Seite 1 von 1

neues Sägeband total zu.....Anfänger erbittet Rat/Hilfe

Verfasst: 13.01.2017 - 19:49:47
von Mag
Hallo
das Christkind war dieses Jahr besonders nett zu mir und hat die Pegas Feinschnitt Bandsäge gebracht. Nach anfänglichen Problemen mit Rollen und Bändern paßt nun alles und ich habe versucht mal eine Box zu sägen. Da der örtliche Holzhandel in der Stärke so um ca 20x12x10 cm nur Fichtenholz hatte, habe ich das genommen. Zuvor hatte ich ein neues 12er Band aufgezogen. Die Box sägte sich leicht, aber das Holz ist nicht geeignet, habe wieder dazu gelernt. An den Ausläufen kann man die weiche Fichte kaum noch schleifen, es splittert sofort.
Mein größeres Problem war aber nach dem Sägen. Das neue Band war nicht mehr als Band zu erkennen, also man sah keine Sägezähne mehr. Alles war mit Holzfasern/resten zu und total verstopft.
Das Band ist aber nicht stumpf, es ist noch gut scharf.
Wie bringe ich jetzt die Holzrest aus meinen Bandzähnen ohne das Band komplett abzunehmen und zB in Aceton zu legen? gibt es eine andere, schnellere Art das Band zu säubern?
Da ich mit Bandsäge noch absoluter Anfänger bin, wäre ich für Hilfe/Ratschläge sehr dankbar.

Verfasst: 13.01.2017 - 19:55:15
von nothofagus
habe beste Erfolge mit Backofenreiniger-Spray gehabt.
Preiswert in jedem Supermarkt zu haben.
pietro

Verfasst: 13.01.2017 - 20:15:13
von Mag
Hallo Pietro,
danke für den Rat.
Kann ich das Backofenspray auch bei eingespanntem Sägeblatt aufsprühen, oder ist es dafür besser das Blatt abzunehmen?

Sägeband

Verfasst: 13.01.2017 - 20:44:35
von Drechlerhans
Hallo Mag,
frag doch mal den Fred (Zirbelholz), der weiß sehr, sehr viel

Grüße

Hans

Verfasst: 13.01.2017 - 21:27:58
von chuede
Moin,

das gleiche Problem hatte ich auch bei meiner ersten Bandsägebox 240*160*100
da war es Kiefer. nach ein paar schnitten war das Blatt so verstopft, daß es nicht mehr sägt sondern brennt.
hab immer noch keine Lösung, außer, dass ich wohl keine Kiefer mehr benutze (schade, denn das bekommt man ja sehr günstig)


Carsten

Verfasst: 13.01.2017 - 22:31:38
von vepp
Hallo Mag,
Eigene Erfahrung habe ich noch keine, aber das Anleitungsvideo zu meiner
Record Power BS350 empfiehlt auch die Benutzung von Backofenspray
Viele Grüße,
Volker

Re: Sägeband

Verfasst: 13.01.2017 - 23:12:12
von Mag
Drechlerhans hat geschrieben:
Hallo Mag,
frag doch mal den Fred (Zirbelholz), der weiß sehr, sehr viel
Grüße
Hans
Danke, das werde ich sicherlich machen, sobald er wieder zurück ist.

Verfasst: 13.01.2017 - 23:14:12
von Mag
Danke an Volker, das Backofenspray scheint ein guter Tipp zu sein.
Aber bitte noch eine Info: muß ich das Band dazu abmachen oder kann ich es dran lassen?


Danke Carsten, da auch Du mit Kiefer/Fichte ähnliche Erfahrung gemacht hast, werde ich in Zukunft die Finger davon lassen. Nur Fichte ist leider das einzige Holz, das ich vor Ort kaufen kann..... :-(

Verfasst: 14.01.2017 - 06:03:44
von Bernd W.
Hallo
Ich würde das Band von der Säge nehmen und reinigen (ist ja normalerweise kein großer Aufwand)
Sehr wahrscheinlich ist da auf den Rollen auch Schmutz drauf das muss ja auch weg .....also müsste das Band sowieso ab
Gruss Bernd

Verfasst: 14.01.2017 - 09:19:58
von chrilu
Servus

Nimm mal ein Stück trockenes Hartholz und mach einige Schnitte quer zur Faser.
Der Großteil der Harz und Holzreste sollte damit weggehen.
Wenn du das Harz allerdings schon auf den Rollen hast, dann viel Spaß beim Reinigen.

PS: hast du eine Absaugung angeschlossen?

Verfasst: 14.01.2017 - 10:20:36
von kalusibaer
Hallo verharzte Gemeinde,
wenn man etwas mehr Geld anlegen möchte, von Stihl gibt es da was zum reinigen der Sägen und Gartengeräte:
Stihl Harzlöser Reiniger SUPERCLEAN 300ml Spray
Stihl Reiniger Spezialreiniger Varioclean 500ml Sprühflasche

Gruß vom Niederrhein
Klaus

Verfasst: 14.01.2017 - 10:56:33
von Fred
Hallo Mag,

bin gerade von unserer Drechsel-Rundreise durch die Schweiz und das Allgäu nach Hause gekommen und muss das Erlebte erst ein wenig sacken lassen.

Zu Deinem Problem mit dem verharzten Klebeband haben Dir die Kollegen schon alles, was ich Dir auch geraten hätte, empfohlen.
Wenn sich an der Bandage noch kein Harz abgelagert hat, würde die Reinigung auch mit Felgenreiniger und einer alten Zahnbürste bei laufender Maschine funktionieren.

Du kannst mich heute und morgen tagsüber gerne anrufen. Dann bin ich allerdings wieder die ganze Woche auf Drechseltour in die Sankt Eiermark. Und am nächsten Wochenende haben wir ja 2 Tage Stammtisch.

Dann habe ich wieder etwas mehr Zeit. Und dann gibt es auch wieder genügend "echtes" Holz für Dich.

Verfasst: 14.01.2017 - 11:03:43
von Mag
Hallo Fred
schön, daß Du Dich meldest und offensichtlich Tolles erlebt hast. Ich bin schon neugierig auf Deinen Bericht.
Ich gehe jetzt mit Zahnbürste und Felgenreiniger in meine Werkstatt, denn Harz ist noch nicht am Band.
Vielen Dank und schönes Wochenende

Verfasst: 14.01.2017 - 11:04:30
von Mag
Hallo Klaus
vielen Dank für den Hinweis auf die Produkte von Stihl

Verfasst: 14.01.2017 - 11:07:16
von vepp
Hallo Mag,
Hab es leider nicht geschrieben: im Record Power Anleitungsvideo haben sie zum Reinigen das Band ausgebaut und zusammengelegt in eine Schüssel getan vor dem Einsprühen.
Viele Grüße,
Volker

Verfasst: 14.01.2017 - 11:09:30
von Mag
vepp hat geschrieben:
Hallo Mag,
Hab es leider nicht geschrieben: im Record Power Anleitungsvideo haben sie zum Reinigen das Band ausgebaut und zusammengelegt in eine Schüssel getan vor dem Einsprühen.
Viele Grüße,
Volker
DANKE, genau das war für mich der springende Punkt: ausbauen oder drin lassen

Verfasst: 14.01.2017 - 13:12:55
von Klotzkopf
Sägeblätter (Alle)

Problem: Verharzen

Alkalische Reiniger
Backofenspray, Sodalösung, Natronlauge, Felgenreiniger, Krustenbrecher,
Kückenreiniger
usw. alkalische Reiniger zerstören das Harz und machen es Wasserlöslich.
Der Stahl der Blätter wird i.d.R. nicht angegriffen. Vorsicht bei Aluminium !
Laufrad Beläge aus Kork reagieren ausgesprochen schlecht auf sowas.
Auch wird das Fett in Lagern evtl angegriffen.
Daher die Blätter besser ausbauen.

Lösemittel
Petroleum, Alkohol, Waschbenzin usw.
Bringen das Harz in Lösung.
Ausserdem sind die Sachen brennbar.
Laufrad Beläge aus Kunststoff können aufquellen oder sich verabschieden.

Tip
Es gibt im Handel große PVC Schusseln mit dicht schliessendem Deckel als Gärschüsseln für Hefebäckerei.
Ich lege darin ausgebaute Kreissägeblätter über nacht in Alkohol ein.
Am nächsten Morgen kommt ein blitzsauberes Blatt heraus.
Der Alc ist durchaus mehrfach verwendebar.
Wenn Du keinen Alc verwenden willst - nimm Sodalösung. Handschuhe + Schutzbrille!
Mit zusammengerollten Bandsägeblättern sollte das auch gehen.
Diese, für die Pegas, sind ja wohl nicht so groß.

In den weichen Fichtenholz fallen in kurzer Zeit viel Späne an, die dann keinen
Platz in der Zahnlücke finden. Durch Reibung wird das Harz so richtig aufs Blatt geschmiert.
Abhilfe evtl gröbere Blätter verwenden oder härteres Holz.

Verfasst: 14.01.2017 - 14:28:18
von Holzfabi
Danke Klotzkopf, das ist sehr informativ und umfassend! Werde ich mir merken!

Verfasst: 14.01.2017 - 20:02:30
von Mag
Hallo Helmut,
danke für Deine umfangreiche Indormation.
Ich habe heute eine Stunde mit Zahnbürstchen geputz und das Sägeblatt ist jetzt wieder sauber. Zum Glück war noch nichts verklebt.
Aber Deine Aufstellung habe ich mir gleich ausgedruckt, danke.

Sägeblattreinigung

Verfasst: 15.01.2017 - 10:09:53
von Kai
Hallo liebe Drechslerinnen und Drechsler,

ich hatte ähnliche Probleme mit Sägeblättern, die ich zum Nassholzschneiden
verwendet habe. Oftmals lagert sich hier "Schmiere", die sich in der äußeren
Wachstumsschicht des Holzes befindt, auf der Innenseite des Sägeblatts und
auf den Rollen ab. Das Blatt sägt dann nicht mehr gerade, Späne werden
schlechter abtransportiert und das Blatt verklebt mehr und mehr.

Nachdem ich zunächst eine Mischung aus MX14 (Oregon) und Wasser ausprobiert
habe, bin ich auf folgendes Verfahren gestoßen, das bei mir bisher auch ohne
Zugabe des Reinigers funktioniert:

- Das Bandsägeblatt von der Säge abnehmen und mit Handschuhen falten
- Das gefaltete Blatt in einen mit Wasser gefüllten großen Blumentopfuntersetzer
legen (die verschmierten Stellen müssen komplett unter Wasser sein) und etwa
30-60 Minuten einweichen

Bild

- Das gefaltete Blatt auf ein altes Brett "stellen" (siehe Bild) und mit einer
Messingbürste (z.B. Zündkerzenbürste) die Zähne und Zahnzwischenräume
schrubben. Hierbei können immer mehrere nebeneinanderliegende Blatttabschnitte
gereinigt werden bevor das agefaltete Blatt weiter gedreht wird.
Die Bürst sollte eine "richtige" Messingbürste mit Messingborsten sein
(es gibt auch welche mit vermessingten Stahlborsten), damit die Schärfe des Blattes
bei dieser Aktion nicht verlorengeht.

Bild

- Das Blatt entfalten, die Zähne auf die andere Seite drehen, neu falten und
den oben beschriebenen Vorgang wiederholen
- Nun kan das Blatt mit einem Lappen getrocknet werden und wird entfaltet
zum Fertigtrocknen an einen warmen Ort gehängt. Ich hatte noch keine Probleme
mit Rost am Blatt. Es haben sich lediglich leicht schwarze Verfärbungen ergeben.
- Bei sehr hartnäckigen Verschmutzungen muss eventuell doch Reiniger zugesetzt
werden.
- Das Blatt schneidet nun meist "wie neu".

Viele Grüße
Kai

Verfasst: 15.01.2017 - 10:34:32
von Mag
Hallo Kai,
vielen Dank für den guten Tipp.