Drechseln über zwei Achsen
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- Name: Richard Lau
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Drechseln über zwei Achsen
Liebe Drechselfreunde,
Ich habe mich mit dem Thema "Drechseln über zwei Achsen" beschäftigt und möchte darüber berichten.
Es wurden schon viele schöne Objekte auf diese Weise hergestellt. Als Beispiele seien hier genannt: Die Salzstreuer des Lübecker Drechslers Karl Decker und die "verrückten" Gestalten von Christine Wenzhöfer. Gut eignen sich auch die Oberteile von Gewürzmühlen für diese Technik. Besonders bekannt dafür sind die Mühlen von Peter Hromek.
Wenn ich über zwei Achsen drehe, ist mir in der Regel das Ergebnis nicht genau bekannt. Dieses mal sollte am Anfang der zeichnerische Entwurf stehen. Ganz ist es nicht geglückt, aber Ihr werdet sehen:
Als einfaches Beispiel habe ich einen Stiftehalter gewählt, den ich in dem Zeichenmodus von Solid-Edge konstruiert habe .
In der 1. Abbildung sieht man den Rohling, die beiden Achsen unter einem Winkel von 20 Grad und die innere Kontur des geplanten Objektes. Die Konturlinie orientiert sich im unteren Teil an der vertikale Achse (v-Achse) und im oberen Teil an der schrägen Achse (s-Achse).
Weiterhin habe ich ein Hilfsholz konstruiert, das für den Winkel zwischen den Achsen sowie für die erforderliche seitliche Achsverschiebung sorgt. Die Lage und der Durchmesser wird durch die Maße des Rohlings, den Achsschnittpunkt und den Winkel zwischen beiden Achsen bestimmt.
Die innere Kontur habe ich nun über beide Achsen gespiegelt und meine Skizze durch eine 2. Kontur vervollständigt. Das geplante Objekt ist nun in seiner Form weitgehend definiert. Wobei ich auf das Loch für den Schreiber, das in der s-Achse gedreht wird, verzichtet habe.
Ich bin davon ausgegangen, dass ich zunächst über die s-Achse drehe, anschließend das Hilfsholz entferne und dann über die v-Achse weiterarbeite. Die Skizze zeigt, dass sich der größte Teil über die s-Achse wegdrehen lässt und nur geringfügig über die v-Achse nachgearbeitet werden muss. Das Drehen der grün skizzierten Fläche ist über die s-Achse nicht möglich, da diese Fläche innerhalb der rot dargestellten Spiegelung der ersten Konturlinie über die s-Achse liegt. Die erste Konturlinie würde dabei verändert werden.
Die nach dem Drechseln verbleibenden Kanten werden etwa so aussehen, wie in der Abb. 4 dargestellt
Ich habe versucht, sie zu konstruieren. Leider ist es mir nicht gelungen. Meine Bemühungen seht ihr in der Abb. 5. Vielleicht kann mir jemand dabei helfen.
Nun aber genug der Theorie. Ich bin gespannt, was aus meinem Projekt wird und fange mit der praktischen Arbeit an.
Rohling und Hilfsholz werden an Bandsäge grob zugeschnitten. Das Hilfsholz bekommt noch im eckigen Zustand einen Zapfen (Abb. 6 und 7), damit ich beim Schneiden des Winkels an der Bandsäge (Abb. 8) noch eine gerade Auflage habe.
Nun werden beide Teile rund gedreht und der Rohling bekommt auch einen Zapfen. Beide Teile werden mit doppelseitigem Klebeband verbunden.
Um einen guten Angriffspunkt für die Reitstockunterstützung zu bekommen, habe ich am Rohling eine Fläche angeschliffen, die parallel zur Unterseite des Hilfsholzes verläuft (Abb. 10).
Die Abb. 11 zeigt das eingespannte Werkstück.
Ich drehe über die s-Achse von der Stirnholzseite.
In der Abb. 13 entspricht die gedrechselte Kontur etwa der Zeichnung, Das Loch für den Stift ist bereits gebohrt. Im unteren Bereich des Rohlings habe ich etwas mehr weggenommen als in der Zeichnung dargestellt. Daher wird mein Stiftehalter etwas schlanker werden.
Ich kann nun das Hilfsholz lösen und den Rest über die s-Achse drehen. (Abb.
14).
In Abb. 15 seht ihr den fertigen Stiftehalter ohne Oberflächenbehandlung. Der Zapfen ist abgestochen. Die gedrechselte Form entspricht den Erwartungen aus der Zeichnung.
Der Vollständigkeit halber möchte ich aber noch ein zweites Beispiel zeigen.
Der Winkel zwischen den Achsen beträgt wieder 20 Grad. Der Schnittpunkt liegt aber deutlich tiefer.
Wieder habe ich die Konturlinie über beide Achsen gespiegelt und eine ergänzende Konturlinie gezeichnet. Im Gegensatz zur ersten Zeichnung liegt die zweite Konturlinie dieses Mal innerhalb beider gespiegelten Linien.
Damit entsteht ein Bereich, den ich weder über die s-Achse noch über die v-Achse wegdrehen darf, ohne meine innere Kontur zu verändern. Dieser Bereich kann durch drechseln nicht entfernt werden. Hier ist schnitzen, raspeln oder schleifen angesagt.
In der Abb. 19 seht ihr die gedrechselte Form.
Ich habe nun den in der Zeichnung grün dargestellten Bereich durch Raspeln und Schleifen entfernt. Mit der kleinen Raspel, der Flexscheibe und dem abgebildeten Schleifkörper ließ sich das ganz gut machen. Die Werkzeuge habe ich jeweils in die Drechselbank eingespannt.
Hier der fertige Stiftehalter.
Liebe Drechselfreunde,
ich bin nun am Ende meines Berichtes. Ich wünsche mir, dass er dazu anregt, noch mehr über Erkenntnisse und Erfahrungen zum Drechseln über mehrere Achsen zu berichten.
Bei drei Achsen wird es wesentlich komplexer, insbesondere, wenn die Achsen nicht in einer Ebene liegen.
Richard Lau
Ich habe mich mit dem Thema "Drechseln über zwei Achsen" beschäftigt und möchte darüber berichten.
Es wurden schon viele schöne Objekte auf diese Weise hergestellt. Als Beispiele seien hier genannt: Die Salzstreuer des Lübecker Drechslers Karl Decker und die "verrückten" Gestalten von Christine Wenzhöfer. Gut eignen sich auch die Oberteile von Gewürzmühlen für diese Technik. Besonders bekannt dafür sind die Mühlen von Peter Hromek.
Wenn ich über zwei Achsen drehe, ist mir in der Regel das Ergebnis nicht genau bekannt. Dieses mal sollte am Anfang der zeichnerische Entwurf stehen. Ganz ist es nicht geglückt, aber Ihr werdet sehen:
Als einfaches Beispiel habe ich einen Stiftehalter gewählt, den ich in dem Zeichenmodus von Solid-Edge konstruiert habe .
In der 1. Abbildung sieht man den Rohling, die beiden Achsen unter einem Winkel von 20 Grad und die innere Kontur des geplanten Objektes. Die Konturlinie orientiert sich im unteren Teil an der vertikale Achse (v-Achse) und im oberen Teil an der schrägen Achse (s-Achse).
Weiterhin habe ich ein Hilfsholz konstruiert, das für den Winkel zwischen den Achsen sowie für die erforderliche seitliche Achsverschiebung sorgt. Die Lage und der Durchmesser wird durch die Maße des Rohlings, den Achsschnittpunkt und den Winkel zwischen beiden Achsen bestimmt.
Die innere Kontur habe ich nun über beide Achsen gespiegelt und meine Skizze durch eine 2. Kontur vervollständigt. Das geplante Objekt ist nun in seiner Form weitgehend definiert. Wobei ich auf das Loch für den Schreiber, das in der s-Achse gedreht wird, verzichtet habe.
Ich bin davon ausgegangen, dass ich zunächst über die s-Achse drehe, anschließend das Hilfsholz entferne und dann über die v-Achse weiterarbeite. Die Skizze zeigt, dass sich der größte Teil über die s-Achse wegdrehen lässt und nur geringfügig über die v-Achse nachgearbeitet werden muss. Das Drehen der grün skizzierten Fläche ist über die s-Achse nicht möglich, da diese Fläche innerhalb der rot dargestellten Spiegelung der ersten Konturlinie über die s-Achse liegt. Die erste Konturlinie würde dabei verändert werden.
Die nach dem Drechseln verbleibenden Kanten werden etwa so aussehen, wie in der Abb. 4 dargestellt
Ich habe versucht, sie zu konstruieren. Leider ist es mir nicht gelungen. Meine Bemühungen seht ihr in der Abb. 5. Vielleicht kann mir jemand dabei helfen.
Nun aber genug der Theorie. Ich bin gespannt, was aus meinem Projekt wird und fange mit der praktischen Arbeit an.
Rohling und Hilfsholz werden an Bandsäge grob zugeschnitten. Das Hilfsholz bekommt noch im eckigen Zustand einen Zapfen (Abb. 6 und 7), damit ich beim Schneiden des Winkels an der Bandsäge (Abb. 8) noch eine gerade Auflage habe.
Nun werden beide Teile rund gedreht und der Rohling bekommt auch einen Zapfen. Beide Teile werden mit doppelseitigem Klebeband verbunden.
Um einen guten Angriffspunkt für die Reitstockunterstützung zu bekommen, habe ich am Rohling eine Fläche angeschliffen, die parallel zur Unterseite des Hilfsholzes verläuft (Abb. 10).
Die Abb. 11 zeigt das eingespannte Werkstück.
Ich drehe über die s-Achse von der Stirnholzseite.
In der Abb. 13 entspricht die gedrechselte Kontur etwa der Zeichnung, Das Loch für den Stift ist bereits gebohrt. Im unteren Bereich des Rohlings habe ich etwas mehr weggenommen als in der Zeichnung dargestellt. Daher wird mein Stiftehalter etwas schlanker werden.
Ich kann nun das Hilfsholz lösen und den Rest über die s-Achse drehen. (Abb.
14).
In Abb. 15 seht ihr den fertigen Stiftehalter ohne Oberflächenbehandlung. Der Zapfen ist abgestochen. Die gedrechselte Form entspricht den Erwartungen aus der Zeichnung.
Der Vollständigkeit halber möchte ich aber noch ein zweites Beispiel zeigen.
Der Winkel zwischen den Achsen beträgt wieder 20 Grad. Der Schnittpunkt liegt aber deutlich tiefer.
Wieder habe ich die Konturlinie über beide Achsen gespiegelt und eine ergänzende Konturlinie gezeichnet. Im Gegensatz zur ersten Zeichnung liegt die zweite Konturlinie dieses Mal innerhalb beider gespiegelten Linien.
Damit entsteht ein Bereich, den ich weder über die s-Achse noch über die v-Achse wegdrehen darf, ohne meine innere Kontur zu verändern. Dieser Bereich kann durch drechseln nicht entfernt werden. Hier ist schnitzen, raspeln oder schleifen angesagt.
In der Abb. 19 seht ihr die gedrechselte Form.
Ich habe nun den in der Zeichnung grün dargestellten Bereich durch Raspeln und Schleifen entfernt. Mit der kleinen Raspel, der Flexscheibe und dem abgebildeten Schleifkörper ließ sich das ganz gut machen. Die Werkzeuge habe ich jeweils in die Drechselbank eingespannt.
Hier der fertige Stiftehalter.
Liebe Drechselfreunde,
ich bin nun am Ende meines Berichtes. Ich wünsche mir, dass er dazu anregt, noch mehr über Erkenntnisse und Erfahrungen zum Drechseln über mehrere Achsen zu berichten.
Bei drei Achsen wird es wesentlich komplexer, insbesondere, wenn die Achsen nicht in einer Ebene liegen.
Richard Lau
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Hallo Richard,
DANKE für Deinen ausführlichen Beitrag; es reizt wieder einmal, sich mit einem Thema neu zu beschäftigen.
Ich war erst erstaunt, dass die Verbindung zwischen Hilfs- und Drechselholz mit doppelseitigen Klebeband ausreicht; aber vermutlich ist die Reitstockunterstützung das Wesentliche daran und das Klebeband muss die Teile nur in Position halten.
Danke und Gruß
Knut
DANKE für Deinen ausführlichen Beitrag; es reizt wieder einmal, sich mit einem Thema neu zu beschäftigen.
Ich war erst erstaunt, dass die Verbindung zwischen Hilfs- und Drechselholz mit doppelseitigen Klebeband ausreicht; aber vermutlich ist die Reitstockunterstützung das Wesentliche daran und das Klebeband muss die Teile nur in Position halten.
Danke und Gruß
Knut
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bericht
Hallo Richard
ein toller Bericht, da merkt man, dass Du die Technik beherrschst .
Solche Leute brauch man, was sich als Mitglied im Orga-Team bewiesen hat.
Beste Grüße aus der Eifel
Erich
ein toller Bericht, da merkt man, dass Du die Technik beherrschst .
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Wer die Geometrie begreift vermag in dieser Welt alles zu verstehen .
Galileo Galilei
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Lieber Richard,
herzlichen Dank für deinen ausführlichen Bericht!
Die Beschreibung ist so präzise, dass sogar ich die Technik verstanden habe.
Die Salz- und Pfefferstreuer von Karl Decker waren ja eine Deiner Vorlagen. Über Pfingsten können wir Karl Deckers Werke wieder bei "Kunst offen" in der Alten Schule Warnkenhagen bewundern, und - wenn wir Glück haben - ihn selbst in Aktion erleben.
Viele Grüße
Gorch
herzlichen Dank für deinen ausführlichen Bericht!
Die Beschreibung ist so präzise, dass sogar ich die Technik verstanden habe.
Die Salz- und Pfefferstreuer von Karl Decker waren ja eine Deiner Vorlagen. Über Pfingsten können wir Karl Deckers Werke wieder bei "Kunst offen" in der Alten Schule Warnkenhagen bewundern, und - wenn wir Glück haben - ihn selbst in Aktion erleben.
Viele Grüße
Gorch
"Frag das Holz, was es sein möchte!" Louis I. Khan
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Hallo Phek...
Ich finde, das Ergebnis steht in keinem Verhältnis zu der Mühe, die du dir gegeben hast ...
User "Roenni" hat in Klinkrade auf einem Stammtisch das Drehen von exzentrischen Eierbecher vorgeführt,
nur durch ein paar mm Versatz im 4B-Drechselfutter...
1. Achse, der Becher
2. Achse, einige mm Versatz im Futter, es bestehen überhaupt keine Bedenken,
denn die Enden der Backen graben sich wie Zähne in den Kantel und halten die Sache sehr sicher.
Einmal dynamisch...
einmal quasi bei "stehender" Maschine (mit Blitz)
Hier sieht man, das die recht einfache Form des Stifthalters hier im Sockel enthalten ist und somit deutlich einfacher hergestellt werden könnte.
Fortsetzung siehe eigenen Bericht:
viewtopic.php?t=39386
Gruß oldy ...
Ich finde, das Ergebnis steht in keinem Verhältnis zu der Mühe, die du dir gegeben hast ...
User "Roenni" hat in Klinkrade auf einem Stammtisch das Drehen von exzentrischen Eierbecher vorgeführt,
nur durch ein paar mm Versatz im 4B-Drechselfutter...
1. Achse, der Becher
2. Achse, einige mm Versatz im Futter, es bestehen überhaupt keine Bedenken,
denn die Enden der Backen graben sich wie Zähne in den Kantel und halten die Sache sehr sicher.
Einmal dynamisch...
einmal quasi bei "stehender" Maschine (mit Blitz)
Hier sieht man, das die recht einfache Form des Stifthalters hier im Sockel enthalten ist und somit deutlich einfacher hergestellt werden könnte.
Fortsetzung siehe eigenen Bericht:
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Gruß oldy ...
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Heute habe ich mir in Karl Decker´s "Außenstelle" in der Alten Schule Warnkenhagen noch einmal seine originalen Salz- und Pfefferstreuer angesehen.
(Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, eine Freundin hat mir ausgeholfen, die Bildqualität könnte besser sein - das lag nicht an der Freundin, sondern an ihrem Fotoapparat, mit dem ich nicht umgehen konnte.)
Karl Decker hat sich für diese Dinger, wie für die meisten seiner Objekte, ein eigenes Futter gebaut - das wollte er mir aber nicht zeigen, wofür ich natürlich volles Verständnis hatte!
Gruß
Gorch
(Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, eine Freundin hat mir ausgeholfen, die Bildqualität könnte besser sein - das lag nicht an der Freundin, sondern an ihrem Fotoapparat, mit dem ich nicht umgehen konnte.)
Karl Decker hat sich für diese Dinger, wie für die meisten seiner Objekte, ein eigenes Futter gebaut - das wollte er mir aber nicht zeigen, wofür ich natürlich volles Verständnis hatte!
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"Frag das Holz, was es sein möchte!" Louis I. Khan
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- Ort: gyhum-bockel, die Trift 10
hallo richard,
ich weiß wie lange du getüftelt hast, um es jedem von uns verständlich zu machen.
großes kino und meinen vollen respekt für deine arbeit und den bericht.
für zeigen.
ich weiß wie lange du getüftelt hast, um es jedem von uns verständlich zu machen.
großes kino und meinen vollen respekt für deine arbeit und den bericht.
für zeigen.
liebe grüße von
oler handwerker
wilhelm feindt
---------------------
gott gab uns zeit, er sprach nicht von eile - nur wer sich selbst bewegt, kann auch etwas bewegen!
---------------------
februar 2013 gründer des weser-elbe-stammtisches (moderator)
stammtischmitglied weser-elbe, drechselfreunde münchen
oler handwerker
wilhelm feindt
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- Raupenzwerg
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Fortsetzung siehe eigenen Bericht:Eisbär hat geschrieben:@oldy: Wenns einfacher geht, darfst Du uns das gerne Zeigen, aber bitte im Detail! Dein schräger Eierbecher ist als Beispiel nicht optimal gewählt. Also mach uns den Stifthalter - oldy
viewtopic.php?t=39386
Gruß Eva
Grüsse aus dem Schloßgarten
vom einzig wahren Raupenzwerg Eva
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- klickser
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exzentrisches
das Thema gibt´s auch "in bewegt" - habe kürzlich ein Filmchen dazu gemacht, das aber nicht als Tutorial verstanden werden will - es soll eher als Info für Besucher - also Laien - dienen.
Ist zwar auch ein Eierbecher, das Prinzip ist aber identisch. Denn ob ich da oben im versetzten Zustand noch ein Loch für Stifte reinbohre oder halt für Eier ausdrehe, ist ja wohl egal.
https://www.youtube.com/watch?v=dweKj_9 ... load_owner
Ist zwar auch ein Eierbecher, das Prinzip ist aber identisch. Denn ob ich da oben im versetzten Zustand noch ein Loch für Stifte reinbohre oder halt für Eier ausdrehe, ist ja wohl egal.
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Gruß
Stefan
Ex-Kreher-Dreher
Man kann ruhig etwas schräg sein - Hauptsache, das Rückgrat ist gerade...
Noch paar Filmchen : https://www.youtube.com/channel/UC8UyGw ... zy4h9rYQkA
Stefan
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- Drehzahlpapst
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Hallo Stefan,
was Du zeigst ist genau das, was durch "roenni" weiter oben vorgestellt wurde oder was "oldy" im Nachbarbeitrag zeigte.
Wenn Du aber das herstellen willst, was hier in Abbildung 15 gezeigt wird oder das, was Karl Decker mit seinen Salz- und Pfefferstreuern zeigt, wirst Du mit Deiner Lösung scheitern.
Gruß
Cello
was Du zeigst ist genau das, was durch "roenni" weiter oben vorgestellt wurde oder was "oldy" im Nachbarbeitrag zeigte.
Wenn Du aber das herstellen willst, was hier in Abbildung 15 gezeigt wird oder das, was Karl Decker mit seinen Salz- und Pfefferstreuern zeigt, wirst Du mit Deiner Lösung scheitern.
Gruß
Cello
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski
www.touch-wood.de
https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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- klickser
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@ Cello: Stimmt. Hatte wohl doch zu wenig drüber nachgedacht.
Gruß
Stefan
Ex-Kreher-Dreher
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Noch paar Filmchen : https://www.youtube.com/channel/UC8UyGw ... zy4h9rYQkA
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- oldy-2913
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Hallo Phekdar
Es ist mir zwar gelungen, Figur Abb.15, nach zu Drechseln, aber NICHT, weil es einen einfacheren Weg gab,
sondern weil ich auf deine Zeichnungen = Abb.1-3, zurückgreifen konnte ...
Also auch von mir: Herzlichen Dank für deinen Arbeitsbericht ...
Gruß oldy ...
Für diese überheblichen Zeilen möchte ich mich bei Dir entschuldigen ...oldy-2913 hat geschrieben:Hallo Phek...
Ich finde, das Ergebnis steht in keinem Verhältnis zu der Mühe, die du dir gegeben hast ...
Es ist mir zwar gelungen, Figur Abb.15, nach zu Drechseln, aber NICHT, weil es einen einfacheren Weg gab,
sondern weil ich auf deine Zeichnungen = Abb.1-3, zurückgreifen konnte ...
Also auch von mir: Herzlichen Dank für deinen Arbeitsbericht ...
Gruß oldy ...
- beluga
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Liebe Drechselfreunde,
Für alle Eure Beiträge zu meinem Bericht, sage ich herzlichen Dank. Oldy-2913 hat uns auf beeindruckende Weise vorgeführt, wie man Stiftehalter sehr viel einfacher herstellen kann. Klickser, Dir danke ich für Deinen Film. Besonders interessant finde ich dabei den etwas ballig geformten Zapfen, der das schräge Einspannen sicherer macht.
Mein Bericht sollte keine künstlerische oder praktische Arbeit zeigen sondern war der Versuch, ein geplantes Objekt mit mehr als einer Achse zunächst aufzuzeichnen und dann so genau wie möglich an der Drechselbank herzustellen. Dafür muss der Winkel zwischen den Achsen und die Lage des Schnittpunktes bzw. die seitliche Verschiebung vorher bestimmt werden.
Für eine Arbeit nach technischer Zeichnung möchte ich nun noch ein weiteres Beispiel geben:
Ich habe mir dafür den über drei Achsen gedrehten Eierbecher von Martin Adomat ausgesucht. Ich werde den Versuch machen, ihn nachzubauen. Da alle drei Achsen parallel in einer Ebene liegen, ist die Aufgabe recht einfach zu lösen.
In der Abb. 22 seht Ihr meinen Entwurf, den ich mit Solid Edge erstellt habe.
Abb. 23 zeigt die technische Zeichnung.
Aus der technischen Zeichnung kann nun ein der Bauplan entwickelt werden (Abb.24).
Die Achsverschiebung wurde mit 6,5mm ermittelt.
( 2 x Radius - Breite) : 2 = Achsverschiebung (2 x 27-41):2 = 6,5.
Der Bauplan zeigt, welche Teile über welche Achse gedreht werden können.
Ich habe mich für die Verwendung einer Hilfsvorrichtung entschieden .
Um den Rohling nicht zweimal anleimen zu müssen, habe ich eine wieder verwendbare Hilfsvorrichtung aus zwei Hölzern konstruiert. Sie sind mit einer Schraube verbunden, die sich genau in der Hilfsachse befindet. Zwei gegenüberliegende Dübel mit gleichem Abstand zur Schraube verhindern eine ungewollte Verdrehung der Hilfsklötze . Vor dem Drechseln der zweiten Kontur wird die Schraube gelöst und die Klötze um 180 Grad zueinander verdreht. Der Rohling bleibt mit dem Hilfsklotz verbunden.
Je nach geplantem Objekt können ähnliche Hilfsvorrichtungen konstruiert werden. Auch schräg gestellte Achsen und Drehungen der Klötze um z.B. 120 Grad zueinander sind möglich.
Abb. 25 und 26 zeigt die fertige Hilfsvorrichtung aus Buchenholz.
Die Werkstattarbeiten habe ich im ersten Teil meines Berichtes ausführlich beschrieben und möchte daher nicht noch einmal darauf eingehen. Den Rohling habe ich in diesem Fall mit Papierverleimung an der Hilfsvorrichtung befestigt. Eine Verbindung mit Heißkleber oder doppelseitigem Klebeband wäre wohl auch möglich gewesen, erschien mir aber nicht sicher genug, da ich weitgehend ohne Reitstockunterstützung arbeiten musste.
Die Abb. 26 zeigt das fertige Objekt.
Vielleicht kann mein Bericht dem einen oder anderen helfen, die Vorgänge beim Drehen über mehrere Achsen etwas besser zu verstehen. Für mich war die Auseinandersetzung mit diesem Thema hilfreich.
Richard Lau
Für alle Eure Beiträge zu meinem Bericht, sage ich herzlichen Dank. Oldy-2913 hat uns auf beeindruckende Weise vorgeführt, wie man Stiftehalter sehr viel einfacher herstellen kann. Klickser, Dir danke ich für Deinen Film. Besonders interessant finde ich dabei den etwas ballig geformten Zapfen, der das schräge Einspannen sicherer macht.
Mein Bericht sollte keine künstlerische oder praktische Arbeit zeigen sondern war der Versuch, ein geplantes Objekt mit mehr als einer Achse zunächst aufzuzeichnen und dann so genau wie möglich an der Drechselbank herzustellen. Dafür muss der Winkel zwischen den Achsen und die Lage des Schnittpunktes bzw. die seitliche Verschiebung vorher bestimmt werden.
Für eine Arbeit nach technischer Zeichnung möchte ich nun noch ein weiteres Beispiel geben:
Ich habe mir dafür den über drei Achsen gedrehten Eierbecher von Martin Adomat ausgesucht. Ich werde den Versuch machen, ihn nachzubauen. Da alle drei Achsen parallel in einer Ebene liegen, ist die Aufgabe recht einfach zu lösen.
In der Abb. 22 seht Ihr meinen Entwurf, den ich mit Solid Edge erstellt habe.
Abb. 23 zeigt die technische Zeichnung.
Aus der technischen Zeichnung kann nun ein der Bauplan entwickelt werden (Abb.24).
Die Achsverschiebung wurde mit 6,5mm ermittelt.
( 2 x Radius - Breite) : 2 = Achsverschiebung (2 x 27-41):2 = 6,5.
Der Bauplan zeigt, welche Teile über welche Achse gedreht werden können.
Ich habe mich für die Verwendung einer Hilfsvorrichtung entschieden .
Um den Rohling nicht zweimal anleimen zu müssen, habe ich eine wieder verwendbare Hilfsvorrichtung aus zwei Hölzern konstruiert. Sie sind mit einer Schraube verbunden, die sich genau in der Hilfsachse befindet. Zwei gegenüberliegende Dübel mit gleichem Abstand zur Schraube verhindern eine ungewollte Verdrehung der Hilfsklötze . Vor dem Drechseln der zweiten Kontur wird die Schraube gelöst und die Klötze um 180 Grad zueinander verdreht. Der Rohling bleibt mit dem Hilfsklotz verbunden.
Je nach geplantem Objekt können ähnliche Hilfsvorrichtungen konstruiert werden. Auch schräg gestellte Achsen und Drehungen der Klötze um z.B. 120 Grad zueinander sind möglich.
Abb. 25 und 26 zeigt die fertige Hilfsvorrichtung aus Buchenholz.
Die Werkstattarbeiten habe ich im ersten Teil meines Berichtes ausführlich beschrieben und möchte daher nicht noch einmal darauf eingehen. Den Rohling habe ich in diesem Fall mit Papierverleimung an der Hilfsvorrichtung befestigt. Eine Verbindung mit Heißkleber oder doppelseitigem Klebeband wäre wohl auch möglich gewesen, erschien mir aber nicht sicher genug, da ich weitgehend ohne Reitstockunterstützung arbeiten musste.
Die Abb. 26 zeigt das fertige Objekt.
Vielleicht kann mein Bericht dem einen oder anderen helfen, die Vorgänge beim Drehen über mehrere Achsen etwas besser zu verstehen. Für mich war die Auseinandersetzung mit diesem Thema hilfreich.
Richard Lau
- klickser
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- Registriert: 03.06.2013 - 10:31:38
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- Ort: Lichtentanne
Danke Richard !
Sehr hilf- und lehrreich! - Ähnliches hatte ich zwar auch schon vorm geistigen Auge, aber noch nicht die Muse, mal ernsthaft über das WIE nachzudenken - dank Deiner Vorarbeit brauch ich das nun auch nicht mehr und werde gleich mal in die Werkstatt gehen!
Sehr hilf- und lehrreich! - Ähnliches hatte ich zwar auch schon vorm geistigen Auge, aber noch nicht die Muse, mal ernsthaft über das WIE nachzudenken - dank Deiner Vorarbeit brauch ich das nun auch nicht mehr und werde gleich mal in die Werkstatt gehen!
Gruß
Stefan
Ex-Kreher-Dreher
Man kann ruhig etwas schräg sein - Hauptsache, das Rückgrat ist gerade...
Noch paar Filmchen : https://www.youtube.com/channel/UC8UyGw ... zy4h9rYQkA
Stefan
Ex-Kreher-Dreher
Man kann ruhig etwas schräg sein - Hauptsache, das Rückgrat ist gerade...
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- Name: Hfomann Josef
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- Name: Ulf Rönnfeldt
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Moin Ihr Exzentriker,
Hallo Richard,
erst einmal vielen Dank für Deinen Beitrag und die viele Mühe die Du Dir hier gemacht hast.
Ich wünschte ich und einige andere hier im Forum wären nicht so faul und würden mal wieder etwas mehr einstellen.
Danke Oldy für den von Dir zusammengestellten Werkbericht des Eierbechers und dem dann daraus entstandenen guten neuen Beitrag. Ich habe Dir damals schon Provo ziehen, dass Du bei intensiver Übung recht schnell das drechseln raus hast.
Viele Wege führen nach Rom und somit sind aus meiner Sicht eigentlich alle Wege die zum Erfolg führen die richtigen, Egal ob der eine etwas einfacher als der andere ist.
Wichtig ist nur, dass wir alle Spaß an der Drechslerei haben und noch viel mehr solch gute Beiträge
hier im Forum erhalten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gruß Roenni
Hallo Richard,
erst einmal vielen Dank für Deinen Beitrag und die viele Mühe die Du Dir hier gemacht hast.
Ich wünschte ich und einige andere hier im Forum wären nicht so faul und würden mal wieder etwas mehr einstellen.
Danke Oldy für den von Dir zusammengestellten Werkbericht des Eierbechers und dem dann daraus entstandenen guten neuen Beitrag. Ich habe Dir damals schon Provo ziehen, dass Du bei intensiver Übung recht schnell das drechseln raus hast.
Viele Wege führen nach Rom und somit sind aus meiner Sicht eigentlich alle Wege die zum Erfolg führen die richtigen, Egal ob der eine etwas einfacher als der andere ist.
Wichtig ist nur, dass wir alle Spaß an der Drechslerei haben und noch viel mehr solch gute Beiträge
hier im Forum erhalten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gruß Roenni