Eibe - wie auftrennen?

[Freizeitgestalter]

Hallo,
bei den Kindern sollte eine Eibe weg. Ich habe mich erbarmt, obwohl sie meiner Meinung nach durchaus ein paar Jahre hätte wachsen können.
Jetzt ist es passiert und ich weiß nicht recht, was ich mit dem unteren Teil anfangen soll. Wie bei Eibe üblich, ist sie mehrstämmig.
Das heißt, die beiden Hauptstämme und gleich über dem Fällschnitt sogar drei sind im Inneren nicht verwachsen, sondern nur aneinander gewachsen.
Wenn ich das durch die Kerne auftrenne, um Schalen (oder Teller, ist ja nicht so dick) zu drechseln, bleibt die Fuge erhalten.
Das kann doch nicht richtig sein, aber was dann?

Auf eure Tipps freut sich
Egbert

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[Christian aus GE]

Guten Abend Egbert,


witzig, ich stand letzte Woche vor der gleichen Fragestellung. Eibe von maximal 35 cm je Stamm und der typische Druckzwiesel untenrum.
Ich habe tatsächlich keine Schalen oder sonstige konkaven Formen gemacht, sondern zwischen den Spitzen erstmal Querholzzylinder gedreht und lasse die jetzt trocknen. Allerdings ist mir (erwartungsgemäß) eine dieser Druckstellen geknackt, das ganze ist nicht ungefährlich, daher nur bei niedriger Drehzahl möglich. Eine Schale wäre mir da zu heiß, zumal ich da Bedenken hätte wegen der Wiederaufspannung mittels Rezess oder Zapfen.
Bei dem zweiten Bild würde ich wohl den linken Teil abschneiden und einzeln verwerten, mit dem rechten Druckzwiesel sinngemäß wie beschrieben verfahren.

[Mue]

Hallo Egbert
man kann da schön rustikale Schalen draus machen - wenn man gute Nerven hat.
Falls Du noch kein Flugholz in der Werkstatt hattest kann man es bei so einem Stück kennenlernen...
Trotzdem geht es. Mit der Drehzahl nicht übertreiben, oft anhalten und gucken, vorsichtige Spanabnahme, auf keinen Fall in der Abflugschneise stehen und vor allen Dingen lose oder gefährdete Teile mit "Panzerband" oder so etwas sichern. Die Wandstärke würde ich auch nicht bis aufs Letzte ausreizen.

Wenn das klappt wird so etwas eine Schale die etwas erzählen kann und aller Erfahrung nach schnell weg ist.
Manfred

[friedrich]

Hallo Egbert,
aus dem Stück vom oberen Bild ist es möglich eine dickwandige Querholz-Schale mit einer kleinen kugeligen Vertiefung zu drechseln.
Eine Längsholz-Schale ist auch möglich, wie oben beschrieben bei beiden Varianten erhöhte Vorsicht.
Bei dem Stück im unteren Bild würde ich den kleineren Teil abtrennen, das geht bestimmt ganz leicht.

Querholz Schale Vorschlag

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Gruß Friedrich

[Holzverdreher]

Hallo Egbert,

ich habe das wie folgt gelöst.

Naturrandschalen, 28 cm Durchmessen, 9 cm hoch.

Bei beiden Schalen kann man die einzelnen Äste gut erkennen.

Ernst

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[HolzMichael]

Hallo Ernst,

Wie hast du es geschafft das die Teile nicht auseinander geflogen sind?

Grüße
Michael

[Holzverdreher]

Hallo Michael,
Beide mit einen 90mm Zapfen eingespannt. Die 2. ist dazu oben noch 20mm fest verwachsen.
Dazu die nötige Vorsicht und Respekt vor dem Rohling.

Ernst

[Manfred Kellerhals]

Hallo ihr Ebendrechsler,

ich hatte auch so einen "krummen Hund", mit dem ich anfangs nicht wußte, ob er auseinanderfliegt.

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ich hab ihn erst mal an der breitesten Fläche geplant und dann rund gemacht

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dann mit Opferholz zum Aufspannen und Sichern versehen

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aufgespannt, mit Klebeband gesichert und innen ausgedreht

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es sah schon etwas kritisch aus

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nun innen und außen fertig bearbeitet, geölt und den Hilfsspannzapfen abgestochen

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und Vorderseite:

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[Helmbrecht]

Hallo Egbert,

Manfred hat ja bereits auf alles wesentliche hingewiesen.
Ernst zeigt ein beeindruckendes Beispiel zu dem aber auch besondere Aufmerksamkeit und eine ordentliche Portion Mut gehört.
Mein Beispiel einer Schale die bereits 2012 entstanden ist und inzwischen auch verkauft wurde.
Die Maße ca. 22 x 10 cm.

Grüße aus Angerstein frohe Feiertage und bleibt gesund
wünscht allen

Helmbrecht

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[Freizeitgestalter]

Vielen Dank, ihr Eibenisten!

den abwegigen 3. Stamm habe ich entfernt und die Teile halbiert. Das Holz lagert vorerst in einer Scheune, wo der Baum gestanden hat, also nicht bei mir. Eine Linse hat ich nicht dabei, daher gibts jetzt auch kein Foto.
Als nächsten Schritt habe ich vor, nach der Empfehlung von Daniel Düsentrieb die Fläche zu hobeln um eine plane Fläche für den Zapfen zu bekommen. Daher eine Frage an dich, Manfred, reicht da "normaler" Weißleim oder ist D4 Leim angesagt, der mit der Feuchtigkeit des frischen Holzes besser abbindet?

Egbert

[Greywolf]

Wow, was für irre schöne Schalen ! Respekt .
Ich habe in den Tiefen meines Brennholzlagers auch noch mindestens einen gut abgehangenen Eibenstamm, den werd ich mir wohl mal vornehmen müssen !
Schöne Weihnachtstage euch allen !