leider komme ich erst heute zum Bericht. Das Sichten und die Auswahl der Bilder von Uwe, Thomas und Stefan haben drei Tage in Anspruch genommen. Herzlichen Dank an die Fotografen auch für das freundliche runterrechnen der Bilder.
Da einige Erzgebirgler und Vogtländer sich um ihren Besuch namens Egon kümmern mussten, blieb genug Beinfreiheit für die zahlreich angereisten Freunde.
Unsere Treffen beginnen immer mit der Präsidentenansprache; oft eindringlich, selten zu knapp aber immer informativ. Die Aufgabenverteilung für unser großes Forumstreffen ist wohl fast abgeschlossen und alle fiebern dem Ereignis entgegen. Anerkennung fand auch die Arbeit die Martin Steinert bisher in die Vorbereitung gesteckt hat. Allein die neue Internetseite ist der Hammer.
Leider ist mir beim Kaffeetassengeklapper der Name des edlen Kuchenspenders durch die Lappen gegangen.


Hier sieht man besonders gut wie konzentriert das Auditorium dem Vortrag lauscht.

Unser Thema war die Veredlung von Oberflächen. Eckerhard und Michael stellten uns verschiedene Techniken des Färbens vor. Es wurde geräuchert, gebeizt, gekälkt, gespritzt, geessigt gelacht und gestaunt. Doch der Reihe nach:
Eckehard bezog seinen Posten an der Kreher und läßt uns an seinen Erfahrungen teilhaben:
Alle folgenden Schalen waren natürlich schon vorbereitet, d.h. gedreht, geschliffen und gewässert wieder geschliffen und nach Grüna geschleppt :maintor1:
Eckehard verwendet Wasserbeizen die sich beliebig mischen und verdünnen lassen. Erhältich sind diese Beizen flüssig oder in Pulverform. Da sich die Holzarten ganz unterschiedlich beizen lassen ist ein Probestück immer eine gute Idee.

Auch wenn das Schälchen schon sehr hübsch ist muß noch ein Schutz z.b. Öl oder Lack aufgebracht werden (merke: Wasserbeize bleibt wasserlöslich)

Eine besondere Form des Beizens ist das Färben mit Eisenessig. Den kann sich der preisbewußte Drechsler einfach aus Essigessenz und Stahlwolle herstellen. Hier kann mann allerdings nur schwarze, blauschwarze und graue Töne hervorrufen. Auch eignen sich nur tanninhaltige Hölzer ähnlich wie beim Räuchern.

nach kurzer Einwirkzeit:

Letztlich geht es ans kälken. Dabei wird hier eine Wischpaste verwendet, die sehr schön in das offenporige Holz einzieht und einen sehr dekorativen Effekt hat:
Das Bild hätte ich gern gedreht ( möglichst ein Vierteldrehung nach links


Eckehard verwendet als Unterlage und zum Schutz der Drechselbank eine Zeitung mit möglichst großen Buchstaben und vielen Bildern. Da bleibt man informiert und kann sich doch aufs Pinseln konzentrieren.

Nach der Trocknung wird die überschüssige Farbe gefühlvoll abgeschliffen.

Bei solch einem Ergebnis spendiert ein wirkliches Schwergewicht doch gern mal einen anerkennenden Blick.


Eckehard hat uns auch fertige Objekte mitgebracht:


Parallel dazu lief die Veranstaltung "airbrush", also Farbe spritzen mit kleiner Pistole. Michael Heße war gut vorbereitet und vor allem ausgestattet. Er begann mit einem "trockenen" Vortrag über das Werkzeug des modernen Airbrushers mit ausführlichen Tips zur Beschaffung und dem Kostenaufwand.

Anschaulich wurde es als Michael Farbe in Spiel brachte. Mit der Airbrushtechnik kann man punktgenau und schnell seine Objekte färben. Von einem dünnen Belag, bei dem die Maserung sichtbar bleibt, bis zu einer deckenden Schicht ist alles möglich. Wichtig ist die positive Grundeinstellung beim Spritzvorgang:

Um ein solches Objekt herzustellen muß das Werkstück allerdings rotieren.

Der Herr über Raum und Zeit gab die Kreher frei und Michael konnte loslegen.

Farbauftrag strukturieren nächster Farbauftrag. Michael verwendet hier die tools von Sorby, Taylor und eine Eigenkreation mit Dremelfräser.

Das Strukturieren erfordert ein wenig Übung aber die erfahrenen Kollegen konnten ihre Interpretation des Gewurschtels vorführen:


Man glaubt es kaum, unter diesen Wurstfingern verbirgt sich auch noch das o.g. Taylortool:

Nicht unerwähnt soll natürlich Jürgen nebst seiner Campingräucherkammer bleiben. Die mitgebrachten Robinienstücke waren nur zwei Stunden im Bahnhofsklo.


Ich danke an dieser Stelle noch einmal den Vorführern und Organisatoren. Ich habe es genossen und verbleibe mit freundlichem Gruß
Peter