Wood Vaporizer (Brandmalgerät) Eigenbau nach Graeme Priddle

Wie der Titel schon sagt...

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lowolds98
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Wood Vaporizer (Brandmalgerät) Eigenbau nach Graeme Priddle

Beitrag von lowolds98 »

Hallo an alle Pyrographen und die, die es noch werden wollen :-)

Hier ein Arbeitsbericht/Anleitung zum Bau eines leistungsstarken und regelbaren Brandmalgeräts für unter 100.- Euro. Ich habe die Forensuche bemüht aber nichts vergleichbares gefunden. Hier und da gab es zwar Hinweise auf den Brennpeter Royal oder andere Geräte, meiner Einschätzung nach hat aber keines der kaufbaren Geräte die durch Eigenbau mögliche Leistung und kosten dann auch noch in etwa das dreifache.

Bereits vor ca. 4 Jahren, als ich erst kurze Zeit drechselte und mich mit Holz beschäftigte, wurde ich irgendwo im Internet zufällig auf die Objekte des neuseeländischen Drechslers Graeme Priddle aufmerksam. Wer ihn bisher nicht kennt - einfach mal auf www.graemepriddle.com schauen, die Google-Bildersuche gibt unter seinem Namen auch noch einiges her - ich weiß, die alten Hasen kennen den schon ewig ;-)

Jedenfalls war ich beim Anblick mancher seiner Werke sofort von der Gestaltung selbiger fasziniert, da er die Oberflächen teilweise u.a. mit Fräsern und/oder Brandmalgerät bearbeitet. Zu der Zeit gab es noch keine näheren Infos o. Videos über Graemes Vorgehensweise, es war nur nach einiger Recherche irgendwo zu lesen, das er ein selbstgebautes Brandmalgerät mit selbstgemachtem Handstück und Spitzen nutzt um besonders tiefe Einbrände mit eigensinnigen Mustern machen zu können. Weiterhin war dort zu lesen, das sein "Wood Vaporizer" wie er ihn nennt, neben den deutlich tieferen Einbränden auch ein schnelleres arbeiten als die am Markt fertig käuflichen Geräte ermöglichen soll. Sein Gerät soll deutlich heisser werden und auch bei vielen schnell nacheinander gesetzen Einbränden nicht merklich abkühlen. Somit sei durchgängiges arbeiten ohne zwischenzeitliche Zwangspausen möglich, weil man nicht erst warten muss bis die Brennspitze wieder richtig heiss ist. Soviel zur Theorie...

Da ich gleich ein paar Gestaltungsideen zu dieser doch eher "intensiveren" Brandtechnik hatte, wollte ich auch irgendwas in der Art.... Die hohe Ausgabe für einen Profi-Brennpeter o.ä. scheuend habe ich mir erstmal zum testen einen ganz billigen Brandmalkolben für unter 20.- Euro gekauft. Diese Dinger sind quasi normale Lötkolben mit einem Satz verschieden gemusterten Messingspitzen dabei - um es kurz zu machen - das taugt nichts! OK, wenn man mal eine kleine oberflächliche Verzierung anbringen möchte und es dabei nicht eilig hat, gehts. Auch um z.B. die eigenen gedrechselten Werke am Boden zu signieren oder den Namen der Holzart zu schreiben reicht es aus - gerade so eben....

Das konnte es also nicht sein! Das hat ja nun nichts mit "Holz vaporisieren" zu tun, sondern bestenfalls mit "Holzoberfläche minimalst ankokeln".

Da es mir dann doch nicht soooo wichtig war und ich wie gesagt nicht einsah für einen simplen Trafo plus Handstück 250-300.- Euro o. mehr auszugeben, was so ein Brennpeter Royal o.ä. Geräte aus den USA kosten, war die Sache erstmal aufgeschoben - aber nicht aufgehoben. Denn letztendlich blieb also anscheinend tatsächlich nur ein Eigenbau um ein "kräftiges" Gerät zu erhalten, dazu fehlte mir aber Zeit und Muse.

Kürzlich kam mir das alles wieder in den Sinn (da war doch mal....) und ich suchte wieder im Internet, ob es nicht vielleicht mittlerweile nähere Infos zu Graemes Gerät gibt - und siehe da, die Zeit arbeitet für einen.

Es gibt zwischenzeitlich zwar wenige, aber dafür ausreichend detailierte Infos und zwei gute Videos um sich so ein Gerät selber zu bauen. Durchweg in engl. Sprache und auf in den USA erhältliche Komponenten bezogen, aber das sollten keine Hürden sein.

Ich möchte somit hier meine "eingedeutschte" Adaption des Ganzen zeigen.
Es ist einfacher als man vielleicht denkt - ein Elektriker wird evtl. auch drüber lachen und hätte das sicher auch ohne Anleitung bauen können. Ich bin kein Elektriker und habe im Bereich der Hauselektrik nur Grundkenntnisse wie z.B. eine Steckdose anschliessen, eine Wechselschaltung anschliessen, ne Lampe anklemmen etc. Im Bereich der KFZ-Elektrik (bzw. "Niedervolt-Gleichstrom") bin ich wesentlich erfahrener, dieses Wissen hat hierbei auch nicht geschadet. Insgesamt haben diese Kenntnisse ausgereicht.

Trotzdem der Hinweis: Wer sowas nachbauen möchte tut dies auf eigene Gefahr! Mein dringender Rat: Wer gar keine Ahnung in diesem Bereich hat sollte es lieber lassen! Hier wird neben anderen elek. Installationen ein Ladegerät zweckentfremdet und umfunktioniert. Weiterhin wird das Handstück komplett selber gebaut, man kommt dem Strom also recht nahe, wenn man so will. Es fliessen dort zwar nur wenige Volt, dennoch einige Ampere. Durch mehrfache Absicherungen und Isolierungen in den Komponenten wird Risikominimierung betrieben, dennoch bleibt, wie bei allem im Leben, eine Restgefahr. Ich persönlich halte die Gefahr sich versehentlich mal an der Brennspitze zu verbrennen für wesentlich größer als die, einen elektrischen Schlag zu bekommen, aber trotzdem sollte hiermit ein entspr. Hinweis gegeben sein. Wer sowas bauen möchte, sich aber nicht rantraut fragt besser einen Elektriker (oder mich zur Not). Wie gesagt, für einen Fachmann sollte es ein Klacks sein das zu verdrahten. Gegen einen Obolus in die Kaffeekasse wird das bestimmt möglich sein.

Nun denn, man nehme:

Ein KFZ-Batterieladegerät mit +/- 10 Ampere Leistung
Ganz wichtig: es darf KEIN computergesteuertes oder sonstwie geregeltes Ladegerät sein. Also ein ganz simples was nur lädt und nicht den Batterieladezustand kontrolliert und z.B. dann bei voller Batterie automatisch abschaltet. Sowas gibt es gebraucht oder auch neu für recht kleines Geld. Ich hatte zufällig ein passendes da - ein neues, ganz simples Gerät wie oben beschrieben liegt etwa bei 40.- Euro

Einen Dimmer/Helligkeitsregler
Hier gibt es unterschiedliche Bauformen (Aufputz,Unterputz,Fußschieberegler etc.). Es muß aber in jedem Fall ein PhasenANschnittdimmer (kein ABschnittdimmer) für Glühbirnen und Niedervolt-Halogenlampen mit KONVENTIONELLEM Trafo sein (wird bei manchen Herstellern auch als "magnetischer Trafo" oder "ungeregelter Trafo" bezeichnet). Weiterhin sollte er bis min. 500Watt Last geeignet sein und im besten Fall über eine eigene eingebaute Feinsicherung verfügen. Ich habe einen Dimmer der Marke "düwi" (Art.Nr.: 0501418551) verwendet, der alle diese Vorgaben erfüllt. Dieser war in einem Hagebaumarkt für 29,90.- erhältlich.

Eine externe Aufputz o. Feuchtraumsteckdose
Es sei denn man möchte den Dimmer direkt ins Gehäuse des Ladegeräts einbauen (oder gar ein komplett neues Gehäuse bauen), dann erübrigt sich diese und man verdrahtet den Dimmer direkt intern, man kann das Ladegerät dann aber nicht mehr als Ladegerät verwenden.

Wenn das Ladegerät keine interne Sicherung für den Niedervoltstromkreis hat (sollten sie aber eigentlich alle haben) kann man hier noch mit einem Sicherungshalter samt Stecksicherung aus dem KFZ-Bereich nachbessern. Gibt es bei Conrad Elektronik, im Auto-Zubehörladen, meist auch in der Auto-Ecke im Baumarkt.

Kanthaldraht/Heizdraht in versch. Stärken
In den engl. Beschreibungen wird immer Nickel-Chromdraht verwendet, welcher sich etwas in den Widerstandswerten zum Kanthaldraht unterscheidet. Ni-Cr-Draht habe ich nicht in den entspr. Stärken gefunden, daher habe ich den in D anscheinend gängigeren Kanthaldraht verwendet. Diesen Draht gibt es für ca. 1.- Euro/m in diversen Stärken in zehntel-mm Abstufung z.B. unter heizspiralen.de oder unter dessen Account bei iBäh.

Lautsprecherkabel mit min. 2,5qmm Querschnitt zur Verbindung von Station und Griffstück. Je dicker das Kabel, desto weniger Widerstand, desto weniger Verlust bzw. Erwärmung des Kabels, man kann/sollte dieses Kabel so kurz wie möglich halten und ein möglichst flexibles nehmen.

Lüsterklemmen mit Kunststoffummantelung und mit Porzellanummantelung (letztere bei Conrad Elektronik, Art.-Nr.: 589976-62 - nennen sich dort Porzellanklemme - 1,08.- Euro/Stk.)

Was man sonst noch braucht sind Kleinteile und Verbrauchsmaterialien die entweder auf den folgenden Bildern ersichtlich sind oder auf die ich noch später eingehe. Einige Dinge davon sind nur eine Variante zu der es jeweils Alternativen gibt - je nach dem was man vielleicht sowieso schon da hat oder bevorzugt verwenden möchte.

Hier nun also das Grundgerät:

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Ein ca. 20 Jahre altes Absaar-Ladegerät welches mir immer gute Dienste geleistet hat und dies auch weiterhin in seiner ursprünglichen Arbeitsweise tun wird, da ich mich dazu entschloß die notwendige Dimmerschaltung extern aufzubauen. Vorne auf dem Gehäuse steht zwar großspurig "22 AMP", wenn man hinten auf das Typenschild schaut, liest man dort aber unter Leistung: '22 Ampere / effektiv 11 Ampere' - passt also sehr gut zu der in den o.g. Beschreibungen immer wieder angeführten/benötigten Leistung von 10 Ampere. Weiterhin ist es umschaltbar von 12V auf 6V, was sich später bei den ersten Brandmaltests als durchaus willkommene Leistungsreduzierung herausstellte. Das zusammen mit dem Dimmer gibt ein sehr breites Feld der als Brandmalspitze einsetzbaren Heizdrahtstärken von sehr fein (z.B. 0,6mm auf 6Volt mit weit runtergeregeltem Dimmer) bis eher kräftig (z.B. 1,5mm auf 12Volt mit etwa 3/4 hochgedrehtem Dimmer). In dieser Konfiguration sollten Drahtstärken bis schätzungsweise 2mm noch praktikabel sein, habe es bisher selbst nur bis 1,5mm getestet. Die Möglichkeit von 6V auf 12V umschalten zu können ist aber nicht zwingend erforderlich. Man kann dann halt u.U. nur gewisse Drahtstärken verwenden, das muß man individuell ausprobieren.

Wenn man möchte kommt man komplett um die Öffnung des Ladegeräts rum. In einer ersten Testversion habe ich mir die im Bild ersichtlichen metallenen Kabelschellen (Baumarkt) mit Kabelbinder an ein Stück Dachlatte geknotet, die beiden Batteriepolklemmen angebracht und das Kabel zum Griffstück in den Schraubterminals befestigt. Das funktioniert so grundsätzlich, war mir dann aber auf Dauer doch zu unausgegoren, von den vermeidbaren Übergangswiderständen ganz zu schweigen. Zum ausprobieren reicht es aber allemal.

Bild

Ausserdem hat mich bei dem Ladegerät schon immer genervt, das die Kabel der Batteriepolklemmen hinten aus dem Gehäuse kamen, ist in der Praxis oft hinderlich. Ich konnte also mit dem Umbau auf Stecker in der Gerätefront gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Weiterhin lassen sich so ganze Griffstücke in Sekunden tauschen, die man sich ja selber mehrfach sehr günstig fertigen kann. Hat den Vorteil das man bei einem Malspitzenwechsel nicht warten muß bis selbige abgekühlt ist und man spart sich das Gefummel mit Schraubenzieher oder anderem Werkzeug.

Bild

Bild

Nun die externe Installation von Dimmer und Steckdose.
Das Prinzip ist simpel: der an dem Dimmer angeklemmte Netzstecker kommt in die Haussteckdose, der Netzstecker des Ladegeräts in die dem Dimmer nachgeschaltete und somit vom Dimmer geregelte Steckdose. Der Dimmer wird entsprechend der vom Hersteller laut Schaltbild vorgegebenen Belegung angeklemmt, die Steckdose dementsprechend. Als "Gehäuse" für den Unterputzdimmer habe ich eine Abzweigdose verwendet. Diese war zufällig vorhanden und es passte alles rein - warum also nicht. Das ganze wird noch auf ein Brettchen geschraubt welches ich unterhalb mit Magneten versehen werde. Dann kann das Brett samt Dimmerschaltung oben auf dem Blechgehäuse des Ladegeräts arretiert werden und bei Bedarf einfach wieder abgenommen werden.

Bild

Jetzt ist die eigentliche Brandmalstation, der sogenannte "Holz Verdampfer", bereits fertig - fehlt noch das Handstück.

Als Griff habe ich ein Stück Elektroinstallationsrohr mit 25mm Aussendurchmesser verwendet. Das ist vom Durchmesser her (für mich) gut greifbar und hat den Vorteil das die Lüsterklemmen sehr gut und stramm da rein passen. Die Porzellanklemme wiederum passt perfekt in das etwas aufgeweitete Endstück des Rohres. Das ist der Teil des Rohres womit es bei einer Installation eigentlich mit dem nächst anschliessenden Rohr ineinandergesteckt wird. Man kann diese Rohre aber auch sehr gut warmverformen, so das man sich diese Weitung auch selber machen kann.

Lautsprecherkabel ein Stück abisolieren, Litzen verlöten und in der Lüsterklemme verschrauben. Auf d. anderen Seite d. Lüsterklemme befestige ich zwei (isolierte) Drähte aus einem Rest NYM-J Mantelleitung. Das gibt eine gewisse Steifigkeit und garantiert das die plus- und minus-Leitung sich im Griffstück nicht berühren. Dann an deren Ende die Porzellanklemme anschrauben. Auf dieser Seite wird es dank der nicht weit entfernten Brandmalspitze recht heiß - normale kunststoffummantelte Lüsterklemmen halten den dort entstehenden Temperaturen nicht lange Stand - fragt nicht woher ich das weiß... :re: Weiter gehts mit zwei Stücken 2mm-Messingdraht als Abstandhalter (können ruhig etwas länger als auf dem Foto sein), an deren Ende werden zwei kleine Metallklemmen, die aus einer normalen Lüsterklemme entnommen werden, geschraubt. Und dort wird dann gegenüberliegend letztendlich die eigentliche Malspitze festgeschraubt. Diese kann man dann selber in unzähligen Formen aus dem Kanthaldraht biegen.

Bild

Das wird dann alles zusammen mit etwas Nachdruck in das Leerrohr gezogen und fertig ist das Griffstück. Wie bereits oben angeführt, sitzt das Innenleben nun dank der stramm passenden Lüsterklemmen fest und bewegt sich auch nicht mehr. Man könnte nun noch das Innenleben mit Epoxidharz vergiessen um es untrennbar mit dem Rohr zu verbinden. In diesem Fall geht es aber auch ohne solche Verklebung. Nimmt man ein anderes Rohr oder drechselt sich z.B. ein Griffstück kann das vergiessen durchaus Sinn machen. Graeme Priddle vertreibt mittlerweile über seine Webseite seine eigenen Griffstücke, diese sind in ähnlicher Bauweise, er hat aber vorne noch eine gedrechselte Ronde als "Hitzeschild" was mir sehr sinnvoll erscheint und ich das so in der Art auch noch nachbessern werde.

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Nachdem am anderen Ende des Lautsprecherkabels noch die passenden Stecker aufgelötet wurden kann es nun losgehen. Netzstecker des Ladegeräts in die geregelte Steckdose, Netzstecker des Dimmers ins Hausnetz, Griffstück in die Station und wenn nun keine Sicherung rausfliegt und der Trafo im Ladegerät leise brummt ist alles richtig :-)

Der Draht der Malspitze sollte sich nun je nach Dimmerstellung sehr zügig erhitzen. Er kann durchaus bis zum hellroten Glühen des Drahtes nachgeregelt werden, hier muß man ein bisschen rumprobieren was am besten funktioniert ohne das der Draht durchschmilzt. Das ist letztendlich auch von der verwendeten Drahtstärke und -länge abhängig, ebenso von der gewünschten Einbrandstärke.

Abschliessend noch ein paar Bilder in Gebrauch bzw. von ersten Testläufen mit unterschiedlich geformten Spitzen.

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Fazit und mögliche Verbesserungen:
Mir hat der (Nach)Bau Spaß gemacht. Es war erst etwas knifflig herauszufinden welche Werte ein geeigneter Dimmer haben muß und wo es einen passenden für möglichst günstig gibt, nach einiger Recherche war aber auch diese Nuss geknackt. Alles andere gestaltet sich ja recht übersichtlich und ist keine unlösbare Bastelarbeit. Wenn man alles zusammen hat ist der eigentliche Bau an einem gemütlichen Nachmittag erledigt.

Als Verbesserungen kommt noch die o.g. Verschraubung von Dimmer u. Steckdose auf ein Brett. Läuft mir nochmal ein günstiges Ladegerät über den Weg würde ich auch ein eigenes, schönes (Holz)Gehäuse bauen und die Komponenten dort komplett inkl. internem Dimmer einbauen. Wäre dann einfach mehr fürs Auge und so eine kompakte Station hätte ja was.
Am Griffstück sollte der Messingdraht vorne etwas länger werden um mehr Abstand zu erreichen (Hitzeentwicklung) - auch so eine kleine gedrechselte Ronde als Hitzeschild und Schutz vor versehentlichem verbrennen der Finger wenn man mal abrutschen sollte ist sicher auch sehr sinnvoll. Vermutlich ergeben sich nach längerem Gebrauch auch noch weitere kleine Detailverbesserungen.

Trotzdem funktioniert es so einwandfrei wie es soll und ich bin selber gespannt wann und was ich damit auf (oder in) einem gedrechselten Objekt mache - ein paar Ideen sind natürlich vorhanden.
Sicher ist, das Teil macht dem Namen "Wood-Vaporizer" alle Ehre, damit gehts ordentlich voran. Die Spitzen brennen sich sehr schnell sehr tief ein, gerne entzündet sich das Holz auch umgehend. Auch nach etlichen direkt aufeinanderfolgenden Einbränden ist keine Abkühlung und somit Verschlechterung der Brandmarke zu erkennen. Ich habe zwar keinen Vergleich zu einem gekauften Gerät, aber ich denke das es seinen Grund hat, weshalb Graeme Priddle seine Stationen und Griffstücke selber baut....
Das ganze hat mich, da ich das Ladegerät ja schon besaß, keine 50.- Euro, etwas Recherche und einen Nachmittag Bauzeit gekostet. Ich finde da kann man nicht meckern :-)

Vielleicht gefällt dem ein o. anderen ja dieser Bericht und er gibt evtl. den Anstoß zum Eigenbau eines solchen Geräts. Wer Fragen hat, fragen! Wer auch sowas baut, zeigen! :mrgreen:

Gruß
Andreas
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SwissWood
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Beitrag von SwissWood »

guten morgen,
ein fantastischer bericht der zum nachbauen anregt. :maintor1:
allerdings sollte man tatsächlich wissen was man tut sonst bssss... sowas hatte ich schon ewigkeiten im hinterkopf, wusste allerdings nicht wo ansetzen. eine frage die sich mir immer wieder aufdrängt ist wie die spitze bzw. halterung eines lötkolbens oder brenners aufgebaut ist wo man dann einen stempel einsetzen könnte.
gruss
jc

wenn wir es auch nicht erleben, im geiste haben wir alles vollendet gesehen.
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Ralph
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:-)

Beitrag von Ralph »

Hallo Andreas,

herzlichen Dank für den schönen und informativen Bericht!

Macht sehr viel Arbeit, aber davon lebt das Forum.

Besonders gefällt mir die Beschreibung "von der Idee zur Tat".
Ich habe auch einen Ordner "Drechselideen" mit künftigen Prokekten, nicht zu sprechen von angefangenen Sachen in der Werkstatt.....
Einer der Pläne war der Eigenbau eines guten Brandmalstation, allerdings mehr zum Beschriften als zum Dekorieren. Ausgangspunkt war ein Bericht - in englisch -der auf ein PC-Netzteil aufbaut. Scheiterte dann an der Zeit und an der komischen Bezeichnung des nötigen Drahtes...


So: Andreas hat den Anfang gemacht, jetzt hoffe ich von Euch Ideen für das Griffstück zu bekommen :prost:

Andreas :danke:
:-)

Ralph (Exilbayer)
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61op
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Beitrag von 61op »

vielleicht bringt die amerikanische seite mit den schaltplaenen noch einige erklaerungen.
wie informativ die sind kann ich nicht beurteilen, da ich elektrotechnisch wenig kenntnisse habe

http://www.woodturnersresource.com/extr ... urner.html

gruesse
otto
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Andreas,

eine super Idee und ein noch besserer Bericht :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Ich denke, da gibt es nicht viel zu verbessern.

....Eine Idee zum Handstück hätte ich vielleicht.
Ich würde das Handstück aus Holz machen (drechseln, fräsen).
Die Porzellanklemme in ein Stückchen Edelstahlrohr (ggf. vorne etwas eckig "klopfen") stecken und daran anschließend ein Holzgriff inkl. Hitzeschild.
Edelstahl ist ein schlechter Wärmeleiter und sollte die Hitze ausreichend vom Holz fernhalten.
So kann man den Griff-DM an seine eigenen Bedürfnisse gut anpassen (25 mm wäre für mich zu dick...).

Vllt. kannst du das Teil ja mal auf einem unserer nächsten Treffen vorführen :klatsch:

Hölzerne Grüße
Peter :-)
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heinrich58
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Beitrag von heinrich58 »

Hallo Andreas, danke für diesen ausgezeichneten Bericht. :maintor1: :danke:
Gruß Heinz
renanus
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Brenngerät

Beitrag von renanus »

Hallo Andreas
Danke für denn tollen Arbeitsbericht :danke: mir war so eine Brennstation bis jetzt auch zu teuer
und auf der suche nach einer Bauanleitung im Netz bin ich nicht fündig geworden
darum freut mich der super Bericht um so mehr :maintor1:
Gruß Nussi
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Bruno 60
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Beitrag von Bruno 60 »

Hallo Andreas,

Danke für den tollen ausführlichen Bericht !

Gruß
Bruno
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Eisbär
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Beitrag von Eisbär »

:klatsch: :klatsch: :klatsch: Super Bericht für uns Pyrosophen, herzliches :danke:


Josef
Der Eisbär Bild

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Holzfabi
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Beitrag von Holzfabi »

Echt cool, vielen Dank! Das werde ich mir auch bauen! Die Brennpeter sind ja nicht gerade billig, aber sowas bauen krieg ich auch noch hin! Danke!
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lowolds98
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Beitrag von lowolds98 »

Hallihallo,

schön das es dem ein oder anderen schonmal gefällt :-)

Jean-Claude: Ich wollte sowieso mal testen wie und ob ich diese Messingspitzen, die dem genannten Billig-Brandmalkolben beilagen, mit diesem Eigenbaugerät heiß kriege. Ich denke das sollte machbar sein.... Wäre durchaus interessant, denn von den Mustern her waren dort ein paar ganz nette dabei.

Ja Ralph, das mit dem Ordner mit "Drechselideen" (bei mir sind es DIN A5 Notizhefte) und den unvollendeten Dingen, die in der Werkstatt ihr Unwesen treiben und warten bis die Heinzelmänchen kommen, kenne ich irgendwo her.... :evel

Aber was meinst Du damit?
jetzt hoffe ich von Euch Ideen für das Griffstück zu bekommen
Dir ist mein Griffstück wohl nicht gut genug?? :-L Nein ich weiß, in Sachen Griffstück ist noch viel Luft nach oben! ;-)

Otto vielen Dank für das einfügen des Links. Das war eine der Quellen die ich auch gelesen hatte und die ich sehr hilfreich fand. Ich wollte in meinem Bericht noch Links zu Infos u. Videos einfügen, hatte die aber nicht mehr alle parat, daher habe ich es gelassen.

Peter: Wie eben schon geschrieben hat das Handstück auf jeden Fall Verbesserungspotential und so wie Du es beschreibst klingt es sehr gut. Ich habe auch schon bei einem amerikanischen Anbieter (Name weiß ich nicht mehr) sehr schlanke Griffe gesehen. Die waren etwas dicker wie ein normaler Füller - also es gibt da diverse Möglichkeiten. Das Rohr hatte ich halt da und die Lüsterklemmen passten da sowas von gut rein, das ich mir über was anderes erstmal keine Gedanken machte. Ich denke auch das das blanke Plastik bei einer längeren Benutzung am Stück vielleicht zu unkomfortabel ist. Mit z.B. Kork drumrum ist es sicher angenehmer - dann wären mir die 25mm plus Kork aber auch zu dick.

Klar, das mit dem Vorführen mach ich gerne. Wobei.... es gibt ja eigentlich nicht viel vorzuführen... Schaltste an, hältste drauf, macht Flamme, denn is schwarz - fertig! :-L

Gruß
Andreas
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link

Beitrag von Ralph »

Hallo Andreas,

ich stell mir halt vor dass Plastik plus Wärme auf Dauer nicht die ideale Kombi ist...

Es gibt ja fertige Teile, zB hier

Nein, selbst ist der Mann! Wir suchen also ein dünnes doppelwandiges Teil/Rohr aus schlecht wärmeleitendem Material!

Hier noch links zum Thema selber bauen
video
Schaltplan

Frohes Schaffen
:-)

Ralph (Exilbayer)
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Beitrag von Südtiroler »

Hallo Andreas,

schade, dass Du Deine Bauanleitung nicht ein 1/2 Jahr früher hier eingestellt hast, sonst hätte ich mir einen Haufen Geld sparen können. :heul
Bin jetzt stolzer Besitzer von einen Brennpeter Royal der nicht so eine starke Leistung wie Dein Eigenbau hat, aber nahe rankommt. Muss mir nur noch einige spezielle Brennschlefen selbst herstellen.

Mit Grüße
Rudolf
Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noél Coward)
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Beitrag von lowolds98 »

Hallo,

Ralph, also das Kunststoffrohr verformt sich zwar vorne etwas, hält sich aber in Grenzen. Wenn die Messingdrähte, wie im Bericht angesprochen, noch etwas länger sind und man zusätzlich auch noch besagtes "Hitzeschild" anbauen würde gäbe es spätestens dann keine Probleme mehr das Griffstück so dauerhaft zu nutzen. Aber wie gesagt, da gibt es fraglos vielfältige Möglichkeiten das anders, besser und schöner zu bauen.

Was mir eigentlich bei dieser Lösung mehr aufstößt ist das federleichte Gewicht des Handstücks. Da hätte ich persönlich gerne etwas "mehr in der Hand". Mir schwebt auch schon länger eine andere Variante vor - die steht bereits im Notizheft... :mrgreen:

Die Umbauten von PC-Netzteilen wären mir zu umständlich ehrlich gesagt. Da finde ich das mit einem Ladegerät wesentlich einfacher, das scheint mir auch nicht so den "Bums" zu haben...

Zu der von Rudolf angesprochenen Leistung ließe sich vielleicht noch anfügen, das die kleineren Brennpeter den Draht bis 800°C erhitzen und Brennpeter Master/Royal und z.B. die Geräte von Razertip bis 1000°C. Der als Spitze verwendete Kanthaldraht hält in der von mir verwendeten A1-Qualität 1400°C aus und ich kriege die Drahtspitzen in versch. Stärken zum durchbrennen - soviel zur Leistung. Ob man das wirklich so kräftig braucht lasse ich mal dahingestellt, kommt ja auch immer drauf an was man machen möchte. Ich finde es interessant eine möglichst tief strukturierte Oberfläche schaffen zu können, für richtiges Brandmalen in Form von Bildern oder auch zum Signieren usw. ist diese Leistung überhaupt nicht nötig. Da kommt man locker mit deutlich weniger aus, da reicht schon (fast) so ein ganz billiger Brandmalkolben, ein relativ günstiger Brennpeter Junior aber wohl auf jeden Fall.

Gruß
Andreas
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Beitrag von MartinW »

Hallo Andreas,

(sorry, bin jetzt erst über Deinen Beitrag gestolpert)
Danke für die klasse Beschreibung!!! :danke: :danke:

Nachdem ich grad selber an einer derartigen Lösung (erstmal noch gedanklich) am Basteln bin, folgende Frage:

Meinst Du, daß z.B. ein regelbares Labornetzteil mit bis zu 10A - die Dinger haben bis zu 30V - auch eine Lösung wäre?

Das wäre in der Bucht nämlich für deutlich unter 100 tEURo zu bekommen, und damit in etwa im Bereich dessen, was Ladegerät, Dimmer, etc wohl zusammen kosten würden.

Danke schonmal,
  • Martin
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Beitrag von lowolds98 »

Hallo Martin,

tjaaaa..... das ist in der Tat eine gute Frage....!

Mir war bis eben nicht bekannt, das es die Teile mittlerweile sooo günstig gibt. Aus früheren Zeiten weiß ich das Oszilloskope und Labornetzgeräte sauteuer sind bzw. waren - da hat sich offensichtlich einiges getan...

Ich bin aber kein Elektronik-Crack, somit kann ich Dir das nicht wirklich beantworten.

Zwei Sachen die mir dazu spontan einfallen: Bei diesen Labornetzteilen steht in den techn. Daten unter anderem: "Strombegrenzung schützt Verbraucher vor Überlastung" - da setzt also eine Steuerung/Regelung ein - das würde ich "gefühlt" erstmal als genau den Punkt betrachten, den es ungeeignet macht. Denn eine selbst eingreifende Steuerung/Regelung ist ja bei einem "provozierten Kurzschluß", den man durch die Brennspitze macht, genau das, was man nicht will. Also der Brenndraht ist ja der Verbraucher den das Netzteil offensichtlich schützen will.... Nun weiß ich aber nicht wie oder was da gemessen wird damit das Netzteil zu dem Schluss kommt "oh jetzt muß ich den Verbraucher schützen und runterregeln". Heißt also, vielleicht funktioniertes, vielleicht auch nicht...

Die zweite Sache ist, das zumindest ich bei meiner Recherche und Streifzügen durchs Internet nicht ein einziges Mal ein Brandmalgerät mit so einem Labornetzteil gesehen habe. Das muss nichts heißen, aber ist doch auffällig.... :??
Denn es wäre, wie Du selber erwähnst, eine super-einfache Möglichkeit, man wäre ja sofort ohne Bastelei am Ziel und müßte sich nur noch ein Griffstück bauen (oder kaufen) und anschliessen - fertig.

Hmm, also wie gesagt ich weiß es nicht mit Sicherheit. Man könnte so ein Teil bestellen, das ausprobieren und wenn es nicht klappt von seinem Widerrufsrecht gebrauch machen - was schlaueres fällt mir dazu grad nicht ein...

Gruß
Andreas
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Beitrag von MartinW »

Danke Dir Andreas,

ich vermute mal,nachdem ja der Strom und die Spannung getrennt begrenzt werden können, daß darüberhinaus die einzige Begrenzung der echte Kurzschluß ist, den solche Geräte wohl nur begrenzt oder kurzfristig aushalten.
Wobei ein Widerstandsdraht ja eigentlich kein echter Kurzschluß sein sollte - Elektriker/Elektroniker bitte ggf. korrigieren.

Sobald mein derzeit etwas knappes Budget es hergibt, werde ich das mal probieren - kann aber etwas dauern ....

Danke nochmals,
  • Martin
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Beitrag von lowolds98 »

Nein, ist kein Kurzschluss in dem Sinne, habe ich unglücklich ausgedrückt. Der Draht ist schon ein Verbraucher - eigentlich wie eine Glühbirne. Mit entsprechender Stromzufuhr leuchtet er fast ähnlich :mrgreen:

Gruß
Andreas
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Schon mal was von Leinöl gehört? Leinöl Richie?
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MartinW
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Beitrag von MartinW »

Na dann - hab's grad auf meiner Prioritätenliste weiter nach oben gerückt - auf daß es bald leuchte..... :-P :-D
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Mannitwo
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Beitrag von Mannitwo »

Hallo Martin,

wenn ein Labornetzteil 30 V 10A mit nur 2V 10A belastet wird, werden im Netzteil 28V 10A vernichtet =280Watt.
Mein Netzteil 30V 5A kann gerade so 2V 1A liefern, ohne dass die Thermobegrenzung anspricht. Es ist ausreichend dimensioniert, 30 V 5A kein Problem.

@ Andreas: Bitte die Spitzen von flexiblen Kabeln nicht verlöten, sondern Aderendhülsen aufbringen.
Das Lötzinn fließt, die Verbindung lockert sich, es entsteht ein Übergangswiderstand, Gefahr einer Brandstelle!!!!
Gruß Manfred

Wer seinen Traum verwirklichen will, muss erst einmal aufwachen.
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MartinW
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Beitrag von MartinW »

Danke, Manfred,

wie sieht es denn nun mit Widerstandsdraht aus - der wird doch vermutlich nicht nur vom durchfließenden Strom heiß, sondern von der gesamten Leistung, die im Draht "verbraten" wird, oder?

Grund der Frage: Andreas arbeitet ja wie Graeme mit 12V - nicht nur mit 2V. Um demnach in der Regelung so wenig wie möglich zu verheizen, müßte man dann ja bei gleicher Heizleistung im Draht auch mit 30V und 4A fahren können - oder bin ich jetzt "auf dem falschen Dampfer"?

Ich gebe zu, ich hab mich rechnerisch mit Widerstandsdraht noch überhaupt nicht auseinandergesetzt - also ist die Frage nur "aus dem Bauch" heraus....

Etwas verwirrte Grüße,
  • Martin
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Beitrag von wosch »

Hallo Martin,
das mit dem Labornetzteil ist eine nahezu ideale Lösung, wenn Du mit den 10 A auskommst.
Bei dünnen Drähten (z.B. Durchmesser 0,6 mm) könnte es vielleicht noch gehen. (Bei einer Länge von 3 cm werden ca. 1,5 V gebraucht).
Die dünnen Drähte sind aber nicht sehr stabil. Andreas hat dickere benutzt, aber ihm stehen aber auch bis zu 120 A zur Verfügung.
Es ist zu erwarten, dass bei zu kleinen Strömen zu langsam nachgeheizt wird und man damit nicht flüssig schreiben kann.
Ich habe nur den kleineren Bruder Deines ins Auge gefassten Netzteils (3 A). Das hat an sich ein gutes Verhältnis zwischen Preis und Leistung und einen sehr guten Wirkungsgrad. Der Strom lässt sich auch sehr gut auf einen einstellbaren Wert begrenzen. Damit ist es für die Aufgabe an sich gut geeignet.
(Mit meinem Netzteil kann das Brennen allerdings nicht probieren.)

Gruß
Wolfgang aus Magdeburg
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mad.eira
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Beitrag von mad.eira »

Hallo Martin!
MartinW hat geschrieben:
Grund der Frage: Andreas arbeitet ja wie Graeme mit 12V - nicht nur mit 2V. Um demnach in der Regelung so wenig wie möglich zu verheizen, müßte man dann ja bei gleicher Heizleistung im Draht auch mit 30V und 4A fahren können - oder bin ich jetzt "auf dem falschen Dampfer"?
  • Martin
Du bist auf dem falschen Dampfer. Von den drei Größen: Spannung, Strom, und Widerstand (des Drahtes) kann man lediglich zwei frei wählen. Die dritte ergibt sich dann automatisch aus den beiden anderen per Ohmschen Gesetz. D.h. wenn du 30V and 4A haben willst, benötigst du einen Draht mit exakt 7.5 Ohm. An diesem enstehen dann 30 x 4 (=120) Watt Verlustleistung. Alle anderen Widerstandswerte führen automatisch zu anderen Strömen oder Spannungen.

Bei Labornetzteilen mit einstellbarer Strombegrenzung und Anzeige für Strom und Spannung kann man das schön beobachten: stellt man z.B. bei einer Strombegrenzung von 100mA einen Kurzschluss am Ausgang her (d.h. nahe 0 Ohm), senkt das Netzteil die Spannung so weit ab, bis die 100mA nicht überschritten werden. Die Spannung nahe null Volt ergibt sich hier aus der Fixierung auf 100mA und dem Kurzschlusswiederstand (auch nahe 0 Ohm).
Beste Grüße,
Bernd.
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MartinW
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Beitrag von MartinW »

Danke Dir, Bernd

schade, wäre 'ne feine Sache gewesen - und günstig dazu, da ein 30V 5 A Labornetzteil nur 'n Fuffi kostet.
Naja - dann halt Selbstbau per Autoladegerät

Liebe Grüße,
  • Martin
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Martin,

Bernd hats prima erklärt :klatsch:

Nur wieso "schade" :??
Rechne mal nach....
Andreas' Variante: 12 V bis 10 A ergibt max. 120 W Leistung.
Dein Labornetzteil: max 5 A bei 30 V ergibt max 150 W Leistung - sollte also gehen....

Hölzerne Grüße
Peter :-)

@Wolfgang: habe Deinen Beitrag jetzt erst gelesen....wie kommst Du auf 120 A? Das Ladegerät bringt doch laut Andreas 10 A eff. ? - oder bin ICH jetzt auf dem falschen (Ver-)Dampfer? :?oh
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
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