Schrottpresse...ähh Stiftpresse aus Schrottteilen

Wie der Titel schon sagt...

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erfoto
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Schrottpresse...ähh Stiftpresse aus Schrottteilen

Beitrag von erfoto »

Ich bin nicht sicher ob das hier passt...wenn nicht bitte verschieben.

Meine Schrottpresse.... oder besser Stiftpresse aus der Schrottkiste oder Schrottstiftpresse..egal :-).
Das Einpressen der Bauteile für die Schreibermontage ist zwar mit der Drechselbank kein Problem, aber manchmal stört es doch den Ablauf wenn gerade was in der Bank eingespannt ist z.B.
Der Gedanke an eine Stiftpresse lag nah.
Allerdings fand ich den Preis für die paar Stifte die ich mache immer zu heftig.
Also mußte eine andere Lösung her.
Schon lange vorher hatte ich mir 2 Schubstangenspanner vom Chinamann gegönnt.
Die Teile sind sehr massiv und haben über 50 mm Hubweg. Als Elektriker der ab und zu mit Holz spielt muß das Werkzeug allerdings aus Metall sein, eine Holzausführung kam also nicht in Frage.
In diversen Schrottkisten findet man ja oft sehr brauchbares wie z.B. eine Alu-Garderobenleiste.
Aus dieser bastelte ich mir eine Presse. Funktioniert wunderbar, sieht hässlich aus und ich musste die jeweilige Stiftlänge über eine Schiebemechanik und Feststellschraube einstellen.
Also nicht sehr befriedigend. Eine andere Lösung musste her.
Als Sammler und Jäger findet man aber immer wieder brauchbare Teile und so fiel mir ein Stück Alu Item-Profil in die Hände.
Die Abmessungen passten, zwar etwas üppig, aber wer hat der hat. Zwei Aluklötze mit Bohrung die sogar perfekt passten aus der Abfallkiste waren die Krönung. Ein 20 mm Alu Rundmaterial gabs vom Schlosser, das Material war perfekt.
Jetzt war alles nur noch Basteln.
Eine Bohrung in die Alustange für ein M 12 Gewinde konnte ich auf der Drechselbank bohren, Gewindeschneiden, fertig, Eine Unterlage für den Spanner aus 6 mm Blech um die Kolbenstange auf die Höhe der Bohrungen der Aluklötze zu kommen war die nächste Arbeit.
Jetzt noch eine Verlängerung für den Hebel des Spanners. Was für ein Glück, woher kam der...richtig, aus der Schrottkiste :-)
Zuerst dachte ich an eine Fixierung der Kolbenstange durch eine Flügelschraube. Aber wieder schrauben.... ?
Ich habe aber doch noch die Teile von der Garderobe, da muss doch was gehen..
Die Lösung: eine Gewindestange, große Beilagscheiben, eine zusätzliche Bohrung, etwas Schrumpfschlauch und die Haken von der Garderobe.
An die Alustange jetzt noch übergroße Beilagscheiben anbringen und ich muss die Stange nicht mehr fixieren, nur noch schieben und die Haken je nach Länge umklappen.
Erster Test:
Klappt...nix zu meckern... DOCH...ich muss die Teile des Schreibers festhalten und gleichzeitig pressen...mann...ich hab doch nur 2 Hände. Es geht...aber es muss doch einfacher gehen.
Wie wärs wenn jemand die Alustange nach vorne drücken würde...
Ich habe jemanden gefunden mit Namen Zugfeder. Aus einem alten Drucker ausgebaut, mit einem Klemmring an der Alustange befestigt, getestet und....... PERFEKT.
Seht euch die Bilder an und ihr seht wie's funktioniert.
Was noch fehlt sind Kappen für die beiden Pressteile..die werden gedrechselt.

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Viele Grüße Peter



*Beitrag bearbeitet von Holzpeter
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GentleTurn
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Beitrag von GentleTurn »

Moin Peter,

ich liebe solche Lösungen. :maintor1:

:danke: für den Bericht und das Zeigen mit den guten Fotos.
Liebe Grüße, Martin.

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klaus-gerd
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Beitrag von klaus-gerd »

hallo Peter,
die Idee ist gut.
Angst hätte ich, dass sich die Beschriftung auf den Köpfen der Sechskantschrauben
in den Metallabschluss der Bausätze drückt.
Die würde ich abfeilen oder ein Stück Filz (Stuhlbeindämpfer) aufkleben
Gruß
KG
erfoto
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Danke..

Beitrag von erfoto »

für eure Anmerkungen, freut mich.
@klaus-gerd,
Du hast vollkommen Recht, ich bin mir sicher daß die Kappen der Schreiber Abdrücke bekommen würden. Ist ja manchmal doch ganz schön Kraft nötig.
Einen Schraubenkopf habe ich abgefeilt und mit Schrumpfschlauch überzogen, auf den anderen einfach einen Flaschenverschluß aufgesteckt.
Aber endgültig kommt, eines Drechslers würdig, eine Holzkappe drauf.
Aber das Teil funktioniert perfekt. Durch die Feder werden die Teile gehalten, die Gegenhalter umklappen und Pressen.
VG Peter
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Holzpeter
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Re: Danke..

Beitrag von Holzpeter »

erfoto hat geschrieben:
Aber endgültig kommt, eines Drechslers würdig, eine Holzkappe drauf.
Hallo Peter,

das solltest Du nicht tun. :no
Die Pressstempel müssen unbedingt hart sein - Stahl ist prima.
Anderen falls könnten sich die Messing-Röhrchen beim Pressen in den Pressstempel (z.B. aus Holz, Kunststoff, Kork.....) eindrücken und die dünne Holz-Schicht des Schreibers wird zerdrückt/gestaucht....
....eigene Erfahrung.... :motz:

Hölzerne Grüße
Peter :-)

P.S. Schrumpfschlauch muss auch wieder ab, besser die Beschriftung einfach abfeilen....
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Das..

Beitrag von erfoto »

habe ich noch gar nicht bedacht, aber du hast Recht, Peter.
Mit reinem Metall hatte ich immer bedenken, bisher habe ich beim pressen in der Bank immer Plexiglas beigelegt, hatte noch kein Problem. Ich habe schon 2 Enden aus Eiche gedreht, mal sehen dann evtl. doch was anderes.
VG Peter
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Re: Das..

Beitrag von Holzpeter »

erfoto hat geschrieben:
Mit reinem Metall hatte ich immer bedenken,...
Welche :??
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Beitrag von erfoto »

naja, Kratzer oder Dellen, aber vielleicht bin ich da ja zu empfindlich...evtl. empfindlicher als das Stiftmaterial.
VG Peter
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Holzfabi
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Beitrag von Holzfabi »

Wirklich ein tolle Lösung, werde ich mir überlegen!

Aber meine Stifte-Pressköpfe auf der Drechselbank sind aus Holz (Eiche), das funktioniert wunderbar! Ich sehe nicht wo da das Problem sein sollte?

Liebe Grüße!
fabi
tschigg
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Beitrag von tschigg »

Hallo,
habe Kronenkorkenpresse zu Stiftpresse umgebaut.
Höhenverstellung mit Raster. Zusätzliche drehbare Scheibe mit 4 verschiedenen Höhen. Auflagen Polyethylen.
Grüße
Thomas

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Glasholz
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Beitrag von Glasholz »

Hallo,

warum nutzt ihr nicht einfach die Drechselbank zum pressen? Genauer kann man nicht arbeiten, man hat das Werkstück vor der Nase, das Handrad zu drehen geht exakter als das Hebeln, ist jedenfalls meine Erfahrung. Und es steht nicht noch was rum in der Werkstatt wo meistens eh kaum Platz ist.

Richtig, die Sache mit den drei Händen, da nutze ich manchmal ein Stückchen Sperrholz das im Bankbett steht und da ist oben ein 2cm breiter Schaumstoffstreifen drauf mit einer kleinen Rinne. Da liegt der Schreiber und die Teile drin. Aber meistens halte ich die beiden Teile mit links und drehe kurz mit rechts am Handrad - fertig! Das kleine Sperrholzbrettchen nutze ich sonst auch beim Stiftedrehen als Auflage auf dem Bankbett falls mal wieder Busings dem Newtonschen Gestz folgen wollen ;-) , das ist somit ein Mehrfachnutzen.

Ich dreh jetzt die Heizung höher: KD
erfoto
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Natürlich..

Beitrag von erfoto »

ist es kein Problem mit der Drechselbank zu pressen.
Aber ich fertige die Schreiber ja nicht in Serienfertigung an und oft ist es eben so, dass man wenn man einen Stift zusammenbauen möchte gerade was in der Bank eingespannt ist.
Als Schwabe würde ich bei den Preisen einer gekauften Stiftpresse sicher weiterhin mit der Bank pressen, aber als Eigenbau zum Preis von einem anständigen Schubstangenspanner wollte ich mir das einfach mal gönnen :-)
Und außerdem hat mich das selber bauen gereizt. Als alter Bastler (bin ja noch aus der MacGyfer Generation)
macht man ja oft Dinge mit viel Aufwand die evtl. auch zu kaufen wären...aber hier ist halt auch der Weg das Ziel. Das war ja schon meine zweite Stiftpresse, ich kann ja auch mal ein Foto des Prototypen noch anhängen. Die funktioniert auch, ich war aber nicht ganz zufrieden mit dem Handhabung, also musste das verbessert werden.
Und außerdem konnte ich so mal einen Beitrag im Forum schreiben, übers Drechseln kann ich hier ja nichts beitragen, da kann ich nur lernen ;-)
Wie heißt es doch so schön, viele Wege führen nach Rom und ebenso viele zu zusammengebauten Stiften :-)
VG Peter
Glasholz
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Beitrag von Glasholz »

Hi,

das Selberbauen kenn ich und hab mir auch mal so eine etwas einfachere aus Holz gemacht, ich kann dich voll verstehen. Aber da gelang es mir nie die Hebelwirkung zu dosieren so dass ich mehrmals Stifte hatte die an der Verbindng zu den Metallteilen eine Macke hatten. Deshalb mein Einwand das man mit der Drehe eine bessere Kontrolle hat, fand ich wichtig. Ansonsten bin ich da voll auf deiner Linie, lieber baue ich mir ein Hilfs-Dingsda als das ich was versemmele.

Beste Grüße: KD
Kontakt per eMail:: Neue-Holzkunst@WEB.de
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