Weihnachtsgeschenk für meine Frau - Häkelnadelständer

Wie der Titel schon sagt...

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Bitsqueezer
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Weihnachtsgeschenk für meine Frau - Häkelnadelständer

Beitrag von Bitsqueezer »

Hallo zusammen,

nachdem ich nun auch schon mal viel bei Euch gelesen habe, möchte ich heute mal mein neuestes Projekt vorstellen, das ich diesmal fototechnisch begleitet habe.

Nachdem ich bereits 2 statische Häkelnadelständer für meine Frau gedrechselt habe, die beide jeweils aus einem einzigen Stück bestanden, die man aber immer komplett drehen muß, um an die Nadeln der Rückseite zu kommen, habe ich mir diesmal eine Version ausgedacht, bei der jede einzelne Ebene kugelgelagert drehbar ist, so daß man bequem an jede Nadel rankommt.

Die ersten beiden Modelle hatten auch jeweils verschieden große Bohrungen für die Nadelaufnahme, je nach Nadeldicke. Das ist bei diesem Modell nicht mehr notwendig, durch die schrägen Bohrungen braucht man nur 2 Lochgrößen, eine mit 3,5mm und eine mit 8 - da passen alle Nadelgrößen rein.

Als Material habe ich einen etwa 1m langen Kirschbaumstamm und ein paar Baumarkt-Leimholzregalbretter verwendet. Die Spitze (die Ablage) stammt aus einem Reststück eines Hausbaubalkens für einen Dachstuhl, ist aber auch nur einfache Kiefer.

Für den Zusammenbau benötigt man eine 20mm Gewindestange und je zwei Muttern je Ebene, und je eine für den Fuß und den Kopf. Dazwischen 4 Kugellager mit Rand und eins ohne.
Die habe ich nach langem suchen hier gefunden:
https://www.amazon.de/sourcing-map-Flan ... B09F9SJ756

Praktischerweise genau 4 Stück...:)

Und so ist das Teil entstanden:
HäkelständerV3_001.jpg
HäkelständerV3_001.jpg (57.62 KiB) 2702 mal betrachtet
Erstmal einen Fuß gedrechselt, da kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen, die Höhe spielt auch keine große Rolle, mind. 5cm sollten es aber sein. Vorzugsweise auch ein größerer Durchmesser als hier für besseren Stand - das fertige Ding wiegt geschätzt etwa 5-6kg und ist sehr hoch.
HäkelständerV3_001.jpg
HäkelständerV3_001.jpg (57.62 KiB) 2702 mal betrachtet
Dateianhänge
HäkelständerV3_002.jpg
HäkelständerV3_002.jpg (75.02 KiB) 2702 mal betrachtet
Bitsqueezer
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Re: Weihnachtsgeschenk für meine Frau - Häkelnadelständer

Beitrag von Bitsqueezer »

Dann ein durchgehendes Loch mit 20mm gebohrt (mit Bohrpinole) und oben und unten aufgebohrt, um eine Mutter aufnehmen zu können.
HäkelständerV3_003.jpg
HäkelständerV3_003.jpg (76.46 KiB) 2619 mal betrachtet
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HäkelständerV3_004.jpg (72.56 KiB) 2619 mal betrachtet
Wenn das Loch groß genug ist, paßt auch eine Nuß rein, so daß man das ganze später festziehen kann.
HäkelständerV3_005.jpg
HäkelständerV3_005.jpg (64.79 KiB) 2619 mal betrachtet
Die Löcher müssen tief genug sein, um die Mutter aufzunehmen, die aber noch ein wenig aus dem Loch herausstehen muß, damit das Kugellager nicht über das Holz reibt.
HäkelständerV3_006.jpg
HäkelständerV3_006.jpg (87.69 KiB) 2619 mal betrachtet
HäkelständerV3_007.jpg
HäkelständerV3_007.jpg (75.19 KiB) 2619 mal betrachtet
Als nächstes habe ich den Kopf gemacht, aus einem relativ flachen Balken, daher konnte ich den Mittelteil leider nicht höher machen. Optimaler wäre eine längere Mittelachse gewesen.
HäkelständerV3_008.jpg
HäkelständerV3_008.jpg (106.89 KiB) 2619 mal betrachtet
Die Rückseite hat wieder ein Loch, diesmal in der Tiefe so tief, daß Mutter plus Kugellager reinpassen. Dieses 5. Kugellager hat im Gegensatz zu denen aus dem Link oben keinen Rand.
HäkelständerV3_009.jpg
HäkelständerV3_009.jpg (87.12 KiB) 2619 mal betrachtet
Die Zwischenstücke sind aus einem einzigen Kirschbaumstamm entstanden, Durchmesser der Teile etwa 9,5-10 cm, Höhe etwa 7-8cm, muß nur hoch genug sein, daß die Häkelnadeln auf den Scheiben später nicht anstoßen, weder an die Zwischenstücke noch an die Scheibe darunter.
HäkelständerV3_010.jpg
HäkelständerV3_010.jpg (81.46 KiB) 2619 mal betrachtet
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HäkelständerV3_011.jpg (76.94 KiB) 2619 mal betrachtet
Vor dem Auseinandernehmen habe ich das ganze Teil mit einem 20mm Balkenbohrer einmal ganz durchbohrt mit der Bohrpinole. Das würde ich allerdings so nicht nochmal machen, da es mit zunehmender Bohrtiefe ungenauer wurde und am Ende nicht alle Löcher exakt rechtwinkling durch die Zwischenstücke gingen. Möglicherweise auch, weil die Platte, auf der der Stamm aufgeschraubt war, nicht exakt genug rechtwinklig aufgeschraubt war.
Besser ist: Nach dem Auftrennen mit einem kurzen Bohrer jedes Stück einzeln durchbohren, dann wird es sicherlich genauer. Naja, war ein Versuch...:)

Die Scheiben habe ich aus einfachen Leimholz-Regalbrettern gemacht, die ich vorher mit Tigersäge und Kappsäge ein wenig vorgerundet habe.
Zuerst die Unterseite (auf dem Bild zu sehen), die eine im Durchmesser größere Vertiefung für die Zwischenstücke bekommt, damit man die Spalte zwischen Scheibe und Zwischenstück von der Seite nicht so sieht, die entstehen, weil die Scheibe ja nicht auf dem Zwischenstück aufliegen darf.
Die Bohrung in der Mitte ist exakt an die Größe der Kugellager angepaßt, einen Hauch konisch für festes einpassen und mit einer zusätzlichen Vertiefung für den Rand der geränderten Kugellager - mit dem Rand kann das Kugellager nicht durchrutschen und die Scheibe liegt fest auf. Wenn der Innendurchmesser des Bohrloches etwas zu groß geraten ist, kann man mit ein wenig Panzerband um das Kugellager wieder für festen Sitz sorgen. Die Scheiben sind also nur eingeklemmt, aber nicht eingeklebt - für Spezialisten wäre ein entsprechender Kleber sicher die bessere Wahl, dann auch dauerhaft. Hält aber auch mit meiner Lösung.
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HäkelständerV3_012.jpg (92.98 KiB) 2619 mal betrachtet
Die Löcher waren gar nicht so einfach. Habe erst mal mit einem Brett den Winkel experimentiert, der muß sehr flach sein. Aus der Hand bekommt man das nicht hin, da "wandert" der Bohrer beim Versuch, direkt auf der Scheibe aufzusetzen, aufgrund der Drehung über den ganzen Teller. Also habe ich den passenden Winkel mit einem Brett gebohrt und dann, um möglichst viel Bohrtiefe durch die Scheibe zu erreichen, das Brett bis direkt an den Rand der Bohrung abgesägt. So kommt man mit dem Bohrer bequem durch Brett und Scheibe.
Für das Foto habe ich den Bohrer einfach durchgeschoben und die Maschine hängenlassen - selbstverständlich muß man das Brett fest mit der Hand an die Scheibe pressen. Um immer die gleiche Einstellung zu haben, habe ich mir die Position des Brettes mit einem Klebeband auf der Handablage markiert.
Die Profis werden aufschreien - ja, das ist nur eine Bastelarbeit, aber Ihr habt sicher professionelle Bohrständer mit passenden Winkeln und Zwingen usw., habe ich leider nicht, und so ist das Ergebnis nicht perfekt, aber für meine Zwecke gut genug...:)
HäkelständerV3_013.jpg
HäkelständerV3_013.jpg (101.85 KiB) 2619 mal betrachtet
Naja, wie man sieht, hat es nicht gleich beim ersten Versuch geklappt...aber das macht nichts, es muß ja nicht perfekt sein, Ihr könnt das bestimmt alle besser... :)
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HäkelständerV3_014.jpg (101.75 KiB) 2619 mal betrachtet
Die Löcher sind mit Hilfe der Indexlöcher der Drechselbank entstanden, also genau 24 Löcher je Scheibe. Selbstverständlich die Maschine vom Strom getrennt.

Danach habe ich die Löcher nochmal mit einer Rille ausgedrechselt - so verschwinden Unschönheiten und Ausrisse und nebenbei dient die Rille auch als Ablage für die Handgriffe der Häkelnadeln - und sieht nett aus. Die einzelnen Löcher habe ich dann noch ein wenig nachgeschliffen, da die Bohrer halt nicht so glatte Löcher hinterlassen.
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HäkelständerV3_015.jpg (74.18 KiB) 2619 mal betrachtet
Die fertige Scheibe sieht dann so aus. Die Rille ist auf beiden Seiten, die Bohreraustrittslöcher sehen natürlich noch viel schlimmer aus, weil bei dem weichen Holz schnell Ausrisse entstehen. Hätte man wahrscheinlich die ganze Rückseite mit Klebeband sichern müssen oder eine Opferscheibe dagegenspannen - naja, es ist halt eine Bastelarbeit...:)
Die Rille auf der Rückseite behebt aber die Ausrisse ebenfalls ziemlich gut.
HäkelständerV3_016.jpg
HäkelständerV3_016.jpg (95.85 KiB) 2619 mal betrachtet
Die Oberfläche habe ich versuchsweise mal mit Holzspänen poliert. Das habe ich aus einem Video über altes Drechslerhandwerk, dort hat der Mann das mit einer Hand voll Spänen gemacht und gemeint, das würde eine schöne glänzende Oberfläche ergeben. Also mit der Hand ist es echt schwierig, die Späne fliegen fast sofort komplett weg und man "poliert mit der Haut"...:)
Mit dem Tuch (ein altes T-Shirt) ging es aber ziemlich gut. Allerdings müßte ich jetzt lügen zu sagen, das Ergebnis wäre besser als mit einem feinen Schleifschwamm...:)
Vielleicht habe ich das aber auch einfach falsch gemacht, war mein 1. Versuch damit.
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HäkelständerV3_017.jpg (109.11 KiB) 2619 mal betrachtet
So, nun wird endlich zusammengebaut.
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HäkelständerV3_018.jpg (116.88 KiB) 2619 mal betrachtet
Im Gegensatz zum Fuß genügt es für die Zwischenstücke, wenn die Mutter gerade genug Platz hat. Eine Nuß bekommt man hier eh nicht drüber (es sei denn, jemand hat eine 60cm lange Nuß...;) ).
Die Mutter muß, wie immer, ein wenig aus dem Zwischenstück herausragen.
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HäkelständerV3_019.jpg (103.17 KiB) 2619 mal betrachtet
Da es manchmal zu "ein wenig" war, mußte ich den Spalt etwas vergrößern. Leider waren die zusammen gekauften Unterlagsscheiben im Innendurchmesser zu klein, daher habe ich es mit Dichtungsringen gemacht. Funktioniert perfekt und weil sie dünner sind, kann man viel feiner regulieren.
HäkelständerV3_020.jpg
HäkelständerV3_020.jpg (106.33 KiB) 2619 mal betrachtet
War halt ein bißchen zu wenig "herausragend"...:)
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HäkelständerV3_021.jpg (53.57 KiB) 2619 mal betrachtet
Und hier das fertige Ergebnis:
HäkelständerV3_023.jpg
HäkelständerV3_023.jpg (62.51 KiB) 2619 mal betrachtet
Und weil ich gerade nichts Anderes zur Hand hatte und es schon Heiligabend war, diese kleine Leuchtkugel als Abschluß. Eigentlich wollte ich noch eine Spitze drechseln, aber das geht auch, einfach obendraufgestellt...:)
HäkelständerV3_024.jpg
HäkelständerV3_024.jpg (31.54 KiB) 2619 mal betrachtet
Der Fuß des Ständers war dann auch noch nötig, weil der originale Fuß halt doch etwas schmal für die Höhe ist. Einfach eine Scheibe untendruntergeschraubt, fertig. Die Scheibe paßt auch genau auf den Bobbelständer, den ich früher schon gedrechselt hatte, so kann man den auch noch als Fuß darunterstellen.

Vielleicht als kleine Anregung für die Profis, das ganze noch zu verbessern und zu perfektionieren, die Damen freuen sich darüber. Jede Scheibe kann jetzt einzeln gedreht werden und keine Nadel kommt der anderen in's Gehege. Die untere Scheibe hat 8mm Löcher, da kann man alle dicken Nadeln und auch Scheren etc. unterbringen.
Mein Modell hat halt ein paar Macken und ist hier und da nicht ganz grade, Abstände auch mal ein wenig zu groß, aber es funktioniert und meine Frau findet es toll.

Da jede Ebene 24 Löcher hat, kann das Häkelnadelsammeln weitergehen...:)

Viele Grüße und frohe Weihnachten

Christian
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Maxy
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Re: Weihnachtsgeschenk für meine Frau - Häkelnadelständer

Beitrag von Maxy »

Ein Tipp zum polieren mit Spänen:
Es ist von Spänen die Rede, auf deinem Bild sind eher nur Krümel zu sehen. Also probiere es nochmal mit etwas gröberen Spänen.
Ich finde für jede Lösung ein Problem!
Mue
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Re: Weihnachtsgeschenk für meine Frau - Häkelnadelständer

Beitrag von Mue »

Hallo Christian

Hut ab vor so einem aufwendigen Projekt!

Man kann die vielen Stunden Planen, Probieren und Drechseln sehen!

Wenn du dir für das nächste Projekt ein Laubholz besorgst - Ahorn, Linde, Buche, Birke etc - machst du dir das Leben erheblich leichter und das Werkstück wird auch noch besser aussehen.

Noch eine weitere Sache ist mir aufgefallen: Du hast zum Spannen eine Planscheibe benutzt. Das ist ok, jedoch ist zu bedenken das die Schrauben im Hirnholz nicht so fest halten. Normalerweise arbeitet man bei solchen Werkstückgrößen mit Zapfen oder Rezess, das erspart einem auch die Löcher in den Werkstücken und die Gefahr das das Eisen von der anderen Seite mit einer Schraube kollidiert ist geringer.
Ein Futter hast du ja offensichtlich.

Das Anbohren der Löcher hättest du dir erleichtern können: Einfach eine Fase rechtwinklig zum gewünschten Bohrwinkel andrehen, die Löcher einbringen und danach wegdrehen (du hast ja ohnehin überdreht), einen Bohrer schräg ansetzen ist immer schwierig, frei Hand nahezu unmöglich.

Ansonsten schöne Tage noch

Manfred
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Re: Weihnachtsgeschenk für meine Frau - Häkelnadelständer

Beitrag von Dilettant »

...für mich kein nachahmenswertes Projekt, aber:
VIELEN DANK für den ausführlichen Arbeitsbericht! Chapeau!

Rainer
Bitsqueezer
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Re: Weihnachtsgeschenk für meine Frau - Häkelnadelständer

Beitrag von Bitsqueezer »

Hallo zusammen,

[mention]Maxy[/mention]: Danke für den Tip, werde ich mal versuchen. Ich dachte, das seien schon sehr grobe Späne, und da sie aus meinem Späneeimer sind, ist natürlich auch einiger Schleifstaub dazwischen, hatte aber gedacht, das sei eh nicht so schlimm, der fliegt im Zweifelsfall schnell raus. Und feines Schleifpapier hat ja auch eher feinere Partikel als gröbere. Würde mich aber schon interessieren, ob das jemand schon mal gemacht hat und ob das wirklich empfehlenswert ist.
Das besagte Video ist das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=zgNjjzDM7TA
Das mit den Spänen ab Minute 21:49.
Wobei mir so das ein oder andere in dem Video eher als gefährlich aufgefallen ist und ich nie so machen würde, habe ich mir aber nicht gemerkt, ist schon eine Weile her.

[mention]Mue[/mention]: Vielen Dank auch an Dich für die Tips und Anregungen. Du hast natürlich recht, mit einem "ordentlichen" Holz wäre das Ergebnis auch schon viel besser geworden, bisher habe ich nur mit meinem "Sammelsurium" aus Hausbauresten und anderen Holzprojekten gearbeitet, was eben sehr oft das billige Kiefernholz ist. So gesehen war der Kirschbaum schon ein Highlight, das macht auch einfach mehr Spaß damit. Ich mache das auch erst seit 2-3 Jahren und bis Mitte diesen Jahres war es auch nur die 100€-Einhell-Schrottmaschine, die bestimmt jeder hier schon mal gesehen hat (bloß nicht kaufen...). Bin noch dabei, mich an die High-Quality-Maschine zu gewöhnen, auch wenn es kein High-End ist natürlich Ist die hier:https://www.drechselbedarf-schulte.de/d ... s-midi-pro. Tolles Maschinchen und den Kauf habe ich nicht bereut.
Ich muß jetzt auch erst mal dazu übergehen, gute Holzquellen aufzutreiben, wo man mal vernünftiges Material herbekommt. Mit "richtigem" Holz bekommt man natürlich auch viel bessere und viel schönere Ergebnisse hin.

Futter: Ja, ich habe so ein NOVA-Set (wie man an der großen Scheibe ja sieht) mit sehr vielen Backen in allen Größen. Für den Fuß hätte ich das nehmen können, oder für den Kirschbaumstamm in voller Länge. Vielleicht wäre das lange Bohrloch dann besser geworden. Aber irgendwie habe ich mich nicht getraut, ein Klemmfutter für einen rd. 70cm Baumstamm zu verwenden, besonders, wenn er für die Bohrung ja dann auch nur auf einer Seite halten muß. Mit (in dem Fall) langen Schrauben erschien mir das sicherer, zumal ich in diversen Videos von Drechselprofis durchaus gesehen habe, daß man dort davor gewarnt hat, daß das Werkstück aus einem Klemmfutter halt auch mal ausbrechen kann. Sicherheit ist mir hier wichtiger, die Klemmfutter sind allerdings für kleinere Stücke echt genial. Muß mich an die Arbeit damit aber erst noch gewöhnen, von der "Kleinen" her kenne ich nur die Planscheibe und den Mitnehmer, mehr hatte das Ding nicht.
Leider gibt es da gar nicht so viel an Anleitungen zu finden, die mitgelieferte ist eher ein Witz, und im Internet habe ich höchstens Testvideos zu den Futtern gesehen, die aber nie die Arbeit damit zeigen, nur das Für und Wider usw.

Für die Drehscheiben, die ja nur Regalbrettdicke haben, wären die Klemmfutter wiederum nicht sinnvoll gewesen, da die Bretter zu schmal sind für Zapfen/Rezess, und ich die Mitte ja schon für die Kugellager brauche.
Die Löcher der Planscheibe sind aber grundsätzlich hier nicht schlimm, weil man die am Ende an keiner Seite mehr sieht, und die unter dem Fuß sind sogar praktisch, zum Anschrauben der Fußscheibe... :-)
Aber die Schrauben kommen natürlich beim Drechseln der kleinen Vertiefung raus, die habe ich dann mit 40er-Schleifband mit kurzgeschliffen (das Zeug ist quasi unkaputtbar...) und nur rechts und links davon mit Drechseleisen.

Rechtwinklige Fase: Hmm.. schwierig vorzustellen, meinst Du etwa so?
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Also der Unterstrich als Oberfläche, der Backslash/Slash als "Nase", die dann ringförmig aus dem Material heraussteht, so daß man auf dem Backslash quasi rechtwinkling aufsetzen kann zum Bohren? (Backslash/Slash muß man sich in die Lücke vorstellen, der Foreneditor packt die führenden Leerzeichen leider immer weg...)
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Oder umgekehrt als Vertiefung. Wobei man dann wohl eher mit dem Bohrfutter an die Scheibe kommt beim Durchbohren.

Wäre zumindest eine Idee, würde aber voraussetzen, daß man nicht bereits Material in Regalbrettdicke hat, was nicht soviel Spielraum für starke Vertiefungen hat bzw. im ersten Fall, um den Rest des Materials so weit zurückzudrechseln.

[mention]Dilettant[/mention] : Das ist ja auch nur ein Projekt für häkelbegeisterte Ehefrauen, für Kronkorkensammler oder Briefmarkensammler würde der Ständer nicht viel bringen... ;-)
Freut mich aber, wenn es Dir gefallen hat... :-)

Viele Grüße und einen schönen zweiten Weihnachtstag!

Christian
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