Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

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schwede
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von schwede »

Servus [mention]skewcrap[/mention],

gibts denn Bilder vom fertigen Schrank?
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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schwede
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von schwede »

Servus [mention]skewcrap[/mention] ,

nachdem du hier soviel gute Antworten bekommen hast,

würden sich alle Mitglieder hier bestimmt über ein paar Bilder deines fertigen Schrankes freuen!


:danke:

...oder ist etwa gar nichts daraus geworden?
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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fsmart
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von fsmart »

Hallo,

auch von mir noch ein paar Anmerkungen.

Die Aussage "Buche ist für den Möbelbau nicht geeignet" kann nicht ernst gemeint sein. Buche wird seit ewiger Zeit im Möbelbau
verwendet. Man sollte allerdings, wegen der Tendenz zum Verziehen, gedämpfte Buch verwenden. Schöner Nebeneffekt: das
Holz bekommt den oft gewünschten Rotton.

Mir fällt in diesem Zusamenhang noch ein, wie ein ehemals renomierter Küchenhersteller (Küchen Dreier in Abensberg - gibt es leider nicht mehr)
seine Massivholztüren in Buche oder auch anderen Hölzern hergestellt hat. Die Türen würden aus Leisten (ca. 3-4 cm breit) verleimt. Vor dem Verleimen
erhielten sie aufeinanderpassende Bohrungen, durch die billige Wasserleitungsrohre gesteckt wurden. Die Randleisten waren natürlich ungebohrt.
3 Rohre für eine Tür mit ca. 60 cm Höhe dürften es gewesen sein. Mehr Bohrungen führten zudem zu einer deutlichen Gewichtseinsparung. Ein Verziehen
war damit weitestgehend ausgeschlossen. Dreier war richtig stolz auf seine "Erfindung".
Das ganze setzt natürlich voraus, dass man seine Platten, z. B. für die Front selbst herstellt.

Viele Grüße

Martin
Viele Grüße aus Freising

Martin
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dalbergia_63
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von dalbergia_63 »

Hallo skewcrap,

bin gerade über einen alten Thread von Dir gestolpert und hätte da vielleich noch eine alternative zu Rahmentüren, Gratleiste und innenliegenden Stabilisatoren...

Hier das Prinzip kurz skizziert:

Prinzip_Stirnleiste.JPG
Prinzip_Stirnleiste.JPG (57.6 KiB) 2731 mal betrachtet

Aber vielleicht ist Dein Schrank ja schon fertig ;-)

Gruß
Heinz
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There is a season (turn, turn, turn)
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Pete Seeger
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skewcrap
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von skewcrap »

Hallo

Ja, der Schrank ist schon seit Juli 2019 fertig. Nachdem ich hier aber von diversen User sagen wir mal nicht sonderlich nett behandelt wurde, hatte ich sicher keine Lust irgend welche Bilder zu zeigen.

Es hat alles wie gewünscht funktioniert, Türen aus 3-Schicht Buche haben sich praktisch gar nicht verzogen. Der aufgeklebte Spiegel hält auch und macht sich optisch sehr gut.

Ich würde alles wieder genau gleich machen.
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mascheck
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von mascheck »

Hallo ???

Ich habe mir den ganzen Verlauf nochmal durchgelesen.

Die konstruktiven Beiträge, denen du sicher das eine oder andere entnommen hast, überwiegen bei weitem die Beiträge, in denen du "nicht sonderlich nett" behandelt wurdest. Es haben sich eine Menge Leute Zeit genommen, dich hier zu beraten. Auch wenn der Rat nicht immer in dein Denkschema und zu deinen Vorstellungen gepasst hat, so war er doch aus der fachlichen Möbelbaupraxis state of the art.

Ich finde es sehr schade, dass dir das nicht Wert erscheint, hier ein paar Fotos einzustellen.

Es grüßt dich freundlich
Martin

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skewcrap
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von skewcrap »

Hallo

Ja, es hatte natürlich auch etliche konstruktive Beiträge dabei, und dafür möchte ich mich auch bedanken. Ich habe jetzt nicht mehr alles durchgelesen, ist also schon 1 Jahr her. Ich habe 2 Bilder angehängt.

Der Tip mit den vertikalen Klebestreifen hat mir sicher geholfen, das habe ich genau so gemacht. Ansonsten gaben ja vorallen die Türfronten zu reden. Natürlich hatte es etliche Tips dazu wie man das korrekt machen sollte, so dass das Verzugsrisiko minimal ist. Ich wollte aber nunmal keine solche Konstruktion, weil mir das optisch nicht gefällt. Ich habs also so gemacht wie ursprünglich geplant. Vielleicht hatte ich auch nur Glück, dass der Verzug minimal ist und nicht stört. Dann nennt man das wohl das Glück des Tüchtigen :mrgreen:

Ich habe mir unterdessen auch ein Fachbuch geholt, "Möbel und Einbauschränke", von Wolfgang Nutsch. Effektiv umgesetzt habe ich bisher wenig, es hat aber für das Verständnis geholfen (hat viele Zeichnungen) und ist ein tolles Nachschlagewerk. Die Variante mit innenliegenden Stabilisatoren (Wasserrohren) zur Vermeidung des Verzugs (wie von fsmart beschrieben) ist z.B. auch enthalten.

IMG_4760_red.jpg
IMG_4760_red.jpg (88.64 KiB) 2456 mal betrachtet
IMG_5119_red.jpg
IMG_5119_red.jpg (72.57 KiB) 2456 mal betrachtet
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da_Joe
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von da_Joe »

Hallo,

sich am Ende mit dem Ergebnis zurück zu melden find ich gut. Dafür ein Daumen hoch. :klatsch:

Übrigens sieht der Schrank auch gut aus. :klatsch:

Grüsse
Joe
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mascheck
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von mascheck »

Lieber??? vielen Dank für die Bilder. Der Schrank ist sehr gut gelungen.

Beim Wolfgang Nutsch habe ich 4 Semester Möbelentwurfs- und Konstruktionslehre gehört.

Der "Gelbe Nutsch" war die Bibel der Möbelschreiner.

Ich glaube die Qualität der Dreischichtplatten hinsichtlich des Verzugs muss von manch altem Holzwurm neu bewertet werden.


Es GRÜßT dich freundlich
Martin

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skewcrap
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Re: Bau eines Schrankes aus Kernbuche - Fragen zum Holzverzug

Beitrag von skewcrap »

Hallo

Danke, ich bin auch sehr zufrieden mit dem Schrank. Obwohl ich das Material zugeschnitten bestellt hatte (die grossen Platten hätte ich in meiner Werkstatt nicht zuschneiden können), war mehr Arbeit dahinter als man denkt. 60 m2 Fläche müssen erstmal geschliffen und gelölt werden... Dann alle Löcher präzise Bohren...Es gibt nur 2 kleine Details, die ich im Nachhinein anders machen würde: Die Schranktüren würde ich unten 1cm kürzer machen, so dass man mit der Bürste des Staubsaugers unten durch kommt. Die fixen Tablare sind etwas aus dem 32er Raster, resp. dort sitzen die Schrauben mittig. Deshalb gibt es einen kleinen Versatz. Das ist aber jammern auf hohem Niveau.

Das Risiko mit den 3-Schicht Platten als Türfronten würde ich wieder eingehen, ich hätte im Falle von Verzug ja auch noch die Möglichkeit gehabt die Blum Bänder zu justieren. Zudem habe ich ja z.B. auch kein Drehstangenschloss verwendet, insofern wäre es am Schluss vorallem ein Thema der Ästethik gewesen.
Was ich allerdings jedem unbedingt empfehlen würde ist die richtige Lagerung. Ich habe penibel darauf geachtet, dass das Holz immer horizontal aufgeschichtet war, mit ca. 2cm Leisten dazwischen, so dass die Belüftung immer gegeben war. Ohne die richtige Lagerung wäre es vermutlich ein Fiasko geworden.

Hinsichtlich der Qualität der 3-Schicht Platten: Ich hatte nicht die teuersten Platten genommen (Preis war aber doch 160€ /Tür resp. m2). Es gibt da sehr grosse Preisunterschiede, und es fehlen objektive Kriterien zur Beurteilung. Woher weiss ich dass ich für Qualität bezahle und nicht nur die grössere Marge des Händlers? Wie gesagt hatte ich vielleicht auch etwas Glück.

Kernbuche gefällt mir, und ich bin auch bereits an 2 weiteren Projekten dran. Unter anderem mache ich noch eine zum Schrank passende Kommode mit 5 Schubkästen.
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