Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Wie der Titel schon sagt...

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Schnecke
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Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Schnecke »

Hallo allerseits!

Im Januar dieses Jahres wurde mir Eschenholz angeboten.

Eigentlich habe ich in meinem Holzlager ja ein „Platzproblem“ – ich konnte aber nicht „Nein“ sagen. Zudem hatte ich das Glück, daß ich das Holz liegenlassen konnte und nicht sofort verarbeiten mußte …
Ich habe mich dann für diese beiden Stämme entschieden, in der Hoffnung auf ein schönes Innenleben…


P1020067 hinterdrehte Schale 47 cm.JPG
P1020067 hinterdrehte Schale 47 cm.JPG (257.14 KiB) 7918 mal betrachtet
Der Stamm im Vordergrund ist ca. 2,10 m lang bei einem Durchmesser von ca. 50 cm.

Mitte Oktober machte ich mich dann mit meiner Motorsäge ans Werk, um den vorderen Stamm zu zerlegen.
Ein paar Schalenrohlinge und ein paar Kanteln für Kugeln ?? sind entstanden.


P1020335 hinterdrehte Schale 47 cm.JPG
P1020335 hinterdrehte Schale 47 cm.JPG (151.98 KiB) 7918 mal betrachtet

P1020337 hinterdrehte Schale 47 cm.JPG
P1020337 hinterdrehte Schale 47 cm.JPG (75.23 KiB) 7918 mal betrachtet


Das erste Stück Holz, das ich auf der Drechselbank bearbeitet habe, ist der mit einem Pfeil auf den Bildern gekennzeichnete Schalenrohling.
Die Zeichnung und Farbe sah schon mal ganz gut aus…
Der Rohling hatte ca. 47 cm Durchmesser bei einer Stärke von etwa 10 cm und ein Gewicht von 15,4 kg.


P1020361.JPG
P1020361.JPG (119.5 KiB) 7918 mal betrachtet


Auf der Planscheibe festgeschraubt war der Rohling bereit für die weitere Bearbeitung.


P1020368.JPG
P1020368.JPG (141.66 KiB) 7918 mal betrachtet


Bei so einem Durchmesser verwende ich gerne mal mein etwas längeres Handauflagenunterteil…


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P1020373.JPG (140.17 KiB) 7918 mal betrachtet


Ursprünglich wollte ich einen normalen Zapfen drechseln.
Doch nach kurzem Vordrehen zeigte sich ein schönes Holzbild mit dunklem Kern.


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P1020384.JPG (125.3 KiB) 7918 mal betrachtet


Also habe ich mich entschieden, kein Eschenholz für den Zapfen zu verschwenden, sondern einen „falschen Zapfen“ aufzuleimen:

Der Rohling wurde nochmals von der Drechselbank genommen und über die Abrichte geschoben.
So hatte ich eine saubere, gerade Leimfläche für das Buchenstück, das zum späteren Zapfen werden sollte.


P1020391.JPG
P1020391.JPG (115.32 KiB) 7918 mal betrachtet


Dann kam der Rohling erneut auf die Drechselbank.
Dort wurde dann ein Kreis angezeichnet, damit das Buchenholz genau mittig aufgeleimt werden konnte.


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P1020394.JPG (121.62 KiB) 7918 mal betrachtet


Geleimt habe ich mit PU-Kleber, weil das Holz noch relativ feucht war.
Die Verwendung eines Weißleimes schien mir nicht so günstig, weil die volle Haltekraft der Verleimung wegen der hohen Holzfeuchte vermutlich nicht erreicht worden wäre. Das Risiko eines „fliegenden 15 Kilo Rohlings“ wollte ich nicht eingehen.

Zunächst wurden der Buchenzapfen und die Zulage nur mittels Reitstockspitze gehalten bzw. gespannt.
Dadurch hatte ich beide Hände frei, um die Zwingen anzusetzen und ordentlich Druck zu geben.


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P1020398.JPG (88.6 KiB) 7918 mal betrachtet


Am nächsten Tag – die Aushärtezeit über Nacht sollte ausreichend gewesen sein, um eine feste Leimfuge zu haben – wurde der „falsche Zapfen“ fertig gedreht.


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P1020416.JPG (103.81 KiB) 7918 mal betrachtet


Ursprünglich wollte ich einen 2 bis 3 mm dünnen Teller drehen, der sich ordentlich bei der Trocknung verziehen sollte.
Ich habe mich dann aber kurzfristig anders entschieden. Nun sollte es eine Schale mit hinterdrehtem Rand werden.

Hier im Bild sieht man noch leicht die „Hilfslinie“ mit dem größten Durchmesser.
Von ihr ausgehend sollte eine gleichmäßige Kurve nach oben und unten gedreht werden…


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P1020422.JPG (130.39 KiB) 7918 mal betrachtet


Danach habe ich zunächst die Außenform ein wenig geschliffen.


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P1020434.JPG (86.35 KiB) 7918 mal betrachtet


Nun wurde umgespannt, um die Innenform zu drechseln.


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P1020443.JPG (120.48 KiB) 7918 mal betrachtet

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P1020447.JPG (131.7 KiB) 7918 mal betrachtet

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P1020448.JPG (134.29 KiB) 7918 mal betrachtet

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P1020459.JPG (146.83 KiB) 7918 mal betrachtet

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P1020481.JPG (146.67 KiB) 7918 mal betrachtet


Auf diesem Bild ist alles fertig gedreht, die Absaugung wartet bereits auf den nächsten Arbeitsschritt - das Schleifen.


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P1020497.JPG (142.58 KiB) 7918 mal betrachtet


und hier: geschliffen bis K 120 und einmal geölt


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P1020501.JPG (125.44 KiB) 7918 mal betrachtet


Feierabend…

Am nächsten Tag weiter geschliffen bis K 180.

Danach wurde die Schale gewässert und nach dem Trocknen der Oberfläche erneut weiter von Hand geschliffen bis K 600.
Nun trocknet sie nach einer erneuten Behandlung mit Öl im Wohnzimmer so vor sich hin…

Weitere Bilder werden danach noch folgen...

Schöne Grüße

Christian
knut stalzer
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von knut stalzer »

Guten Tag Christian,

danke für den sehr ausführlich bebilderten Bericht.
Wunderbares Holz und interessante Form.

Die erste Ölung nach Korn 120 war wohl als Schutz vor nächtlichen Trockenrissen, oder?
Am Folgetag geht ja erstmal Schleifmittel und Aufwand drauf, um das Öl wieder abzutragen für die weiteren Körnungen.

Wäre z.B. Sanding Sealer eine Alternative gewesen?

Grüße aus Sindelfigen
Knut
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Christian,
so sieht es aus, wenn eine Schnecke einen vorbildlichen Werkbericht verfasst.

Mit Interesse habe ich mir deine Arbeitsschritte angeschaut und überlegt,
wie ich es gemacht hätte. Jeder hat so seine Methoden. Das ist gut so und
führt zu einer Vielfalt.

Entstanden ist eine Schale aus besonderem Holz in einer harmonischen Form.
Bin gespannt, ob sich durch die Trocknung die Form verändert.

Freundliche Grüße aus dem Hessenland

Der Karl
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Holzpeter
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Holzpeter »

Hallo Christian,

:danke: :danke: :danke: für diesen wunderbaren Werkbericht.
Ich denke, ich hätte es genau so gemacht, bis auf den angeleimten Zapfen.
Da hätte ich mich bei nicht ganz trockenem Holz nicht heran getraut und lieber ein paar Millimeter Schalenhöhe für einen angedrehten Zapfen geopfert.
Aber klar, mit PU-Leim geht das...

Ich bin schon auf die Präsentation der endgültig fertigen Schale gespannt....

Hölzerne Grüße
Peter :-)
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Kreuzthaler
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Kreuzthaler »

Hallo Christian,

recht herzlichen Dank für den schönen Arbeitsbericht. Als Bischoff, sagen manche Leute, sollte ich mich mit "Ölungen" auskennen. Gut, da kenne ich eigentlich nur die "letzte Ölung". Und auch da kenne ich mich - wegen meiner 2 ff am Ende - auch nicht gut aus.

Bitte, warum hast Du eine "Zwischenölung" gemacht? Ach so, dass das Schleifpapiernicht so arg bremst. Jetzt hab ich es verstanden.

Die Standfläche und die Höhe der Schale wäre noch schön zu wissen.

Eine schöne Werkstatt hast Du, und das gleiche Lampengestell wie ich.

Fröhliche Grüße vom Kreuzthaler.
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Kaspar
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Kaspar »

Hallo lieber Christian,
Deine Escheschale ist sehr schön geworden, tolles Bild und angenehme Form.
Danke für den schönen, ausführlichen Bericht. Genau so hätte ich es auch gemacht.
Sei vorsichtig bei der Trocknung, würde vermutlich (noch) nicht im Wohnzimmer trocknen.
Wäre schade wenn sie reisst. Ach, wie groß ist denn die Wandstärke?
Herzliche Grüße - Gabi und Kaspar

(Dachte Du kommst bei unserem neuen Zuhause mal vorbei, bist immer noch eingeladen :-) )
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Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Schnecke »

Hallo zusammen,

Danke für die bisherigen Antworten und Kommentare!
Die erste Ölung nach Korn 120 war wohl als Schutz vor nächtlichen Trockenrissen, oder?
Genau soo war das von mir gedacht!

Tja, am nächsten Tag war fleißig schleifen angesagt: die Ölschicht kam ab und ich habe deshalb bei K 180 gewässert und danach weiter geschliffen.
Eine gute Oberflächenbehandlung – Schleifen und Ölen – dauert manchmal fast noch länger als das eigentliche Dechseln…
Sanding Sealer habe ich zwar in meiner Werkstatt rumstehen. Wenn ich ehrlich bin aber noch nie benutzt…

Bisher – vom 31.10 bis heute - hat die Schale 264 Gramm an Gewicht – also Wasser – verloren.

Durch den hinterdrehten Rand hält sich die Formveränderung aber in Grenzen. Die übliche Änderung bei feuchtem Holz von kreisrund in leichte Eiform bzw. oval ist bisher entstanden.
Die Trocknung im Wohnzimmer verlief bisher ohne jegliche Risse – mit Esche habe ich bisher nur sehr gute Erfahrungen gemacht.

Noch ist der „falsche Zapfen“ dran. Er wird erst nach vollständiger Trocknung entfernt. Das mache ich immer so.

Beim Anleimen des „falschen Zapfens“ an den noch feuchten Rohling hatte ich zunächst auch ein wenig Bedenken, ob das Gut geht.
Deshalb hatte ich auch den PU-Leim genommen. Nach meiner bisherigen Erfahrung ist er bei feuchtem Holz besser geeignet als normaler „Weißleim“.

Trotzdem war bei den ersten Umdrehungen auf der Drechselbank viel Vorsicht dabei:

langsame Erhöhung der Geschwindigkeit und den gesamten Körper weit aus der Flugbahn. Den „Not-Aus-Schalter“ hatte ich diesmal auch etwas näher in Reichweite meiner Hand angebracht als sonst üblich und außerhalb der potentiellen Flugbahn eines sich vom Futter lösenden Rohlings…

Schöne Grüße

Christian
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Bernd Schröder
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Bernd Schröder »

Moin Christian!
Ein schöner Bericht!
Du zeigst uns Deinen Weg und das Ergebnis gibt Dir recht.
Es ist ein Schmuckstück geworden.

Beim Zapfen bin ich mir nicht einig, ob nicht doch etwas Glück
mit im Kleber war...
...Du hast abgerichtet, dadurch etwas Esche verloren und
mit einem großen Eschenzapfen wärst Du in den Bereich der Curve
gekommen und hättest den Rohling pur spannen können...
...so hätte ich es gemacht.

Aber das ist ja das schöne am Drechseln, viele Wege führen zum Ziel.
Jeder findet seine Methode und versucht sie zu verfeinern.
So lese ich ganz aufmerksam und schaue Deine Bilder, um etwas für mich zu lernen.
Danke für den tollen Bericht.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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jockel
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von jockel »

Hallo Christian,
einen sehr schönen und ausführlichen Bericht hast du erstellt!

Nur ein kleiner Tipp zur Erweiterung der Möglichkeiten.
Ich hätte anstatt der Ölung zur Verhinderung des schnellen Austrocknens, die Schale entweder in Strechfolie eingepackt, oder einfach die Hirnholzanteile mit Klebeband abgedeckt - das reicht für einen Tag aus.

Gruß Jockel
Die Spuren der Vergänglichkeit sind Qualität!
knut stalzer
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von knut stalzer »

Liebe Kollegen,

...aus gegebenem Anlass:

genau SOOO lebt ein Forum als Interessengemeinschaft von Drechslern:
- ein reich bebilderter, hoch interessanter Arbeitsbericht als Basis
- qualifizierte, fachliche Ergänzungen und Alternativen zur Form, Vorgehensweise und Weiterbehandlung (Trocknung etc.)

Danke an Alle, so macht Forum Spaß.

Gruß aus Sindelfingen
Knut
remy
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von remy »

Hallo Schnecke.
Schöne Schale, ausführlicher Bericht.
Danke fürs zeigen und schreiben, das macht das Forum interessant.

Mit freundlichen Grüssen.

Remy
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Mr. Wood
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Mr. Wood »

Moin Christian,

danke dir für den Bericht.
Schöne Schale aus schönem Holz :klatsch:
Gruß aus der Eifel
Lutz

"Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat."
Theodor Storm
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Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Schnecke »

Hallo zusammen,

Eure weiteren Antworten und Meinungen freuen mich natürlicn - DANKE.
zur Verhinderung des schnellen Austrocknens, die Schale entweder in Strechfolie eingepackt
Tja, das habe ich in der Vergangenheit auch schon gemacht. Nur, mein Erinnerungsvermögen daran ließ mich an diesem Tage im Stich. :-(

Man wird älter und die Rohlinge immer schwerer... :motz: :-(

Aktuell verläuft die Trocknung gut. :-)


07.11 IMG_2437.JPG
07.11 IMG_2437.JPG (62.7 KiB) 6874 mal betrachtet


Schöne Grüße

Christian
schreiner rainer
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von schreiner rainer »

Hallo Christian , wie immer ein super Bericht und sehr gut vermittelt incl. deiner Bilder.
Sehr schöne Ausführung in der Form und Verarbeitung.

Grüße Rainer :klatsch:
Killinger 3000 SE
Eigenbau DB
Drechselmeister Hobbytec Plus

Nur wer immer einen Schritt weitergeht wird
sich weiterentwickeln.
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Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Schnecke »

Hallo allerseits,

gestern war nun Schluß mit Trocknen und Abnehmen...

Nun hieß es "Zapfen ab":

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P1020703.JPG (132.48 KiB) 6291 mal betrachtet

P1020722.JPG
P1020722.JPG (107.26 KiB) 6291 mal betrachtet

P1020738.JPG
P1020738.JPG (131.56 KiB) 6291 mal betrachtet


Schöne Grüße

Christian
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Jesse
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Jesse »

Hallo Christian,
vielen Dank für den tollen Bericht.
Ich nehme gerne meine Öl - Bienen-Creme wenn ich zu schnelles Austrocknen verhindern will. Wenn die Außenform fertig ist, creme ich das erste Mal ein.
Dann innen, sobald der Rand dünn ist. Wenn ich Pause mache auch. Die Creme ist eigentlich zum Schleifen gedacht, dann staubt es nicht so.
Das Schleifpapier setzt sich interessanterweise nicht mehr zu als ohne.
Die Folie spare ich mir. Alles unnötiger Müll. Bisher hat es so geklappt.
Da ich eh nur mit Bienenwachs arbeite, ist die Wachscreme nicht störend im Oberflächenaufbau.

Gruß Jesse
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Herkomat »

Hallo Christian,

kann mich nur anschließen: Toller Bericht und tolle Ausführung.
Freue mich schon auf´s zeigen im nächsten Stammtisch, auch wenn das sicherlich noch ein bischen dauern wird.
Evtl. kannst du dann noch etwas auf die genaue Vorgehensweise und eventuelle Schwierigkeiten beim Hinterdrehen eingehen.
Grüße
Herbert
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Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Schnecke »

Hallo allerseits,

den hinterdrehten Innenbereich habe ich zunächst mit der Schalenröhre angefangen.
Das eigentliche Hinterdrehen habe ich aber mit diesem gekröpften Werkzeug ausgearbeitet:

2.JPG
2.JPG (131.43 KiB) 5397 mal betrachtet

Es handelt sich um das „Maintor Tool No. 2“. Nähere Infos hierzu findet ihr in früheren Beiträgen hier im Forum oder direkt hier:
https://woodturningde.wordpress.com/200 ... tool-no-2/

3.JPG
3.JPG (139.36 KiB) 5397 mal betrachtet
Obwohl ich mit dem „Maintor Tool“ zum ersten Mal gearbeitet habe, kam ich sehr gut damit zurecht. Die Bearbeitung verlief problemlos und sehr gut.



Die Schale hat mittlerweile einen Außendurchmesser von 46,4 cm zu 44,4 cm. Die Höhe beträgt ca. 69 zu 76 mm.
Der Schalenrand hat eine Stärke ca. 12 mm. Der Boden ist so ungefähr 23 mm dick. Aktuell hat sie ein Gewicht von 2698 Gramm.


4.JPG
4.JPG (100.15 KiB) 5397 mal betrachtet

5.JPG
5.JPG (65.95 KiB) 5397 mal betrachtet

6.JPG
6.JPG (99.38 KiB) 5397 mal betrachtet

7.JPG
7.JPG (62.86 KiB) 5397 mal betrachtet


Diese Aufnahme zeigt das Schaleninnere von der Mitte zum hinterdrehten Rand hin fotografiert…
8.JPG
8.JPG (80.79 KiB) 5397 mal betrachtet


9.JPG
9.JPG (45.53 KiB) 5397 mal betrachtet

10.JPG
10.JPG (47.45 KiB) 5397 mal betrachtet

11.JPG
11.JPG (92.42 KiB) 5397 mal betrachtet
Der Einstich auf der Unterseite markiert die leicht nach innen gewölbte Standfläche.
Weiter oben im Beitrag vom 21.12.2021 ist sie nochmals zu sehen.


Schöne Grüße

Christian
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schwede
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von schwede »

Servus Christian,

danke für deinen Arbeitsbericht,
eine Schöne Schale ist dir hier gelungen!
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand

Beitrag von Schnecke »

Danke Markus,

sie mag zwar schön sein ... :-)

...aber mit fast 47 cm Durchmesser ist sie ein wenig groß für die üblichen Sideboards, Regale, Tische etc. und somit nicht mehr allzu alltagstauglich. :motz:

Aber was soll's - da ich einen schönen großen Rohling Holz hatte und eine schöne große Drechselbank ist eben diese Schale entstanden. Da war die Freude an der Holzbearbeitung einfach größer als Überlegungen zur späteren Praxistauglichkeit. :-)

Schöne Grüße

Christian
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