Lichtenberg

Spezielle Techniken wie: Strahlen (Sandstrahlen) - Brennen & Bürsten<br>Fräsen & Schnitzen - Beizen & Colorieren - Versiegeln

Moderator: Forenteam

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Thomas Jäschke
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Lichtenberg

Beitrag von Thomas Jäschke »

Hallo an die alten Hasen, die schon alles ausprobiert haben.


Jetzt habe ich mich nach fast 5 Jahren durchgerungen und mir auch so eine Brutzelmaschine gebaut.

Warum hat das so lange gedauert?
Nicht weil es so kompliziert ist, sondern weil gefährlich. So richtig gefährlich. Ich würde sagen lebensgefährlich.
Und da ich nur ein Leben habe und ich daran hänge, hat es etwas gedauert bis ich soweit war, diesen Schritt zu gehen.

Mir geht es nicht um die Elektrik, die hab ich ja schon, sondern vielmehr um die Frage, wie man schöne Muster erzeugt.
Die Forensuche spuckt 4 Seiten aus, aber meistens mit anderen Antworten.

1. Was für leitfähiges Wasser? Salz, Backpulver, Säure, Lauge? Mischung ?
2. Wie erzielt man eine schöne Verästelung ?
3. Welches Holz ist gut und welches eher ungeeignet ?
4. Spielt die Holzdicke eine Rolle ?
5. Wie lange sollte das "Wasser" einwirken?

Natürlich könnte ich den ganzen Tag experimentieren (mach ich sowieso), aber warum das Rad neu erfinden , wenn man auf die alten Hasen hören kann.


Ich möchte nicht eine Schüssel mit 1000 Brandflecken verhunzen, sondern eine (1) schöne Verästelung und gut soll es sein.


Vielleicht kann mir ja der ein oder andere helfen.



Thomas ;-)
Das Holz ist wie eine Pralinenschachtel erst wenn du fertig bist, weist du was du hast.
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Nachtübernahme
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Nachtübernahme »

Da hänge ich mich lesender Weise dran...
Grüße aus dem Wittelsbacher Land,
Tobias
Siegi
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Siegi »

Hallo Thomas,

ich habe gerade heute meiner alten Mikrowelle einen Fußschalter verpasst.

Bis jetzt habe ich auch nur ein wenig damit experimentiert.
Ich habe Backpulver genommen.
Mit Eiche klappte es am besten.
Mit Lärche hatte ich weniger Erfolg
Buche ging auch

Gruß Siegi
Uwe123
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Uwe123 »

Hallo Thomas,

kann mal meine Erfahrungen beisteuern. Als erstes ist natürlich wie schon von Dir erwähnt die Sicherheit wichtig. Aus meiner Sicht sollte das Lichtenberggerät auf jeden Fall mit einem Fußschalter betrieben werden, so dass nur Strom an der Elektrode anliegt wenn man draufdrückt.

Jetzt zu Deinen Fragen:

1. Was für leitfähiges Wasser. Salz, Backpulver, Säure, Lauge? Mischung ?
Ich verwende Kaisernatron. 25gr in 100ml Wasser eingerührt

2. Wie erzieht man eine schöne Verästelung ?
Ich streiche nur den Bereich mit Kaisernatron ein, der die Verästelung haben soll. Je nach dem wie der Bereich wächst setzte ich auch mal die Elektroden um. Je frischer das Holz ist, desto besser funktioniert bei mir die Verästelung.

Bild16.jpg
Bild16.jpg (103.92 KiB) 10213 mal betrachtet

Nachdem die Verästelung fertig ist, streiche ich das restliche Holz (und erst dann) auch noch ein, da sich das Holz durch die Natronflüssigkeit etwas verfärbt und so das Holzbild gleichmäßig bleibt.

Die Verästelung wächst natürlich sehr gut in Richtung der Holzfaser, Langholz ist also gut geeignet.

Im Querholz müssen die Elektroden sehr viel enger gesetzt werden
20200701_183630.jpg
20200701_183630.jpg (70.07 KiB) 10213 mal betrachtet

20200704_184601.jpg
20200704_184601.jpg (116.45 KiB) 10213 mal betrachtet

3. Welches Holz ist gut und welches eher ungeeignet ?
Ich hab bisher gute Erfahrungen mit Eiche, Buche und Kirsche gemacht

4. Spielt die Holzdicke eine Rolle ?
Aus meiner Sicht nicht, sollte, glaube ich, min. 10mm Wandstärke haben

5. Wie lange sollte das "Wasser" einwirken?
Ich streiche die Fläche ein und warte 2 - 3 Minuten. Dann mach ich die Fläche nochmals nass und setzte die Elektroden an.

Viel Spaß beim Brutzeln.

20200701_183717.jpg
20200701_183717.jpg (53.72 KiB) 10213 mal betrachtet

Viele Grüße, Uwe
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Argus
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Argus »

Hallo,

mein Lieblingsvideo mit viel Informationsgehalt ist dieses hier --> https://www.youtube.com/watch?v=z_JoVnpWfRg

Zum einen, weil er einen Spartrafo benutzt, der unerlässlich ist um nicht gleich die Stelle zu sehr zu verkokeln. Er fängt mit wenig Spannung an und erhöht sie kontinuierlich bis die Reaktion einsetzt.

Siehe dazu auch dieses Video zur Veranschaulichung --> https://www.youtube.com/watch?v=N8ifjEy3070

Zum anderen aber auch, weil er die Elektroden nicht anfasst (so wie die meisten anderen) und sie nur aufsetzt und dort selbst ruhen lässt. Das empfinde ich noch sicherer, ich habe mir deswegen eine 2-Hand Bedienung eingebaut. Also man muss mit jeder Hand jeweils eine Taste drücken und kann so nicht aus versehen doch mal unter Strom gelangen. Auch interessant ist, wie er mit dem angefeuchteten Küchentuch einen großen Bereich bestromt, ohne das der selbst Brandspuren bekommt.

Gruß Frank
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steiger
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Re: Lichtenberg

Beitrag von steiger »

Hallo!

Bestimmt Super gute Beiträge, aber leider Englisch. Mich würde es auch sehr interessieren aber kann es leider nicht verstehen.

Schöne Grüße
Gerhard
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Holzpeter
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Holzpeter »

steiger hat geschrieben: 13.08.2021 - 08:35:26
Bestimmt Super gute Beiträge, aber leider Englisch.
Hallo Gerhard,

einfach unten im Video die Untertitel einschalten und dann in Einstellungen: Untertitel --> automatisch übersetzen --> Sprache auswählen (z.B. Deutsch).
Funktioniert nicht perfekt aber ganz gut.

Hölzerne Grüße
Peter :-)
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da_Joe
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Re: Lichtenberg

Beitrag von da_Joe »

Hallo,

der Peter hat schon erklärt, was sonst eigentlich die Aufgabe vom Martin gewesen wäre. :smash:

... und jetzt noch ne ganz allgemeine Anmerkung von mir: Wir alle konsumieren unterschiedlich viele und unterschiedlich sinnvolle oder wertige "Bastel Videos" im Netz. Wir haben aber einen Vorteil: Wenn man da was net versteht (wegen der Sprache) oder sonst irgendwie nicht nachvollziehen kann, dann kann man unseren Teil der Schwarm-Intelligenz gerne nutzen um Licht ins Dunkel zu bringen.
:-L

Das geht von einem Posting "hey, kann mir jemand sagen und erklären, was da bei Minute 1.23 gesagt und gemacht wird" bis hin zum "beim nächsten Stammtisch würd ich gern mit jemand von Euch dieses Video anschauen, vielleicht kapier ich es dann".
:prost:

Grüsse
Joe, hat schon nen Handzettel für nen Workshop beim Stammtisch München übersetzt :-)
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GentleTurn
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Re: Lichtenberg

Beitrag von GentleTurn »

da_Joe hat geschrieben: 13.08.2021 - 13:16:17
der Peter hat schon erklärt, was sonst eigentlich die Aufgabe vom Martin gewesen wäre. :smash:
Ich hörte meinen Namen? Untertitel bei YouTube? Null Problemo: viewtopic.php?f=57&t=50414&p=353482&hil ... el#p353482 :prost:

Apropos Videos zum Thema. Ich "folge" auf YouTube in Sachen Drechseln u.a. dem Amerikaner Tim Yoder. In einem seiner älteren Beiträge hat er eine Firma besucht, die sich professionell mit dem Erzeugen dieser Lichtenbergfiguren befasst. Dort sahen die Schutzvorkehrungen wesentlich professioneller (und für mich vertrauenserweckender) aus als alles andere, was ich hier und woanders gelesen und gesehen habe. :re:

Alles im Werkbereich im Raum ist mit Gummimatten ausgekleidet. Die Operateure haben passende Ausrüstung dabei sowie elektrisch isolierende Fingerhandschuhe an. Absaugung ist ebenfalls vorhanden etc..

Beruflich habe ich schon Respekt (keine Angst, das wäre falsch) vor der Mächtigkeit elektrischer Energie. Aber wenn ich schon Fotos und Filme, wo mit ungeschützten Händen und nackten Beinen mit vielen kV und Flüssigkeiten, die zudem noch leiten, sehe, dann bekomme ich so ein komisches Kribbeln im verlängerten Rückgrat. Man braucht nur mal kurz abgelenkt werden, eine Elektrode fällt aus der Hand, reflexartiges Nachgreifen unter Strom und noch viele weitere Szenarien fallen mir dazu ein. Dazu die nicht ansatzweise nach den elektrischen Grundregeln aufgebauten Bastelsachen...

Ich möchte niemandem den Spaß an der tollen Angelegenheit nehmen, sondern nur zu viel Vorsicht raten. Es muss jeder selber wissen, was er macht.

Die Idee mit den abgesezten Elektroden, die nicht angefasst werden müssen, ist schon mal was Feines. Gleichwohl weniger flexibel in der Anwendung, aber dafür etwas sicherer.
Liebe Grüße, Martin.

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.

Videos und hilfreiche Playlisten (nicht nur) für Einsteiger auf YouTube und Fotos auf Instagram.
 
Thomas Jäschke
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Thomas Jäschke »

:danke: an alle die mir schon mal geantwortet haben

Besonderer Dank an Uwe und Frank. Genau sowas suche ich :peace


Ich kenn mich mit Elektrik nicht so wirklich gut aus. Kabel ziehen, Stecker anschließen und einen Schalter einbauen, dafür reicht mein Wissen.
Kann man einen Handelsüblichen Dimmer vorweg anschließen, um die Stärke zu regeln.
Wenn ich vorne nicht mit 220 Volt reingehe kommt hinten nicht soviel raus :-C oder


Im wahrsten Sinn des Wortes eine "spannende" Sache
PS meine Brutzelmaschine ist sicher. Ich mach mal ein Foto in der nächsten Zeit


Thomas ;-)
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Argus
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Argus »

Thomas Jäschke hat geschrieben: 13.08.2021 - 20:19:46
Kann man einen Handelsüblichen Dimmer vorweg anschließen, um die Stärke zu regeln.
der Dimmer müsste aber einer für induktive Lasten sein und mindestens 1KW ab können. Du kannst dann auch gleich einen Regeltrafo (Variac) nehmen, bsw so einen hier --> https://www.ebay.de/itm/254519009543?ss ... 2749.l2649

den habe ich mir auch gegönnt. Der hat zwar als Steckdose für den Verbraucher nur diese wacklige US Version, die habe ich ausgebaut und durch dieses Teil ersetzt --> https://www.pollin.de/p/schutzkontaktst ... p54-550856

man kann sich aber auch einfacherweise ein Adapterkabel bauen mit US Stecker und EU Kupplung

Gruß Frank
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Oglinchen »

Fiel mir gerade ein :?? würde das auch mit einem Schweissgerät gehen? 2 isolierte Handstücke für die Elektroden.
Gruss und ein schönes Wochenende, Oggi
Deutsch ist einfach:
Umfahren ist das Gegenteil von Umfahren.
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Argus
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Argus »

Oglinchen hat geschrieben: 14.08.2021 - 07:28:38
würde das auch mit einem Schweissgerät gehen?
Hallo Uwe,

mit dem Elektroden-Schweißgerät wird das nicht gehen. Die Schweißgeräte erzeugen keine ausreichend hohe Spannung. Zündspannung sind in der Regel 50 - 100 Volt und der sich bildende Lichtbogen hat dann 20 - 30 Volt.
Für das Fractal-Design brauchst Du einige 1000V . Ansonsten wird kaum Strom auf dem Holz als schlechter Leiter fließen können. Häufig wird dazu ein Trafo von der Mikrowelle genommen. Der transformiert aus den 230V dann ca. 1000V bis 2000V fürs Magnetron - also die Röhre die dann Mikrowellen erzeugt. Gerne werden auch Hochspannungstrafos für alte Neonbeleuchtung (bunte Reklame) genommen. Die erzeugen so 6000 - 10.000V .
2 isolierte Handstücke für die Elektroden.
die Handstücke sind auch nur soweit isoliert, das man damit schweißen kann. Hochspannungen isolieren die nicht. Ich würde nicht das Risiko eingehen und die Elektroden im Betrieb in die Hand nehmen. Auch wenn man lange PVC Rohre nimmt, Kriechstrecken können sich unter Umständen auch dort bilden. Man braucht nur mal an die Zündverteilerkappen von alten Autos denken. Obwohl die Kappen hochisoliert für 15.000 - 30.000 Volt ausgelegt sind, kann sich bei etwas Staub und Feuchtigkeit dort eine leitfähige Schmutzspur bilden und Ableitungen sind die Folge.

Gruß Frank
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Argus
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Argus »

Hallo,

lange stand es auf meiner Todo Liste, jetzt konnte ich es endlich umsetzen.
Ich wollte einmal unterschiedliche Materialien untersuchen und einige Gesetzmäßigkeiten ableiten im ansonsten chaotischen und schlecht kontrollierbaren Prozess.
Ich habe mir dazu einige Reststücke heraus gesucht, sowie einige Baumarkt Abfälle dazu besorgt. Verwendet habe ich MDF Platte 10mm, Spanplatte 10mm, Fichtenbrett 20mm, Sperrholz Pappel 8mm, Sperrholz Kiefer 4mm, Sperrholz Buche 8mm, Tischlerplatte Buche 21mm, Sperrholz Birke 8mm,
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Buche1.jpg
Buche1.jpg (96.89 KiB) 8321 mal betrachtet
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3. Welches Holz ist gut und welches eher ungeeignet ?
4. Spielt die Holzdicke eine Rolle ?
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Als erstes habe ich mitteldichte Faserplatte MDF genommen.
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MDF1.jpg (117.83 KiB) 8321 mal betrachtet
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Hier bilden sich die feinsten und harmonischten Fraktale. Ich begründe das damit, das es hier keine zwingende Holzstruktur gibt, die die Ausbreitung behindern könnte. Leider reagiert MDF auf das Wasser sowie Natron nicht so gut, sodass das Endergebnis recht unschön aussieht. MDF quillt etwas auf und bekommt Flecken.
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Spanpl1.jpg
Spanpl1.jpg (180.36 KiB) 8321 mal betrachtet
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Ähnlich sieht es bei der Spanplatte aus.
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Als nächstes habe ich Sperrholz Buche genommen
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Buche3.jpg (79.08 KiB) 8321 mal betrachtet
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hierzu habe ich an meinem Schiebeschlitten von unten ein Tattoo angebracht. Hier ist auch schön zu sehen, wie das Natron das Holz verfärbt.
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Buche2.jpg (97.31 KiB) 8321 mal betrachtet
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hier ist Tischlerplatte Buche zusehen. Besonderheit hier ist, das die Buchendeckschicht 2,6mm stark ist (beim Sperrholz sind es meistens 1mm)
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Als nächstes habe ich ein Fichtenbrett genommen
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Fichte1.jpg (78.21 KiB) 8321 mal betrachtet
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Durch die starke Holzstruktur wachsen die Fraktale quasi mit der Maserung
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Danach dann das Sperrholz Kiefer 4mm
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Kiefer1.jpg
Kiefer1.jpg (60.23 KiB) 8321 mal betrachtet
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Durch die starke Maserung der Kiefer wachsen die Fraktale streng horizontal, obwohl die Elektroden oben und unten angelegt wurden.
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Kiefer2.jpg
Kiefer2.jpg (48.32 KiB) 8321 mal betrachtet
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auch sind die 4mm Schichtstärke grenzwertig, einige Stellen sind durchgebrannt. Ich denke, so 6mm braucht mal im allgemeinen.
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hier folgt nun Sperrholz Pappel
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Pappel1.jpg (108.23 KiB) 8321 mal betrachtet
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Pappel bildet auch schöne Strukturen aufgrund der geringen Maserung. Leider wird das Holz durch das Natron sehr gelb
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Jetzt kommt die Birke dran
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Birke1.jpg
Birke1.jpg (132.41 KiB) 8321 mal betrachtet
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Birke2.jpg (124.17 KiB) 8321 mal betrachtet
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Birke bildet auch schöne Fraktale, ähnlich der Pappel, aber auch hier vergraut das Holzbild auch sehr stark.

Zusammenfassend kann ich sagen, das Buche, Birke und Pappel sehr brauchbare Ergebnisse bringen. Ansonsten ist es wohl so, das die Holzmaserung der Fraktalbildung gewisse Leitlinien gibt, die es zu beachten gilt. Auch muss man die Farbänderungen durchs Natron im Auge behalten. Dazu werde ich diese Stücke noch mit Holzbleicher behandeln, um ihnen wieder eine hellere natürliche Farbe zu geben. Helleres Holz ergibt allg. einen besseren Kontrast. Lichtenberg Figuren auf Ebenholz oder Nussbaum wären weniger sinnvoll.

Gruß Frank
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Jupp 58 »

[mention]Argus[/mention]
Hallo Frank und alle "Lichtenberger",

ist es sinnvoll, die Natron-Lösung auf Vorrat anzumischen oder muss die kurz vor der Verwendung frisch zubereitet sein?
Ich habe mir vorgestern ein Gläschen Lauge angerührt. Aber weil da sehr lange viele Bläschen aufsteigen, befürchte ich, dass sich die Chemie ändert und die Wirkung nach einiger Zeit nachlässt, so dass ich sie nicht mehr verwenden kann.
Vielleicht hat ja auch der eine oder andere Lichtenberg-Experte dazu Erfahrungen und Tipps für mich?
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!

Ein schönes Wochenende
wünscht Jürgen
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Grissianer »

Hallo
Das wichtigste ist: Du brauchst Megawatt statt Milliwatt. :mrgreen: Dann klappt das mit so ziemlich jedem Holz und jeder Flüssigkeit. ;-)
Und immer schön Abstand halten. Ist wie bei mir und Fukushima, da bin ich auch echt froh, dass da einige Km zwischen uns sind.

Gruß
Anselm
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Argus »

Hallo Jürgen,

Ich gieße den Rest meist weg, da ich ihn nicht längere Zeit aufbewahren möchte. Ich mische mir meist einen Liter Lösung an. Ich mache die Lösung auch nicht so stark wie vielfach empfohlen. Ich verwende nur 10 - 20g Natron auf einen Liter Wasser. Ich hatte auch mal die Dosierung deutlich erhöht, aber der "Brennprozess" verbessert sich dadurch nicht, jedoch wird bei stärkerer Dosierung das Holz stärker durch die höhere Konzentration dunkel gefärbt.
Ich meine aber, das die Natronlösung auch später noch funktionieren sollte. (werde ich mal bei Gelegenheit testen)
Die Bläschen sollten nur ein Nebeneffekt sein. Das Natron soll primär die Leitfähigkeit des Holzes ermöglichen. Trockenes Holz ist hoch isolierend, deswegen fließt dort auch kein Strom. Wenn das Holz das Natron aufsaugt, werden die Holzkapillaren leitfähig, der Strom kann sich dann seinen schönen Weg suchen.

Gruß Frank
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Jupp 58 »

Hallo Frank,
Danke für die schnelle Antwort. :danke:
Ich hatte irgendwo gelesen: 25 g Natron auf 100 ml Wasser. Aber da bleibt immer ein unaufgelöster Rest am Boden. Da gefällt mir Deine Rezeptur besser. Habe mir heute erst 500 g Natron aus der Apotheke geholt. Das dürfte wohl bis zu meinem Lebensende reichen. :-L
Naja, ich stehe bei dem Thema noch ganz am Anfang und muss noch viel ausprobieren.

Schöne Grüße aus der Oberlausitz
Jürgen
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Argus
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Re: Lichtenberg

Beitrag von Argus »

ja, die Lösung ist dann wohl gesättigt.
Der "Brennfähigkeit" fürs Holz bringt das aber meiner Meinung nach nicht besonders was.
Ultra-gereinigtes Wasser selbst hat eine Leitfähigkeit von 0,05 μS/cm und gilt damit als nicht leitfähig. Destilliertes Wasser hat 20 μS/cm , Regenwasser 30 μS/cm.
Trinkwasser hat auf Grund seiner Mineralien schon 300 bis 800 μS/cm, ist damit erheblich leitfähiger. Meerwasser hat bis zu 56.000 µS/cm und ist besonders gut leitfähig.
Normales Trinkwasser wird allgemein zu wenig Leitwert haben und Meerwasser hat sicher zuviel. Mit dem zu gesetzten Natron zum Trinkwasser stellt man einen guten Mittelwert ein.

Gruß Frank
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