Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
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- Schnecke
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Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo allerseits!
Im Januar dieses Jahres wurde mir Eschenholz angeboten.
Eigentlich habe ich in meinem Holzlager ja ein „Platzproblem“ – ich konnte aber nicht „Nein“ sagen. Zudem hatte ich das Glück, daß ich das Holz liegenlassen konnte und nicht sofort verarbeiten mußte …
Ich habe mich dann für diese beiden Stämme entschieden, in der Hoffnung auf ein schönes Innenleben…
Der Stamm im Vordergrund ist ca. 2,10 m lang bei einem Durchmesser von ca. 50 cm.
Mitte Oktober machte ich mich dann mit meiner Motorsäge ans Werk, um den vorderen Stamm zu zerlegen.
Ein paar Schalenrohlinge und ein paar Kanteln für Kugeln ?? sind entstanden.
Das erste Stück Holz, das ich auf der Drechselbank bearbeitet habe, ist der mit einem Pfeil auf den Bildern gekennzeichnete Schalenrohling.
Die Zeichnung und Farbe sah schon mal ganz gut aus…
Der Rohling hatte ca. 47 cm Durchmesser bei einer Stärke von etwa 10 cm und ein Gewicht von 15,4 kg.
Auf der Planscheibe festgeschraubt war der Rohling bereit für die weitere Bearbeitung.
Bei so einem Durchmesser verwende ich gerne mal mein etwas längeres Handauflagenunterteil…
Ursprünglich wollte ich einen normalen Zapfen drechseln.
Doch nach kurzem Vordrehen zeigte sich ein schönes Holzbild mit dunklem Kern.
Also habe ich mich entschieden, kein Eschenholz für den Zapfen zu verschwenden, sondern einen „falschen Zapfen“ aufzuleimen:
Der Rohling wurde nochmals von der Drechselbank genommen und über die Abrichte geschoben.
So hatte ich eine saubere, gerade Leimfläche für das Buchenstück, das zum späteren Zapfen werden sollte.
Dann kam der Rohling erneut auf die Drechselbank.
Dort wurde dann ein Kreis angezeichnet, damit das Buchenholz genau mittig aufgeleimt werden konnte.
Geleimt habe ich mit PU-Kleber, weil das Holz noch relativ feucht war.
Die Verwendung eines Weißleimes schien mir nicht so günstig, weil die volle Haltekraft der Verleimung wegen der hohen Holzfeuchte vermutlich nicht erreicht worden wäre. Das Risiko eines „fliegenden 15 Kilo Rohlings“ wollte ich nicht eingehen.
Zunächst wurden der Buchenzapfen und die Zulage nur mittels Reitstockspitze gehalten bzw. gespannt.
Dadurch hatte ich beide Hände frei, um die Zwingen anzusetzen und ordentlich Druck zu geben.
Am nächsten Tag – die Aushärtezeit über Nacht sollte ausreichend gewesen sein, um eine feste Leimfuge zu haben – wurde der „falsche Zapfen“ fertig gedreht.
Ursprünglich wollte ich einen 2 bis 3 mm dünnen Teller drehen, der sich ordentlich bei der Trocknung verziehen sollte.
Ich habe mich dann aber kurzfristig anders entschieden. Nun sollte es eine Schale mit hinterdrehtem Rand werden.
Hier im Bild sieht man noch leicht die „Hilfslinie“ mit dem größten Durchmesser.
Von ihr ausgehend sollte eine gleichmäßige Kurve nach oben und unten gedreht werden…
Danach habe ich zunächst die Außenform ein wenig geschliffen.
Nun wurde umgespannt, um die Innenform zu drechseln.
Auf diesem Bild ist alles fertig gedreht, die Absaugung wartet bereits auf den nächsten Arbeitsschritt - das Schleifen.
und hier: geschliffen bis K 120 und einmal geölt
Feierabend…
Am nächsten Tag weiter geschliffen bis K 180.
Danach wurde die Schale gewässert und nach dem Trocknen der Oberfläche erneut weiter von Hand geschliffen bis K 600.
Nun trocknet sie nach einer erneuten Behandlung mit Öl im Wohnzimmer so vor sich hin…
Weitere Bilder werden danach noch folgen...
Schöne Grüße
Christian
Im Januar dieses Jahres wurde mir Eschenholz angeboten.
Eigentlich habe ich in meinem Holzlager ja ein „Platzproblem“ – ich konnte aber nicht „Nein“ sagen. Zudem hatte ich das Glück, daß ich das Holz liegenlassen konnte und nicht sofort verarbeiten mußte …
Ich habe mich dann für diese beiden Stämme entschieden, in der Hoffnung auf ein schönes Innenleben…
Der Stamm im Vordergrund ist ca. 2,10 m lang bei einem Durchmesser von ca. 50 cm.
Mitte Oktober machte ich mich dann mit meiner Motorsäge ans Werk, um den vorderen Stamm zu zerlegen.
Ein paar Schalenrohlinge und ein paar Kanteln für Kugeln ?? sind entstanden.
Das erste Stück Holz, das ich auf der Drechselbank bearbeitet habe, ist der mit einem Pfeil auf den Bildern gekennzeichnete Schalenrohling.
Die Zeichnung und Farbe sah schon mal ganz gut aus…
Der Rohling hatte ca. 47 cm Durchmesser bei einer Stärke von etwa 10 cm und ein Gewicht von 15,4 kg.
Auf der Planscheibe festgeschraubt war der Rohling bereit für die weitere Bearbeitung.
Bei so einem Durchmesser verwende ich gerne mal mein etwas längeres Handauflagenunterteil…
Ursprünglich wollte ich einen normalen Zapfen drechseln.
Doch nach kurzem Vordrehen zeigte sich ein schönes Holzbild mit dunklem Kern.
Also habe ich mich entschieden, kein Eschenholz für den Zapfen zu verschwenden, sondern einen „falschen Zapfen“ aufzuleimen:
Der Rohling wurde nochmals von der Drechselbank genommen und über die Abrichte geschoben.
So hatte ich eine saubere, gerade Leimfläche für das Buchenstück, das zum späteren Zapfen werden sollte.
Dann kam der Rohling erneut auf die Drechselbank.
Dort wurde dann ein Kreis angezeichnet, damit das Buchenholz genau mittig aufgeleimt werden konnte.
Geleimt habe ich mit PU-Kleber, weil das Holz noch relativ feucht war.
Die Verwendung eines Weißleimes schien mir nicht so günstig, weil die volle Haltekraft der Verleimung wegen der hohen Holzfeuchte vermutlich nicht erreicht worden wäre. Das Risiko eines „fliegenden 15 Kilo Rohlings“ wollte ich nicht eingehen.
Zunächst wurden der Buchenzapfen und die Zulage nur mittels Reitstockspitze gehalten bzw. gespannt.
Dadurch hatte ich beide Hände frei, um die Zwingen anzusetzen und ordentlich Druck zu geben.
Am nächsten Tag – die Aushärtezeit über Nacht sollte ausreichend gewesen sein, um eine feste Leimfuge zu haben – wurde der „falsche Zapfen“ fertig gedreht.
Ursprünglich wollte ich einen 2 bis 3 mm dünnen Teller drehen, der sich ordentlich bei der Trocknung verziehen sollte.
Ich habe mich dann aber kurzfristig anders entschieden. Nun sollte es eine Schale mit hinterdrehtem Rand werden.
Hier im Bild sieht man noch leicht die „Hilfslinie“ mit dem größten Durchmesser.
Von ihr ausgehend sollte eine gleichmäßige Kurve nach oben und unten gedreht werden…
Danach habe ich zunächst die Außenform ein wenig geschliffen.
Nun wurde umgespannt, um die Innenform zu drechseln.
Auf diesem Bild ist alles fertig gedreht, die Absaugung wartet bereits auf den nächsten Arbeitsschritt - das Schleifen.
und hier: geschliffen bis K 120 und einmal geölt
Feierabend…
Am nächsten Tag weiter geschliffen bis K 180.
Danach wurde die Schale gewässert und nach dem Trocknen der Oberfläche erneut weiter von Hand geschliffen bis K 600.
Nun trocknet sie nach einer erneuten Behandlung mit Öl im Wohnzimmer so vor sich hin…
Weitere Bilder werden danach noch folgen...
Schöne Grüße
Christian
Ich bin Mitglied beim Mittelbayerischen Drechslerstammtisch in Wettstetten
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Guten Tag Christian,
danke für den sehr ausführlich bebilderten Bericht.
Wunderbares Holz und interessante Form.
Die erste Ölung nach Korn 120 war wohl als Schutz vor nächtlichen Trockenrissen, oder?
Am Folgetag geht ja erstmal Schleifmittel und Aufwand drauf, um das Öl wieder abzutragen für die weiteren Körnungen.
Wäre z.B. Sanding Sealer eine Alternative gewesen?
Grüße aus Sindelfigen
Knut
danke für den sehr ausführlich bebilderten Bericht.
Wunderbares Holz und interessante Form.
Die erste Ölung nach Korn 120 war wohl als Schutz vor nächtlichen Trockenrissen, oder?
Am Folgetag geht ja erstmal Schleifmittel und Aufwand drauf, um das Öl wieder abzutragen für die weiteren Körnungen.
Wäre z.B. Sanding Sealer eine Alternative gewesen?
Grüße aus Sindelfigen
Knut
- Hölzerkarl
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo Christian,
so sieht es aus, wenn eine Schnecke einen vorbildlichen Werkbericht verfasst.
Mit Interesse habe ich mir deine Arbeitsschritte angeschaut und überlegt,
wie ich es gemacht hätte. Jeder hat so seine Methoden. Das ist gut so und
führt zu einer Vielfalt.
Entstanden ist eine Schale aus besonderem Holz in einer harmonischen Form.
Bin gespannt, ob sich durch die Trocknung die Form verändert.
Freundliche Grüße aus dem Hessenland
Der Karl
so sieht es aus, wenn eine Schnecke einen vorbildlichen Werkbericht verfasst.
Mit Interesse habe ich mir deine Arbeitsschritte angeschaut und überlegt,
wie ich es gemacht hätte. Jeder hat so seine Methoden. Das ist gut so und
führt zu einer Vielfalt.
Entstanden ist eine Schale aus besonderem Holz in einer harmonischen Form.
Bin gespannt, ob sich durch die Trocknung die Form verändert.
Freundliche Grüße aus dem Hessenland
Der Karl
- Holzpeter
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo Christian,
für diesen wunderbaren Werkbericht.
Ich denke, ich hätte es genau so gemacht, bis auf den angeleimten Zapfen.
Da hätte ich mich bei nicht ganz trockenem Holz nicht heran getraut und lieber ein paar Millimeter Schalenhöhe für einen angedrehten Zapfen geopfert.
Aber klar, mit PU-Leim geht das...
Ich bin schon auf die Präsentation der endgültig fertigen Schale gespannt....
Hölzerne Grüße
Peter
für diesen wunderbaren Werkbericht.
Ich denke, ich hätte es genau so gemacht, bis auf den angeleimten Zapfen.
Da hätte ich mich bei nicht ganz trockenem Holz nicht heran getraut und lieber ein paar Millimeter Schalenhöhe für einen angedrehten Zapfen geopfert.
Aber klar, mit PU-Leim geht das...
Ich bin schon auf die Präsentation der endgültig fertigen Schale gespannt....
Hölzerne Grüße
Peter
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
- Kreuzthaler
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo Christian,
recht herzlichen Dank für den schönen Arbeitsbericht. Als Bischoff, sagen manche Leute, sollte ich mich mit "Ölungen" auskennen. Gut, da kenne ich eigentlich nur die "letzte Ölung". Und auch da kenne ich mich - wegen meiner 2 ff am Ende - auch nicht gut aus.
Bitte, warum hast Du eine "Zwischenölung" gemacht? Ach so, dass das Schleifpapiernicht so arg bremst. Jetzt hab ich es verstanden.
Die Standfläche und die Höhe der Schale wäre noch schön zu wissen.
Eine schöne Werkstatt hast Du, und das gleiche Lampengestell wie ich.
Fröhliche Grüße vom Kreuzthaler.
recht herzlichen Dank für den schönen Arbeitsbericht. Als Bischoff, sagen manche Leute, sollte ich mich mit "Ölungen" auskennen. Gut, da kenne ich eigentlich nur die "letzte Ölung". Und auch da kenne ich mich - wegen meiner 2 ff am Ende - auch nicht gut aus.
Bitte, warum hast Du eine "Zwischenölung" gemacht? Ach so, dass das Schleifpapiernicht so arg bremst. Jetzt hab ich es verstanden.
Die Standfläche und die Höhe der Schale wäre noch schön zu wissen.
Eine schöne Werkstatt hast Du, und das gleiche Lampengestell wie ich.
Fröhliche Grüße vom Kreuzthaler.
- Kaspar
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo lieber Christian,
Deine Escheschale ist sehr schön geworden, tolles Bild und angenehme Form.
Danke für den schönen, ausführlichen Bericht. Genau so hätte ich es auch gemacht.
Sei vorsichtig bei der Trocknung, würde vermutlich (noch) nicht im Wohnzimmer trocknen.
Wäre schade wenn sie reisst. Ach, wie groß ist denn die Wandstärke?
Herzliche Grüße - Gabi und Kaspar
(Dachte Du kommst bei unserem neuen Zuhause mal vorbei, bist immer noch eingeladen )
Deine Escheschale ist sehr schön geworden, tolles Bild und angenehme Form.
Danke für den schönen, ausführlichen Bericht. Genau so hätte ich es auch gemacht.
Sei vorsichtig bei der Trocknung, würde vermutlich (noch) nicht im Wohnzimmer trocknen.
Wäre schade wenn sie reisst. Ach, wie groß ist denn die Wandstärke?
Herzliche Grüße - Gabi und Kaspar
(Dachte Du kommst bei unserem neuen Zuhause mal vorbei, bist immer noch eingeladen )
- Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo zusammen,
Danke für die bisherigen Antworten und Kommentare!
Tja, am nächsten Tag war fleißig schleifen angesagt: die Ölschicht kam ab und ich habe deshalb bei K 180 gewässert und danach weiter geschliffen.
Eine gute Oberflächenbehandlung – Schleifen und Ölen – dauert manchmal fast noch länger als das eigentliche Dechseln…
Sanding Sealer habe ich zwar in meiner Werkstatt rumstehen. Wenn ich ehrlich bin aber noch nie benutzt…
Bisher – vom 31.10 bis heute - hat die Schale 264 Gramm an Gewicht – also Wasser – verloren.
Durch den hinterdrehten Rand hält sich die Formveränderung aber in Grenzen. Die übliche Änderung bei feuchtem Holz von kreisrund in leichte Eiform bzw. oval ist bisher entstanden.
Die Trocknung im Wohnzimmer verlief bisher ohne jegliche Risse – mit Esche habe ich bisher nur sehr gute Erfahrungen gemacht.
Noch ist der „falsche Zapfen“ dran. Er wird erst nach vollständiger Trocknung entfernt. Das mache ich immer so.
Beim Anleimen des „falschen Zapfens“ an den noch feuchten Rohling hatte ich zunächst auch ein wenig Bedenken, ob das Gut geht.
Deshalb hatte ich auch den PU-Leim genommen. Nach meiner bisherigen Erfahrung ist er bei feuchtem Holz besser geeignet als normaler „Weißleim“.
Trotzdem war bei den ersten Umdrehungen auf der Drechselbank viel Vorsicht dabei:
langsame Erhöhung der Geschwindigkeit und den gesamten Körper weit aus der Flugbahn. Den „Not-Aus-Schalter“ hatte ich diesmal auch etwas näher in Reichweite meiner Hand angebracht als sonst üblich und außerhalb der potentiellen Flugbahn eines sich vom Futter lösenden Rohlings…
Schöne Grüße
Christian
Danke für die bisherigen Antworten und Kommentare!
Genau soo war das von mir gedacht!Die erste Ölung nach Korn 120 war wohl als Schutz vor nächtlichen Trockenrissen, oder?
Tja, am nächsten Tag war fleißig schleifen angesagt: die Ölschicht kam ab und ich habe deshalb bei K 180 gewässert und danach weiter geschliffen.
Eine gute Oberflächenbehandlung – Schleifen und Ölen – dauert manchmal fast noch länger als das eigentliche Dechseln…
Sanding Sealer habe ich zwar in meiner Werkstatt rumstehen. Wenn ich ehrlich bin aber noch nie benutzt…
Bisher – vom 31.10 bis heute - hat die Schale 264 Gramm an Gewicht – also Wasser – verloren.
Durch den hinterdrehten Rand hält sich die Formveränderung aber in Grenzen. Die übliche Änderung bei feuchtem Holz von kreisrund in leichte Eiform bzw. oval ist bisher entstanden.
Die Trocknung im Wohnzimmer verlief bisher ohne jegliche Risse – mit Esche habe ich bisher nur sehr gute Erfahrungen gemacht.
Noch ist der „falsche Zapfen“ dran. Er wird erst nach vollständiger Trocknung entfernt. Das mache ich immer so.
Beim Anleimen des „falschen Zapfens“ an den noch feuchten Rohling hatte ich zunächst auch ein wenig Bedenken, ob das Gut geht.
Deshalb hatte ich auch den PU-Leim genommen. Nach meiner bisherigen Erfahrung ist er bei feuchtem Holz besser geeignet als normaler „Weißleim“.
Trotzdem war bei den ersten Umdrehungen auf der Drechselbank viel Vorsicht dabei:
langsame Erhöhung der Geschwindigkeit und den gesamten Körper weit aus der Flugbahn. Den „Not-Aus-Schalter“ hatte ich diesmal auch etwas näher in Reichweite meiner Hand angebracht als sonst üblich und außerhalb der potentiellen Flugbahn eines sich vom Futter lösenden Rohlings…
Schöne Grüße
Christian
Ich bin Mitglied beim Mittelbayerischen Drechslerstammtisch in Wettstetten
- Bernd Schröder
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- Name: Bernd Schröder
- PLZ: 29640
- Ort: Schneverdingen
Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Moin Christian!
Ein schöner Bericht!
Du zeigst uns Deinen Weg und das Ergebnis gibt Dir recht.
Es ist ein Schmuckstück geworden.
Beim Zapfen bin ich mir nicht einig, ob nicht doch etwas Glück
mit im Kleber war...
...Du hast abgerichtet, dadurch etwas Esche verloren und
mit einem großen Eschenzapfen wärst Du in den Bereich der Curve
gekommen und hättest den Rohling pur spannen können...
...so hätte ich es gemacht.
Aber das ist ja das schöne am Drechseln, viele Wege führen zum Ziel.
Jeder findet seine Methode und versucht sie zu verfeinern.
So lese ich ganz aufmerksam und schaue Deine Bilder, um etwas für mich zu lernen.
Danke für den tollen Bericht.
Ein schöner Bericht!
Du zeigst uns Deinen Weg und das Ergebnis gibt Dir recht.
Es ist ein Schmuckstück geworden.
Beim Zapfen bin ich mir nicht einig, ob nicht doch etwas Glück
mit im Kleber war...
...Du hast abgerichtet, dadurch etwas Esche verloren und
mit einem großen Eschenzapfen wärst Du in den Bereich der Curve
gekommen und hättest den Rohling pur spannen können...
...so hätte ich es gemacht.
Aber das ist ja das schöne am Drechseln, viele Wege führen zum Ziel.
Jeder findet seine Methode und versucht sie zu verfeinern.
So lese ich ganz aufmerksam und schaue Deine Bilder, um etwas für mich zu lernen.
Danke für den tollen Bericht.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
Bernd
- jockel
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo Christian,
einen sehr schönen und ausführlichen Bericht hast du erstellt!
Nur ein kleiner Tipp zur Erweiterung der Möglichkeiten.
Ich hätte anstatt der Ölung zur Verhinderung des schnellen Austrocknens, die Schale entweder in Strechfolie eingepackt, oder einfach die Hirnholzanteile mit Klebeband abgedeckt - das reicht für einen Tag aus.
Gruß Jockel
einen sehr schönen und ausführlichen Bericht hast du erstellt!
Nur ein kleiner Tipp zur Erweiterung der Möglichkeiten.
Ich hätte anstatt der Ölung zur Verhinderung des schnellen Austrocknens, die Schale entweder in Strechfolie eingepackt, oder einfach die Hirnholzanteile mit Klebeband abgedeckt - das reicht für einen Tag aus.
Gruß Jockel
Die Spuren der Vergänglichkeit sind Qualität!
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Liebe Kollegen,
...aus gegebenem Anlass:
genau SOOO lebt ein Forum als Interessengemeinschaft von Drechslern:
- ein reich bebilderter, hoch interessanter Arbeitsbericht als Basis
- qualifizierte, fachliche Ergänzungen und Alternativen zur Form, Vorgehensweise und Weiterbehandlung (Trocknung etc.)
Danke an Alle, so macht Forum Spaß.
Gruß aus Sindelfingen
Knut
...aus gegebenem Anlass:
genau SOOO lebt ein Forum als Interessengemeinschaft von Drechslern:
- ein reich bebilderter, hoch interessanter Arbeitsbericht als Basis
- qualifizierte, fachliche Ergänzungen und Alternativen zur Form, Vorgehensweise und Weiterbehandlung (Trocknung etc.)
Danke an Alle, so macht Forum Spaß.
Gruß aus Sindelfingen
Knut
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo Schnecke.
Schöne Schale, ausführlicher Bericht.
Danke fürs zeigen und schreiben, das macht das Forum interessant.
Mit freundlichen Grüssen.
Remy
Schöne Schale, ausführlicher Bericht.
Danke fürs zeigen und schreiben, das macht das Forum interessant.
Mit freundlichen Grüssen.
Remy
- Mr. Wood
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Moin Christian,
danke dir für den Bericht.
Schöne Schale aus schönem Holz
danke dir für den Bericht.
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Gruß aus der Eifel
Lutz
"Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat."
Theodor Storm
Lutz
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- Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo zusammen,
Eure weiteren Antworten und Meinungen freuen mich natürlicn - DANKE.
Man wird älter und die Rohlinge immer schwerer...
Aktuell verläuft die Trocknung gut.
Schöne Grüße
Christian
Eure weiteren Antworten und Meinungen freuen mich natürlicn - DANKE.
Tja, das habe ich in der Vergangenheit auch schon gemacht. Nur, mein Erinnerungsvermögen daran ließ mich an diesem Tage im Stich.zur Verhinderung des schnellen Austrocknens, die Schale entweder in Strechfolie eingepackt
Man wird älter und die Rohlinge immer schwerer...
Aktuell verläuft die Trocknung gut.
Schöne Grüße
Christian
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo Christian , wie immer ein super Bericht und sehr gut vermittelt incl. deiner Bilder.
Sehr schöne Ausführung in der Form und Verarbeitung.
Grüße Rainer
Sehr schöne Ausführung in der Form und Verarbeitung.
Grüße Rainer
Killinger 3000 SE
Eigenbau DB
Drechselmeister Hobbytec Plus
Nur wer immer einen Schritt weitergeht wird
sich weiterentwickeln.
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- Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo allerseits,
gestern war nun Schluß mit Trocknen und Abnehmen...
Nun hieß es "Zapfen ab":
Schöne Grüße
Christian
gestern war nun Schluß mit Trocknen und Abnehmen...
Nun hieß es "Zapfen ab":
Schöne Grüße
Christian
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- Jesse
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo Christian,
vielen Dank für den tollen Bericht.
Ich nehme gerne meine Öl - Bienen-Creme wenn ich zu schnelles Austrocknen verhindern will. Wenn die Außenform fertig ist, creme ich das erste Mal ein.
Dann innen, sobald der Rand dünn ist. Wenn ich Pause mache auch. Die Creme ist eigentlich zum Schleifen gedacht, dann staubt es nicht so.
Das Schleifpapier setzt sich interessanterweise nicht mehr zu als ohne.
Die Folie spare ich mir. Alles unnötiger Müll. Bisher hat es so geklappt.
Da ich eh nur mit Bienenwachs arbeite, ist die Wachscreme nicht störend im Oberflächenaufbau.
Gruß Jesse
vielen Dank für den tollen Bericht.
Ich nehme gerne meine Öl - Bienen-Creme wenn ich zu schnelles Austrocknen verhindern will. Wenn die Außenform fertig ist, creme ich das erste Mal ein.
Dann innen, sobald der Rand dünn ist. Wenn ich Pause mache auch. Die Creme ist eigentlich zum Schleifen gedacht, dann staubt es nicht so.
Das Schleifpapier setzt sich interessanterweise nicht mehr zu als ohne.
Die Folie spare ich mir. Alles unnötiger Müll. Bisher hat es so geklappt.
Da ich eh nur mit Bienenwachs arbeite, ist die Wachscreme nicht störend im Oberflächenaufbau.
Gruß Jesse
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo Christian,
kann mich nur anschließen: Toller Bericht und tolle Ausführung.
Freue mich schon auf´s zeigen im nächsten Stammtisch, auch wenn das sicherlich noch ein bischen dauern wird.
Evtl. kannst du dann noch etwas auf die genaue Vorgehensweise und eventuelle Schwierigkeiten beim Hinterdrehen eingehen.
Grüße
Herbert
kann mich nur anschließen: Toller Bericht und tolle Ausführung.
Freue mich schon auf´s zeigen im nächsten Stammtisch, auch wenn das sicherlich noch ein bischen dauern wird.
Evtl. kannst du dann noch etwas auf die genaue Vorgehensweise und eventuelle Schwierigkeiten beim Hinterdrehen eingehen.
Grüße
Herbert
- Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Hallo allerseits,
den hinterdrehten Innenbereich habe ich zunächst mit der Schalenröhre angefangen.
Das eigentliche Hinterdrehen habe ich aber mit diesem gekröpften Werkzeug ausgearbeitet:
Es handelt sich um das „Maintor Tool No. 2“. Nähere Infos hierzu findet ihr in früheren Beiträgen hier im Forum oder direkt hier:
https://woodturningde.wordpress.com/200 ... tool-no-2/
Obwohl ich mit dem „Maintor Tool“ zum ersten Mal gearbeitet habe, kam ich sehr gut damit zurecht. Die Bearbeitung verlief problemlos und sehr gut.
Die Schale hat mittlerweile einen Außendurchmesser von 46,4 cm zu 44,4 cm. Die Höhe beträgt ca. 69 zu 76 mm.
Der Schalenrand hat eine Stärke ca. 12 mm. Der Boden ist so ungefähr 23 mm dick. Aktuell hat sie ein Gewicht von 2698 Gramm.
Diese Aufnahme zeigt das Schaleninnere von der Mitte zum hinterdrehten Rand hin fotografiert…
Der Einstich auf der Unterseite markiert die leicht nach innen gewölbte Standfläche.
Weiter oben im Beitrag vom 21.12.2021 ist sie nochmals zu sehen.
Schöne Grüße
Christian
den hinterdrehten Innenbereich habe ich zunächst mit der Schalenröhre angefangen.
Das eigentliche Hinterdrehen habe ich aber mit diesem gekröpften Werkzeug ausgearbeitet:
Es handelt sich um das „Maintor Tool No. 2“. Nähere Infos hierzu findet ihr in früheren Beiträgen hier im Forum oder direkt hier:
https://woodturningde.wordpress.com/200 ... tool-no-2/
Obwohl ich mit dem „Maintor Tool“ zum ersten Mal gearbeitet habe, kam ich sehr gut damit zurecht. Die Bearbeitung verlief problemlos und sehr gut.
Die Schale hat mittlerweile einen Außendurchmesser von 46,4 cm zu 44,4 cm. Die Höhe beträgt ca. 69 zu 76 mm.
Der Schalenrand hat eine Stärke ca. 12 mm. Der Boden ist so ungefähr 23 mm dick. Aktuell hat sie ein Gewicht von 2698 Gramm.
Diese Aufnahme zeigt das Schaleninnere von der Mitte zum hinterdrehten Rand hin fotografiert…
Der Einstich auf der Unterseite markiert die leicht nach innen gewölbte Standfläche.
Weiter oben im Beitrag vom 21.12.2021 ist sie nochmals zu sehen.
Schöne Grüße
Christian
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Servus Christian,
danke für deinen Arbeitsbericht,
eine Schöne Schale ist dir hier gelungen!
danke für deinen Arbeitsbericht,
eine Schöne Schale ist dir hier gelungen!
- Schnecke
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Re: Eschenschale mit hinterdrehtem Rand
Danke Markus,
sie mag zwar schön sein ...
...aber mit fast 47 cm Durchmesser ist sie ein wenig groß für die üblichen Sideboards, Regale, Tische etc. und somit nicht mehr allzu alltagstauglich.
Aber was soll's - da ich einen schönen großen Rohling Holz hatte und eine schöne große Drechselbank ist eben diese Schale entstanden. Da war die Freude an der Holzbearbeitung einfach größer als Überlegungen zur späteren Praxistauglichkeit.
Schöne Grüße
Christian
sie mag zwar schön sein ...
...aber mit fast 47 cm Durchmesser ist sie ein wenig groß für die üblichen Sideboards, Regale, Tische etc. und somit nicht mehr allzu alltagstauglich.
Aber was soll's - da ich einen schönen großen Rohling Holz hatte und eine schöne große Drechselbank ist eben diese Schale entstanden. Da war die Freude an der Holzbearbeitung einfach größer als Überlegungen zur späteren Praxistauglichkeit.
Schöne Grüße
Christian
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