Fichte, einfach schön
Moderator: Forenteam
- Kreuzthaler
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- Name: Günter Bischoff
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Fichte, einfach schön
Einen Gruß an alle, die Holz rund und eckig machen.
Auf unserer Alpe landet gerade der lang ersehnte Regen. Daher sitze ich in der Stube und tippe euch einen "Fichten-Bericht".
Meine Frau braucht dringend ein paar "Damenschüsseln", also so Unholz mit Rissen oder Löchern. Im Trockenlager liegen drei Hirnholzscheiben mit Rinde - einfach hässlich zum Anschauen. Vorgedrechselt waren sie schon, aber damals schon lustlos aussermittig bearbeitet.
So sah Teil 1 aus. Das Gewicht nahm seit Februar wieder zu, also ist es zu bearbeiten.
Wenn das Unholz wenigstens ein bisschen was gleich sehen soll, dann muss der Rand wohl gleichmäßig sein. Also exzentrisch aufspannen und vorsichtig arbeiten. Das Hirnholz am Boden ist etwas widerspenstig. Aber mit scharfem Eisen, kann das schon was werden.
Teil 2 ist kein bisschen besser ...
So ein Loch in der Schüssel ist einfach schön, oder?
Teil 3 hat auch was Besonderes: Ja, einen Riss, gleich bei Beginn der Arbeit. Da weiß man sofort woran man ist.
Der exzentrische Wuchs ist auf einseitige Belastung zurückzuführen. Bei uns im Allgäu sagt man dazu - der ist Buchs - . Die Jahresringe sind auf der stabilisierenden Seite extrem hart.
Zusammenfassung:
So, das war der "Damenbericht".
Im Herrenteil kommt gutes Holz zur Anwendung. Gutes Holz ist in diesem Fall - vor der thermischen Verwertung gerettetes - Brennholz. Jetzt habe ich keine Bilder von den Brennholzscheiten
Teil 4, zuerst die Übersicht: Dieses Fichtenholz hat tatsächlich die kräftige Farbe wie auf dem Bild zu sehen.
von unten, Durchmesser ist 185mm, Höhe 48mm.
Außenkante, die Abstufung ist ca. 1mm pro Stufe.
Teil 5, diese Fichte wurde im November 2017 gefällt und lag bis April 2018 unter Schnee auf der Wiese in Rinde. Ein Teil des Stammes hat sich dabei die Blaufäule geholt.
Von oben, 222mm Durchmesser, 54mm hoch.
von unten
Hirnholzrand mit Blaufäule
Das Hirnholz dieser Schale war nach dem Drehen wie Samt. Das gibt es nur bei ganz scharfem Stahl und geringer Spandicke. Diese Oberfläche glätte ich nur ganz leicht mit 240er Schleifpapier im Vor- und Rückwärtslauf.
Teil 6, damit die Gleichheit zwischen Damen und Herren gewahrt bleibt.
von oben, 208mm Durchmesser und 37mm hoch.
von unten
Ist so ein Ast in einer "Herrenschüssel" zulässig?
Also gut, wenn er sauber verarbeitet ist, darf er bleiben.
Das war der Bericht von einem Stubenhocker und seinen sechs Schüsseln.
Viele Grüße vom Kreuzthaler
Auf unserer Alpe landet gerade der lang ersehnte Regen. Daher sitze ich in der Stube und tippe euch einen "Fichten-Bericht".
Meine Frau braucht dringend ein paar "Damenschüsseln", also so Unholz mit Rissen oder Löchern. Im Trockenlager liegen drei Hirnholzscheiben mit Rinde - einfach hässlich zum Anschauen. Vorgedrechselt waren sie schon, aber damals schon lustlos aussermittig bearbeitet.
So sah Teil 1 aus. Das Gewicht nahm seit Februar wieder zu, also ist es zu bearbeiten.
Wenn das Unholz wenigstens ein bisschen was gleich sehen soll, dann muss der Rand wohl gleichmäßig sein. Also exzentrisch aufspannen und vorsichtig arbeiten. Das Hirnholz am Boden ist etwas widerspenstig. Aber mit scharfem Eisen, kann das schon was werden.
Teil 2 ist kein bisschen besser ...
So ein Loch in der Schüssel ist einfach schön, oder?
Teil 3 hat auch was Besonderes: Ja, einen Riss, gleich bei Beginn der Arbeit. Da weiß man sofort woran man ist.
Der exzentrische Wuchs ist auf einseitige Belastung zurückzuführen. Bei uns im Allgäu sagt man dazu - der ist Buchs - . Die Jahresringe sind auf der stabilisierenden Seite extrem hart.
Zusammenfassung:
So, das war der "Damenbericht".
Im Herrenteil kommt gutes Holz zur Anwendung. Gutes Holz ist in diesem Fall - vor der thermischen Verwertung gerettetes - Brennholz. Jetzt habe ich keine Bilder von den Brennholzscheiten
Teil 4, zuerst die Übersicht: Dieses Fichtenholz hat tatsächlich die kräftige Farbe wie auf dem Bild zu sehen.
von unten, Durchmesser ist 185mm, Höhe 48mm.
Außenkante, die Abstufung ist ca. 1mm pro Stufe.
Teil 5, diese Fichte wurde im November 2017 gefällt und lag bis April 2018 unter Schnee auf der Wiese in Rinde. Ein Teil des Stammes hat sich dabei die Blaufäule geholt.
Von oben, 222mm Durchmesser, 54mm hoch.
von unten
Hirnholzrand mit Blaufäule
Das Hirnholz dieser Schale war nach dem Drehen wie Samt. Das gibt es nur bei ganz scharfem Stahl und geringer Spandicke. Diese Oberfläche glätte ich nur ganz leicht mit 240er Schleifpapier im Vor- und Rückwärtslauf.
Teil 6, damit die Gleichheit zwischen Damen und Herren gewahrt bleibt.
von oben, 208mm Durchmesser und 37mm hoch.
von unten
Ist so ein Ast in einer "Herrenschüssel" zulässig?
Also gut, wenn er sauber verarbeitet ist, darf er bleiben.
Das war der Bericht von einem Stubenhocker und seinen sechs Schüsseln.
Viele Grüße vom Kreuzthaler
- drechselede
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- Tüftler
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Hallo Günter,
Teil 4 gefällt mir auch sehr gut.
Ich hatte auch schon mal Fichte auf meiner Bank und ein Tablett für Eierbecher daraus gemacht. Es war eine meiner ersten Arbeiten und es war eine Sch.........arbeit. Fichte ist nicht schön zu drechseln, wenn man nicht wirklich sehr scharfe Eisen hat.
Gruß,
Tüftler
Teil 4 gefällt mir auch sehr gut.
Ich hatte auch schon mal Fichte auf meiner Bank und ein Tablett für Eierbecher daraus gemacht. Es war eine meiner ersten Arbeiten und es war eine Sch.........arbeit. Fichte ist nicht schön zu drechseln, wenn man nicht wirklich sehr scharfe Eisen hat.
Gruß,
Tüftler
Nur wenn man die Kritik anderer akzeptiert, kann man lernen und besser werden!
- Hölzerkarl
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Fichte, einfach schön
Hallo Günter,
nach eigener Einstufung Kantigdrechsler, Rechteckdrechsler und
neuerdings auch Stubenhocker.
Die "Stube" war wohl deine Werkstatt, sonst hättest du nicht die
gezeigten Werke drechseln können.
Auch Ficht ist schön. Eigentlich ist jedes Holz schön. Oder kennt
jemand unschönes Holz?
Du hast einen besonderen Stil, auch in der Textgestaltung.
Ich habe geschmunzelt beim Lesen.
Danke für den interessanten Beitrag.
Gruß von Tal zu Tal ... Werratal ... Kreuzthal
Der Karl
nach eigener Einstufung Kantigdrechsler, Rechteckdrechsler und
neuerdings auch Stubenhocker.
Die "Stube" war wohl deine Werkstatt, sonst hättest du nicht die
gezeigten Werke drechseln können.
Auch Ficht ist schön. Eigentlich ist jedes Holz schön. Oder kennt
jemand unschönes Holz?
Du hast einen besonderen Stil, auch in der Textgestaltung.
Ich habe geschmunzelt beim Lesen.
Danke für den interessanten Beitrag.
Gruß von Tal zu Tal ... Werratal ... Kreuzthal
Der Karl
- Kreuzthaler
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Fichte, einfach schön
Einen abgekühlten Tag wünsche ich allen.
Gestern Abend hat es bei uns mal eben in 30 Minuten 31,6 Liter H²O gegeben, jetzt ist es wieder erträglich.
Aber jetzt zur Sache. Die Fichte ist schön ist das Thema.
Ich habe Untersetzer für z.B. Gläser gemacht. Material Ahorn-Ast und Fichte-Stamm. Der Außendurchmesser der Teile liegt dazu immer so bei 10 cm.
Von den Stämmchen und Ästen schneide ich auf der Brennholzsäge ~ 2 cm dicke Scheiben ab und passe dabei auf, dass mir die Dinger nicht in den Spalt zwischen Sägeblatt und Tisch oder Wippe kommen. Daher wird ein Sperrholz auf der Sägetischplatte eingesägt und festgespannt. Somit ist fast kein Spalt mehr zum Hineinfallen vorhanden - habe wieder mal kein Bild gemacht.
Dann liegen diese Scheiben luftig in der Scheune und danach in der Werkstatt.
Von den Ahornscheiben sind 1/3 gerissen
und von den Fichtenscheiben 2/3.
Die Neulinge unter den Drechslern dürfen jetzt raten, was mit den gerissenen Scheiben passiert.
Die Fachleute wissen gleich, dass die für den großen Holzofen bestimmt sind.
Nur, und das ist das spannende, wissen, warum einige Scheiben nicht reißen, das wissen auch die Fachleute nicht. Oder doch?
Die Ahornuntersetzer sind gleichmäßig und besonders glatt.
Die Struktur ist fast wie Kunststoff.
Die Fichtenen haben da schon ein anderes Bild.
Da kommen die Jahresringe ganz anders zur Geltung.
und so ein Ast lässt sich - scharfes Werkzeug vorausgesetzt - sehr sauber bearbeiten.
Diese Scheibe "hat doch was", oder?
Mann und Frau beachte, diese Scheibe ist 41 Jahre alt und hat bei dem Außendurchmesser von ~ 95mm einen mittlern Zuwachs von knapp über 1 mm pro Jahresring.
So liegen die Fichtlinge einträchtig beieinander, zeigen ihre Ringe und warten auf die Last der Gläser.
Kann da ein Ahornling mithalten? Bei dem kann man ja fast keine Jahresringe zählen.
So, das war die heutige Fichtengeschichte.
Wenn es euch Spaß macht sowas zu lesen, habe ich noch ein paar Fortsetzungen auf Lager.
Es grüßt euch alle der Kreuzthaler, der mit einfachen Hölzern zufrieden ist.
Gestern Abend hat es bei uns mal eben in 30 Minuten 31,6 Liter H²O gegeben, jetzt ist es wieder erträglich.
Aber jetzt zur Sache. Die Fichte ist schön ist das Thema.
Ich habe Untersetzer für z.B. Gläser gemacht. Material Ahorn-Ast und Fichte-Stamm. Der Außendurchmesser der Teile liegt dazu immer so bei 10 cm.
Von den Stämmchen und Ästen schneide ich auf der Brennholzsäge ~ 2 cm dicke Scheiben ab und passe dabei auf, dass mir die Dinger nicht in den Spalt zwischen Sägeblatt und Tisch oder Wippe kommen. Daher wird ein Sperrholz auf der Sägetischplatte eingesägt und festgespannt. Somit ist fast kein Spalt mehr zum Hineinfallen vorhanden - habe wieder mal kein Bild gemacht.
Dann liegen diese Scheiben luftig in der Scheune und danach in der Werkstatt.
Von den Ahornscheiben sind 1/3 gerissen
und von den Fichtenscheiben 2/3.
Die Neulinge unter den Drechslern dürfen jetzt raten, was mit den gerissenen Scheiben passiert.
Die Fachleute wissen gleich, dass die für den großen Holzofen bestimmt sind.
Nur, und das ist das spannende, wissen, warum einige Scheiben nicht reißen, das wissen auch die Fachleute nicht. Oder doch?
Die Ahornuntersetzer sind gleichmäßig und besonders glatt.
Die Struktur ist fast wie Kunststoff.
Die Fichtenen haben da schon ein anderes Bild.
Da kommen die Jahresringe ganz anders zur Geltung.
und so ein Ast lässt sich - scharfes Werkzeug vorausgesetzt - sehr sauber bearbeiten.
Diese Scheibe "hat doch was", oder?
Mann und Frau beachte, diese Scheibe ist 41 Jahre alt und hat bei dem Außendurchmesser von ~ 95mm einen mittlern Zuwachs von knapp über 1 mm pro Jahresring.
So liegen die Fichtlinge einträchtig beieinander, zeigen ihre Ringe und warten auf die Last der Gläser.
Kann da ein Ahornling mithalten? Bei dem kann man ja fast keine Jahresringe zählen.
So, das war die heutige Fichtengeschichte.
Wenn es euch Spaß macht sowas zu lesen, habe ich noch ein paar Fortsetzungen auf Lager.
Es grüßt euch alle der Kreuzthaler, der mit einfachen Hölzern zufrieden ist.
- Hölzerkarl
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Fichte, einfach schön
Hallo Günter,
bisher war bekannt:
Du bist nach eigener Einstufung
Kantigdrechsler,
Rechteckdrechsler
und
neuerdings auch Stubenhocker.
Ich erweitere.....nach einem Hinweis am Ende des Beitrages....
du bist auch bescheiden.
Zitat:
Der Kreuzthaler, der mit einfachen Hölzern zufrieden ist.
Spass beiseite...Ernst komm her...
Danke für die Fortsetzung des interessanten Berichtes mit schönen Fotos.
Deine Erfahrungen bei der Trocknung von Baumscheiben decken sich mit meinen Erkenntnissen.
Mal klappt es und mal nicht. Ich habe mal hier im Forum einen Bericht über das Thema
geschrieben und Tips bekommen. Ich werde mal gelegentlich suchen.
Zuckerwasser und auch Salzwasser soll helfen die Risse zu verhindern.
Ich bitte dich um die Fortsetzung der Fichtengeschichte.
Es darf auch Ahorn dabei sein.....
Gruß aus dem Werratal
Der Karl
bisher war bekannt:
Du bist nach eigener Einstufung
Kantigdrechsler,
Rechteckdrechsler
und
neuerdings auch Stubenhocker.
Ich erweitere.....nach einem Hinweis am Ende des Beitrages....
du bist auch bescheiden.
Zitat:
Der Kreuzthaler, der mit einfachen Hölzern zufrieden ist.
Spass beiseite...Ernst komm her...
Danke für die Fortsetzung des interessanten Berichtes mit schönen Fotos.
Deine Erfahrungen bei der Trocknung von Baumscheiben decken sich mit meinen Erkenntnissen.
Mal klappt es und mal nicht. Ich habe mal hier im Forum einen Bericht über das Thema
geschrieben und Tips bekommen. Ich werde mal gelegentlich suchen.
Zuckerwasser und auch Salzwasser soll helfen die Risse zu verhindern.
Ich bitte dich um die Fortsetzung der Fichtengeschichte.
Es darf auch Ahorn dabei sein.....
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Der Karl
- Hölzerkarl
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Trocknung Baumscheiben
Hallo Günter,
wer sucht...der findet...manchmal.
Bitte schau hier...
viewtopic.php?t=33266&highlight=rissfreie%2A
Rissfreie Grüße aus dem Hessenlande
Der Karl
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Der Karl
- Kreuzthaler
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Fichte, einfach schön
Guten Abend Karl,
recht herzlichen Dank für deine Zeilen. In Sachen "Risse" werde ich auch mal ein paar Zeilen Schreiben und Gedanken einbringen.
Ich habe natürlich gleich den Bericht von 2013 gelesen, wobei mir gleich im oberen Bereich der Ansatz aufgefallen ist "den Saft des Holzes durch eine Ersatzflüssigkeit tauschen" - (mit meinen Worten wider gegeben) Das ist bestimmt ein guter Ansatz.
Eigentlich müsste ich auch schon Risse haben, mein Vater hat schon immer gesagt "Reiß dich zamm", erst jetzt wird mir der Sinn klar, oder doch nicht?
A guats Nächtle wünscht Günter, der Schwob.
recht herzlichen Dank für deine Zeilen. In Sachen "Risse" werde ich auch mal ein paar Zeilen Schreiben und Gedanken einbringen.
Ich habe natürlich gleich den Bericht von 2013 gelesen, wobei mir gleich im oberen Bereich der Ansatz aufgefallen ist "den Saft des Holzes durch eine Ersatzflüssigkeit tauschen" - (mit meinen Worten wider gegeben) Das ist bestimmt ein guter Ansatz.
Eigentlich müsste ich auch schon Risse haben, mein Vater hat schon immer gesagt "Reiß dich zamm", erst jetzt wird mir der Sinn klar, oder doch nicht?
A guats Nächtle wünscht Günter, der Schwob.
- Jesse
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Hallo Günter,
Da Du ja eigenen Wald hast, kannst Du mal einen Versuch machen, den ich von Skandinavien gesehen habe. Wenn die schnell trockenes Brennholz brauchen, dann fällen sie die Bäume und lassen sie mit Laub und Ästen liegen. Das Laub zieht das Wasser aus dem Stamm. Der Baum will ja leben. Die Photosynthese läuft bis zum Schluß. Das Holz ist in kürzester Zeit trocken. Ich könnte mir vorstellen, dass es indieser Zeit auch nicht reisst.
Gruß Jesse
Da Du ja eigenen Wald hast, kannst Du mal einen Versuch machen, den ich von Skandinavien gesehen habe. Wenn die schnell trockenes Brennholz brauchen, dann fällen sie die Bäume und lassen sie mit Laub und Ästen liegen. Das Laub zieht das Wasser aus dem Stamm. Der Baum will ja leben. Die Photosynthese läuft bis zum Schluß. Das Holz ist in kürzester Zeit trocken. Ich könnte mir vorstellen, dass es indieser Zeit auch nicht reisst.
Gruß Jesse
-
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Hallo Günter,
bei den Untersetzern würde ich den Rezess wegschleifen und die Risse in die Gestaltung mit einbeziehen. Im einfachsten Fall nur anfasen.
Es muss hinterher auf jeden Fall so aussehen, als ob der Riß gewollt war und dazugehört.
Wenn das sauber umgesetzt wird bin ich mir sicher, dass sich Untersetzer mit Riß besser verkaufen, als die ohne.
Gruß,
Rainer
bei den Untersetzern würde ich den Rezess wegschleifen und die Risse in die Gestaltung mit einbeziehen. Im einfachsten Fall nur anfasen.
Es muss hinterher auf jeden Fall so aussehen, als ob der Riß gewollt war und dazugehört.
Wenn das sauber umgesetzt wird bin ich mir sicher, dass sich Untersetzer mit Riß besser verkaufen, als die ohne.
Gruß,
Rainer
- Christian9321
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Hallo,
der Rezess könnte auch gewollt sein, um einem Glas mehr Standsicherheit zu geben.
Ein Untersetzer mit Riss macht für mich wenig Sinn, also würde ich die Risse auffüllen. Dabei liebe ich eigentlich den Kontrast zwischen Naturholz und eingefärbtem Epoxi. Frei nach dem Motto, "Was du nicht verbergen kannst, das betone als gewollt".
Das schlägt immer eine Brücke zwischen dem doch für Viele "Altbackenen" Holzuntersetzer und der Moderne.
Grüsse
der Rezess könnte auch gewollt sein, um einem Glas mehr Standsicherheit zu geben.
Ein Untersetzer mit Riss macht für mich wenig Sinn, also würde ich die Risse auffüllen. Dabei liebe ich eigentlich den Kontrast zwischen Naturholz und eingefärbtem Epoxi. Frei nach dem Motto, "Was du nicht verbergen kannst, das betone als gewollt".
Das schlägt immer eine Brücke zwischen dem doch für Viele "Altbackenen" Holzuntersetzer und der Moderne.
Grüsse
- Kreuzthaler
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- Registriert: 08.06.2017 - 21:45:34
- Name: Günter Bischoff
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Fichte, einfach schön
Guten Abend alle miteinander,
vielen Dank für die Rückmeldungen.
Jesse - Nicht böse sein, aber du hast sowas betimmt noch nicht gemacht. Ein Baum in Rinde - siehe im Bericht weit oben Stichwort Blaufäule - fault vor sich hin wie ein Stück nasses Holz im Plastikbeutel. Wenn der Baum in Rinde liegt, reißt er bestimmt nicht, weil er auch nicht trocknet. Ich werde dazu mal berichten.
Rainer Wächter - Die Untersetzer haben keinen Rezess, sondern auf beiden Flächen einen 2 mm hohen Rand. Der Untersetzer dient dazu, dass event. herrunter rinnende Tropfen nicht auf das feine Tischtuch gelangen, dafür der Rand. Ein Riss im Untersetzer wäre auch wenig hilfreich, weil dadurch ja der aufgefangene Tropfen doch das Leinen beflecken würde.
Christian9321 - Es gibt da ja kein Rezess, weil ich die Scheiben von Außen spanne. Nach meinem Geschmack muss Holz sauber und gut sein, daher scheidet auch aus diesem Grund ein Riss für diese Teile aus.
Vielen Dank für die sicher gut gemeinten Tipps.
Gruß Günter, der Eigenwillige.
vielen Dank für die Rückmeldungen.
Jesse - Nicht böse sein, aber du hast sowas betimmt noch nicht gemacht. Ein Baum in Rinde - siehe im Bericht weit oben Stichwort Blaufäule - fault vor sich hin wie ein Stück nasses Holz im Plastikbeutel. Wenn der Baum in Rinde liegt, reißt er bestimmt nicht, weil er auch nicht trocknet. Ich werde dazu mal berichten.
Rainer Wächter - Die Untersetzer haben keinen Rezess, sondern auf beiden Flächen einen 2 mm hohen Rand. Der Untersetzer dient dazu, dass event. herrunter rinnende Tropfen nicht auf das feine Tischtuch gelangen, dafür der Rand. Ein Riss im Untersetzer wäre auch wenig hilfreich, weil dadurch ja der aufgefangene Tropfen doch das Leinen beflecken würde.
Christian9321 - Es gibt da ja kein Rezess, weil ich die Scheiben von Außen spanne. Nach meinem Geschmack muss Holz sauber und gut sein, daher scheidet auch aus diesem Grund ein Riss für diese Teile aus.
Vielen Dank für die sicher gut gemeinten Tipps.
Gruß Günter, der Eigenwillige.
- Kreuzthaler
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- Name: Günter Bischoff
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Fichte, einfach schön
Einen guten Abend, besonders an alle Fichtenfreunde und -innen.
Die Untersetzer waren ja ganz nett, aber so richtig zu gebrauchen sind sie dann doch nicht. Da habe ich heute was Deftigeres zu bieten.
Brotzeitteller aus Fichte. Da sagt doch fast jeder - viel zu weich und nicht dauerhaft. Doch weit gefehlt.
Die nachfolgenden Bilder zeigen Objekte, die schon seit 2 Jahren im Gebrauch sind.
Auf den Brettern wird richtig geschnitten. Schinken, Salami, Käse und auch alle saftigen Sachen wie Senf, Kartoffelsalat, sogar rote Beete.
Die Oberflächen sind nur bis 240 mal geschliffen gewesen und dann mit Leinöl eingelassen.
Nach dem Gebrauch wird alles mit der Spülmaschine Modell "Hausfrau" abgespült, getrocknet und wieder ins Wandregal gestellt, fertig.
Natürlich ist da noch was zu erwähnen: Die Hölzer sind besonders gewachsen,
haben also an einem schräg stehenden Baum extrem starke und harte Jahresringe ausbilden müssen, damit der Baum statisch stabil bleibt.
An den Detail-Fotos sieht man die harten Jahresringe besonders breit. Daher die Härte.
Die Teller haben einen Durchmesser von 24 bis 25 cm, sind 20 mm dick. Die Saftrille ist 3mm tief.
Die Unterseite ist zur Mitte hin ~ 1 - 2mm hinterdreht, damit sie gut liegen.
Das war Kapitel 3, es könnten noch ein paar kommen.
Viel Spaß beim Lesen und Nachmachen wünscht euch der Kreuzthaler, der manches anders macht.
Die Untersetzer waren ja ganz nett, aber so richtig zu gebrauchen sind sie dann doch nicht. Da habe ich heute was Deftigeres zu bieten.
Brotzeitteller aus Fichte. Da sagt doch fast jeder - viel zu weich und nicht dauerhaft. Doch weit gefehlt.
Die nachfolgenden Bilder zeigen Objekte, die schon seit 2 Jahren im Gebrauch sind.
Auf den Brettern wird richtig geschnitten. Schinken, Salami, Käse und auch alle saftigen Sachen wie Senf, Kartoffelsalat, sogar rote Beete.
Die Oberflächen sind nur bis 240 mal geschliffen gewesen und dann mit Leinöl eingelassen.
Nach dem Gebrauch wird alles mit der Spülmaschine Modell "Hausfrau" abgespült, getrocknet und wieder ins Wandregal gestellt, fertig.
Natürlich ist da noch was zu erwähnen: Die Hölzer sind besonders gewachsen,
haben also an einem schräg stehenden Baum extrem starke und harte Jahresringe ausbilden müssen, damit der Baum statisch stabil bleibt.
An den Detail-Fotos sieht man die harten Jahresringe besonders breit. Daher die Härte.
Die Teller haben einen Durchmesser von 24 bis 25 cm, sind 20 mm dick. Die Saftrille ist 3mm tief.
Die Unterseite ist zur Mitte hin ~ 1 - 2mm hinterdreht, damit sie gut liegen.
Das war Kapitel 3, es könnten noch ein paar kommen.
Viel Spaß beim Lesen und Nachmachen wünscht euch der Kreuzthaler, der manches anders macht.
- Jesse
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- Registriert: 13.10.2015 - 16:51:01
- Ort: Altkreis Crailsheim
Hallo Günter,
ich mache ja viel Brennholz, da ich nit Holz heize. Mir ist es schon oft so gegangen, dass ich einen Ast, oder einen Baum im Wald gefunden habe, der durch den Sturm gebrochenen war. Den Sommer über lag er im Wald, mit dem Laub dran. So ist er trocken geworden, weil das Laub ihm das Wasser aus dem Stamm gezogen hat. Und als so getrockneter Stamm ist er nicht gerissen. Anders ist es, wenn man einen Baum fällt, die Äste abtrennt und ihn dann in der Rinde liegen lässt. Dieser Stamm wird faulen in seiner Rinde. Je nach dem wird er stocken oder blau werden. Beides eine Pilzreaktion. Der Baum mit Laub lebt bis er ausgetrocknet ist. Der Stamm in Rinde ist tot. Manche Bäume oder Äste schlagen ja auch noch einmal aus, wenn sie geschnitten wurden. Das geschieht nur mit dem Wasser, das noch im Stamm ist. Wie gesagt, probier es doch mal aus. Oder ist das zu unordentlich, einen Baum zu fällen und dann nicht gleich zu entasten. Ich weiß, das geht total gegen unsere deutschen Tugenden. Für mich war esein Ahaerlebnis, als ich von den Scandinaviern gehört habe, dass sie so die Trockenzeit für ihr Brennholz extrem verkürzen.
Aber wie gesagt nur ein Vorschlag. Übrigens finde ich deine Art zu drehen klasse. Du nimmst was du hast und legst los und machst tolle Sachen. Beeindruckend finde ich, wie du Dir immer wieder überlegst, wie Du das passende Werkzeug schleifen kannst, damit es das macht, was Du willst.
VG Jesse
ich mache ja viel Brennholz, da ich nit Holz heize. Mir ist es schon oft so gegangen, dass ich einen Ast, oder einen Baum im Wald gefunden habe, der durch den Sturm gebrochenen war. Den Sommer über lag er im Wald, mit dem Laub dran. So ist er trocken geworden, weil das Laub ihm das Wasser aus dem Stamm gezogen hat. Und als so getrockneter Stamm ist er nicht gerissen. Anders ist es, wenn man einen Baum fällt, die Äste abtrennt und ihn dann in der Rinde liegen lässt. Dieser Stamm wird faulen in seiner Rinde. Je nach dem wird er stocken oder blau werden. Beides eine Pilzreaktion. Der Baum mit Laub lebt bis er ausgetrocknet ist. Der Stamm in Rinde ist tot. Manche Bäume oder Äste schlagen ja auch noch einmal aus, wenn sie geschnitten wurden. Das geschieht nur mit dem Wasser, das noch im Stamm ist. Wie gesagt, probier es doch mal aus. Oder ist das zu unordentlich, einen Baum zu fällen und dann nicht gleich zu entasten. Ich weiß, das geht total gegen unsere deutschen Tugenden. Für mich war esein Ahaerlebnis, als ich von den Scandinaviern gehört habe, dass sie so die Trockenzeit für ihr Brennholz extrem verkürzen.
Aber wie gesagt nur ein Vorschlag. Übrigens finde ich deine Art zu drehen klasse. Du nimmst was du hast und legst los und machst tolle Sachen. Beeindruckend finde ich, wie du Dir immer wieder überlegst, wie Du das passende Werkzeug schleifen kannst, damit es das macht, was Du willst.
VG Jesse