Die Kleinholzabzocke

Allgemeine Themen rund ums Holz

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wore
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Die Kleinholzabzocke

Beitrag von wore »

Allen Drechselfreunden ein bevorstehendes gesundes Jahr.
Ich möchte hier ein Thema ansprechen, was ich immer mehr als Ärgernis empfinde. Ich habe schon oft und für mehrere Gelegenheiten, nicht nur für Drechselarbeiten sondern auch andere Schreinerarbeiten (hobbymäßig) bei einem bekannten Auktionshaus Hölzer in unterschiedlichsten Maßen und Massen erstanden, auch Restbestände. Was ich seit einiger Zeit feststelle ist eine unglaubliche Abzocke. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und angebotene Stücke auf dem Kubikmeterpreis, der ja für Schnittholz üblicherweise maßgebend ist, hochgerechnet. Da ich gerade vor Kurzem mich bei einem Holzhandel nach dem Preis für Ami Nussbaum erkundigt habe, der bei ca 3300 € für Premiumqualität liegt, habe ich es speziell für Nussbaum versucht. Da werden für kleine Kantel Preise verlangt, die zwischen 10000 bis zu 40000€ liegen. Natürlich kommt dann noch der Versand dazu. Ich stelle das aber nicht nur dort fest, ich habe den Eindruck dass andere Händler in diesem Bereich nacheifern.
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xeroxa
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Beitrag von xeroxa »

so lange einer die bezahlt wird die nicht aufhören, ich bin e für holz aus der umgebung und gleiche ganze bäume kaufen:-)

mfg

roger
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Bernd Schröder
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Beitrag von Bernd Schröder »

Hallo!
Wir sind alle erwachsene Menschen und jeder kann tun und lassen was er möchte.
Klötzchen kaufen, Bohlen kaufen, Bäume fällen, Abfälle suchen oder Holz einfach finden...

Zum Klötzchenpreis:
Überlege einmal was Du tun musst, um einen Klotz für 10,-EU zurechtzumachen, fotografieren,
Angebot einstellen, Paket packen, Geld eintreiben, Versenden, ...

Ich hab mal meine Zeit beim Penblanksschneiden aus Obstholz hochgerechnet und fand
dann die üblichen Preise in den Holzboutiquen gar nicht mehr zu hoch.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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Holzfabi
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Beitrag von Holzfabi »

Hallo Wolfgang,

ich bin im Grossen einverstanden mit dir, aber du musst auch die Arbeitszeit für das Auftrennen und Sägen und Hobeln berechnen. Arbeitszeit ist heutzutage teurer als Material!

Liebe Grüße,
fabi
Holzmomente
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Erst mal selber machen

Beitrag von Holzmomente »

Hallo wore,

Wenn es dich stört, dann fangen doch selber mal an und vertreibe Holz.ist bei der Tinte für Drucker genauso. Und wenn du es dann selber machst und viiiiel günstiger als die anderen bist, bin ich auch dein erster Kunde. Vorausgesetzt die Qualität stimmt.

Gruß und guten Rutsch.

Jürgen
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hawokle
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Beitrag von hawokle »

Hallo "wore":
oder wie immer du auch heißt.

zäume du mal deine Aussage über die sogenannte "Abzocke" von einer anderen Seite auf :

Wie viele Arbeiter und Arbeitsstunden werden benötigt, um einen Festmeter Nussbaum artgerecht von der Pflanzung bis zur Bearbeitung zum Möbelholz benötigt werden ... :-( :-( …
Auf die andere Seite setze deinen Berufsstand als Beamter dagegen, dann errechne, wohin das Geld gehört …
Ich finde, dann ist das Holz, welcher Art auch immer, für dich als Beamter nicht zu Teuer :no …

Zu deinem genannten Beispiel "Nussbaum" ist noch zu sagen:
Qualitativ und farblich ist es ein enormer Unterschied zwischen Amerikanischem und Europäischem Nussbaum ...

xeroxa:
ich kann mir über dein Geschriebenes:
so lange einer die bezahlt wird die nicht aufhören, ich bin e für holz aus der umgebung und gleiche ganze bäume kaufen:-)
keinen Reim daraus bilden ... :no


Bernd Schröder / leoanton :

ich kann euren Aussagen nur beipflichten... :klatsch:
schreibt.....herzlichst Hans-Wolfgang,

der WalDmichelb_Ach(d)ER ...!....!
Brennholzveredler
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Beitrag von Brennholzveredler »

Na ja, irgendwie zieht sich das doch durch den ganzen Stückguthandel: je kleiner die Abnahmemenge, desto höher - im Verhältnis - der Preis!
Ist auch irgendwie verständlich wie ich finde: je kleiner die Masse, desto größer - im Verhältnis - der Verschnitt. Der Verschnitt dürfte bei so kleinen Stücken gegen 100 % gehen.
Bitte beachten:Bezugsmenge ist die Fertigmenge!
Beispiel: Bei einer Leiste mit 3 mm Dicke ist bei einer Schnittbreite von 3,5 mm die Verschnittmenge - allein durch den Zuschnitt - schon größer als die Fertigmenge. Wobei hier ist das, was bei den Vorbereitenden Arbeiten in die Späne fällt noch garnicht eingerechnet ist!
Rechne mal den Preis für eine kleine Tube Weißleim hoch auf die Menge eines 10 l - Gebindes!
Meint
Herbert, der Brennholzveredler
Ich drechsle, also bin ich.
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Hallo Miteinander,

Es wird hier nur die Arbeit vom auftrennen bis zum Verkauf/Versand aufgezählt.
Beim Verkäufer wächst das Holz auch nicht im Garten und dieser muss das erst mal zukaufen, verarbeiten, lagern bis das für den Verkauf fertig ist.

Wenn man das Glück hat, das man sämtliches Holz, so wie bei mir, geschenkt bekommt, dann kommt einem das natürlich "teuer " vor. Trotzdem fällt hier auch die Aufarbeitung an, welche auch Geld kostet ( Motorsägensprit, Strom, Arbeitszeit Lagerraum ) Ich verarbeite daher nur Einheimische Holz und bekomme von Spetzln aus dem Landwirtschaftsforum Holz, welches hier selten ist, für den Brennholzpreis.

Wenn ich natürlich unbedingt exotisches Holz drechseln muss, dann soll dieses auch dementsprechend kosten. Einen Ferrari bekommt man auch nicht zum VW Käfer Preis ;-)

Gruß Robert
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo,

Dann wären also die Resthölzer, welche ich bei einem Musikinstrumentehersteller kaufe, auch Abzocke :??
Also ich bestelle gerne dort und bin mit dem Preis auch zufrieden. Man muss halt nehmen, was man bekommt.
Da könnte man sich als Drechsler, welcher alles erst einmal rund machen muss, auch beschweren, warum die Hölzer immer kantig sind.
Ich wollte mir einmal Alabaster,den man leicht mit der Bandsäge schneiden kann, in kleine Blöcke schneiden lassen und staunte nicht schlecht über die Preise. Ab € 30 pro Stund aufwärts.
Wenn ich sehe, wie viel Zeit und Personal alleine dafür nötig ist, im Sägewerk einen Baum fachgerecht zu zerlegen, finde ich die Preise für geschnittenes Drechselholz, wo ja dann noch mehr Arbeit drin steckt, gerechtfertigt.

Gruß,
Tüftler
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Anton Tonan
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Re: Die Kleinholzabzocke

Beitrag von Anton Tonan »

Hallo "Abgezockter"!
wore hat geschrieben:
Was ich seit einiger Zeit feststelle ist eine unglaubliche Abzocke.
Hm, wenn der Aufwand und die Arbeit anderer eine "Abzocke" sind, dann scheint es empfehlenswert, sie selbst zu machen, oder?
Sind ja nur ein paar Schnitte mit der Kreissäge und schon liegt ein Kubikmeter Kantel prima da.
wore hat geschrieben:
Da werden für kleine Kantel Preise verlangt, die zwischen 10000 bis zu 40000€ liegen.
Wenn schon so (an Weihnachten) aufgeregt, dann sollte man dennoch dazu schreiben, dass der Preis dann pro Kubikmeter gerechnet ist und nicht pro Kantel. Oder wo werden Kanteln für 10.000 bis 40.000 EUR verkauft?

Einfach wieder einen Gang runter schalten, bevor man anderen "unglaubliche Abzocke" vorwirft.

Ruhige Grüße
Anton
Der Sinn des Lebens: 1024 Buchstaben.
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

..............................oder.......................
man sollte erst einmal in Ruhe lesen und vergleichen, wenn man schon in einem bekannten Auktionshaus unterwegs ist.
Weil, es gibt wie überall, auch dort Menschen, die einem das Geld aus der Tasche ziehen wollen.
Mein Händler ist übrigens auch von diesem bekannten Auktionshaus. Ich habe halt gesucht, bis ich den richtigen gefunden habe.
Außerdem könnte ich mir auch vorstellen, das es hier Personen gibt, die auch Ware in solch einem Auktionshaus anbieten. Muss nicht sein, könnte aber.

Gruß,
Tüftler
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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus miteinander,
servus Hr. unbekannter Oberschullehrer,

ich habs gerade mal auf die Schnelle überschlagen.....

Wenn ich 100lfm Nussbaumkanteln 24x24 mm fertige, kostet der Laufmeter 13,13€
Also kostet ein Kantel mit ner Länge von 140mm dann 1,88€.
Rechne ich das dann wieder auf den m³ Preis hoch, komme ich auf nen Preis von 21.800€ pro m³....

Das ist aber eine Schildbürgerrechnung...
Die 3.300€/m³ sind der Preis für ein Holzbrett!

Bei der Umrechnung wurde die Arbeitszeit nicht berücksichtigt...
auch kein Verschnitt und kein Materialzuschlag, keine Gemeinkosten...

Ich habe für die 100lfm 11 Stunden Arbeitszeit angesetzt,
recht locker, mit abladen, aufschneiden, abrichten, Leisten sägen, Dickenhobeln ....
100% Verschnitt +50% Materialzuschlag....,
die Gemeinkosten einer realen Firma wollen gedeckt sein...

ist der Arbeiter fit, gehts schneller, auch wenn in der Firma ein Vierseiter steht oder eine Vielblattsäge, geht es bestimmt schneller...., auch bei gutem Holz wird der Verschnitt geringer,

das macht aber alles das Kraut nicht fett...

Bei der Arbeitszeit ist dann die Zeit für den Verkauf und für das Verpacken noch nicht dabei...

Kaufe deine Kanteln einfach bei den Webepartnern hier im Forum, da wirst du nicht betrogen!
Wenn ich deren Preise mit meiner Kalkulation vergleiche, sind sie sogar noch günstig...!

Aber ich bin auch kein Pen Blank Kalkulationsschreinermeister, ich habs nur mal grob Überschlagen... ;-)

Euch allen frohe Weihnachten!

P.s.:Pen Blanks wachsen halt nicht an Bäumen... ;-)

P.s.s.: Normal Antworte ich nicht auf Beiträge von Mitgliedern,
die sich nicht in ihrem Profil zu erkennen geben und auch noch eine falsche Web-Adresse angeben.....
hier mache ich mal eine Ausnahme......
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

*** www.rundes-vom-schweden.de ***
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hplzwurm
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Beitrag von hplzwurm »

Hallo zusammen,

eigentlich ist aj alles gesagt bzw. geschrieben worden hier.
Ich habe anfangs auch mal gedacht, daß ich nicht mehr als 1 € für einen PenBlank ausgeben wollte

Dabei habe ich immer grössere Stücke gekauft und vorher gerechnet, wieviel ich daraus auf meiner Kreissäge schneiden kann. Das war bei 40x40 Kanteln immer etwas knapp wegen des Schnittverslustes. Bei größeren Stücken wurde es einfacher, aber man knausert ja.

@Bernd

>Ich hab mal meine Zeit beim Penblanksschneiden aus Obstholz hochgerechnet und fand
dann die üblichen Preise in den Holzboutiquen gar nicht mehr zu hoch.

Als ich meine erste selbst getrockneten Kirsch- Pflaume- oder Goldregen, oder Fliederkanteln geschnitten habe, bin ich zu dem gleichen Ergebnsi gekommen.
Jetzt habe ich zwar reichlich von einigen Hölzern, aber ob ich die enfach für 1-2 Eur abgeben möchte? Ich glaube eher nicht.
Bis man so verwertbare eigene Kantel / PenBklanks hat, ist es schon ne Menge Arbeit.
Aber es ist schön, sagen zu können, wo der Baum gestanden hat, ...
liebe Grüsse aus Radevormwald

Martin Scheibner
(alias hplzwurm)
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Hans
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Beitrag von Hans »

Hallo

Mir stellt sich diese Frage nicht.
Es war dir doch freigestellt die Hölzer einzukaufehn.
Wenn die Ware abgebildet und der Preis dazu angegeben.
Warum eigentlich nachher meckern.

Oder rechnest du bei einem Schweinebraten auch auf ein Schwein hoch.

Eins ist aber sicher.
So bekommt man viele Antworten.

Gruß Hans
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Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo
Der Pfad ist eigentlich interessant zu lesen bringt aber in Wirklichkeit gar nichts. :evel
Ist doch super wenn reiche Drechsler teuere Holzklötzchen kaufen dürfen. :mrgreen:
Ich gehöre nicht dazu und ich bin nicht mal traurig darüber. Ich suche derzeit immer nach Hölzer die mir Interessant vorkommen und die nichts oder nur wenig kosten.
Was soll ich sagen manchmal hat man Glück. :-)
Und gute Freunde :prost:
Hruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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da_Joe
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Beitrag von da_Joe »

Hallo,

also eine Lanze mag ich für den Thread-Starter schon brechen: Es ist durchaus richtig, dass man grosse Augen bekommen kann, wenn man da auf den m^3 Preis hochrechnet. Das ist durchaus richtig. :?oh

Einige Punkte was den Aufwand der Anbieter angeht wurden schon genannt, einer fehlt mir noch: Die Lagerhaltung, die man benötigt um eine grosse Anzahl von Hölzern in diversen Formaten anbieten zu können (und das noch in ordenlicher Qualität, sonst wird die Geschäfts-Idee eh nix, und man muss ja auch _immer lieferfähig_ sein, sonst ist der Kunde auch beleidigt).

Für mich war jedenfalls nach der Überlegung klar: Ich werd wohl keinen Konkurrenz-Laden aufmachen wollen. ... und wenn mir nix besseres einfällt, dann werd ich wohl solche Preise zahlen müssen.

Es wurde auch schon mehrfach angemerkt "wer net will, der braucht da ja net zu kaufen". Das ist so richtig. Aber auch hier möchte ich noch was anmerken:

Erstens: Es ist doch gut, wenn es ein Angebot gibt, das mir auch nicht zusagt (weil zu teuer) - denn so hab ich eine klare Alternative.... wie schon gesagt, wenn es nötig ist, oder mir nix besseres einfällt, bitte schön, das ist dann eben der Preis. Also auch eine Bereicherung, auch wenn es mir grad mal zu teuer ist.

Zweitens: Es gibt natürlich viele Wege zum Holz (auch net immer ganz einfach, ich tu mich selber am Lager-Aufbau noch etwas schwer). Aber die echte Alternative zu passende Blanks / Kanteln / Klötze zu bestellen wäre meiner Meinung nach: Passende Bohlen beim örtlichen (?) Händler beschaffen. Auswahl gibts an Stärke und Holzart wohl ehr weniger als bei den _Abzockern_. Vorteil: Der Preis pro m^3 ist bekannt und _üblich_. Nachteil: Arbeit, grosse Menge usw. usf ....

Grüsse
Joe
jenne79
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Beitrag von jenne79 »

Schließe mich voll und ganz robs#97 und den anderen an. So ist es halt bist ja nicht gezwungen da zu kaufen. Wie viele schon meinten dann pflanz selber Bäume ziehsie groß, schneide diese zurecht und lass sie trocknen bis Du diese nutzen kannst.
Cello
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Beitrag von Cello »

Hallo,

es ist schon beeindruckend, auf welche Kubikmeterpreise man kommt, wenn man einfach ein bisschen naiv rechnet.

Zu mir kam ein Ehepaar mit glühenden Augen, weil sie glaubten, sich finanziell sanieren zu können. Sie hatten die Preise für Eibefurnier irgendwo gelesen und die 10 cm starke Eibe im Garten sollte sowieso gefällt werden. Also mal hochgerechnet und schon waren 10.000 Euro im Kasten. Sie suchten nur noch einen Furnierhändler und fragten mich, ob ich ihnen helfen könne, sie hätten schon rumtelefoniert ohne rechten Erfolg. Ich habe ihnen erklärt, wie es weitergehen könne. Jemand bestellen, der den Baum fällt, zum Furniersägewerk transportiert…. Dann habe ich ihnen gesagt, dass niemand an dieser Dimension interessiert ist, die Eibe viele Äste hat, der Splint auch noch weggeschnitten wird und 5 cm breites Furnier keine Handelsware sei. Ich habe mir schon fast einen Spaß daraus gemacht, die Sache auf das reale Maß â€žherunterzureden“. Die Leute verschwanden und mit ihnen das Glühen in den Augen.

Ich hätte ihnen natürlich auch eine Freude machen können und den Baum für 10.000 Euro kaufen können.

Gruß
Cello
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski


www.touch-wood.de

https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Wore,

stell dir mal vor, deine ganzen Werkzeuge und jedes noch so kleine Teil deiner Maschinen werden nur noch in Deutschland produziert. Was meinst du, würde das alles dann kosten?
Oder anders herum.........Drechselholz wird Massenware und wird in Asien geschnitten. Dann wieder nach Deutschland geschippert und schon ist es billiger.
Aber Ware aus Asien möchte ja wieder keiner, weil die ist ja Schrott.
Dafür, das sich ein Schreiner in Deutschland die Mühe macht, das Holz für Drechsler zu schneiden, finde ich die Preise gerechtfertigt.
Außerdem richten sich die Preise auch danach, was die entsprechende Holzsorten kostet.

Gruß,
Tüftler
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Boltar
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Re: Die Kleinholzabzocke

Beitrag von Boltar »

Hallo zusammen,

der ursprüngliche Beitrag hat scheinbar auch schon außerhalb des Drechsler-Forums seine Kreise gezogen.

Anbei ein Zitat aus einer aktuellen Auktion bei e..., über die ich gerade gestolpert bin:
...Da sich kürzlich in einem renommierten Dilettanten-Forum ein besonders Erleuchteter über "Kleinholzabzocke" (sic!) beschwert hat, weil er bei der Preisermittlung für kleine Kantel auf Kubikmeterpreise bis 40.000 (in Worten:vierzigtausend) Euro gekommen ist (und mir mein persönlicher Reichtum mittlerweile ein schlechtes Gewissen macht), biete ich hier Mikrokantel im "Mach's-dir-doch-selbst"-Format an; wer geschickt zuschneidet, kann an diesem Karton also ohne große Lagerhaltungskosten Tausende verdienen...
Abgesehen, dass mich weder der zitierte Text, noch das Angebot generell vom Hocker haut, finde ich die Erwähnung des
renommierten Dilettanten-Forum
doch sehr amüsant! Ich werte die Bezeichnung mal als Lob!!

Amüsierte Grüße, Boltar
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robs#97
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Re: Die Kleinholzabzocke

Beitrag von robs#97 »

Hallo Boltar,
da sieht man wieder, wie schnell Geschichten, dahin gesagte Worte, Daten ect. weltweit Ihre Kreise ziehen.
Auch unsere Politiker oder auch ein bekannter Fußballer können momentan ein Lied davon singen, spielt allerdings für viele keine Rolle, was Sie großzügig ins Netz stellen und auch noch der Meinung sind es betrifft eh nur immer die anderen ;-)

Auch leicht amüsierte Grüße
Robert
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alsimera
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Re: Die Kleinholzabzocke

Beitrag von alsimera »

Hallo zusammen,

eigentlich ist schon alles gesagt zu dem Thema und es ist auch müssig über die Preise zu diskutieren, trotzdem muss ich noch was los werden.

Seit rustikale Bretter und Balken "HIP" sind und das ganze Netz von DIY-Anleitungen dazu überquillt, meine ich schon, dass sich eine gewisse Goldgräberstimmung breit gemacht hat.
Was früher in den Kleinanzeigen zum kostenlosen Abholen angeboten wurde, weil man selber zu faul war es weg zu karren, wird mittlerweile schon für Drechsler, Bastler und Hobbyschreiner angeboten.
Da liegt dann der mehr oder weniger professionell umgesägte Baum im Garten und in der Anzeig wird explizit drauf hingewiesen, dass nur alles komplett abgegeben wird.
Beim Preis handelt es sich dann oft um Beträge die einem Holzauktionator rot werden lassen.

Vor diesem Hintergrund hat "wore" wohl recht.

Gruß Ralph
Wenn alle Menschen nur über das redeten, wovon Sie etwas verstehen, dann wäre es sehr ruhig auf der Welt.
holgi.h
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Re:

Beitrag von holgi.h »

Bernd Schröder hat geschrieben: 26.12.2018 - 14:05:56
Hallo!
Wir sind alle erwachsene Menschen und jeder kann tun und lassen was er möchte.
Klötzchen kaufen, Bohlen kaufen, Bäume fällen, Abfälle suchen oder Holz einfach finden...

Zum Klötzchenpreis:
Überlege einmal was Du tun musst, um einen Klotz für 10,-EU zurechtzumachen, fotografieren,
Angebot einstellen, Paket packen, Geld eintreiben, Versenden, ...

Ich hab mal meine Zeit beim Penblanksschneiden aus Obstholz hochgerechnet und fand
dann die üblichen Preise in den Holzboutiquen gar nicht mehr zu hoch.
Also ich bin da ganz bei dem Bernd.

Ich habe schon ein paar Bäume gefällt. Da ist einiges an Arbeit bis man schlussendlich einen Penblank oder einen Schalenrohling in der Hand hält. Zur Arbeit kommt der Zeitaufwand, Werkzeuge und Maschinen,Anhänger, Reparaturen, Ersatzteile, Strom, Benzin etc.

Händler verkaufen Ware mundfein. Da kann Mann gleich loslegen. Da zahle ich auch gerne einen Euro mehr für den Rohling. Plus ... Ich sehe im Vorfeld das Holzbild und bekomme eine Vorstellung vom fertigen Produkt.

Beim Baum fällen kann man Glück und Pech haben. Gerade Obstbäume die der Privatmann entsorgen will sind oft innen faul. Da fällt nicht viel ab zum Schluss.
Und es ist doch selbstredend, das man auch die Äste mitnimmt. Das nennt man neudeutsch : Winwin

Du Holz, der Spender sauberen Garten.

Und schlussendlich haben wir ja freie Marktwirtschaft. Jeder kann Preise selbst entscheiden, sowie der Käufer sich dafür oder dagegen enscheidet.

Ganz einfach.

Gruß Holger
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Jesse
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Re: Die Kleinholzabzocke

Beitrag von Jesse »

Hallo Leo,

wir leben zum Glück in einer freien Marktwirtschaft. Ein Kaufvertrag wird immer zwischen zwei Parteien geschlossen, die sich einigen. Wenn es nicht passt, so muss man ja nicht kaufen.

Letztes Jahr habe ich für Apfel und Pflaume 100€ bezahlt. Dieses Jahr habe ich schon mehrere Stämme geschenkt bekommen.

So ist es halt. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man auf die passende Gelegenheit wartet, dann bekommt man immer wwieder günstig Holz.

Gruß Jens
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almhirte
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Re: Die Kleinholzabzocke

Beitrag von almhirte »

leoanton hat geschrieben: 08.01.2019 - 19:26:44
Hallo,
wenn ich bedenke was ich 2017 für Eibenholz( Stammholz) bezahlt habe und was heute verlangt wird :no
2017 30cm Durchmesser länge 1m 10 Euro
2019 -------------------------------- 50 Euro Abzocke
Antwort: Ich will nur den Baum kaufen und nicht den Wald und hab mich verabschiedet.
Gruß Leo aus Schale
Hallo Leo,
mal ehrlich, für ein Holz das in Deutschland unter Naturschutz steht halte ich den Preis nicht für verwerflich. Fraglich für mich ist darüber hinaus, ob die Fällung überhaupt zulässig war.
Ansonsten hat es ja schon viele Kommentare zum Thema "Wesen von Kaufverträgen" gegeben.
Gruß, Meinrad
Holz-& Woll-Manufaktur
www.woodnwool.de

"Ich kann den Wind nicht beeinflussen, aber die Segel anders setzen !"
(aus: "The Responsibility Process")
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