Feuchte in Holzschalen

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Beili1959
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Feuchte in Holzschalen

Beitrag von Beili1959 »

Hallo Drechselgemeinschaft,ich bräuchte erneut euren Wissensschatz bezüglich nass gedrechselter Schalen bzw.Gefässen.
Meine etwa 40 vor ca.3 bis 4 Monate gedrechselter Schalen/Schüsseln aus Buche und Eiche haben mittlerweile
so im Mittel 100 bis 150 ml/Wasser verloren.Sind zwischen 30 und 40 cm breit und etwa 15 bis 20 cm hoch. Dicke 2 bis 3 cm.
Gewicht 2 bis 3,5 Kg.Die meisten sind Unbehandelt.
Liegen im dunklen kühlen Keller.
Mangels Erfahrung und Altbestand meinerseits,wann sollte ich die Teile in etwa fertigstellen,sprich abdrehen des Fusses,schleifen bzw.mit Öl behandeln.
Wenige sind gerissen,aber nichts grosses,konnte ich mit Sekundenkleber gut in den Griff kriegen.
Einige hatte ich direkt fertiggestellt,auch nach dem Schliff schon geölt,keinerlei Risse.
Welche Menge an Wasser sollte da noch in etwa verdunsten bis zum Finale.
Einen Feuchtemesser möchte ich mir nicht zulegen.
Manche fühlen sich furztrocken an andere noch sehr feucht,wie handhabe ich das richtig ?
Euch allen ein gesundes und im positiven Sinne besseres Jahr 2021
Harald
Drechlerhans
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Re: Feuchte in Holzschalen

Beitrag von Drechlerhans »

Hallo Harald,
bei Buche kann bei zu langsamem Trocknen die Stockung eintreten, beginnt mit schwarzen Flecken, ist doch ungewollt -oder?
Eiche ist m.E, sehr rissfreudig. Achtung-
Kommt immer auf die "Startfeuchtigkeit" an, habe kürzlich 40 % gemessen. (geschlagen im September)
Wende die Physik an, Wichte Holz, Gewicht gedrechseltes Teil, es sollten nach meiner Erfahrung ca 20% Gewichtsteile austrocknen vor dem Fertigdrechseln,
also nach Deinen angaben 20 % von ca 3 Kg = 600 Gramm Gewichtsreduzierung
Zum Überwachen-wöchentlich wiegen, wenn keine Gewichtsreduzierung mehr messbar ist-fertig.-drechseln-dann tritt auch kein Verzug mehr ein

Wie geschrieben- meine Erfahrung und übrigens, so ein Feuchtemesser ist gar nicht sooo teuer

Viele Grüße vom Rande Bayerns

Hans
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Maxy
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Re: Feuchte in Holzschalen

Beitrag von Maxy »

Hallo Harald,
würde dir auch die Wiegemethode empfehlen.
Und wenn sie im dunklen, kühlen Keller kein Gewicht mehr verlieren, dann in einen normal trockenen Raum bringen und auch dort nochmal alle paar Wochen wiegen.
Ich finde für jede Lösung ein Problem!
Grissianer
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Re: Feuchte in Holzschalen

Beitrag von Grissianer »

Hallo
Der Peter Gwiasda empfiehlt immer mehrmals zu drechseln. Also ab und zu die Schalenrohlinge wieder ein zu spannen und ein klein wenig ab zu nehmen. Das ermöglicht dem Holz den Verzug der statt des Reißens auftritt leichter zu machen und somit ist die Chance gegeben dass es am wenigsten reißt.
Das ist auch meine Erfahrung. Schalen die 3 mal aufgespannt waren so im Abstand von 4 Monaten in etwa, auf einen Monat auf oder ab kommts da nicht drauf an ,ergaben bei mir die besten Ergebnisse.
Bei dieser Vorgehensweiße ist das Holz am Ende immer trocken und du brauchst gar nichts zu messen.
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
Beili1959
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Re: Feuchte in Holzschalen

Beitrag von Beili1959 »

Oh das ging aber ruckizucki.
Danke für eure schnellen Antworten.
Ja, gewogen und beschriftet sind die alle, nur halt gestern das erstemal nach den Monaten gewogen und war
erstaunt wie unterschiedlich die" abgenommen" hatten, habe ja noch keine Referenzwerte.
Gestockt sind die Buchen alle, liebe ich vom Holzbild her sehr.
Schreibe die Gewichte immer auf den Schalenboden, passt.
Also weiter beobachten und alle paar Wochen wiegen und schauen ob sie weiter abnehmen.
600 Gramm bei einer 3 kg Schale, hätte ich nicht gedacht, gerade die Eiche fühlt sich trockener an als Buche.
Ein fünftel vom Gewicht, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Ist allerdings die letzten Wochen recht feucht von der Luft her, da dürfte das ja sehr langsam von statten gehen.
Hat aber keine Eile, werde morgen mal 2 Schalen aufspannen und abdrehen, bin gespannt.
Trotz allem, ich beneide euch Drechsler, die ein Holzvorratslager besitzen.
Ich habe nur äusserst begrenzte Möglichkeiten was das lagern betrifft, deshalb werde ich wahrscheinlich immer ein
Bettnässerdrechsler bleiben. Lach und Grins.
Muss meine Fotomaschinen mal wieder reaktivieren, das Drechseln hat irgendwie alles zurückgestellt.
Muss doch eine Art Virus sein.
Danke euch vielmals.
Harald
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