Hallo Holzfreunde,
neulich stand vor der Tür meiner Werkstatt ein Mann in großer Not. Als Frischvermählter benötigte er dringend ein Geschenk für seine Frischvermählte. Um nicht wieder eine Schale, eine Dose oder Vase drechseln zu müssen, empfahl ich ihm einen Säulentisch. Fand er gut, und ich opferte eine lange in meiner Scheune gelagerte Bohle aus Wildkirsche, 4,50 Mater lang, zwei Zoll stark, Herzbrett mit stehenden Ringen. Ich schnitt sie passend auf und zwang den Auftraggeber zu dessen Überraschung, die Holzteile vier Wochen bei sich daheim in einem geheizten Raums trotz eines möglichen Protestes seiner funkelnagelneuen Lebenspartnerin von 16 auf etwa 11 Prozent Feuchte trocknen zu lassen. Nach einem Monat gings es weiter: beidseitig hobeln auf 44 mm, fügen und verleimen. Mein Ziel auf der Drechselbank war, keine Spuren des Spannens zu hinterlassen. Deshalb arbeitete ich entweder von innen nach außen oder umgekehrt, also vermittels des Zapfenlochs von 41 mm oder von außen mit dem "Schweden-Futter" oder mit einer Planscheibe, die mit groben Schleifleinen bespannt ist. Genau zentriert wird das Werkstück mit der Pinole an die Planscheibe gepresst. Das hält sicher. Der Zeitaufwand war beträchtlich.
Nach dem Verleimen der insgesamt fünf Teile war der Tisch fertig. Er hat folgende Maße: Höhe 780 mm, Durchmesser Tischplatte 520 mm, d=Fuß 400m, Säule zwischen 65, 110 und 120 mm stark. Und weil das Hochzeitgeschenk endlich ausgeliefert werden musste, hatte ich leider keine Muße mehr, ordentliche Fotos davon zu machen. Bleiben also diese grottenschlechten Bilder...
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
Die Säule ist übrigens nicht aus Wildkirsche, sondern auf Wunsch des Ehegatten aus Nussbaum.
Und weshalb die Fotos doppelt erscheinen, ist ein Mysterium, wahrscheinlich fummeln die Russen in meinem Computer rum.
*edit by Raupenzwerg
Mann in Not - Hochzeitsgeschenk muss her!
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Re: Mann in Not - Hochzeitsgeschenk muss her!
Peter Gwiasda hat geschrieben: ↑08.11.2019 - 22:17:18Und weshalb die Fotos doppelt erscheinen, ist ein Mysterium, wahrscheinlich fummeln die Russen in meinem Computer rum.
Irrtum!
Nicht die Russen sondern Peter G. aus W. höchstpersönlich hat dreimal das gleiche Bild im Beitrag anzeigen lassen!
Die anderen zwei hat er im Dateianhang gelassen.
Aber der kleine Raupenzwerg hat's wieder einmal gerichtet..... auch ohne hochprozentigen Speierling.... oder so.....
Grüsse aus dem Schloßgarten
vom einzig wahren Raupenzwerg Eva
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Re: Mann in Not - Hochzeitsgeschenk muss her!
Hallo Peter,
das ist ein schöner Stehtisch geworden
Wie sind die Platten mit der Säule verbunden? die obere Platte in der stärke aus zwei teilen und mit Gewindestange verschraubt vermute ich mal.
Danke fürs zeigen
Gruß Bernd
das ist ein schöner Stehtisch geworden
Wie sind die Platten mit der Säule verbunden? die obere Platte in der stärke aus zwei teilen und mit Gewindestange verschraubt vermute ich mal.
Danke fürs zeigen
Gruß Bernd
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Re: Mann in Not - Hochzeitsgeschenk muss her!
Hallo Bernd,
da ist nix verschraubt, nur gezapft (41 mm) und Tischplatte und Tischfuß sind aus zwei jeweils 44 mm starken präzis gehobelten Bohlen unter Beachtung der Maserung verleimt.
Grüße von Peter Gwiasda
da ist nix verschraubt, nur gezapft (41 mm) und Tischplatte und Tischfuß sind aus zwei jeweils 44 mm starken präzis gehobelten Bohlen unter Beachtung der Maserung verleimt.
Grüße von Peter Gwiasda
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Re: Mann in Not - Hochzeitsgeschenk muss her!
Hallo Peter
Ein äuserst schönes und elegantes Tischchen hast du da gezaubert.
Fast würde ich sagen du hat bei den italienischen Stielmöbelfabrikanten abgekupfert.
Aber sicher mit nichtem es ist ein echter Gwiasda
Warum hast du fünf Teile gemacht? Warum die Bretter nicht vor dem drechseln verlaimt?
Vertragen deine Heyligen so hohe Massekräfte nicht? Sind die jeweils beiden Plattenteile überhaupt mitteinander verlaimt?
Wie muss man sich bei der Größe eigendlich den Verzug des Holzes vorstellen oder gibt es den praktisch nicht mehr bei 11% Holzfeuchte
Den Trick mit der Nachtrocknung am Bestimmungsort kannte ich bereits ( hast du mir mal beigebracht) aber reicht das?
Gruß und herzlichsten Dank dafür dass du uns immer wieder staunen lässt!
Anselm
Ein äuserst schönes und elegantes Tischchen hast du da gezaubert.
Fast würde ich sagen du hat bei den italienischen Stielmöbelfabrikanten abgekupfert.
Aber sicher mit nichtem es ist ein echter Gwiasda
Warum hast du fünf Teile gemacht? Warum die Bretter nicht vor dem drechseln verlaimt?
Vertragen deine Heyligen so hohe Massekräfte nicht? Sind die jeweils beiden Plattenteile überhaupt mitteinander verlaimt?
Wie muss man sich bei der Größe eigendlich den Verzug des Holzes vorstellen oder gibt es den praktisch nicht mehr bei 11% Holzfeuchte
Den Trick mit der Nachtrocknung am Bestimmungsort kannte ich bereits ( hast du mir mal beigebracht) aber reicht das?
Gruß und herzlichsten Dank dafür dass du uns immer wieder staunen lässt!
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!