Windmühle, Zweibackenfutter und Max-Brosi-Eckerln
Verfasst: 12.05.2019 - 17:08:18
Liebe Leute,
mein Projekt sind Ladengriffe, Möbelgriffe wie diese hier:
Der Entwurf spricht mich an: Wie diese wohl gefertigt wurden?
Geschmiedet? Gewalzt? Druckguß? Aus dem Vollen gefräst?
Ich bin kein Metaller und habe daher keine Ahnung.
Ich drechsle sie.
Aus Holz.
Zum Beispiel aus Ami-Kirsch (Prunus serotina), die Kantel ist schon abgerichtet und angerissen,
mit der Bandsäge habe ich vorgearbeitet, damit ich nicht allzuviel zerspanen muss:
Auf der ersten Achse zwischen Spitzen gespannt, Längsholz, also Meissel:
Schlichten:
Messen:
Schleifen:
So weit, so gut.
Und jetzt die zweite Achse, Röhre weil Querholz, im Stillstand sieht das so aus:
Aber dann -
- schalte ich die Bank ein:
Sofort Windstärke sieben!
Ich bin nicht, wie sagt man, wirklich ängstlich, aber der Luftzug stört mich doch.
Eine bessere Lösung wäre wohl ein passendes Zweibackenfutter, und so bastle ich schnell eines:
Basis ist ein VM 120, Material sogenanntes Restholz:
Darin lässt sich das Werkstück gut zentrieren, das Foto zeigt schon die dritte Spannung:
Bohren:
Geht auch freihändig:
Mein Futter ist leider nicht hundertprozentig sicher. Den Backen fehlt nämlich rückseitig dieser umlaufende Steg,
der für Kraftschluss mit der Nut in den Grundbacken sorgen soll. Sie hängen also hauptsächlich auf den
M6 Schrauben, diese sind dadurch auf Abscheren beansprucht, die durch den Anpressdruck erzeugte hilfreiche
Reibung zwischen eisernen Grund- und hölzernen Aufsatzbacken dürfte nicht allzu groß sein.
Also Gefahr!
Nicht einfach nachmachen!
Besser machen!
Ich selbst habe mit mir einen Kompromiss zwischen Überlebenswillen und Ungeduld geschlossen, und die Stücke gedrechselt, dabei aber nicht fotografiert.
Das Zwischenergebnis, zweimal Ahorn, viermal Kirsch:
So weit, so gut.
Aber jetzt?
Aussen kann ich die Form am Schleifteller anpassen (wieder kein Foto, die Kamera ist neu, und es staubt sehr).
Bleiben aber noch die Max-Brosi-Eckerln:
Weder steht mir ein Ovalwerk zur Verfügung, noch ein passender Inneneckaufsatz für mein feines Dremelchen.
(Und Max hab ich telefonisch nicht erreicht.)
Bleibt also nur schnitzen, feilen und schleifen:
Die ersten sind schon fertig, geölt, im Trockendock:
Die Präzision erreicht die des Vorbildes natürlich nicht, kommt aber nahe genug für ein Gefühl der Zufriedenheit.
Und die restlichen mach ich morgen ...
Vorschläge, Kommentare, weiterführende Anregungen würden mich freuen.
Übrigens habe ich ein - nicht leicht zu erkennendes - Musikinstrument in einem der Bilder versteckt.
Aber Achtung! Das Rätsel ist recht knifflig, auch für die Fachleute klassischer Musik ...
Helfried
mein Projekt sind Ladengriffe, Möbelgriffe wie diese hier:
Der Entwurf spricht mich an: Wie diese wohl gefertigt wurden?
Geschmiedet? Gewalzt? Druckguß? Aus dem Vollen gefräst?
Ich bin kein Metaller und habe daher keine Ahnung.
Ich drechsle sie.
Aus Holz.
Zum Beispiel aus Ami-Kirsch (Prunus serotina), die Kantel ist schon abgerichtet und angerissen,
mit der Bandsäge habe ich vorgearbeitet, damit ich nicht allzuviel zerspanen muss:
Auf der ersten Achse zwischen Spitzen gespannt, Längsholz, also Meissel:
Schlichten:
Messen:
Schleifen:
So weit, so gut.
Und jetzt die zweite Achse, Röhre weil Querholz, im Stillstand sieht das so aus:
Aber dann -
- schalte ich die Bank ein:
Sofort Windstärke sieben!
Ich bin nicht, wie sagt man, wirklich ängstlich, aber der Luftzug stört mich doch.
Eine bessere Lösung wäre wohl ein passendes Zweibackenfutter, und so bastle ich schnell eines:
Basis ist ein VM 120, Material sogenanntes Restholz:
Darin lässt sich das Werkstück gut zentrieren, das Foto zeigt schon die dritte Spannung:
Bohren:
Geht auch freihändig:
Mein Futter ist leider nicht hundertprozentig sicher. Den Backen fehlt nämlich rückseitig dieser umlaufende Steg,
der für Kraftschluss mit der Nut in den Grundbacken sorgen soll. Sie hängen also hauptsächlich auf den
M6 Schrauben, diese sind dadurch auf Abscheren beansprucht, die durch den Anpressdruck erzeugte hilfreiche
Reibung zwischen eisernen Grund- und hölzernen Aufsatzbacken dürfte nicht allzu groß sein.
Also Gefahr!
Nicht einfach nachmachen!
Besser machen!
Ich selbst habe mit mir einen Kompromiss zwischen Überlebenswillen und Ungeduld geschlossen, und die Stücke gedrechselt, dabei aber nicht fotografiert.
Das Zwischenergebnis, zweimal Ahorn, viermal Kirsch:
So weit, so gut.
Aber jetzt?
Aussen kann ich die Form am Schleifteller anpassen (wieder kein Foto, die Kamera ist neu, und es staubt sehr).
Bleiben aber noch die Max-Brosi-Eckerln:
Weder steht mir ein Ovalwerk zur Verfügung, noch ein passender Inneneckaufsatz für mein feines Dremelchen.
(Und Max hab ich telefonisch nicht erreicht.)
Bleibt also nur schnitzen, feilen und schleifen:
Die ersten sind schon fertig, geölt, im Trockendock:
Die Präzision erreicht die des Vorbildes natürlich nicht, kommt aber nahe genug für ein Gefühl der Zufriedenheit.
Und die restlichen mach ich morgen ...
Vorschläge, Kommentare, weiterführende Anregungen würden mich freuen.
Übrigens habe ich ein - nicht leicht zu erkennendes - Musikinstrument in einem der Bilder versteckt.
Aber Achtung! Das Rätsel ist recht knifflig, auch für die Fachleute klassischer Musik ...
Helfried