1,1 kg Geschoss in meiner Werkstatt...

Pleiten, Pech und Pannen

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ManfredO
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1,1 kg Geschoss in meiner Werkstatt...

Beitrag von ManfredO »

Hallo Rundmacher,

heute hatte ich ein 1,1 kg schweres Geschoss in meiner Werkstatt. Seht selbst:

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Ein Stück Fliederwurzel. Darauf hatte ich mich schon wochenlang gefreut. Nachdem ich erst ausgesehen hatte wie ein Dreckmonster (mit dem Hochdruckreiniger die Erde entfernt...), dann die Kettensäge zwei mal feilen musste (immer noch Sand und Steinchen zwischen den Wurzeln...) und die Röhre zig mal nachgeschliffen habe, hat sich eine ganz hübsche Kugel herauskristallisiert. Drehzahl 900 und...

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Nach einem riesen Schlag hüpft meine Maschine (150 kg) wegen der Unwucht wild durch die Werkstatt,
der Brocken knallt an die 4 m höheren Dachziegeln und schlägt gefühlte 2 Sekunden später neben mir ein... :?oh

Ob da wohl mein Visier etwas geholfen hätte???

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Bild

Erstaunlich ist: Es gibt so gut wie keine Bruchfläche... die beiden Hälften waren offenbar kaum miteinander verwachsen.
Ich hatte immer wieder die Maschine angehalten und probiert. Keine Anzeichen dass das gleich passieren wird...

Schade um die Kugel! Fast 20 cm Durchmesser... :heul
Im Herbst werden uns die Reste noch eine halbe Stunde wohlige Wärme spendieren.

Viele Grüße aus Karlsruhe
ManfredO
Am Ende wird alles gut... wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.
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dege52
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Schwein gehabt.....

Beitrag von dege52 »

Guten Abend,
bei 900 U/min. ein Geschoss von min. 10kg! Solche Teile können ganz schöne Dellen hinterlassen!
🐷gehabt!

Gruß Detlef
"Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich, aber sinnlos ! GUT SPAN !"
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Manfred ,
das erste Bild deutet aber meiner Meinung nach aber doch schon auf die Gefahr hin :-W !
Ich habe bei solchen Problemwerkstücken einen alten Riesen - Schraubenzieher mit dem ich in die Risse/Klüfte gehe und richtig hebele . Wenn sich dabei ein "Arbeiten" des Risses über Gebühr zeigt wandert der Rohling in den Ofen . Ich beobachte die Geschichte beim Abdrehen immer weiter ( auch mit Hilfe des Schraubenziehers ! ) und bin bisher von solchen Unfällen verschont geblieben . Im Frühjahr habe ich schönste Eibenkugeln gedreht die Schälrisse und eine offene , eingefaulte Seite hatten . Ich habe alles mit Visier und nur mit 325 und 450 Upm. (!) gedreht , als die Kugeln fertig waren habe ich drei Kreuze gemacht :-L , der Streß hatte sich gelohnt . Entscheidend für den guten Ausgang war aber schon auch die niedrige Geschwindigkeit , die Kugeln hatten um 18 cm Durchmesser .
Grüße
Andreas
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Ob da wohl mein Visier etwas geholfen hätte???
Aus Erfahrung: JA

Ein Visier hatte da geholfen. Obwohl reduzierte Umdrehungen/min auch sehr logisch sind, bei dieses Stück.
We have two ears and one mouth so that we can listen twice as much as we speak (Epictetus)
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Soury
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Beitrag von Soury »

Ich kann jurriaan nur zustimmen denn hatte auch schon solche erfahrungen und die teile halten was aus klar es gibt einen knall aber die plexischeiben sind so flexibel das die eine menge aushalten .

ich habe mir meins in der bucht für keine 30 euro gekauft und das teil mag ich nicht mehr missen besser als jede brille was es gibt

lg jan
Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo
Bei so einer Gefahr hilft wohl nur ein Helm. Am besten ein Forsthelm mit Visier. Z.B. Protos von Pfanner den gibts auch mit Kopfhörer und Radio. Kostet allerdings die Kleinigkeit von 300 Euronen aber eine Beerdigung ist teurer.
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Ralph
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Drechseln als Risikosportart

Beitrag von Ralph »

Hallo Manfred,

ich bin ja idR auch schmerzfrei, aber bei so Dingern ist a) 900 rpm viel zu schnell und b) was spricht dagegen, das zu sichern? Ich habe mir für ein paar € ein Stück Klettband gekauft, 1,5 m lang, da wickle ich um Risikopatienten, notfalls (Vasenränder oder so) mit 2 Tackerklammern oder zweiseitigem Tesa fixiert und es kann losgehen (und man muß nicht immer das teure Duct-Tape verwenden).

Alternativ bzw. zusätzlich Helm mit Visier, Amis nutzen teilweise sogar einen Fangkorb und v.a.: immer so hinstellen, dass Du aus der Flugbahn bist!

Frohes Schaffen
:-)

Ralph (Exilbayer)
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Klusen
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Beitrag von Klusen »

Bei solchen oder ähnlichen Stücken lasse ich auch manchmal gut flüssigen Sekundenkleber in die Ritzen
und schaue (ala Methode von Andreas H.) ob sich das Teil noch bewegt oder viel Spiel hat.
Das hat bisher eigentlich immer gut funktioniert..

viele gruesse
Klaus
"Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele" (Picasso).
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ManfredO
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Beitrag von ManfredO »

Hallo zusammen,

danke für die vielen Tipps... Beim nächsten Wurzelstück werde ich wohl vorsichtiger sein, langsamer arbeiten, kleben, kletten und hebeln ;-)

Hier noch die zwei Apfel-Wurzelansatz-Kugeln (noch als Rohlinge zum Vortrocknen), die am gleichen Tag entstanden sind - ohne Geschosse... 17 und 12 cm:

Bild

Gruß aus Karlsruhe
ManfredO
Am Ende wird alles gut... wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.
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