Lampenschirm aus Braunkernesche

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Helmuth
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Lampenschirm aus Braunkernesche

Beitrag von Helmuth »

Hallo zusammen,

ich will ja nicht nerven, aber langsam werden sie größer. 28 cm x 16 cm. Wandstärke knapp unter einem Millimeter.

Erstmal das Holzbild:

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Und im Ganzen:

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Mit den Ästen bin ich klargekommen, aber leider flog unten ein Stückchen raus und der Innenschnitt ist nicht so sauber und gleichmäßig, wie ich ihn gern hätte. Ist aber auch schwer mit Esche.

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Werde weiterüben.

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Leuchtmittel ist ein 11W LED-Filament (E27).

Beste Grüße,

Helmuth
erwino
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Beitrag von erwino »

Hallo Helmuth,
Na, dann mal " Gratulation "---zu " knapp unter 1 mm "---Holzbild ist natürlich 1a---solche Lampenschirme werden sehr teuer gehandelt.
Bei mir sind es immer noch " knapp über 1mm "---dies ist der entscheidende Faktor !!
AABER solche Bilder sind mein Ansporn----doch diese Größe----macht mir wieder Angst.
viele Grüße aus Bayern
Erwin
Ps---denke oft an unser letztes Treffen
Das Leben ist ein einzigartiger, großartiger Versuch, um Meister zu werden.
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Groeopaz
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Beitrag von Groeopaz »

Hallo Helmuth,

verstehe ich richtig: Du hast zuerst außen, dann innen bearbeitet? Warum sollte sonst der Schnitt auf der Innenseite unsauber sein?
Ich mache solche Objekte erst innen fertig, incl. Schleifen. Dann beleuchte ich die Innenseite und schneide außen "am Licht entlang" etappenweise runter. Genauer gesagt, ich schneide z.B. 3cm auf die gewünschte Stärke. Dann schleife ich. Danach kommen die nächsten 3cm, u.s.w.. Wegen des Lichtes mache ich solche Arbeiten abends. In der Werkstatt sind dann alle anderen Lichter aus.
Sinn der Sache ist, dass sich das Flattern des dünnen Holzes, das einen sauberen Schnitt nicht mehr zulässt, in Grenzen hält.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich mein größtes dieser Objekte ca. 20 x 13cm war und aus frischem Kirschholz, welches sich traumhaft bearbeiten lässt.
Ich hatte den Schirm meiner Tochter geschenkt. Bevor ihn mein Schwiegersohn installieren konnte, fiel er meiner - damals - 3-jährigen Enkelin in die Hände, die unbedingt einen Kochtopf brauchte. Das kleine Loch in Boden störte sie wohl nicht. Die Nudeln und der Kochlöffel überschritten die zulässige Gesamtbelastung. :smash: Ich habe (zur Belohnung) schnell einen (dickwandigen) Kochtopf nachgeliefert.
Aber - tolles Holz und respektable Arbeit.

Runde Grüße
Bernd
In der Ruhe liegt die Kraft.
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muckel
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Beitrag von muckel »

Hallo Herlmuth,
ich habe vor kurzem einen Lampenschirm aus Frischholz gedrechselt.
Daher weiß ich Deine Leistung zu schätzen. 1 mm Wanddicke ist schon eine sehr große Herrausforderung. Die Maserung kommt durch die dünne Wandung besonders zur Geltung.
Was sind das für dunkle Flecken, die um die Fassung zu sehen sind ?
Viele Grüße
Peter
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Nordlicht
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Beitrag von Nordlicht »

Hallo Helmuth,

:klatsch: unter 1 mm Wanddicke bei der Größe - Respekt! Da kommt die Holzmaserung der Esche so richtig zur Geltung.
Hast du den Schirm nach dem drechseln und abtrennen eingespannt, damit er beim Durchtrocknen nicht beulig wird?

Solche Projekte nerven nicht, gerne mehr davon :danke:

Viele Grüße,

Stefan
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Guten Morgen und Danke.

@Erwin: Freut mich, wenn ich zur Motivation beitragen kann. Wo werden denn solche Schirme gehandelt? Wenn Du mal wieder in der Nähe bist - komm vorbei. Auch ich erinnere mich gern an Deinen letzten Besuch.

@Bernd: Ich habe zuerst innen, dann außen bearbeitet - genau so, wie von Dir beschrieben. Der Innenschnitt ist nicht so toll, weil Äste und Werwachsungen. Und zähe grobporige Esche. Da hatte ich immer wieder Vibrationen am Haken. Astfreier Ahorn schneidet sich dagegen wie Butter. Sind natürlich alles nur Ausreden. Innen Schleifen ist eine gute Idee, mit Abranet geht das ja auch bei Grünholz halbwegs.

@Muckel: Die dunklen Flecken kommen vom Braunkern, der einseitig so schön gesprenkelt ausläuft. Da kommt fast kein Licht durch und das bringt einen intensiven Kontrast.

@Stefan: Nein, er wird leicht beulig. Gute Idee mit dem Einspannen!

Beste Grüße,

Helmuth
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MAXLUZI
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Beitrag von MAXLUZI »

hallo beisammen,

ich drechsle ja auch ganz gerne lampenschirme, bloß mache ich erst außen und dann innen.
habe es allerdings auch noch nicht anders herum probiert. jedoch schien mir das logischer.
denn dadurch kann ich größtes augenmerk auf die außenform legen, die bei gleichbleibender wandstärke ja nicht von der innenform abweichen darf (das sieht man sofort).
wenn ich jetzt erst die innenform drechsle, dann kann ich doch gar nicht gucken ob´s außen perfekt wird..?? bis jetzt ist mir tatsächlich auch noch kein schirm beim drechseln zerbrochen oder ich hätt ihn durchgedrechselt, was mir bei schalen schon öfters mal passiert ist. wenn das holz allerdings nicht perfekt ist, verzeiht es einem auch nix. außerdem gilt: nach hellgelb ist schluss ;)
vom gefühl her würde ich vermuten das der abschließende (ziehende) schnitt mit dem haken von innen stabiler ist, als wenn ich von außen mit der röhre oder dem meißel "drücke"
sehr gerne lasse ich mich eines besseren belehren!

da taucht gleich meine nächste frage an die profis auf:
bei einer große außenform, z.b. lampenschirm halbrund 25-30 cm durchmesser (längsholz) hakt mir der meißel regelmäßig ein, so dass nur noch ich mit der röhre die form gebe und manchmal mit dem wirklich scharfen meißel liegend noch die form perfektioniere (schabend). meine röhre ist ein breites falches holhlstemmeisen, quasi ein leicht gebogener meißel, damit geht das schneiden recht gut. lieber würde ich natürlich mit dem meißel schneiden. vom gefühl her müsste ich die handauflage sehr hoch anbringen (was bei mir nicht geht) und einen meißel mit wenigstens 5cm klingenbreite verwenden (den ich nicht habe). oder geht es einfach nicht vernünftig so große durchmesser mit dem meißel zu bearbeiten? alles was unter 15-20cm durchmesser oder so ist, bekomme ich sauber, zuverlässig und ohne probleme mit dem meißel hin...

mir wurde mal gesagt, dass ich den schirm direkt nach dem drechseln ölen sollte, damit das licht besser hindurchscheint. jedoch meine ich, das dass licht besser durchscheint, wenn man erst mach dem trocknen ölt, damit das öl dahin kann wo das wasser war (um das licht zu leiten). was sagt ihr dazu?

so, ich gehe jetzt tatsächlich in die werkstatt und drechsle einen lampenschirm ;)

ps: ich verkaufe einen 25 lampenschirm mit fassung, kabel und zugentlaster für netto 120€
30cm für 160€ das ist ein guter stundenlohn, aber da nicht jede lampe den trocknungsprozess überlebt, finde ich das auch gerechtfertigt... was nehmt ihr?

grüße

max

edit: sauschöne lampe helmuth!!!
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Hallo Max,

ich glaube, da gibt es viele Vorgehensweisen und wer es hinbekommt, der hat Recht.

Ich habe mir locker schon 20x dieses Video von Andre Martel angesehen - jedes Mal entdecke ich neue Details, die lehrreich sind: https://vimeo.com/82587061

Der macht den finalen Schnitt auch von außen.

Meißel ist schwierig bei solchen Durchmessern, irgendwann braucht man eine scharfe Axt. ;-)
Martel nimmt eine Röhre mit extrem zurückgeschliffenen Flanken als "Skew-Gauge". Siehe Video.

Aber den finalen Schnitt macht er mit der Spitze von einer Röhre.

Liebe Grüße, Helmuth
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Ich überlege mir, ob es sich lohnt die Kante mit Sekundenkleber einzuschmieren. So 2cm hoch. Was meinst du? Habe nämlich auch hie und wieder das Problem, dass die Kante aufreisst.
Gruss von Jacqueline

Unsere Webseiten: aemtlerpc.ch (Beruf) und ramblingrose.ch (reisen, Hobbies)
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