Galvano-Laser zum Verzieren von Holzobjekten?!

Spezielle Techniken wie: Strahlen (Sandstrahlen) - Brennen & Bürsten<br>Fräsen & Schnitzen - Beizen & Colorieren - Versiegeln

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Helmuth
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Galvano-Laser zum Verzieren von Holzobjekten?!

Beitrag von Helmuth »

Hallo zusammen!

Ich gehe davon aus, das die meisten hier wissen, wie ein Laser - "Gravierer" aufgebaut ist: Laser oder Werkstück werden in X und Y bewegt und der Laser fährt mit konstanter Fokussierung und konstantem Abstand über das Material.

Nachteil: Große bewegte Massen - damit ist das Konzept prinzipbedingt langsam. Größere Bilder auf runden Oberflächen gehen nicht, weil dann die Fokussierung nicht mehr passt.

Im Gegensatz dazu ein Galvano-Laser: Laser UND Werkstück stehen fest. Der Laser wird mit 2 kleinen leichten Spiegeln (von Galvanometern bewegt) extrem schnell abgelenkt. Minimale bewegte Masse.

Vorteil: Sauschnell, man kann hohe Laserleistungen fahren, beliebig große Arbeitsfläche mit passender Linse. Man kann auch unebene Objekte bearbeiten, da die Fokussierung ohnehin dynamisch geregelt werden muss.

Nachteil: Zum Schneiden relativ ungeeignet, da der Laserstrahl das Werkstück nur an einem Punkt rechtwinklig trifft.

In Aktion sieht sowas dann so aus, das Video ist in Realzeit aufgenommen, kein Zeitraffer:

https://www.youtube.com/watch?v=sBmNSlFRs50

Faszinierend! Hat jamand von Euch so einen Galvano-Laser daheim oder in der Firma stehen?

Neugierige Grüße,

Helmut


*Beitrag in die richtige Rubrik verschoben von Holzpeter
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Hallo Helmuth,

ich denke das für so einen Laser bei dieser Geschwindigkeit richtig Leistung erforderlich ist. Und damit für unsereinen wahrscheinlich unbezahlbar.

Masse wird bei größeren Lasern als den Neje auch nicht bewegt ( zumindest das Werkstück ;-) )

Gruß Robert

PS: Alibaba 3 - 5 k€ nach oben hab ich 38 k€ gefunden
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da_Joe
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Beitrag von da_Joe »

Hallo Stefan,
Hallo Robert,

also bei dem BRM Laser, den ich benutzen kann (wie der hier), ist beim gravieren schon eine gewisse bewegte Masse. Aber eben auch die geringst mögliche - gravieren immer in X-Richtung. Die fährt dann schon massiv schnell, aber bei einem Gravier-Abstand von 0,1 mm braucht ne Fläche schon Zeit. Vergleichbare Maschinen gibts übrigens viele und auch eine gewisse Bandbreite, No-Name (OEM) aus China oder aus D-Land.

Aber zum ursprünglichen Thema:
Ich hab das Video angeschaut - schon beeindruckend. Ich gehe aber davon aus, dass sowas für unsereiner Privat-Anwender noch weit weg ist, denn für diese Technik braucht man schon sehr präzise bewegliche Spiegel, und das wird nicht billig sein.

Nix für Ungut.

Grüsse
Joe
Opa der Bastler
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Beitrag von Opa der Bastler »

Hallo Helmut,

In der Leistungsklasse gehts bei 20000 Euro los. Schneiden können sie auch so bis 6mm Kunststoff/Holz. Unebene Flächen sind eigentlich wie verschieden Dicke Objekte die geschnitten werden.

Wie die Reale Leistung und Haltbarkeit von den Diversen Online Plattformen in der Preisklasse 1000 bis 3000 Euro sind müsste mal jemand berichten der sowas so Hause im Einsatz hat.

gruss ODB
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Manfred Fa.
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Laser

Beitrag von Manfred Fa. »

Hallo Helmut,

wenn ich gewusst hätte, dass dein Bericht etwas mit dem Teufel zu tun hat, hätte ich mir das nicht angeschaut. ;-)

Wie entstehen die hellen Zeichnungen, obwohl das Muster ja gebrannt wird.
Was mich fasziniert, sind die Ornamente und Flächenmuster, wenn auch etwas modernisiert.

Die ollen Kamellen und Muster, tausende Jahre alt und trotzdem höchst modern. :klatsch: :klatsch:
Und die Jungs klaun das einfach. Wo ist da der Daten-oder Urheber Schutz ??

Bei mir kommt so eine Anlage nicht in`s Haus. Schließlich habe ich ja meinen Brennpeter ! :-)

Danke !

Gruß
Manfred
" GLÜCK hilft nur manchmal, ARBEIT immer. "
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Hallo in die Runde,

teuflisch? Ja, teuflisch gut! ;-)

@Manfred: "Gebrannt" wird nur, wenn man zuwenig Leistung hat. Daher auch die dunklen und angekohlten Ränder an Holz, wenn man einen Lasercutter aus dem Billigsegment hat.

Mit fett Leistung wird das Material sofort vaporisiert, da brennt nichts, das verwandelt sich explosionsartig in ein Gaswölkchen. Leistungsstarke Laser schneiden Holz ohne angekokelte Kanten. Damit kann man sogar "fräsen", also festlegen, wie tief das Material bei jedem Punkt abgetragen wird und somit "2,5D" Reliefs machen.

@Joe: Eine schnelle und präzise Ablenkeinheit ist das kleinste Problem. Die gibt es fertig inkl. Optik für unter 500 $. Schau mal hier:

Aliexpress-Klick

Positionierungsgeschwindigkeit 12 m/s bzw. 720000 mm/min... Es gibt auch langsamere für 200 $.

Schwierig wird es bei der Laserquelle. Ein Festkörperlaser oder Faserlaser ist vergleichweise teuer. 3000 aufwärts.

Billig sind Gaslaser, aber die sind vergleichweise riesig. Eine 80W CO2 Röhre ist schon über einen Meter lang.

Bleiben nur Diodenlaser übrig, aber die haben nicht wirklich üppig Leistung.

Hmm, Vorschläge für eine andere Laserquelle?

Jemand, der nach eigenen Angaben beruflich damit zu tun hat, meinte die im Video gezeigten Laser arbeiten mit 1kW oder mehr. Ja, das ist unbezahlbar für Privatgebrauch. Aber es muss ja nun auch nicht unbedingt sooo schnell gehen...

Beste Grüße,

Helmuth

*Link gekürzt von Holzpeter
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