Häkelständer Modell "Nadelwald"

Wie der Titel schon sagt...

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Bitsqueezer
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Häkelständer Modell "Nadelwald"

Beitrag von Bitsqueezer »

Hallo zusammen,

es ist mal wieder Weihnachten (gewesen) und was kann man besser machen für seine Frau, die Häkelnadelsammlerin, als einen neuen Häkelnadelständer?...;)

Und da ich ja immer noch nur meine "Restesammlung" habe, muß es halt was sein, was man daraus machen kann. Daher habe ich (unter Verwendung eines Ikea-Drehtellers, den ich noch hatte), daraus einen neuen Ständer gebastelt. Vom Drehteller war nur die Scheibe übrig, also schnell einen neuen Fuß aus Esche gedrechselt und nach altbewährtem Kugellager-Modell mit einer 20er-Gewindestange verbunden, so wie bei meinem Vorjahresmodell:
Häkelnadelständer V1
Im Gegensatz zu dort habe ich diesmal "normale" Kugellager (ohne Rand) verwendet und jeweils ein Stück Alurohr über die Achse geschoben, um die Muttern gegen die unteren Kugellager schrauben zu können, so daß die Holzteile zwischen den Kugellagern/Muttern nicht eingeklemmt werden können.

In die Mitte ein Ablageteller für Kleinteile (Scheren, Häkelmarkierer usw.) und rundherum ein paar aus Tanne und Esche gedrechselte Tannenbäume (das muß ich sicher nicht erläutern, die Form ist ja sehr einfach...).

Damit die auch "echt" aussehen, habe ich Clou Hartwachsöl mit Farbpigmenten vermischt, um grünes und braunes Hartwachsöl zu erhalten. Das klappt sehr gut und man braucht nur sehr wenig Farbe. Allerdings nehmen die unterschiedlichen Holzarten die Farbe unterschiedlich an, wie man auf dem fertigen Bild sieht. Esche wurde sattgrün, die Tanne dagegen nur streifenweise. Sieht beides interessant aus, war mein erster Test mit Farbpulver.
Als Finish noch etwas Sanding Sealer, damit sie auch schön glänzen.
Häkelnadelständer_1.JPG
Häkelnadelständer_1.JPG (67.61 KiB) 1925 mal betrachtet
Wie man aus dem Link oben sehen kann, war das Bohren der Löcher letztes Jahr...naja... "suboptimal"... :mrgreen:

Darum habe ich mir dieses Mal einen Bohrständer für die Drechselbank gebaut, sind immerhin 132 Löcher und 6 auf der Scheibe. Da man das mit der Segmentscheibe der Drechselbank schön aufteilen kann, hilft mir der Bohrständer nun, wiederholgenau die Löcher zu bohren, in nahezu jedem gewünschten Winkel.

Der Bohrständer ist auch komplett aus Restteilen gebaut. Verwendet wurde: Ein Stück Handlauf (Buche) aus dem Rest des Treppengeländers (weil schöne glatte Oberfläche und sehr hart/stabil), aus einem Reststück Siebdruckplatte, aus einem Spülmaschinenwinkel (zum Befestigen der Spülmaschine an eine Arbeitsplatte), aus einem Stück C-Schiene, einem Winkel und der bewährten 20er Gewindestange.

Der Teil, der die Maschine hält, ist ein simpler Bohrständer, den man normalerweise an eine Tischplattenkante mit einer Minizwinge schraubt (die dazugehört) und hatte ich mir vor etlichen Jahren mal testweise geholt, war damit aber nicht zufrieden (alles zu wackelig/gefährlich). Wenn man die Zwinge abmontiert, kann man den Halterteil aber für so einen Zweck sehr gut (und stabil) verwenden.

Die lange Gewindestange dient der Höhenverstellung des Schlittens und ist unten auf eine (ebenfalls Buche) Halterung montiert, die der originalen Handauflage nachempfunden ist. Die Halterung hat eine kurze Gewindestange, unter der Halterung sind zwei sehr dicke und große Unterlagsscheiben, die oben und unten die Halterung an die Drechselbank schraubbar machen. Die Schraube quer durch dient dazu, die Gewindestange und die Mutter unterhalb der Drechselbank festhalten zu können (die auch so gesperrt ist).

Der verschiebbare Teil, mit dem man die Bohrung durchführt, ist auch aus Buche und Teil des ehemaligen Handlaufs, zusammen mit den glatten Seiten der Außenteile und der glatten Seite der Siebdruckplatte läßt er sich so gut bewegen. Die S-förmigen Winkel der Spülmaschine halten ihn in Position, im Ergebnis wackelt es kein bißchen. Nach hinten habe ich den Teil mit zwei langen Holzschrauben und einem kleinen Stück Holz erweitert, so kann man an zwei Positionen die Maschine zum Bohren vorwärts bewegen, einmal unten am Bohrständer (dem grünen Teil) und einmal hinten am Holz. Die entstandene Lücke ist beabsichtigt, hier greift der kleine Winkel auf der C-Schiene ein, um die Bohrtiefe festzulegen, so daß man nicht zu tief bohren kann (um zu vermeiden, daß der Bohrer hinter dem Loch z.B. in das Drechselfutter bohrt oder vorne der Bohrkopf an ein Holzbauteil des Projektes schrammt).

Das Ding gewinnt keinen Schönheitspreis, ist einfach aus gesammelten Reststücken entstanden und "ungeplant", entsprechend stehen etwa die Seitenteile ein wenig über den Rand der Siebdruckplatte raus, ist der Winkel einfach "zurechtgebogen" usw., aber das macht nichts, es muß nicht schön sein, es muß funktionieren. Und das tut es. Es ist sehr schwer geworden (durch die Buche), damit aber auch sehr formstabil. Nach einer Umrundung mit der Segmentscheibe landet der Bohrer wieder exakt im gleichen Bohrloch/-winkel. So soll das sein. Und somit konnte ich die Bäumchen auf allen drei Ebenen und die große Scheibe sehr einfach und diesmal auch präzise bohren.

Nebenbei könnte man den gleichen Ständer auch zum Fräsen einsetzen, wenn man die Mutter an der langen Gewindestange nicht festzieht ( für eine waagerechte Kreisbewegung), außerdem kann der grüne Bohrständer auch noch bis 90° nach vorn gekippt werden. Das muß man dann entweder mit der Bohrmaschine machen (die sich nur bedingt dafür eignet), oder mit einer Fräsmaschine, die in den Bohrständer paßt - oder durch Austausch des Ständers gegen einen für eine Fräsmaschine passende Halterung (kann man ja auch selbst machen), z.B. die allbekannte kleine Makita-Kantenfräse.

Das Ergebnis sieht man hier:
Bohrständer_1.JPG
Bohrständer_1.JPG (84.79 KiB) 1925 mal betrachtet
Bohrständer_2.JPG
Bohrständer_2.JPG (75.69 KiB) 1925 mal betrachtet
Bohrständer_3.JPG
Bohrständer_3.JPG (69.33 KiB) 1925 mal betrachtet
Bohrständer_1_01.JPG
Bohrständer_1_01.JPG (78.68 KiB) 1925 mal betrachtet
Der letzte Häkelnadelständer hatte 96 Löcher, dieser nun 132, damit kann ja wieder gesammelt werden... :-L

Wenn also einer Langeweile hat, es gibt da draußen auch noch sehr viele andere häkelbegeisterte Damen und sicher auch Herren, die so einen sicher gern haben wollen. Also wer's nachbauen möchte: 4 Kugellager, eine Gewindestange, ein Ikea-Drehteller, 1m Esche und 1m Tanne (oder was sonst so rumliegt), etwas Farbpulver und Hartwachsöl und bei Bedarf Sanding Sealer, mehr braucht es dazu nicht.
Oh, für das Mittelteil braucht es nur eine kaputte LED-Glühbirne, die haben diese Plastikkugeln drüber, die man recht leicht abmontieren kann. Irgendwie muß man ja die obere Mutter verdecken...:)

Viele Grüße und frohe Weihnachten/guten Rutsch

Christian
Frankfrank
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Re: Häkelständer Modell "Nadelwald"

Beitrag von Frankfrank »

Hallo Christian,

Interessant😊. Aber warum hast du die Schale mit so einer riesen Mutter festgeschraubt? Wäre es nicht einfacher gewesen zu leimen oder kleben?
Der Drehteller passt auch nicht ganz zum Rest. Da hätte ich vielleicht zwei Servierbretter mit einem Drehtellerlager, wenn man nichts im Holzlager hat, genommen. Das mit dem bohren ist mit viel tüfteln umgesetzt. Kaufen kann jeder😊. Die Farben sehen interessant aus.

Gruss
Frank
Bitsqueezer
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Re: Häkelständer Modell "Nadelwald"

Beitrag von Bitsqueezer »

Hallo Frank,

ja, natürlich, kleben, dübeln, usw. - wäre natürlich viel einfacher gewesen...

Was ich wohl vergessen hatte zu sagen ist, daß es nach wie vor ein Drehteller ist. Die (immerhin erwähnten) eingebauten Kugellager hätten das aber irgendwie doof gefunden, alles festzukleben... ;-)

Spaß beiseite, ich habe das Ding so konstruiert, daß sowohl der Drehteller als auch die Schale unabhängig voneinander drehbar sind. Das hätte ich wohl etwas deutlicher hervorheben sollen.

Der Drehteller war halt schon fertig, aber wenn ich so draufschaue, wäre vielleicht eine dunkelbraune Tönung (Lasur oder mein braunes Hartwachsöl) als "Waldboden" besser gewesen..hmm.. oder was hättest Du an dem Teller geändert?

Danke auf jeden Fall für Deine Rückmeldung!

Viele Grüße

Christian
Frankfrank
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Re: Häkelständer Modell "Nadelwald"

Beitrag von Frankfrank »

Hallo Christian,
klar soll alles drehbar sein. Ich hätte halt einen Drehteller-Mechanismus unter die Schale geschraubt.
Auf den Bildern sieht die Teller-Oberfläche zu unterschiedlich aus. Kann aber täuschen.
Die Plastikkappe in der Schale macht alles etwas weniger wertig.
Hast eigentlich auch schon Griffe für die Häkelnadeln gemacht? Das hab ich mir schon überlegt.

Gruss
Frank
Bitsqueezer
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Re: Häkelständer Modell "Nadelwald"

Beitrag von Bitsqueezer »

Hallo Frank,

ja, wäre eine Möglichkeit, aber ich hatte den Drehmechanismus schon verwendet für eine Bobbelschale, bei der man den Bobbel mit einer kleinen Holzscheibe in der Schale drehen kann... :-)
(Darum hatte ich den Teller ja übrig...)

Der Aufbau des Tellers ist nicht von mir, wie gesagt, Ikea-Frühstücksdrehteller, kann ich nicht ändern, da hätte ich den Teller schon selbst machen müssen.

Naja, der Mittelteil mit der Plastikkugel sollte halt die Mutter verdecken, aber da kann ich ja nochmal was Schöneres drechseln und austauschen, ist ja leicht wieder zu entfernen.

Ja, habe schon ein paar Häkelnadeln und andere Dinge aus den Penblanks gemacht (Acryl und Holz).

Viele Grüße

Christian
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