Rundstabhobel

Wie der Titel schon sagt...

Moderator: Forenteam

Antworten
Armin Kolb
Beiträge: 76
Registriert: 15.02.2005 - 14:23:37
Ort: Jever

Rundstabhobel

Beitrag von Armin Kolb »

Hallo,
vor Jahren gab es mal einen grössere Auftrag Peitschenkreisel. Da der Preis eh schon knapp bemessen war, wollte ich für 10 mm Rundstäbe den Baumarkt nicht reicher machen. Die einzige Lösung war mir einen Rundstabhobel für die Peitschenstäbe selbst zu machen.
Da die Herstellung viel Freude machte, blieb es nicht bei einem Hobel sondern es wurden ca. 10 Stück die ich immer wieder in der Werkstatt brauche.
Hier einige Bilder vom Rohling zum fertigen Hobel.
Für das Messer benutzte ich das Eisen aus einem alten Handhobel. Die weiteren Messer besorgte ich mir auf dem Flohmarkt. Stück ca.1-2 Mark.
Grüsse.............Armin
Bild
Bild
Bild
Bild
Andy
Beiträge: 107
Registriert: 27.02.2005 - 18:15:42
Name: Andreas Grein
PLZ: 97877
Ort: Wertheim
Kontaktdaten:

Beitrag von Andy »

Hallo Armin,

tolle Sache mit dem Rundstabhobel!

Frage: ist der Einlauf für den Vierkant nicht etwas kurz für die Handführung?
Klar je länger die Einführung um so mehr Abfall aber für das Ergebnis sollte es doch von Vorteil sein oder?
Wie sieht es mit dem Hobeleisen aus. Ist das vorne schräg oder leicht gebogen angeschliffen, sodaß es nicht sofort in das volle Matrial schneidet?
Ein Vorschnittstahl der den Vierkant, der zuerst auf ein Durchmesser reduziert der gering über dem Enddurchmesser liegt wäre noch eine Verbesserung in Sache Oberfläche. Wie denkst Du darüber?
Gruß
Andy

"Holz ist so vielfältig wie die Menschen auf der Erde und genauso interessant"

www.holzdesign-grein.de
www.whisky-rocks.de
Benutzeravatar
Heiko
Beiträge: 188
Registriert: 09.01.2005 - 22:45:55
Ort: Bad Driburg

Beitrag von Heiko »

Hallo Armin
Mich würde interessieren wie so ein Peitschenkreisel gemacht wird.
Sind vielleicht ein paar Bilder möglich???klatsch:
Gruß
Heiko
Rettet die Bäume,esst mehr Biber
Armin Kolb
Beiträge: 76
Registriert: 15.02.2005 - 14:23:37
Ort: Jever

Beitrag von Armin Kolb »

Hallo Andy,
der Einlauf ist in der Tat etwas kurz bemessen, ca. 1cm. Es funktioniert aber trotzdem. Ich stabilisiere am anfang den Stab mit der linken Hand.
Das Messer ist am Anfang abgerundet so das es zuerst die Kanten bricht.
Oft schneide ich mit einem grösseren Durchmesser vor und nehme dann den eigentlichen Hobel zum sauberschneiden.
Es gäbe hier und da sicherlich noch einiges zu verbessern. Aber das Resultat ist an und für sich doch ganz gut und die Oberfläche auch.

Hallo Heiko,
ich habe von dem Peitschenkreisel leider keine Bilder. Wenn ich dazu komme mache ich welche.
Grüsse...........Armin
Astrid
Beiträge: 30
Registriert: 26.02.2005 - 13:00:37
Ort: Edingen

Beitrag von Astrid »

ich glaub ich brauch wirklich einen scanner :-( wir haben peitschenkreisel als handarbeitsprobe gemacht und ich hab die technischen zeichnungen noch in meinem ordner
Armin Kolb
Beiträge: 76
Registriert: 15.02.2005 - 14:23:37
Ort: Jever

Beitrag von Armin Kolb »

Hallo Andy,
hier mal eben die versprochenen Bilder. Das obere Bild zeigt die Kreisel die ich herstellte mit dem besagten 10 mm Stab.
Der Kreisel rechts ist ein Peitschenkreisel wie ihn die Maoris in Neuseeland benutzten.
Das untere Bild zeigt zwei über 100 Jahre alte Peitschenkreisel. Man kann noch Farbreste darauf erkennen.

Grüsse..........Armin

Bild

Bild
Andy
Beiträge: 107
Registriert: 27.02.2005 - 18:15:42
Name: Andreas Grein
PLZ: 97877
Ort: Wertheim
Kontaktdaten:

Beitrag von Andy »

Servus Armin,

danke für Deine Antwort und die super Bilder.

Ob unsere Kinder das noch beherrschen, den Kreisel mit der Peitsche in Schwung zu halten?

Astrid,

kein Scanner, aber doch eine Digicam, damit geht es zur Not auch!
Gruß
Andy

"Holz ist so vielfältig wie die Menschen auf der Erde und genauso interessant"

www.holzdesign-grein.de
www.whisky-rocks.de
Benutzeravatar
ManfredO
Beiträge: 445
Registriert: 11.12.2015 - 23:17:10
Name: Manfred O.
PLZ: 76187
Ort: Karlsruhe

Beitrag von ManfredO »

Hallo zusammen,

ich möchte mal eine Idee umsetzen und hin und wieder einen "ganz alten Artikel" wieder ans Tageslicht holen, der schon längst in den Tiefen des Forums untergegangen ist.

Mit diesem schönen Bericht über Rundstabhobel und Peitschenkreisel möchte ich den Anfang machen.
Viele "Neue", die das Forum nicht systematisch und komplett durchforsten, haben diese Artikel bestimmt noch nie gesehen, obwohl sie es wert sind, auch heute nochmals gelesen zu werden.
Natürlich werde ich nicht wahllos irgendwelche Artikel wieder nach oben holen, sondern die, die es wert sind.

Ihr könnt mir gerne eine Rückmeldung schreiben, ob Euch das gefällt oder ob Euch das eher stört (dann höre ich auch wieder auf damit).

Ansonsten natürlich jetzt nach 13 Jahren auch von mir noch vielen Dank an Armin fürs Erstellen dieses Berichts - mich hat er angeregt, das auch mal auszuprobieren.

Viele Grüße aus Karlsruhe
ManfredO
Am Ende wird alles gut... wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.
Benutzeravatar
fsmart
Beiträge: 860
Registriert: 13.12.2006 - 18:54:15
Name: Martin Bauer
PLZ: 85356
Ort: Freising

Beitrag von fsmart »

Hallo ManfredO,

ich finde die Idee sehr gut. Obwohl ich schon lange im Forum aktiv bin, kannte ich diesen Artikel auch noch nicht.

Gruß Martin
Benutzeravatar
Sternle
Beiträge: 1032
Registriert: 30.03.2006 - 01:23:55
Name: Peter Sternischer
Ort: Bahnhofstr.2 75382 Althengstett/Kreis Calw

Beitrag von Sternle »

Hallo Manfred,

:danke: , mir geht's genauso - ich kannte den Beitrag auch nicht :?oh.
Hin und wieder bekomme ich auf den Märkten erzählt, dass früher mit solchen Kreiseln gespielt wurde. Leider kenne ich ich nur die Fingerkreisel.
Ich möchte im Leben gern eine positive Spur hinterlassen
Gruß Sternle
Benutzeravatar
Schwarzwälder
Beiträge: 361
Registriert: 03.11.2015 - 18:35:38
Name: Achim Böhm
PLZ: 92318
Ort: Neumarkt

Rundstabhobel

Beitrag von Schwarzwälder »

Hallo,
danke für das "Hochholen". Seit Monaten beschäftige ich mich mit der Anfertigung eines solchen Hobels.
Leider nur mit mäßigem Erfolg (bisher). Die Oberfläche der Stäbe ist einfach nicht in der Qualität, wie ich sie benötige.
Nun Frage an die Kollegen da draußen: In welchem Winkel sollte das Bett dess Hobelmessers denn gefertigt werden?
Und ich meine, auf einem der Fotos zu erkennen, dass das Eisen mit der Fase nach unten im Hobelkorpus montiert ist???
Evtl. kann mir ja ein erfolgreicher 'Hobelbauer' weiterhelfen. Ich habe mir zwar mal bei Etsy einen Bauplan bestellt, der dort vorgestellte Rundstabhobel ist aber leider seeehr schwierig anzufertigen. :??

Grüße und einen schönen, sonnigen Sonntag
Achim
Der aus dem Schwarzwald
Drechseln ist Meditation

Mir chenne alles usser hochdütsch
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Achim,
die Oberfläche bei den gekauften Rundstabhobeln aus Aluminium ist schon bescheiden, das liegt halt an der Stellung des Eisen zum Holz, das Material wird seitlich "abgekratzt".
Ich meine im Drechslerwerk von Spannagel aus den 40er Jahren waren Rundstabhobel abgebildet, die noch einen Nachschneider hatten.
Der Nachschneider hat dann durch eine "Meißelstellung" zum Holz eine saubere Oberfläche erzeugt.

Grüße
Andreas
Benutzeravatar
Schwarzwälder
Beiträge: 361
Registriert: 03.11.2015 - 18:35:38
Name: Achim Böhm
PLZ: 92318
Ort: Neumarkt

Beitrag von Schwarzwälder »

Hallo Andreas,
danke für die Antwort, ich meine mich erinnern zu können, dass im Spannagel sowas abgebildet war.

Grüße
Achim
Der aus dem Schwarzwald
Drechseln ist Meditation

Mir chenne alles usser hochdütsch
Benutzeravatar
drechselgaertner
Beiträge: 957
Registriert: 02.09.2012 - 10:24:50
Name: Jürgen Gärtner
Ort: Lienheim

Beitrag von drechselgaertner »

Hallo zusammen!

Schöne Hobel die du da bastelst - gefallen mir.
Meine " Hobel" sind eher was für kleinere Durchmesser.
Das Prinzip ist aber das selbe. Hier mal zwei Bilder.


Bild

Bild

Die Hobel sind aus alten Stechbeiteln.

Gruß Jürgen!
Buddeline
Beiträge: 335
Registriert: 11.05.2017 - 12:52:48
Name: Katharina Jähnke
PLZ: 22527
Ort: Hamburg

Beitrag von Buddeline »

Nabend!

Wenn ich mich recht erinnete, hat Jan Hovens in einer Drechslermagazinausgabe den Bau in einer Bilderserie erklärt.

Grüße Katharina
Antworten

Zurück zu „Anleitungen, Baupläne und Arbeitsberichte“