unter diesem Thema stand unser Novembertreffen.
Seitdem ist bereits einige Zeit vergangen und vermutlich wäre unser Forumbericht über diese Zusammenkunft schon lange durch, wenn, ja wenn der PC von Peter Locke, der diesmal die Berichterstattung übernahm, durchgehalten hätte. Wir haben uns nun darauf geeinigt, dass in diesem Fall „verspätet“ allemal besser ist als "gar nicht" und so stelle ich jetzt in Absprache mit Peter nachfolgend seinen Bericht ein. Das Thema ist zudem ohnehin zeitlos!
Nach dem obligatorischen Kaffeetrinken, zu dem unser Drechselfreund Heinrich Wieland die überaus leckere Freiberger Eierschecke kredenzt hat und wir beim Genießen bereits Planungsüberlegungen für das nächste Jahr angestellt haben, ging es dann auf der alten Vereins-Kreher zur Sache.
Mehrere Referenten aus unseren Reihen stellten die unterschiedlichsten Ausdrehwerkzeuge vor.
Den Anfang machte Frank Richter mit dem Bauchhaken. Das ist ein altes erzgebirgisches Werkzeug zum Ausdrehen von Räuchermännern. Mit diesem so schlicht aussehenden Werkzeug drehte man vor allem im Hirnholz aus. Die Gefahr des Einhakens ist groß, und seine Handhabung verlangt viel Übung.




Die zeitgemäße Alternative sind z. B. der Martel-Haken oder auch der Wiedemann-Haken.
Frank führte uns dann auch noch die Handhabung des Wiedemann-Hakens vor.

Peter Georgi schätzt den Martel-Haken. Auch er verwendet ihn nur zum Ausdrehen im Hirnholz.
Es sollte immer der Beginn vorgebohrt werden und der Haken dann leicht hängend gebraucht werden. Peter lobt die sehr sauberen Schnitte. Zum Ausdrehen größerer Gefäße gebraucht er ihn immer ziehend, für das „Ausräumen“ nennt er ihn ideal!
Insgesamt findet Peter die Handhabung einfacher, weil die Gefahr des Einhakens nicht so groß ist. Der Haken hat auf dem Rücken eine Hohlkehle, die das Schärfen besonders begünstigt.




Jürgen Zschill arbeitet sehr gern mit dem offenen Ring. Er sei für das Nassholz ideal, weil der offene Ring im Gegensatz zum geschlossenen Ring das Verstopfen mit Spänen verhindert.
Mit ihm sei auch ein sehr tiefes Aushöhlen sehr gut möglich. Fritz R. S. sei Dank - Jürgen hat ihn einst von ihm erworben.



Martin Steinert vom Drechselzentrum Erzgebirge nimmt - wie kann es anders sein - nochmals würdigend auf den guten alten erzgebirgischen Bauchhaken Bezug. Die Werkzeugschmiede der Umgebung hatten hier die Spielzeugmacher damit hinreichend versorgt. Und dennoch ist er von zeitgemäßeren Ausdrehwerkzeugen verdrängt worden.


Im Folgenden stellte er Sorby-Ausdrehwerkzeuge und deren verschiedene Klingen vor und preist deren einfache und sichere Handhabung.


Peter Schlegel aus unseren Reihen, ein sehr findiger Metaller, wenn es um die Werkzeuggestaltung geht, stellt eine Reihe eigener Werkzeuge vor, so den offenen Haken und Plattenstähle. Einige dieser Werkzeuge hatte er bereits während des DFT 2017 in Olbernhau im Einsatz, als er die Herstellung von Glasbläserformen vorführte.



Nach dieser Vorstellungsrunde konnte jeder nach Herzenslust die verschiedenen Werkzeuge ausprobieren. Besonders interessant war es für die, die mit dem einen oder anderen Werkzeug noch gar keine Erfahrung hatten. Hier konnte sie unter der Anleitung der erfahrenen Drechselfreunde die Besonderheiten der einzelnen Werkzeuge testen.
Es war ein geselliger und hochinformativer Nachmittag, der erst zum Abend mit viel Fachsimpelei ausklang.

P. S.
Nachfolgend noch ein „Mutmacherfoto“, dass allein für unseren Drechselfreund Dieter Zielke („Der Dieter“) bestimmt ist.

Dieter ist seit längerem erkrankt und kann deshalb derzeit nicht an unseren Zusammenkünften teilnehmen und auch nicht drechseln.
Wir wünschen Dir, lieber Dieter, allesamt alles Gute, insbesondere gute Genesung und hoffen sehr Dich bald wieder unter uns begrüßen zu können!!!