar.
Hätte man ahnen können..... Vor allem oben bei der halbrunden Aushöhlung des Stirnholzes war ein sauberes Arbeiten beim drechseln der Ecken kaum möglich.
Durch das Luftdrechseln splitterte der Rand ziemlich.

Also was nun? Neuer Versuch? Mit welchem Holz? Trockenes Holz in quer in diese Größe hab ich nicht.....

Na gut - schlimmer kann's nicht werden: Versuch ich mit schnitzen und schleifen was zu retten.

Und siehe da - es war zu retten.

Noch muss ich fein schleifen und Ölen, aber der erste Kommentar der Auftraggeber war schon mal positiv.

Bild

Bild
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