Nachbars Apfelbaum

Allgemeine Themen rund ums Holz

Moderator: Forenteam

Antworten
Uli M
Beiträge: 70
Registriert: 14.03.2014 - 12:53:53
Ort: Illerkirchberg

Nachbars Apfelbaum

Beitrag von Uli M »

.. wurde gefällt. Bzw. einer davon.
Erstaunlicherweise war ein Teil der Stammes noch nicht mal schlecht. Durchmesser so um die 40cm. Leider hat der Landschaftsgärtner gleich alles in kurze Stücke gesägt :-(

Aber mal sehen was sich noch draus machen läßt. Werd die nachher mal längs auftrennen und dann ab in die Holzhütte zum Trocknen. Wenns nix wird, brennts immer noch.
Bild

Warum der Link ned klappt das frag ich mich gerade- repariert bzw. war wohl ein upload Problem.
Benutzeravatar
laubsaeger1
Beiträge: 126
Registriert: 06.12.2014 - 20:07:32
Ort: roßwein

Beitrag von laubsaeger1 »

Hallo Uli..
Ich hab vor etwa 4 Wochen Birn und Kirschbaum umgesägt und auch aufgetrennt..
Aber es reißt trotzdem, habe es im freien liegen und abgedeckt.
Es sind Stücke so etwa 20x30cm,oder größer. Es ist kein Kern mehr drin
Hab ich da etwas falschgemacht ? :??
Benutzeravatar
Manfred Kellerhals
Daniel Düsentrieb
Beiträge: 1223
Registriert: 07.07.2006 - 21:50:46
Name: Manfred Kellerhals
PLZ: 85778
Ort: Haimhausen

Beitrag von Manfred Kellerhals »

Hallo ihr Kurzsäger,

lasst doch die Baumstücke ca 1m lang, trennt sie längs durch und stellt sie aufrecht,
Sonne- und Regenabgewandt in eine leicht durchlüftete, aber nicht zugige Ecke. Bäume,
die um diese Jahreszeit gefällt werden, neigen dann weniger zum Reißen.
(ich habe die Erfahrung, daß dann nur maximal 40% der Länge einreißen,
also bleibt noch genug gutes Holt zum drechseln)
freundliche Grüße

von Manfred

der immer für Verbesserungen aufgelegt ist
cashflo
Beiträge: 66
Registriert: 22.01.2009 - 19:48:02
Ort: Schaufling
Kontaktdaten:

Beitrag von cashflo »

also meiner Erfahrung nach sind diese 30 cm Stammabschnitte bei Obsthölzern sehr sehr rissfreudig.
Birne könnte noch klappen, Apfel mit etwas Glück auch. Kirsche und Zwetschge reissen 100%ig.
Mein Rat deshalb: stellt euch einen kleinen Teil mit versiegelten Stirnseiten in den Holzschuppen (damit ihrs mal ausprobiert habt) und den größeren Rest auf jedenfall gleich weiterverarbeiten. Wenns irgendwas aus Langholz werden soll, dann in Kanteln schneiden oder wenns Schüsseln und dergleichen werden sollen (wovon ich jetzt mal ausgehe) auf jedenfall vordrehen!

LG Flo
Uli M
Beiträge: 70
Registriert: 14.03.2014 - 12:53:53
Ort: Illerkirchberg

Beitrag von Uli M »

Manfred Kellerhals hat geschrieben:
Hallo ihr Kurzsäger,

lasst doch die Baumstücke ca 1m lang,..
Hätte ich schon gemacht. Aber leider hat der Landschaftsgärtner die Teile schon klein gesägt.
Benutzeravatar
Max Schreiegg
Co-Admin
Co-Admin
Beiträge: 1927
Registriert: 09.08.2005 - 19:00:19
Ort: BY-Schwaben

Beitrag von Max Schreiegg »

Hallo zusammen,

hier meiner Erfahrung nach (hatte ähnliche Fälle) am sinnvollsten: in möglichst kleine Querschnitte (max. Viertelstamm) aufsägen, Kern und Splint komplett entfernen und die rissfreien Stirnseiten dann versiegeln (Wachs/mehrfach Leim/Anchorseal). Danach schonend trocknen und sich über den massiven Verzug nicht ärgern, sondern über das äußerst dekorative Holz freuen.

Vordrechseln klappt den Berichten im Forum nach auch ganz gut, wenn man entsprechend vorsichtig trocknet. Dämpfen ebenso, nur ein paar Beipiele:

viewtopic.php?t=16976

viewtopic.php?t=17018

HTH,
Max
Benutzeravatar
Peter Gwiasda
Heyliger Ur-Großvater
Beiträge: 2677
Registriert: 08.01.2005 - 21:08:02
Ort: Wehrheim Gartenstraße 9
Kontaktdaten:

Beitrag von Peter Gwiasda »

Hallo zusammen,

und bitte nicht vergessen die Rinde entweder abzubeilen oder abzusägen. In den Spalten schlummern die Eier, aus denen später so kleine Holzfresser kriechen, die sich über das zuckerreiche Kambium hermachen, weiß aus Erfahrung

Peter Gwiasda
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
Holzthomas
Beiträge: 217
Registriert: 03.01.2011 - 10:08:42
Ort: Iselsberg-Stronach

Beitrag von Holzthomas »

Hallo!

der Fäll-Zeitpunkt im Winter (Saftruhe) erscheint günstig.
Würde aber nicht in eine Schuppen räumen, sondern halbieren
oder dritteln (im 120 grad-Winkel) z. B. für Naturrandschalen.
dann am besten zeitnah vordrechseln und danach an einem kühlen Ort ohne Zugluft trocknen
lassen.

Wenn es Brennholz werden soll, ist es besser, gleich auf "Ofengröße" zu spalten -
dann ist das Holz deutlich schneller trocken. ;-)

@cashflo
Habe mit Kirsche bisher weit bessere Erfahrungen gemacht als mit Apfel, was das Reißen angeht.
Zwetschke ist sowieso sch...wer vor dem Reißen zu bewahren.
Beste Grüße aus Osttirol!

(Holz)Thomas

Man lernt nie aus!
peter gasczyk
Beiträge: 41
Registriert: 13.01.2014 - 20:24:09
Ort: Hann. Münden

Beitrag von peter gasczyk »

Moin, Moin,

ich säge die Stammstücke hälftig auf, so dass der Kern weg ist und lege sie
in ein 200 Liter Plastikfass und dann den Deckel drauf. So kann das Holz
sehr lange liegen, ohne zu reissen. Wenn ich dann Zeit habe, drechsele ich die stücke dann
grün.

Beste Grüsse

Peter
Benutzeravatar
Bioschreiner
Tonnenplanscher
Beiträge: 3421
Registriert: 18.02.2007 - 13:41:21
Name: Gerd Uwe Eichert
PLZ: 35719
Ort: Lixfeld

Beitrag von Bioschreiner »

Hi Peter,


mit oder ohne Wasser?

Willkommen hier, stell Dich doch mal vor.

nette Grüße
Bioschreiner
uwe
Ich liebe das Holz - aber liebt es mich auch?

Laß mich - ich kann das ... oh - kaputt!!!
peter gasczyk
Beiträge: 41
Registriert: 13.01.2014 - 20:24:09
Ort: Hann. Münden

Holzlagerung im Fass, trocken oder nass???

Beitrag von peter gasczyk »

Moin, Moin,

also kurz zu mir:

ich drechsele ca. seit 5 Jahren, habe mir fast alles aus dem Internet angeeignet, bis auf einen Drechslers bei einem Meister. Habe da den Umgang mit dem Meissel schätzen gelernt. Die Formröhre ist aber immer noch nicht mein Ding. Ich arbeite lieber mit Schalenröhren oder Meissel. Nach ersten kleinen Gegenständen wie
Kugelschreiber mit Einmalmine, Teelichtständern usw. bin ich dann zum Schalenfan geworden. Meistens Naturrand und grün gedrechselt. Nach vielen Nackenschlägen, ganz besonders was das Trocknen angeht, habe ich jetzt eine sehr gut funktionierende Vorgehensweise.Nun zum Thema:
Das Problem ist oft, dass man grünes Holz als Stamm bekommet, es aber als Hobbymensch nicht gleich verarbeiten kann. So bin ich auf den Trick mit dem Plastikfass gekommen. Zuerst habe ich das halbierte Holz in ein mit Wasser gefülltes Fass getan und den Deckel dann geschlossen. Das hat aber bei einigen Holzarten sehr bald zu stinken angefangen und z.B. bei Robinie hat sich die Rinde vollständig abgelöst.
Das weisse Splintholz?? löste sich zu einer schleimigen, stinkenden Schicht auf. Ich bekam dann die rote Karte von meiner Frau, da ich im Keller drechsele. Seitdem lege ich das Holz in ein trockenes Fass und schliesse den Deckel. Der Saft trocknet dann langsam aus, kommt manchmal auch als Harztropfen heraus,
aber gerissen sind diese Stücke, z.B. Kirsche und Erle nie!!!! Wenn ich dann Zeit habe, hole ich mir so ein Schätzchen und drechsele. Es spritzt dann auch nicht mehr so, wie bei direkt nach dem Schlagen bearbeiteten Holz. Zum Trocknen streiche ich dann nur die Hirnholzseiten??? von innen und aussen mit Leinölfirnes ein, nehme noch ein paar Hände voll von den Spänen und dann geht es ab in die Papiereinkaufstüte, die ich in einem Regal im Keller lagere. Nach einem viertel- bis halben Jahr Hat das Holz dann nur noch eine Feuchte von ca.16-19% und kann geschliffen werden. Schalen die noch knapp über 20% hatten neigten noch zum Reissen.
So, dass war's für heute. Ich hoffe das war nicht zu viel Stoff. Ich bin ja noch Greenhorn im Forum.
Bis dann....

Peter
Benutzeravatar
Hölzerkarl
Beiträge: 4832
Registriert: 08.09.2010 - 19:43:07
Name: Karl Hölzerkopf
PLZ: 37276
Ort: Meinhard-Jestädt
Kontaktdaten:

Holzlagerung im Fass, trocken oder nass???

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Peter,
vielen Dank für deine Vorstellung und den Bericht über deine Erfahrungen.

Du bist ja beinahe Nachbar von mir. Vielleicht lernen wir uns mal persönlich
kennen.

Beste Grüsse aus Jestädt an der Werra
nach Hann.-Münden an der Werra

Der Karl
Benutzeravatar
Bioschreiner
Tonnenplanscher
Beiträge: 3421
Registriert: 18.02.2007 - 13:41:21
Name: Gerd Uwe Eichert
PLZ: 35719
Ort: Lixfeld

Beitrag von Bioschreiner »

Danke Dir Peter

Bio
uwe
Ich liebe das Holz - aber liebt es mich auch?

Laß mich - ich kann das ... oh - kaputt!!!
mac
Beiträge: 560
Registriert: 03.02.2007 - 07:53:22
Ort: Maising

Beitrag von mac »

Servus Peter,
Deine Vorgehensweise klingt sehr interessant. Danke für die Schilderung.
Hast Du das auch schon mal mit Rundhölzern oder Rohlingen die den Kern enthielten ausprobiert?
Und: Wie sieht es mit der Schimmelbildung aus? Ich könnte mir vorstellen, daß grad in den wärmeren Monaten in dem Fass ein regelrecht subtropisches Treibhausklima vorherrscht...
peter gasczyk
Beiträge: 41
Registriert: 13.01.2014 - 20:24:09
Ort: Hann. Münden

Holzlagerung im Fass

Beitrag von peter gasczyk »

Moin, Moin,

Rundhölzer habe ich noch nicht probiert, aber bei gedrehtem Holz entfernt man oft nicht den gesamten Kern. Solche Halbstücke hatte ich auch schon und ohne Risse. Allerdings ist das auch kein Garant, dass
das gedrechselte Stück beim Trocknen nicht reisst. Der Kern ist halt immer die Achillesferse. Aber ich habe auch einige getrocknete Schalen, die einen vollen Kern am oberen Rand haben und nicht gerissen sind. Liegt halt immer am Stück Holz selbst. Eine 100-%ige Rissfrei-Garantie gibt es glaube ich nicht.
Rundholz wäre mal einen Versuch wert.
Die Schimmelbildung war bisher immer sehr gering. Wenn da etwas dran war, habe ich diese geringen Anteile dann mit einer Drahtbürste gesäubert. Hat man am fertigen Stück nie gesehen.
Meine Fässer stehen im Garten an einem schattigen Platz. Ab und zu öffne ich den Deckel und kontrolliere. Es freut mich immer wieder, wenn ich die Stücke sehe und------ nichts ist passiert, ausser ein paar Tropfen Saft!!!!!
Viel Spass beim " Holzeinmachen "

Beste Grüsse

Peter
peter gasczyk
Beiträge: 41
Registriert: 13.01.2014 - 20:24:09
Ort: Hann. Münden

Holztrocknung

Beitrag von peter gasczyk »

Moin, Moin,

ich möchte noch eine Anmerkung zu meinem Beitrag vom 26.01.2015 machen. Dort schrieb ich, dass ich nach dem Grünholz-Drechseln die Hirnholzseiten der Schalen mit Leinölfirnis einstreiche, um sie dann in Papiertüten mit Spänen zusammen rissfrei zu trocknen. Das funktioniert auch, hat nur einen Nachteil.
Beim Schleifen setzt sich das Schleifpapier sehr schnell zu und greift nicht mehr. Man braucht also eine Menge davon oder man reinigt es zwischendurch mal mit einer Stahlbürste oder einem Reinigungsgummi.
Das ist natürlich nicht das Gelbe vom Ei, zumal ich das Schleifen eigentlich hasse.
Ich werde demnächst mal einen Versuch machen, den Leinölfirnis durch einen Schnellschleifgrund zu ersetzen. Der härtet ja bekanntlich durch und sollte dann beim Schleifen nicht mehr schmieren. Ich hoffe nur, dass er eine ähnliche trocknungsverzögernde Wirkung wie das Leinöl hat und das Reissen an den Hirnholzseiten auch verhindert.
Welche anderen Methoden habt ihr bei der Trocknung von Grünhozschalen????

Beste Grüsse

Peter
Maxl
Beiträge: 125
Registriert: 03.11.2013 - 19:35:49
Ort: München

Beitrag von Maxl »

Hallo Peter,

Danke für deinen Erfahrungsbericht.

Bei der Wasserlagerung im geschlossenen Fass löst sich die Rinde bei Robinie - wie lange dauert das ?
Evtl ist da eine gute Methode, Rinde um die Splintspitzen bei Robinienknollen weg zu kriegen.
- wenn man den Zeitpunkt erwischt bevor sich der Splint auflöst.
Ist das sicher das Splintholz das sich in eine Matsche verwandelt? Kann ich den Splint dann wegbürsten?
Soll das Wasser warm werden - durch Sonneneinstrahlung ?
Gibt es Qualitätsverlust durch stinkendes Wasser - Farbe, Festigkeit oder Geruch im später trockenen Zustand ?

Hat jemand Erfahrung mit Wasserlagerung von Maserknollen ?

schöne Grüße Max
peter gasczyk
Beiträge: 41
Registriert: 13.01.2014 - 20:24:09
Ort: Hann. Münden

Holzlagerung im Fass

Beitrag von peter gasczyk »

Moin Max,

wie lange es genau dauert, kann ich nicht mehr genau sagen, da ich kein Wasser mehr benutze. Aber ich denke dass es doch ein paar Wochen dauert. Was sich auflöst ist die ca. 5mm starke weisse Schicht zwischen Holz und Rinde. Ist das der Splint? Wenn dieser Vorgang des Auflösens der weissen Schicht stattgefunden hat liegt das Holz völlig sauber frei. Wann das Stinken einsetzt kann ich nicht mehr sagen, kommt auf einem Versuch an. Ich weiss auch nicht mehr ob der Geruch durch Auslüften weggegangen ist oder ob ich das Holz entsorgt habe. Das Wasser ist sicher durch Sonneneinstrahlung warm geworden, ist aber von mir nicht bewusst gesteuert worden.
Es bleiben also ein paar Fragen offen, aber Versuch macht Kluch!!!!!!!

Beste Grüsse

Peter[/b]
Antworten

Zurück zu „Holz Allgemein“