Fichtenschale von der Drechselbank

Wie der Titel schon sagt...

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Hölzerkarl
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Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Drechselfrauen und Drechselmänner,
Günter der Kreuzthaler hat zwei identische Schalen aus Fichte auf seiner
Metalldrehbank vorgedrechselt. Nach Abschluss der Trocknung hat er eine
Schale auf seiner Metalldrehbank fertig bearbeitet.

Hier sein Werkbericht:
viewtopic.php?f=32&t=53429

Den "Bruder" von Günters Rohling habe ich per Post erhalten und mittlerweile
auch fertig bearbeitet.

Es folgt mein Werkbericht. Die Bilder tragen Überschriften.


So habe ich den Rohling erhalten. Durchmesser 255 mm. Höhe 100 mm.
Bisher habe ich noch nie Fichte bearbeitet. Also eine Premiere.
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P1160253 (FILEminimizer).JPG (66.98 KiB) 6117 mal betrachtet

Sogleich habe ich die obligatorische Wiegekarte angelegt.
Zunächst wurde die Schale durch die Trocknung leichter und dann
durch die Bearbeitung.
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Ein Hilfszapfen aus Lärche liegt bereit
P1160485 (FILEminimizer).JPG
P1160485 (FILEminimizer).JPG (93.15 KiB) 6117 mal betrachtet

Die Unterseite wurde geplant
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P1160486 (FILEminimizer).JPG (91.63 KiB) 6117 mal betrachtet

Zum Einsatz kam mal wieder meine "Spezial-Leimpresse"
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Angeleimt, angepresst und über Nacht trocknen lassen.
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Die Unterseite nimmt Form an
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Umgedreht kann es hier weitergehen
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Aussenseite fertig. Die Stellfläche habe ich später noch reduziert.
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Der Rand ist leicht nach innen geneigt.
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Nun gab es innen Späne
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Den Spindelkopf habe ich gedreht. Das erleichtert die Innenbearbeitung
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Fertig bearbeitet. Der Schliff fehlt noch.
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Auf dieses "Helferlein" möchte ich nie mehr verzichten.
Geschliffen habe ich mit Korn 60, 120, 180 und 240.
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Innen und außen fertig bearbeitet.
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Weiter geht es mit der Beseitigung des Hilfszapfens und der
Gestaltung der Stellfläche.
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Stufe 1: Die Schale hält wegen der runden Form nicht ohne Abstützung im
Schwedenfutter.
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Stufe 2: Alles fertig bis auf den kleinen Zapfen und den Endschliff
im Inneren der Stellfläche.
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Feddich. Die Schale wird so nicht sicher gehalten und kann leicht
vom Futter genommen werden.
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Oben fertig....
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....und unten auch. Noch ohne Öl....nicht mehr lange....
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Weil ich mit Fichte keine Erfahrung habe und eine gelbe
Verfärbung befürchtete, habe ich Drechsleröl, weiß genommen.
Sicher ist sicher....
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P1170111 (FILEminimizer).JPG (85.88 KiB) 6117 mal betrachtet

Das besondere Öl. Aufgetragen habe ich 2 x Öl.
Das Holz war ordentlich durstig.
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P1170112 (FILEminimizer).JPG (44.68 KiB) 6117 mal betrachtet

Die folgenden Bilder zeigen die fertige Fichtenschale mit Öl.
Durchmesser 240mm. Höhe 90 mm. Rand 17 mm, nach unten geringer.
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P1170113 (FILEminimizer).JPG (42.61 KiB) 6117 mal betrachtet

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P1170118 (FILEminimizer).JPG (44.8 KiB) 6117 mal betrachtet
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Es hat mich gefreut, dass Günter die Idee hatte und wir beide aus gleichen Rohlingen
unterschiedliche Schalen geschaffen haben.
Die Aktion hat mir Spass gemacht und ich bin dir Günter dankbar.

Freundliche Grüße aus dem Hessenland

Der Karl
Ulrich Brust
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Ulrich Brust »

Hallo Karl,
eine schöne Schale hast du gedrechselt und das aus DEM Holz. Ich hätte gerne gewusst, wie es mit dem drechseln der Außenseite funktioniert hat.
Scharfes Werkzeug sowieso; aber hast Du umfangreiche Schleifarbeiten ausführen müssen?
Und übrigens, vielen Dank für den ausführlichen Bericht (aber das ist man ja gewohnt von Dir).

Viele Grüße von Ulrich Brust aus Rieden, Eifel
Viele Grüße aus der Eifel von
Uli Brust
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Runimog »

Hallo Karl,

Danke für den super Bericht, ich bin wie immer sehr begeistert davon.
Ich möchte aber auch unseren heimischen Nadelhölzern hier mal ihre Daseinsberechtigung aussprechen.
Ich habe in meinen kleinen Stück Wald nur Kiefer Tanne und Fichte.
Fichte war bisher das meiste, aber wir haben immerwieder "Mitesser" und somit wird die Fichte immer weniger.
Wenn wir Fichten fällen schau ich auf die Jahresringe und wenn die eng gewachsen sind dann schneid ich mir da schon ein paar Rohlinge raus.
Sie ist eigendlich nicht sonderlich schwierig zu bearbeiten und auch gut schleifbar.
Aber sie ist sehr leicht und für meine Frau sehr von vorteil.
Sie mahlt ihr Mehl in diese Schalen und der Teig für das Brot kann auch in der Schale geknetet werden.
Da sind dann schon mal 5 bis 6kg Teig drin und da kommt das geringe Gewicht gut an.

Ich freue mich immer über deine tollen Berichte und freue mich schon auf die nächsten.

Gruß aus München,
Rudi
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Hölzerkarl
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Ulrich und Rudi,
besten Dank für eure freundlicen Kommentare zum Werkbericht.
Ebenso bedanke ich mich bei den Danksagern.

Die Aussenseite habe ich, so gut ich es kann, glatt gedrechselt.
Dann kam meine "Universalwaffe" zum Einsatz....
P1070571 (FILEminimizer).JPG
P1070571 (FILEminimizer).JPG (82.82 KiB) 5669 mal betrachtet

Mit dem 115mm Schleifteller bearbeite ich die Aussenseite.
Ich beginne mit Korn 150 und ende bei Korn 320.
Es sieht zwar nach der Fertigstellung aus wie in der Backstube.
Egal.....wichtig ist eine glatte Aussenseite.

Wieder habe ich mit einer neuen Holzart Erfahrung gesammelt.

Freundliche Grüße aus dem Hessenland

Der Karl
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Kreuzthaler
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Kreuzthaler »

Guten Abend Karl,

da möchte ich doch gleich mal ein ganz großes Lob an deine Arbeit aussprechen.

Unsere beiden, sehr verschiedenen Arbeitsweisen, haben gezeigt, dass viele Wege nach Rom führen. Und beide Arbeitsweisen muss man erst mal können.

Was mir an deiner Schale besonders gefällt, ist der große Durchmesser des Standbereiches. Standsicherheit ist für mich immer sehr wichtig.

Ich bin auf viele Kommentare gespannt.

Es grüßt euch alle, Günter, der Kreuzthaler.

Das war der Anfang:
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Hölzerkarl
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Drechselfreunde,
obwohl ich kein spontaner Mensch bin, keimte in mir der Wunsch,
beide Schalen auf einem Foto zum besseren Vergleich nebeneinander
zu zeigen.

Und weil ich im Bereich Bildbearbeitung ein Nichtschwimmer bin,
erinnerte ich mich an die professionellen Fotos in Günters Berichten.
Selbstverständlich hat er die Fotos der Schalen bearbeitet und mir
zugesandt.

Nun kann sich jeder ein Bild machen, welche Schale ihm besser gefällt
oder ob es einen Gleichstand gibt.

Links die Schale aus dem Kreuzthal und rechts die aus dem Hessenland
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Bild-6-fertig (FILEminimizer).jpg (37.82 KiB) 5628 mal betrachtet


Dies ist ein ordentlicher Abschluss des gemeinsamen Projektes,

Freundliche Grüße aus dem Hessenland

Der Karl
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Kemeler
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Kemeler »

Hallo Karl
Das ist für mich eine super Berichterstattung, gelungense Objekt und Ausführung vom Feinsten.
Grandios.
Grüße aus dem Taunus
Henry
Danke und eine gute Zeit.

H.S.
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Peter Gwiasda
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Peter Gwiasda »

Hallo an die Liebhaber der Fichte, also des Baumes, der es in Zukunft extrem schwer haben wird,

mit Interesse und Gewinn verfolge auch ich, wie Günter der Kreuzthaler und Karl der Hölzer ein Stück desselben Fichtenbaumes mit völlig unterschiedlichen Werkzeugen und Maschinen in mittelgroße Schalen verwandeln. Ihr Aufwand ist beträchtlich, das Resultat jeweils makellos.
Auch ich habe jüngst die von mir seit Jahren als Anmachholz geschmähte Fichte als nützliches Drechselholz entdeckt. Die Aufgabe lautete eine Serie von Müslischalen zu drechseln, Durchmesser 170 mm, Höhe 75 mm. Fassungsvermögen für eine Müsliportion mit mindestens 600 bis 800 Kalorien. Jede Schale beansprucht 20 Minuten Arbeit an der Bank (Stoppuhr).
Man nehme Reste von (kammergetrockneten) Dachsparren oder Balken (was nicht zwingend voraussetzt, zuvor ein Haus bauen zu müssen; Kontakte zum Zimmermann vor Ort reichen auch) und schneide sie quadratisch und bohre in der Mitte ein 8-mm-Loch. Rund schneiden auf der Bandsäge ist nicht nötig.
Der quadratische Rohling wird bei langsamster Umdrehung auf das 10-mm-Schraubenfutter gedrückt.
Mit einer scharfen 13-mm-Fingernagel-Röhre wird die Außenform geschnitten, der Fuß wird präzis form- und kraftschlüssig für entsprechende Spannbacken geformt. Schleifen beginnend mit 180, nicht gröber, weil die Frühholzzonen der Fichte sonst Täler bilden.
Umspannen und innen ausdrehen, entweder wie immer mit Röhren oder einem Haken. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Haken wirklich optimal geschärft und die drei letzten Schnitte bei höchster Rotation und geringstem Vorschub vorgenommen werden.
Nochmal sanft schleifen. Fertig.

Möge der Schöpfer (oder wer auch immer) uns die Fichte erhalten (mindestens als optimalen Werkstoff für den Hausbau) wünscht sich

Peter Gwiasda

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Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
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Hölzerkarl
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Henry,
schönen Dank für deinen freundlichen Kommentar zum Bericht.
Die Hälfte gebe ich an unseren Günter weiter, denn er hatte die
Idee und ist vorgeprescht.
Obwohl wir beide in der Gruppe Ü 70 sind, hatt alles gut geklappt.

Beste Grüße aus dem Werratal

Der Karl
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Hölzerkarl
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Peter,
herzlichen Dank für dein Lob an Günter und mich.

Wie ich lesen konnte, hast du deine Einstellung zur Fichte geändert
und siehst das Holz neuerdings mit anderen Augen. Ausschlaggebend waren deine
positiven Ergebnisse und Erfahrungen bei der Herstellung der Schalen.

Deine Werke sind in Form und Oberfläche perfekt.
Die Zapfen könnten größer und etwas niedriger sein.

Schöne Grüße aus dem Werratal
Der Karl
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Jesse
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Jesse »

Wie schön, dass so gute und erfahrene Drechsler die Fichte wieder entdeckt haben. Lange Zeit dachte ich, ich bin allein ein Fichtenfan. Ich habe mich ja fast nicht getraut dazu zu stehen, wenn ich all die edlen Hölzer sehe, die ihr sonst so verwendet.
Fichte finde ich ideal zum Anfangen. Große trockene Stücke gibt es beim Zimmermann oft geschenkt. Man lernt schnell die Eisen schärfen, da sie bei der Fichte immer gut scharf sein müssen. Eine Schüssel aus Fichte ist leicht und dennoch stabil. Außen, längs zur Maserung, gebürstet sieht sie klasse aus und fühlt sich gut an.

Besonders feinjährige Bergfichte aus dem Erzgebirge, oder dem Vogtland, ein Traumholz.

Gruß Jesse
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snakyjoe
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von snakyjoe »

Vielen Dank an Karl und Günther für den ausführlichen Bericht.
Sehr anschaulich informativ!
Gruß
Egbert
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von GentleTurn »

Jesse hat geschrieben: 24.07.2019 - 20:50:51
Lange Zeit dachte ich, ich bin allein ein Fichtenfan. Ich habe mich ja fast nicht getraut dazu zu stehen, wenn ich all die edlen Hölzer sehe, die ihr sonst so verwendet.
Moin Jesse,

ging mir absolut genauso. :prost: Ich habe mich allerdings dadurch nicht beirren lassen. :-)
Jesse hat geschrieben: 24.07.2019 - 20:50:51
Fichte finde ich ideal zum Anfangen. (...) Man lernt schnell die Eisen schärfen, da sie bei der Fichte immer gut scharf sein müssen.
Genau. Zudem lässt sich das Holz sogar (fast zu) dünn drechseln. Knapp drei Jahre her, Anfängerwerk: viewtopic.php?p=315260#p315260
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von GentleTurn »

Peter Gwiasda hat geschrieben: 23.07.2019 - 21:33:44
Schleifen beginnend mit 180, nicht gröber, weil die Frühholzzonen der Fichte sonst Täler bilden.
Moin Peter,
danke für den Hinweis, wie ich diesen Effekt umgehen kann. Bislang habe ich die Bildung dieser Oberflächenstruktur bei größeren Objekten als Option für ein haptisches Erlebnis betrachtet. Ich bekam es durch Nutzung einer härteren Unterlage als die Handfläche beim Schleifen etwas besser in den Griff.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Jesse und Egbert,
besten Dank für eure freundlichen Kommentare zu den beiden
Berichten mit Werken aus dem besonderem Holz Fichte.

Das könnte ein Ansporn sein für weitere vergleichbare Beiträge.

Gruß aus dem Hessenland

Der Karl
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Re: Fichtenschale von der Drechselbank

Beitrag von snakyjoe »

Peter Gwiasda hat geschrieben: 23.07.2019 - 21:33:44
Schleifen beginnend mit 180, nicht gröber, weil die Frühholzzonen der Fichte sonst Täler bilden.

Hallo Peter,
beim ersten Lesen ist mir doch die Beddeutung eines deiner Sätze gar nicht so recht bewusst geworden, hast du doch genau das Problem beschrieben und die Lösung genannt, mit dem ich immer wieder gekämpft hatte.
Jetzt ist mir sozusagen ein geschmirgeltes Licht aufgegangen.
Erfahrung ist eben durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung!
Danke!

Herzliche Grüße mitten aus
der Barndenburger Sahara (heute bei wahrscheinlich 36°C)
Egbert


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