der folgende Beitrag geht in diese Richtung:
und wird sich zum Schluss auch noch ein bißchen dem "Ovaldrehen" widmen, besser gesagt dem "Ovalzeichnen".
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Ich schau mir ja tatsächlich fast alle Themen in diesem so wertvollen Forum an, und versuche möglichst viele Informationen
in mein drechslerisches Gesamtwissen einzuordnen bzw. einfließen zu lassen. An der Wiege meiner Sternenmaschine stehen im Besonderen @Tollkin mit "Gepimpte Kaffeemaschine", @okrock mit dem Beitrag über hölzerne "Ornament-Scheiben", @Maintor s "Ludwigs Rose Engine" und last, but not least @Matzel1970 mit "Matzels Passig Gerät - ein Versuch".
Herzlichen Dank dafür!
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Das konkrete Ziel sind Sterngriffe für Holzschrauben, die sich ein Freund für eine verstellbare Schnitzvorrichtung ("Bildhauergalgen") wünscht.
Die könnte ich natürlich mit meiner bestehenden Vorrrichtung herstellen:
sie würden dann - frisch geölt - etwa so ausschauen:
Passt mir aber nicht.
Immer das Gleiche!

Die oben genannten Anregungen haben mich inzwischen dazu gebracht, meine Literatur zum Thema "Passigdrehen" durchzublättern, und so ungefähr glaube ich jetzt zu wissen, worum es beim "Querpassig" geht. Hugo Knoppe ("Meistertechniken") gibt besonders viel her, zum Beispiel diese Zeichnung:
Aus einem Quadrat einen Stern machen? Oder aus einem Sechseck?
Die Schablone ganz einfach durch ein paar gerade Schnitte erstellen, nur die Ecken ein bißchen rundschleifen?
Das passt mir!
Ich beginne die "Sternenmaschine" aufzubauen und fange mit einer Grundplatte an, die schon seit langem fallweise auf dem Bankbett eingesetzt wird.
Als "Achse" bringe ich zwei M 6 - Schrauben an:
Darauf dreht sich bzw. "kippelt" eine Werkzeugträgerplatte, die sich mit einer Abtastrolle (Kugellager) an der Schablone/Fassonscheibe/Patrone hinter dem Spannfutter abstützt. Diese Schablone aus 5 mm - Sperrholz ist einfach auf die Spindel geklemmt:
Sie wird über ein Spannseil von einem Gewicht angepresst. Die Zustellung erfolgt per Gewindestange M 6, die von der schönen Kurbel links betätigt wird.
Der Fräsmotor ist längsverschieblich aufgesetzt und mit einer Holzklemme fixiert:
Und das ist eigentlich schon alles. Es kann losgehen.
Aber nicht wie ihr vielleicht denkt, denn ich schalte die Drechselbank nicht ein, sondern drehe schön langsam händisch:
Und stelle vorsichtig nur millimeterweise zu:
Das gefräste Stück wird dann noch fertiggedrechselt, geschliffen und geölt.
Sehr schön ist zu erkennen, wie die geraden Seiten der Schablone/Fassonscheibe/Patrone sich "konkav" abbilden:
Ui, hoffentlich hab ich mich verständlich ausgedrückt!

Sterngriff für einen Nussknacker, auf dieser Sternenmaschine entstanden:
Oder Zierkorken:
Und dann hab ich noch ausprobiert, wie eine Ellipse auf meiner Maschine abgebildet wird.
Allerdings nicht gefräst, einfach gezeichnet:
Spannend, nicht wahr?
Wie befürchtet, wird die Ellipse nur in exakt gleicher Größe als Ellipse abgebildet.
Die Verzerrung nimmt mit der Verkleinerung zu:
und wird extrem, wenn die Verkleinerung die kleine Halbachse übertrifft:
Beste Wünsche an alle Passigdreher und Passigdreherinnen, alle Ovalisten und Ovalistinnen
und an alle, die über solche Bemühungen schmunzeln können!
Helfried