Unbedeklichkeit Leinos Hartöl für Salatschüsseln?

Spezielle Techniken wie: Strahlen (Sandstrahlen) - Brennen & Bürsten<br>Fräsen & Schnitzen - Beizen & Colorieren - Versiegeln

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Ralf S
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Beitrag von Ralf S »

Ich verwende auch Leinöl:
Linolja Ökologisches schwedisches Leinöl, kalt gebleicht

Gruß Ralf
Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo
Ich möchte nur zu bedenken geben dass Walnussöl auch echt sein sollte und ich vermute stark dass bei einem Preis von 2 Euro / Liter im Discaunter das nicht sein kann. Wenn man weiß das Walnüsse mitsammt Holzschalen bereits erst ab 5 Euro zu haben sind.
Ich kaufe Walnussöl nur im gut sortierten Bioladen und da ist es sehr teuer.
Gruß Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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MAXLUZI
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Beitrag von MAXLUZI »

hallo uwe, (bioschreiner, der ich ja auch bin)
danke für die infos!

ich hatte bezüglich leinölfirnis immer meine bedenken wegen den sikkativen.
abgesehen vom arbeitsaufwand habe ich mit leinölfirnis bisher auch meine allerbesten oberflächenergebnisse erziehlt.
wir hatten eine arbeitsplatte die wir alle 3-4 tage dünn mit leinölfirnis geölt haben. so ca. 7-8 mal oder so... das erfordert aber auch den entsprechenden raum dafür, den wir momentan aber erst wieder schaffen müssen. diese arbeitsplatte ist seit guten 3 jahren in einer wg im gebrauch und die oberfläche ist nach wie vor absolut top! aber wann ölt man schon so oft und sorgfältig, bzw. wer bezahlt das?

aufgrund deines sehr informativen beitrages habe ich noch einmal recherchiert und folgenden auch sehr interessanten artikel im netz gefunden.

http://rolfrost.de/firnis.html

wie du ja auch schreibst sind die siikkative ein problem, ich werde mich aber auch mal nach bio-herstellern umsehen. vielleicht magst du ja noch den namen deines herstellers veraten?

also entweder ein bio-leinöl mit natürlichen und verträglichen zusätzen, oder ein doppelt gekochtes leinöl. aushärtezeit 2-4 tage bis zum nächsten auftrag. auch da dürfte der sauerstoffaustausch eine entscheidende rolle spielen.
du schreibst das du deine :rose: "werke" :rose: satt einölst und nach 12h den überstand abnimmst.
da würde mich interessieren ob du schon probleme mit einem nachfetten hattest, wenn das werk dann in einen wärmeren raum kommt. normalerweise macht man ja viele dünne schichten. wenn du aber mit einer satten schicht und dann einer zweiten und evtl dritten schicht schon fertig bist, wäre das natürlich toll. da man immerhin "nur" ca. eine woche braucht bis das teil dann fertig ist.
um ein gutes einziehen zu ermöglichen haben wir die firnis bei den ersten schichten immer noch mit balsamterpentin verdünnt, was ja bei einer salatschüssel wegfällt. aber wenn man das öl erwärmt, dürfte es ja auch ganz gut einziehen, oder?

mein fazit ist also, da ich mit walnussöl auch nicht 100% zufrieden bin, dass ich das leinöl wieder aus demm schrank hole und es mir mal doppelt aufkochen werde. in dem link den ein paar zeilen weiter oben gepostet habe steht ein test mit einem tropfen doppelt gekochtem leinöl auf eine glasplatte der nach 2-3 tagen hart sein soll. dann ist es gut.
wie meistens ist scheinbar auch hier "back to the roots" der beste weg...

beste grüße und ich freue mich, das ich so einen anregenden thread ausgelöst habe!

max
Holzteife
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Unbedenklichkeit

Beitrag von Holzteife »

Servus beinand,

Wollt auch noch meinen Senf dazu geben bzw. ein Produkt in den Raum stellen.
Ich verwende seit Jahren die Produkte von Naturhaus https://www.naturhaus-direkt.de/hartoel-spezial?c=5, z.B. das Hartöl Spezial aus dem Link.
Dabei war mir auch immer die gesundheitliche Verträglichkeit der von mir behandelten Oberflächen der wichtigste Punkt. Noch dazu lässt sich das Produkt sehr einfach verarbeiten und trocknet relativ schnell. Der Hersteller schreibt aber auch in seiner UNBEDENKLICHKEITSERKLÄRUNG (Link unten auf der Seite) von geringen Mengen Blei- und Cobaltfreier Trockenstoffen.
Von meiner Seite kann ich die Produkte von Naturhaus nur empfehlen. Es kommt halt darauf an, wie hoch die Messlatte gelegt wird.

Gruß aus Zentralbayern

von Robert
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Bioschreiner
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Beitrag von Bioschreiner »

Hi Max,
Gerne berichte ich weiter.

Ja, es kann vorkommen, daß wenn das Öl in die Oberfläche eingedrungen aber noch nicht ausgehärtet ist, es wieder austritt, wenn das Holz in einen wärmeren Raum gebracht wird.
Absolut doof ist es wenn Du es in eine Kiste gepackt hast zum mitnehmen und dann noch Noppenfolie drumgepackt hast. ( Drechslertreffen Ausstellung etc. ) Dann hilft nur anschleifen und neumachen. ( ich hab auch noch so meine Problemfälle zu Hause.)

DU kannst vor dem Auftrag die Firnis auch verdünnen. Absolut dafür geeignet sind Balsamterpentin oder Zitrusschalenterpene. Dabei sollte im Zusammenhang mit Lebensmitteln auch auf ein natürliches, gutes Produkt geachtet werden. Auch ist zu beachten, daß Orangenschalenöl die Holzfarbe verändert, wenn es stark orange ist.

Eine andere Sache verrate ich auch gerne, ich weise üblicherweise darauf hin, wenn ich mal eine Vorführung mache.
Ich öle gewachste Oberflächen.
Das klingt im ersten Moment paradox, hat aber eine wundervolle Wirkung. Auf kleine Drehteile Schmelze ich auf der Bank durch die Rotationswärme Bienenwachs ein, welches ich mir vom Imker besorge und zu Riegeln für diesen Zweck gieße.
Wenn ich alle Teile des Tages fertig habe pinsel ich sie satt mit Firnis ein, bevor ich am Abend aus der Werkstatt gehe. Am anderen Morgen ist meist alles Öl in das Holz eingezogen. Manche sind etwas matt. Ich gehe dann mit dem erwähnten Küchenkrepp noch mal über alle Oberflächen drüber und alles bekommt einen wunderschönen Glanz und eine tolle Tiefe. Durch die Wachsoberfläche ist das Öl an die tieferliegenden ,porigen Stellen des Holzes gedrungen und hat diese benetzt.
Der Schreiner hat dieses Verfahren genau andersherum gelernt und das ist auch richtig und gut so, der Drechsler sollte es zumindest mal ausprobiert haben.

Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich meinen Hersteller der Firnis hier nenne, sonst pixelt den Satz halt zu.

Aus dem Gedächtnis ist es die Firma Silverado in Wolfgruben.

Weiterhin frohes Ölen
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uwe
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MAXLUZI
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Beitrag von MAXLUZI »

hi uwe,

das mit dem nachölen ist halt so ein problem ;)

zu lösen natürlich durch gute durchtrocknung und geduld bis zum nächsten ölgang.
wenn die teile beim ersten gang so satt geölt werden wie du beschrieben hast, erhöht sich die gefahr des nachfettens.
der vorteil ist die tiefenwirkung. was ja bei einer salatschüssel stark von vorteil ist. durch hinzufügen einer verdünnung beschleunigt man den trockenprozess und das öl geht auch tiefer ins holz. aber was würdest du als verdünnung für eine salatschüssel nehmen? orangenöl, zitrusöl und balsamterpentin sind zwar "natürlich" aber auch gesundheitsschädlich. das kann doch auch nix für den salat sein, oder? das ist aber meine instinktive meinung und nicht chemisch belegt ;)
das mit dem öl auf dem wachs muss ich mal ausprobieren, da es ja eigentlich nicht funktionieren kann... so der schreiner in mir...
aber theorie ist, wenn einer alles weiß und nichts funktioniert und praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum ;)

also vielen dank erstmal und frohes schaffen

sonnige grüße
max
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Schnedo
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Beitrag von Schnedo »

Hallo zusammen

Müssen wir alles wirklich so hinterfragen? Für mich ist das in Ordnung wenn steht "nach DIN 53160 und für Kinderspielzeug nach DIN EN 71, Teil 3". Ich frage ja auch nicht was alles an einen Apfel gespritzt wird der im Herbst geerntet wurde und erst im Frühling in den Laden kommt. Seit ich das Drechsleröl von Steinert kenne möchte ich gar nichts anderes mehr. Das härtet schnell aus, ergibt eine schöne Oberfläche, die Büchse lässt sich bis zu letzten Rest aufbrauchen obne dass etwas dickfüssig wird und entspricht der DIN ......., das reicht mir.
Gruss Werner

-Centauro TM-120
-Jet 1014 (für die Märkte)
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woodotto
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Beitrag von woodotto »

Hallo,
ich selbst verwende für Salatschüssel nur Holzbutter
diese ist komplett unbedenklich wenn sich durch die Marinade die Butter löst

http://drechselshop-kramer.com/epages/e ... /Ho-Bu-250

lg
Jürgen
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Bioschreiner
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Beitrag von Bioschreiner »

Hi nochmal

Es geht um die Verdünnung von Firnis.
Max hat geschrieben, daß die Citrusterpene und Balsamterpentin giftig seien. Mir ist von der Giftwirkung nix bekannt, außer, daß manche Menschen allergisch drauf reagieren.
Also ich glaube man nimmt nichts davon mit dem Essen auf, da die " Verdünnung " ja mit dem Trocknen der Oberfläche verschwunden ist. Es riecht ja auch " leider " nicht so lange, obwohl das durchaus verkaufsfördernd ist.
Für Salatschüsseln nehme ich Leinölfirnis pur.

Ich glaub die Holzbutter, die Woodotto vorgeschlagen hat ist auch gut, die würde ich nehmen, wenn ich keine Firnis hätte.
Also:
Leinölfirnis ist bedenklich wenn Sikkativen enthalten sind, trocknet aber am schnellsten.
Leinöl trocknet von allen Ölen am schnellsten und ist, wenn aus kontrolliertem Biologischen Anbau das sicherste.
Walnussöl, Mohnöl, kommt danach.
Sonnenblumenöl, Olivenöl geht gar nicht, da es kaum trocknet, aus der Oberfläche wieder "ausblutet" und sogar ranzig werden kann.

Geduld ist halt eine Eigenschaft, die man als Holzverarbeiter haben sollte, wenn man 2 Jahre darauf gewartet hat, daß ein Schalenrohling gut trocken ist, kann man doch einen Tag länger warten bis die Oberfläche der fertigen Schale trocken ist.

Grüße
Bio
uwe
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MAXLUZI
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Beitrag von MAXLUZI »

hi uwe,

ich lasse mich immer gerne eines besseren belehren.
aber...

ich zitiere mal das internet:

quelle: http://www.farbmanufaktur-werder.de/cat ... text_id=17

Bezeichnung des Stoffes
Balsamterpentinöl CAS-Nr. 8006-64-2 ADR UN-Nr. 1299
Gefahrensymbole
Xn Gesundheitsschädlich
N Umweltgefährlich
R-Sätze
10 Entzündlich.
20/21/22 Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut.
36/38 Reizt die Augen und die Haut.
43 Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich.
51/53 Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.
65 Gesundheitsschädlich: Kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen.

S-Sätze
36/37 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen.
46 Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen.
61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rateziehen.
62 Bei Verschlucken kein Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder dieses Etikett vorzeigen.
VbF: Gefahrenklasse: A II
Wassergefährdungsklasse: 2 wassergefährdendKenn-Nr. 2833...


allerdings verflüchtigt es sich ja auch... ich fühl miich aber nocht niicht wissend genug ums meinen kunden unterzujubeln...
aber eine pure, doppelt gekochte firnis geht ja auch.

@schnedo
jeder kann natürlich so weit hinterfragen wie er möchte, ich persönlich tue das immer so weit es irgend geht. auch wenn es das leben nicht gerade leichter macht ;)
und in diesem falle würd ich mich gerne mal auf ein "system" festlegen, da ich jedes mal wieder nicht ganz sicher bin was nun am besten ist.... außerdem bin nicht nur ich "bio", sondern auch der großteil meiner kunden...

@jürgen
werd ich mal testen...


gruß
max
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Kollegen,

ich halte es wie Werner.
Ein Öl, das für Kinderspielzeug zertifiziert ist, sollte völlig unbedenklich sein.
Schließlich geht man davon aus, dass die Kleinen das behandelte Spielzeug in den Mund nehmen und darauf herum kauen.
Warum sollte es dann bei einer Salatschale dem Benutzer schaden.
Bei den Produkten von Livos (Steinerts Drechsleröl) hat man Zugriff auf eine Volldeklaration - was will man mehr?

@Max: bitte, bitte versuche nicht gekochtes Leinöl selbst herzustellen!
Dazu wird das Öl normalerweise auf sehr hohe Temperaturen (bis zu 250°C und mehr) unter Luftabschluss erhitzt.
Das ist sehr gefährlich...sobald Luft dran kommt.... :-A :-A :-A

Zur Holzbutter: Das Produkt kenne ich nicht und werde ich auch nicht verwenden.
Grund: Der Hersteller gibt keinerlei Deklaration an (Volldeklaration schon mal gar nicht...)
Die Aussage "lebensmittelecht" ist weder durch ein Zertifikat noch durch einen genormten Test belegt.
Die Aussage "natürliche Zutaten" sagt schon mal gar nix...
Natürliche Zutaten wären auch Petroleum, Rizinusöl, Arsen, Uran, ToxinA (Botox), Aflatoxin, Eibe, Schierling.......oder Hundekacke.... :re: :-L

...aber jeder, wie er gerne möchte :mrgreen:

Hölzerne Grüße
Peter :-)
Zuletzt geändert von Holzpeter am 09.01.2018 - 00:19:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Bioschreiner »

Hi Peter

Wenn ich Holzspielzeug für Babys herstelle mach ich gar nix auf die Oberfläche.
Sinnvoll ist es dabei vor dem letzten Schliff zu wässern und zu trocknen.
Warum sollte man etwas drauftun. Wichtiger ist es das richtige Holz auszuwählen.

Kinderspielzeug mach ich meist nur mit Bienenwachs. Drunter sind Lebensmittelfarben.

Das ist alles so, daß ich ruhig dazu stehen kann.

Im Verlauf oben ging es eher um Salatschüsseln und die Trocknung der Oberfläche.

Liebe Grüsse
Bio
uwe
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Cello
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Beitrag von Cello »

Holzpeter hat geschrieben:

Die Aussage "natürliche Zutaten" sagt schon mal gar nix...
Natürliche Zutaten wären auch Petroleum, Rizinusöl, Arsen, Uran, ToxinA (Botox), Aflatoxin, Eibe, Schierling.......oder Hundkacke.... :re: :-L
Hallo Peter,

danke für Deine aufmunternden Worte. Als ich auf dem Grünstreifen vor unserem Haus in Hundekacke getreten bin, entfuhr mir die Bemerkung „So eine Sch…“. Künftig werde ich sagen: „Wie schön, eine natürliche Zutat“. Klingt besser, stinkt genau so.

Gruß
Cello

P.S.: Als mir ein Arzt eine Arznei verschrieb mit der Bemerkung "das schadet nicht, es ist rein pflanzlich" entkräftete ich sein Argument mit der Bemerkung "Curare ist auch rein pflanzlich und hat außer dem eigenen Tod keinerlei Nebenwirkungen".
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski


www.touch-wood.de

https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
woodotto
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Holzbutter

Beitrag von woodotto »

Hallo Peter,

es gibt ein Zertifkat von der Holzbutter gem. Eu Richtlinien, dass diese Lebensmittelecht ist und Allergenfrei ist.

lg
Jürgen
restless
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Beitrag von restless »

Guten Morgen,

ich hab gerade bei Instagram noch dieses hier gefunden www.walrusoil.com hab´s mir noch nicht genau durchgelesen.

Ich denke das wir hier ein wichtiges Thema besprechen für alle die Schüsseln oder Schneidebretter für den direkten Kontakt mit Lebensmittel Herstellen und verkaufen.

Gruß Daniel
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MAXLUZI
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Beitrag von MAXLUZI »

hi peter,

das ist es ja, anfangs fragte ich nach der unbedenklichkeit von leinos hartöl.
geeignet für kinderspielzeug, speichel und schweißecht. wird sogar von der industrie dafür verwendet.
außerdem ein naturfarbenhersteller. der vertreter, der soweit ich das herausgefunden habe auch irgendwie der chef ist bescheinigte mir formlos in einer mail die absolute unbedenklichkeit auch für salatschüsseln. für schneidebretter oder ähnliches verwende ich dieses öl sehr gerne, da es einfach hervorragende eigenschaften hat und auch mein lieblingsöl für möbel ist und somit reichlich in der werkstatt vorhanden.
daraus entstand ein langes thema das aber durchaus so seine berechtigung hat und es war auch klar das die meinungen hierzu auseinandergehen. ich sehe es ein wenig wie uwe und ralph. möchte nicht übertreiben, aber doch mein möglichstes tun um ohne bedenken anderen mein produkt verkaufen und dies auch vor dem kunden darstellen können. den größten absatz mache ich in einem demeter/öko dorf...
das problem bei din 71-3 und din 53160 ist, dass nur eine bestimmte liste von stoffen geprüft wird.
wäre es nicht so verkaufshemmend, könnte vermutlich durchaus hundekot ins öl gemischt werden und es würde sämtliche prüfverfahren bestehen... also streng genommen natürlich... je nachdem wieviel blei der hund gefuttert hat...
selbstverständlich lassen sich natürlich auch nicht alle möglichen schädlichen belastungen prüfen und es stehen nur die zur ölherstellung gängigen/möglichen gifte in dieser liste. soweit meine interpretation meiner recherchen...
und keine angst, bevor ich einen topf öl auf den kocher gestellt hätte, hätte ich mich nochmal genau erkundigt ;) glücklicherweise gibt es doppelt gekochte firnis zu kaufen.

hab ich schon erwähnt das ich das alles sehr interessant finde. viele unterschiedliche und gute meinungen.
:danke:
gruß
max
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Max,

wenn Du 100ig sicher gehen möchtest, bleiben dann wohl nur noch die von Uwe aufgeführten Varianten (natives Leinöl, Standöl oder gekochtes Leinöl).
Dann musst du aber eben auch mit den Nachteilen leben.
Neben der teilweise sehr langen Trocknungszeit machen diese Öle nach meiner bescheidenen Erfahrung nur eine mäßig schöne Oberfläche und beeinflussen auch die Holzfarbe oft ungünstig (Ahorn z.B. wird unschön gelb).
Für reine Gebrauchsschalen ist so eine Oberfläche sicher ausreichend.
Der Kunde kauft aber oft nach Optik und da finde ich (und meine Kunden) einen schönen Seidenglanz, wie er durch die üblichen Hartwachsöle (DIN EN 71.3 z.B. Steinert, Osmo, Saicos....) entsteht, schöner.

@Jürgen: Leider habe ich nirgends ein Zertifikat o.ä. von der Holzbutter gefunden - auch nicht auf der Herstellerseite.
Hast Du da einen passenden Link?

Geölte Grüße
Peter :-)
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Re: Unbedeklichkeit Leinos Hartöl für Salatschüsseln?

Beitrag von Suzie »

Hallo

Gibt es vielleicht inzwischen weitere / neuere Erkenntnisse bezüglich welches Öl am besten geeignet ist für Salatschüsseln?

LG
suzie
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Bernd Schröder
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Re: Unbedeklichkeit Leinos Hartöl für Salatschüsseln?

Beitrag von Bernd Schröder »

Moin!
Ich hatte das schon öfter mal benannt, EN71 ist nicht das Kriterium bei Lebensmittelkontakt.
Hier gibt es dann gesonderte Zertifikate
Bei Remmers gelten die für des HSO-118eco und das Arbeitsplattenöl als tauglich.
>> Siehe Zertifikate genau für diese Produkte
https://www.remmers.com/de/eco
https://media.remmers.com/celum/export/ ... _59288.pdf

Ich selbst verwende kaltgepresstes Leinöl oder Walnussöl oder eben das Remmers HSO
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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kerouer
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Re: Unbedeklichkeit Leinos Hartöl für Salatschüsseln?

Beitrag von kerouer »

Hallo zusammen,

Für Lebensmittel es ist nicht nur notwendig eine gute Oberfläche zu nachweisen aber wo her das Holz kommt.

Rückverfolgbarkeit oder wo kommt das er, sind Chemikalien gesprüht worden, usw....

Wer eine Kontrolle schon erlebt hat kann überlegen ob der weiter macht oder nicht.

Grüße

Pascal
jykke
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Re: Unbedeklichkeit Leinos Hartöl für Salatschüsseln?

Beitrag von jykke »

Hallo zusammen,

ich habe für mich im nicht-kommerziellen Bereich für die Oberflächenbehandlung zwei Varianten gewählt, mit denen ich bisher recht zufrieden bin.

Ich trage reines Bienenwachs (aus meinen eigenen Völkern ;-) ) direkt auf das rotierende Werkstück auf, durch die Reigung wird es weich und ins Holz eingearbeitet. Überschüssiges Wachs wird mit einem Baumwolltuch wegpoliert.

Alternativ dazu mische ich Emulsionen aus Bienenwachs/Leinöl und Bienenwachs/Walnussöl in "Schuhcreme-Konsistenz". Das lässt sich mit einem Tuch sehr gut auftragen und einreiben und anschließend noch polieren. Trocknet sehr schnell und die Oberfläche kann bei Bedarf mit dem jeweiligen Öl nachbearbeitet werden.

Für den gewerblichen Einsatz wahrscheinlich nur bedingt geeignet, da jegliche Nachweise fehlen.

Gruß

Jürgen
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