Mondholz…,

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kaisermaxe
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Mondholz…,

Beitrag von kaisermaxe »

das war das Thema anlässlich der Zusammenkunft der DRECHSELFREUNDE ERZGEBIRGE im März 2017 im schönen Vereinhaus des Schnitzvereins Grüna e. V.

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http://www.schnitzverein.grüna.de/index ... e_id=158&=

Als Mann vom Fach konnten wir den Tischlermeister Michael Ebert aus Schmölln gewinnen. Er führt seit der Wende einen eigenen Betrieb, der sich auf die Verarbeitung solcher einheimischer Hölzer spezialisiert hat, die das gesundheitliche Wohlbefinden der Menschen nachweislich beeinflussen und kompromisslos aus der nachhaltigen Waldbewirtschaftung stammen. http://www.tischlerei-ebert.com/
Mit großer Leidenschaft und überspringender Begeisterung führte er uns in die Besonderheiten des Mondholzes ein.

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Was so mancher Zeitgenosse als esoterische Spinnerei abtut, ist in Wahrheit nichts anderes, als die Gesetzmäßigkeiten des Baumlebens anzuerkennen und ihm von der Pflanzung bis zur Ernte bewusst zu folgen.
Dass das Holzfällen in der Zeit der Vegetationsruhe des Lebewesens Baum zu erfolgen hat, ist eine uralte Erkenntnis unserer Altvorderen. Erst der einseitig profitorientierte Umgang mit diesem Schatz der Natur ließ dieses Wissen links liegen, und gnadenlose Kahlschläge mit immer schwererer, dem Waldboden irreparablen Schaden zufügender Technik wurden zur bestimmenden Methode der Waldbewirtschaftung.
Der Bewusstseinswandel hin zum ökologischen Waldumbau und der Wertschätzung des phantastischen Rohstoffs Holz ist in Deutschland, in Österreich und einigen anderen mitteleuropäischen Ländern inzwischen unübersehbar geworden.

Was berichtete uns der Tischlermeister nun vom Mondholz?
Der Mond bewegt das Wasser in den Ozeanen, und er bewegt das Wasser auch in den Bäumen, selbst während der Vegetationsruhe im Winter. Zu Zeiten des abnehmenden Mondes sinkt das wenige Wasser im Stamm zurück in den Wurzel-/Bodenbereich. Das ist der rechte Zeitpunkt des Einschlags im Winter. Dann soll der gefällte Stamm zunächst noch im Frost mit den Ästen abwärts liegen, damit die letzten Säfte noch in diese strömen. Damit wird der Stamm auf natürliche Weise „trocken“ gelegt. Nach etwa 4 Wochen werden die Äste entfernt, und der Abtransport vollzogen.

In dieser alten Quelle ist darüber Weiterführendes zu lesen: http://www.mond-holz.de/Downloads/AufDe ... mtEsAn.pdf

Meister Ebert verarbeitet das Holz der Zirbe, das er aus Österreich bezieht, zu Möbeln und kleidet mit diesem einmalig duftenden und das gesundheitliche Wohlbefinden außerordentlich fördernde Holz ganze Zimmer aus.
Er meint aber auch freimütig, dass er diesen Effekt auch mit dem Fichtenholz erreicht, wenn es nach den Grundsätzen des Mondholzes geschlagen und weiterbehandelt worden ist.
Der Tischlermeister prägte auch manche schöne Worte, unter anderem dieses: „Bei nichts anderem ist man dem Holz so nahe wie beim Drechseln.“
Das können wir allemal bestätigen, und zwar aus vollstem Herzen!
Soweit in aller Kürze zum kurzweiligen, weil hochinteressanten, lehrreichen und rhetorisch gekonnten Vortrag des Tischlermeister Michael Ebert.

Weiterführende, aber auch kritische und gegensätzliche Aussagen zum Thema Mondholz sind im Internet zuhauf nachzulesen.
Ein Urteil dazu möge sich jeder selbst bilden!

Für die Kaffeepause hat die Familie Eger den Kaffee und selbst gebackenen Kuchen gesponsert, den Kaffee gekocht und uns kredenzt. – Danke Euch Beiden!


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Und nun stand noch ein uns alle sehr bewegendes Ereignis im Mittelpunkt der Beratung: das DFT 2017 in Olbernhau. Martin Steinert informierte zunächst über den erreichten Stand der Vorbereitungen. Daran anschließend wurden weitere Aufgaben verteilt. Übrigens wird auch das Fernsehen des MDR vom Ort des Geschehens berichten.
Alles spricht dafür, dass da DFT 2017 in Olbernhau gelingen wird. In dieser Überzeugung haben wir dann in der Abenddämmerung diesen schönen Nachmittag beendet.

Ach ja, noch etwas zum Nachdenken: Welche Besonderheit welchen Holzes ist hier erkennbar?, so etwa fragte uns der Meister Ebert.

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Wir reichen die Frage einfach mal weiter.

Peter Locke


*Link repariert von Holzpeter
Oldie
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Beitrag von Oldie »

Darf ich den Link verbessern:
http://www.mond-holz.de/Downloads/AufDe ... mtEsAn.pdf

Werner

*Link oben repariert von Holzpeter
kaisermaxe
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Beitrag von kaisermaxe »

Danke!
PL
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dege52
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Mondholz...

Beitrag von dege52 »

Ich habe mehrere Bücher von ERWIN THOMA gelesen.Sind sehr interessant und anschaulich und vieles basiert auf jahrhundertelangen Erfahrungen.Man kennt ja schon als Drechsler bzw.generell in der Holzbearbeitung den Unterschied zwischen Winter-u.Sommerholz.Wenn das Winterholz dann noch in der richtigen Mondphase geerntet wird...... :-)
"Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich, aber sinnlos ! GUT SPAN !"
riopalisander
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Beitrag von riopalisander »

Ich glaube beim letzten Bild handelt es sich um Haselfichte, einer besonderen Wuchsform von Fichte.
Das Holz wird vorwiegend für Musikinstrumente verwendet weil es einen schönen Klang hervorbringt

Schöne Grüße
Peter
erwino
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Beitrag von erwino »

Freunde des Mondholzes,
wir haben für einen geplanten Hausbau letztes Jahr Mondholz ( am 21.12.16) geschlagen.
4 Wochen mit den Ästen liegend, im Wald--dann erst aufgearbeitet.
Diese Fichte war ca 120 Jahre alt, und hatte einen Stammdurchmesser von ca 80 cm.Bild
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Man beachte, dieses Foto zum heutigen Tage.
Ist dies ein Beweis für die Vorgehensweise ?
Für mich JA
Gruß
Erwin
Das Leben ist ein einzigartiger, großartiger Versuch, um Meister zu werden.
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