Fossile Bäume erklären unsere Welt
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- Peter Gwiasda
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Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hallo Holzliebhaber*innen,
da meint man, so gut wie alles über Holz und seine Bedeutung zu wissen, und dann kommen Nachrichten aus dem fernen Neuseeland, die wieder mal verblüffen. Oder schlicht bestätigen, dass Bäume zu den besten Dokumenten der Geschichte unseres Planeten zählen. In einem gigantischen Kauri-Stamm mit 60 Tonnen Gewicht aus einem Moor fanden Paläomagnetologen den Beweis, dass sich vor 42 000 Jahren die magnetischen Pole unseres Planeten umgekehrt haben, natürlich mit katastrophalen Folgen für das Klima und damit für unsere frühen Vorfahren. Die Welt wurde damals buchstäblich auf den Kopf gestellt, zumindest magnetisch gesehen.
Messungen in dem Holz dieses nach Jahresringen 1700 Jahre alten fossilen Kauristammes ließen auf einen sprunghaften Anstieg der Strahlung aus dem Weltraum schließen, weil das schützende Magnetfeld der Erde zusammenbrach und sich die magnetischen Pole umkehrten. Das Klima der Erde sei kurzfristig aus den Fugen geraten, mutmaßen die Forscher. Den Wechsel hat das Kohlenstoff-Isotop C14 angezeigt, welches von Pflanzen und anderen Organismen gespeichert wird.
Die Studienautoren (veröffentlicht im Wissenschaftsjournal Science) glauben, dass dieser prähistorische Klimawandel viele rätselhafte Ereignisse vor 42 000 Jahren erklären könnte - etwa das Aussterben der Neandertaler und das Ende großer Säugetiere in Australien.
Wir sehen also, Klimawandel hat Folgen. Diese Nachricht fand ich in der Süddeutschen Zeitung.
Mich faszinieren immer wieder Berichte über Bäume, die Erkenntnisse über unsere Welt speichern und mit modernen Hilfsmitteln freigelegt werden. Am liebsten würde ich so ein fettes Stück Holz aus diesem fossilen Riesenbaum haben. Der lebendige Kauribaum ist immergrün, zählt zur Familie der Araukarien, wird viele tausend Jahre alt und wurde von den englischen Kolonisatoren stark geplündert. Heute steht die Art unter strengem Schutz.
Grüße von Peter Gwiasda, der schon über ein klitzekleines Stück Kauri froh wäre.
da meint man, so gut wie alles über Holz und seine Bedeutung zu wissen, und dann kommen Nachrichten aus dem fernen Neuseeland, die wieder mal verblüffen. Oder schlicht bestätigen, dass Bäume zu den besten Dokumenten der Geschichte unseres Planeten zählen. In einem gigantischen Kauri-Stamm mit 60 Tonnen Gewicht aus einem Moor fanden Paläomagnetologen den Beweis, dass sich vor 42 000 Jahren die magnetischen Pole unseres Planeten umgekehrt haben, natürlich mit katastrophalen Folgen für das Klima und damit für unsere frühen Vorfahren. Die Welt wurde damals buchstäblich auf den Kopf gestellt, zumindest magnetisch gesehen.
Messungen in dem Holz dieses nach Jahresringen 1700 Jahre alten fossilen Kauristammes ließen auf einen sprunghaften Anstieg der Strahlung aus dem Weltraum schließen, weil das schützende Magnetfeld der Erde zusammenbrach und sich die magnetischen Pole umkehrten. Das Klima der Erde sei kurzfristig aus den Fugen geraten, mutmaßen die Forscher. Den Wechsel hat das Kohlenstoff-Isotop C14 angezeigt, welches von Pflanzen und anderen Organismen gespeichert wird.
Die Studienautoren (veröffentlicht im Wissenschaftsjournal Science) glauben, dass dieser prähistorische Klimawandel viele rätselhafte Ereignisse vor 42 000 Jahren erklären könnte - etwa das Aussterben der Neandertaler und das Ende großer Säugetiere in Australien.
Wir sehen also, Klimawandel hat Folgen. Diese Nachricht fand ich in der Süddeutschen Zeitung.
Mich faszinieren immer wieder Berichte über Bäume, die Erkenntnisse über unsere Welt speichern und mit modernen Hilfsmitteln freigelegt werden. Am liebsten würde ich so ein fettes Stück Holz aus diesem fossilen Riesenbaum haben. Der lebendige Kauribaum ist immergrün, zählt zur Familie der Araukarien, wird viele tausend Jahre alt und wurde von den englischen Kolonisatoren stark geplündert. Heute steht die Art unter strengem Schutz.
Grüße von Peter Gwiasda, der schon über ein klitzekleines Stück Kauri froh wäre.
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
- SteffenM
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hallo Peter,
angeregt durch deinen Bericht habe ich mal in meinen alten Fotos gewühlt.
Das Bild ist vor zehn Jahren entstanden. Was ich längst vergessen hatte: Der Baum ist nicht nur irgendein großer Kauri, sondern der größte von allen.
Er hat sogar einen eigenen Namen - Tāne Mahuta.
Schöne Grüße!
Steffen (der kein Kauriholz haben will)
angeregt durch deinen Bericht habe ich mal in meinen alten Fotos gewühlt.
Das Bild ist vor zehn Jahren entstanden. Was ich längst vergessen hatte: Der Baum ist nicht nur irgendein großer Kauri, sondern der größte von allen.
Er hat sogar einen eigenen Namen - Tāne Mahuta.
Schöne Grüße!
Steffen (der kein Kauriholz haben will)
- ändu
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Lieber Peter
Besten Dank für deinen Beitrag.
Wieso wissen wir, dass sich der Erdmagnetismus gelegentlich dreht...?
Ich habe dazu vor einigen Jahren ein Buch über Elektroverschmutzung und deren Folgen gelesen.
Dort war die Rede von magnetotaktischen Bakterien.
Diese Bakterien richten sich konsequent den Polen zu und zwar seit Anbeginn.
Diese lassen sich im Gestein nachweisen und so die genaue Datierung der jeweiligen Polumkehrung.
Das jetzt im Kauriholz die effektiven Auswirkungen der damals nur kurzen Polumkehrung festgehalten worden sind, ist für die Dendrochronologie und die Umweltwissenschaft eine Goldgrube....
In unseren Dorf war ein Mann mit führenden Dendrochronologen zwei mal in Sibirien, um dort in der vergangenen Zeit die Mammut Hölzer zu bergen (im Permafrost), um die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf das Aussterben der Mammuts, sowie den Zusammenhang zur heutige Zeit zu erforschen.
Spannend alleweil....habe eine Holzscheibe von der letzte Exkursion gekriegt!
Schöne Grüsse
Ändu
*edit by Raupenzwerg
Besten Dank für deinen Beitrag.
Wieso wissen wir, dass sich der Erdmagnetismus gelegentlich dreht...?
Ich habe dazu vor einigen Jahren ein Buch über Elektroverschmutzung und deren Folgen gelesen.
Dort war die Rede von magnetotaktischen Bakterien.
Diese Bakterien richten sich konsequent den Polen zu und zwar seit Anbeginn.
Diese lassen sich im Gestein nachweisen und so die genaue Datierung der jeweiligen Polumkehrung.
Das jetzt im Kauriholz die effektiven Auswirkungen der damals nur kurzen Polumkehrung festgehalten worden sind, ist für die Dendrochronologie und die Umweltwissenschaft eine Goldgrube....
In unseren Dorf war ein Mann mit führenden Dendrochronologen zwei mal in Sibirien, um dort in der vergangenen Zeit die Mammut Hölzer zu bergen (im Permafrost), um die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf das Aussterben der Mammuts, sowie den Zusammenhang zur heutige Zeit zu erforschen.
Spannend alleweil....habe eine Holzscheibe von der letzte Exkursion gekriegt!
Schöne Grüsse
Ändu
*edit by Raupenzwerg
Eure Meinung und Kritik ist meine Motivation. :o)
- snakyjoe
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Guten Morgen Peter,
vielen Dank für den sehr interessanten Bericht.
Ich lese auch alles über Naturwissenschaften, was ich finden kann, insbesondere auch über die Erdgeschichte und die Lebewesen der jeweiligen Epochen.
Den Bericht in der Süddeutschen kannte ich jedoch nicht.
Das Magnetfeld der Erde hat sich im Verlaufe der Erdgeschichte mehrfach umgekehrt. Das ist vor allem in Gesteinen nachweisbar.
Nun ist so ein schöner alter Baum zum Zeitzeugen geworden.
Holz ist eben ein sprechender Werkstoff.
Es grüßt dich Egbert,
der auch gern so ein altes Stück Kauriholz haben würde.
vielen Dank für den sehr interessanten Bericht.
Ich lese auch alles über Naturwissenschaften, was ich finden kann, insbesondere auch über die Erdgeschichte und die Lebewesen der jeweiligen Epochen.
Den Bericht in der Süddeutschen kannte ich jedoch nicht.
Das Magnetfeld der Erde hat sich im Verlaufe der Erdgeschichte mehrfach umgekehrt. Das ist vor allem in Gesteinen nachweisbar.
Nun ist so ein schöner alter Baum zum Zeitzeugen geworden.
Holz ist eben ein sprechender Werkstoff.
Es grüßt dich Egbert,
der auch gern so ein altes Stück Kauriholz haben würde.
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- drmariod
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hi Ändu, das tolle an dem Holz im Baum ist, dass dank der Jahresringe der Prozess sehr genau nachverfolgen kann. Die einzelnen Schichten/Jahre lassen sich super leicht unterscheiden und das ist sicherlich eine perfekte Datenbasis für weitere Analysen.
In den Gesteinsschichten hat man oft nicht so deutlich abgegrenzte Jahreszyklen und man muss in gröberen Zeitspannen rechnen...
Aber absolut spannend das ganze!
Danke Peter für diesen Bericht. Der Kauri Baum war mir vorher kein Begriff... Musste gleich mal ein bisschen drüber lesen
Viele Grüße aus Rheinhessen
der Mario
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Die Bakterien und ihre Ausrichtung lassen sich nicht mehr so nachweisen, wohl aber die Magnetitkristalle. Und auch in Sedimenten lassen sich oft Jahresschichten nachweisen, nur halt nicht für eine absolute, wohl aber eine relative Datierung.
- Catweazle1959
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hallo Peter,
ich finde das sehr interessant und spannend, aber wieso kann ein 1700 Jahre alter Baum Aussagen über die Zeit vor 42.000 Jahren treffen, das verstehe ich nicht und geht aus Deinem Beitrag (für mich) nicht hervor.
Gruß
Stefan
ich finde das sehr interessant und spannend, aber wieso kann ein 1700 Jahre alter Baum Aussagen über die Zeit vor 42.000 Jahren treffen, das verstehe ich nicht und geht aus Deinem Beitrag (für mich) nicht hervor.
Gruß
Stefan
Blessed is the man who, having nothing to say, abstains from giving wordy evidence of the fact.
George Eliot (1819-1880)
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hallo,
weil er vor 42000 Jahren in einem Moor gelandet ist und dort konserviert wurde. Mit den Jahresringen und der C14 Methode kann man nun die Jahreschronologie genau nachvollziehen. C14 bildet sich in der äusseren Erdatmosphäre durch Höhenstrahlung und zeigt starke Erhöhung bei sehr schwachem Erdmagnetfeld, wie z.B. bei einer Umpolung. Problematisch für die Vegetation waren immer die Kaltperioden, weniger die Warmperioden. In den Eiszeiten ist in Europa vieles ausgestorben, da die Gebirgszüge quer (Ost-West) stehen und die Arten es bei Abkühlung nicht darüber geschafft haben.
Mit freundlichen Grüßen
Christian
weil er vor 42000 Jahren in einem Moor gelandet ist und dort konserviert wurde. Mit den Jahresringen und der C14 Methode kann man nun die Jahreschronologie genau nachvollziehen. C14 bildet sich in der äusseren Erdatmosphäre durch Höhenstrahlung und zeigt starke Erhöhung bei sehr schwachem Erdmagnetfeld, wie z.B. bei einer Umpolung. Problematisch für die Vegetation waren immer die Kaltperioden, weniger die Warmperioden. In den Eiszeiten ist in Europa vieles ausgestorben, da die Gebirgszüge quer (Ost-West) stehen und die Arten es bei Abkühlung nicht darüber geschafft haben.
Mit freundlichen Grüßen
Christian
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hallo Stefan
Na weil der in der Zeit vor 42000 Jahren eine kurze Zeit lang nähmlich 1700 Jahre lang gelebt hat.
Peter
Sag mir wo einer steht dann hole ich die große Säge hervor und schlepp dir den Baum an
Ich habe nämlich keine Angst vor großen Bäumen.
Gruß
Anselm
Na weil der in der Zeit vor 42000 Jahren eine kurze Zeit lang nähmlich 1700 Jahre lang gelebt hat.
Peter
Sag mir wo einer steht dann hole ich die große Säge hervor und schlepp dir den Baum an
Ich habe nämlich keine Angst vor großen Bäumen.
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
- schwede
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Servus [mention]Catweazle1959[/mention] ,
Der Stamm hat nach 1700 Jahren das wachsen aufgehört.
Schreibt Peter hier:
"nach Jahresringen 1700 Jahre ..."
Dies sagt doch nicht aus, wann das war...
Der Stamm kann doch schon 40000 Jahre im Moor gelegen haben, oder?
Der Stamm hat nach 1700 Jahren das wachsen aufgehört.
Schreibt Peter hier:
"nach Jahresringen 1700 Jahre ..."
Dies sagt doch nicht aus, wann das war...
Der Stamm kann doch schon 40000 Jahre im Moor gelegen haben, oder?
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Alterbestimmung bei Fossilien wird nach der Radiocarbonmethode vorgenommen... https://www.leifiphysik.de/kern-teilche ... bonmethode
Hier kann man feststellen, dass er vor 42k Jahren umgefallen ist... Oder vielleicht 41k Jahre und vor 42.7k Jahren wurde er gepflanzt...
So in etwa.
Viele Grüße
Der Mario
Hier kann man feststellen, dass er vor 42k Jahren umgefallen ist... Oder vielleicht 41k Jahre und vor 42.7k Jahren wurde er gepflanzt...
So in etwa.
Viele Grüße
Der Mario
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
In der Bibliothek ist noch folgender Kauri-Artikel abgelegt:
viewtopic.php?f=155&t=11786
Vielleicht interessiert sich jemand dafür.
Gruß Eva
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Vielleicht interessiert sich jemand dafür.
Gruß Eva
Grüsse aus dem Schloßgarten
vom einzig wahren Raupenzwerg Eva
vom einzig wahren Raupenzwerg Eva
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hier ist der online-Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 19. Februar 2021
https://www.sueddeutsche.de/wissen/magn ... -1.5211534
Gruß Eva
https://www.sueddeutsche.de/wissen/magn ... -1.5211534
Gruß Eva
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Liebe KollegInnen,
und noch ein Link zur Seite eines berühmten neuseeländischen Drechslers: Rick Taylor.
Er verkauft auch tausende Jahre altes Kauriholz (ancient Kauri wood).
Die Preise sind schon recht hoch, aber wenn man weiß, dass das Holz so alt ist und alle heutigen Bäume unter strengem Schutz stehen,
dann erklären sich die Preise von selbst.
Hier kann man jede Menge Holz, Sumpf-Kauri-Bäume bei der Bergung und gedrechseltes sehen:
https://www.thewoodturnersstudio.co.nz/
Gruß
Egbert
PS: [mention]Peter Gwiasda[/mention] , da hast du uns ja auf eine spannende Reise geschickt! Danke!
und noch ein Link zur Seite eines berühmten neuseeländischen Drechslers: Rick Taylor.
Er verkauft auch tausende Jahre altes Kauriholz (ancient Kauri wood).
Die Preise sind schon recht hoch, aber wenn man weiß, dass das Holz so alt ist und alle heutigen Bäume unter strengem Schutz stehen,
dann erklären sich die Preise von selbst.
Hier kann man jede Menge Holz, Sumpf-Kauri-Bäume bei der Bergung und gedrechseltes sehen:
https://www.thewoodturnersstudio.co.nz/
Gruß
Egbert
PS: [mention]Peter Gwiasda[/mention] , da hast du uns ja auf eine spannende Reise geschickt! Danke!
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Robert Sorby Pro Edge
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- MSchulz
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Lieber Peter,
vielen Dank für den interessanten Beitrag. Vor längerer Zeit hatte ich schon mal eine Doku gesehen über die Wanderung des Magnetpols, bei der man an Gesteinsschichten nachweisen konnte wo er sich schon überall befunden hat. Gott sei Dank ist er immer wieder zurück marschiert und hat uns bis jetzt vor der Katastrophe bewahrt. Du schreibst : Die Welt wurde damals buchstäblich auf den Kopf gestellt, zumindest magnetisch gesehen.
Leider schafft das der Mensch im Moment auch ohne Polumkehr und nicht nur magnetisch. Eine kürzliche Doku über das rapide schmelzende Arktiseis und den tauenden Permafrost Boden Sibieriens hat mir gezeigt, dass wir eigentlich schon den "point of no return" überschritten haben. Aus dem tauenden Permafrost kommen auch "Schätze" wie alte Bäume und Mammutszum Vorschein. Leider nicht nur CO2 und Methan, sondern auch Jahrtausende alte Viren und Bakterien.
Klingt ziemlich pessimistisch und nicht nur wegen des Corona Blues.
Gruß
Manfred
vielen Dank für den interessanten Beitrag. Vor längerer Zeit hatte ich schon mal eine Doku gesehen über die Wanderung des Magnetpols, bei der man an Gesteinsschichten nachweisen konnte wo er sich schon überall befunden hat. Gott sei Dank ist er immer wieder zurück marschiert und hat uns bis jetzt vor der Katastrophe bewahrt. Du schreibst : Die Welt wurde damals buchstäblich auf den Kopf gestellt, zumindest magnetisch gesehen.
Leider schafft das der Mensch im Moment auch ohne Polumkehr und nicht nur magnetisch. Eine kürzliche Doku über das rapide schmelzende Arktiseis und den tauenden Permafrost Boden Sibieriens hat mir gezeigt, dass wir eigentlich schon den "point of no return" überschritten haben. Aus dem tauenden Permafrost kommen auch "Schätze" wie alte Bäume und Mammutszum Vorschein. Leider nicht nur CO2 und Methan, sondern auch Jahrtausende alte Viren und Bakterien.
Klingt ziemlich pessimistisch und nicht nur wegen des Corona Blues.
Gruß
Manfred
In Vino Caritas wie die schon die alten Römer sagten!
-
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- Name: Uwe Klein
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- Ort: Waldbrunn
Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Danke Peter für den Bericht.
Zum Thema Polsprung: Das ist eines der schwammigsten Themen der Wissenschaft.
Der letzte Polsprung ist 41000 Jahre her, was auch gut zu dem Baum passt.
Laut Wissenschaft gibt es-->
1. alle paar zehntausend Jahre einen Polsprung
2. alle 26000 Jahre einen Polsprung
3. 4x pro Million Jahre einen Polsprung
4. wir stehen gerade kurz vor dem Nächsten Sprung
(alle Daten aus wissenschaftlichen Berichten,Seiten)
sucht es euch aus was ihr davon jetzt glauben möchtet.
Dazu noch ein Beitrag
"Um mehr darüber herauszufinden, untersuchte das Team daher den konservierten Stamm eines Kauri-Baums, der bei Bauarbeiten in China ausgegraben worden war. Wie seine Ringe und die Radiokarbondatierung zeigten, war dieser um die 1.700 Jahre lang gewachsen - und zwar genau während des Zeitraums des letzten Polsprungs vor etwa 42.000 Jahren. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Wissenschaftler vor wenigen Tagen im Science Magazin."
Also nicht Neuseeland sondern China
Mit der C14 Methode wird das Alter bestimmt, nicht das Magnetfeld mein Bleistift ist auch nicht magnetisch.
Die Berichte werden von jeder Zeitung die sie abschreibt immer ungenauer.
Gruss und eine schöne Woche; Oggi
Zum Thema Polsprung: Das ist eines der schwammigsten Themen der Wissenschaft.
Der letzte Polsprung ist 41000 Jahre her, was auch gut zu dem Baum passt.
Laut Wissenschaft gibt es-->
1. alle paar zehntausend Jahre einen Polsprung
2. alle 26000 Jahre einen Polsprung
3. 4x pro Million Jahre einen Polsprung
4. wir stehen gerade kurz vor dem Nächsten Sprung
(alle Daten aus wissenschaftlichen Berichten,Seiten)
sucht es euch aus was ihr davon jetzt glauben möchtet.
Dazu noch ein Beitrag
"Um mehr darüber herauszufinden, untersuchte das Team daher den konservierten Stamm eines Kauri-Baums, der bei Bauarbeiten in China ausgegraben worden war. Wie seine Ringe und die Radiokarbondatierung zeigten, war dieser um die 1.700 Jahre lang gewachsen - und zwar genau während des Zeitraums des letzten Polsprungs vor etwa 42.000 Jahren. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Wissenschaftler vor wenigen Tagen im Science Magazin."
Also nicht Neuseeland sondern China
Mit der C14 Methode wird das Alter bestimmt, nicht das Magnetfeld mein Bleistift ist auch nicht magnetisch.
Die Berichte werden von jeder Zeitung die sie abschreibt immer ungenauer.
Gruss und eine schöne Woche; Oggi
Deutsch ist einfach:
Umfahren ist das Gegenteil von Umfahren.
Umfahren ist das Gegenteil von Umfahren.
-
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- Registriert: 01.01.2019 - 21:35:04
- Ort: Weisendorf
Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hallo Oggi,
Berichte werden immer ungenauer, je mehr die Leute voneinander abschreiben. Diesen Effekt habe ich schon in der Schule bemerkt. Gute Noten gab‘s nur nah an der Quelle
Vom Original-Artikel kann man aber immerhin die Zusammenfassung lesen. Und da steht drin, dass C14 sehr wohl viel mit Magnetismus zu tun hat. Normalerweise schützt uns ja das Magnetfeld der Erde vor kosmischer Strahlung, wenn dieses schwach ist oder ausfällt, entsteht deutlich mehr C14 in der Atmosphäre.
Bäume haben ja die herausragende Eigenschaft, jedes Jahr einen neuen Ring anzulegen - da man die Zerfallsgeschwindigkeit von C14 kennt, kann man rückrechnen, wie stark das Magnetfeld wann war.
Das eint Paläontologen und Drechsler: Ohne Jahresringe würde uns wirklich etwas fehlen!
Grüße,
Sebastian (auch kein Paläontologe, legt aber auch jedes Jahr einen Ring zu)
Berichte werden immer ungenauer, je mehr die Leute voneinander abschreiben. Diesen Effekt habe ich schon in der Schule bemerkt. Gute Noten gab‘s nur nah an der Quelle
Vom Original-Artikel kann man aber immerhin die Zusammenfassung lesen. Und da steht drin, dass C14 sehr wohl viel mit Magnetismus zu tun hat. Normalerweise schützt uns ja das Magnetfeld der Erde vor kosmischer Strahlung, wenn dieses schwach ist oder ausfällt, entsteht deutlich mehr C14 in der Atmosphäre.
Bäume haben ja die herausragende Eigenschaft, jedes Jahr einen neuen Ring anzulegen - da man die Zerfallsgeschwindigkeit von C14 kennt, kann man rückrechnen, wie stark das Magnetfeld wann war.
Das eint Paläontologen und Drechsler: Ohne Jahresringe würde uns wirklich etwas fehlen!
Grüße,
Sebastian (auch kein Paläontologe, legt aber auch jedes Jahr einen Ring zu)
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hallo
Kann ich auch was von dem Baum haben?
Dann kann ich endlich Kompassnadeln drechseln!
Gruß
Anselm
Kann ich auch was von dem Baum haben?
Dann kann ich endlich Kompassnadeln drechseln!
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Hallo zusammen,
da ist es doch sehr beruhigend zu wissen, daß wir hier im Fläming in Niemegk
das Observatorium für Erdmagnetismus haben,
also wenn da mal wieder was schief läuft, ich gebe euch Bescheid
Viele Grüße
Rolf
da ist es doch sehr beruhigend zu wissen, daß wir hier im Fläming in Niemegk
das Observatorium für Erdmagnetismus haben,
also wenn da mal wieder was schief läuft, ich gebe euch Bescheid
Viele Grüße
Rolf
"Wer glaubt Frauen zu verstehen, kann auch Holz schweißen"
- Peter Gwiasda
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Re: Fossile Bäume erklären unsere Welt
Liebe Holzfreunde,
das Thema Erdmagnetismus und Erdgeschichte in der Kombination mit fossilen Baumriesen bewegt nicht nur mich, sondern auch viele weitere Holzköppe mit wachen Sinnen. Und nicht nur das. Das Thema befreit auch die edelsten Tugenden der Drechsler: Hilfsbereitschaft und Solidarität. Im gelben und im blauen Drechslerforum erfüllten mir Holzfreunde spontan meinen Wunsch nach einem "klitzkleinen" Stück Kauri-Holz. Offenkundig gilt hier: Wünsch' dir was, dann kriegste was.
Zuerst versprach Hartmut Lobert, der Boss des Blauen, mir ein Stück Kauri zu schicken, welches er vor Jahren bei einer Tauschaktion auf der Woodturning Cruise von einem Neuseeländer erwarb.
Dann brachte mir heute die Post einen mittelgroßen Würfel Kauriholz samt Zertifikat der neuseeländischen Universität Waikato. In ihm dokumentiert sie das Fossil auf 50264 Jahre, ermittelt mit der C14-Methode. Absender ist Ludwig Mündlein, ein Drechsler der ersten Stunde des gelben Forums. Er legte dem Präsent auch ein Foto von der Bergung des Fossils bei, gigantisch dieser Baum, geborgen aus Schlamm, konserviert durch Sauerstoffausschluss.
Auch Joachim Benning aus Bocholt offerierte mir heute ein Stückchen Kauri. Ich dankte höflich, weil ich nunmehr wunschlos glücklich bin.
Irgendwann werde ich das Thema Kauriholz wiederbeleben. Dann zeige ich euch, was ich daraus gemacht habe.
Unsere Drechslerforen sind kostbare Einrichtungen.
Viele Grüße von Peter Gwiasda
das Thema Erdmagnetismus und Erdgeschichte in der Kombination mit fossilen Baumriesen bewegt nicht nur mich, sondern auch viele weitere Holzköppe mit wachen Sinnen. Und nicht nur das. Das Thema befreit auch die edelsten Tugenden der Drechsler: Hilfsbereitschaft und Solidarität. Im gelben und im blauen Drechslerforum erfüllten mir Holzfreunde spontan meinen Wunsch nach einem "klitzkleinen" Stück Kauri-Holz. Offenkundig gilt hier: Wünsch' dir was, dann kriegste was.
Zuerst versprach Hartmut Lobert, der Boss des Blauen, mir ein Stück Kauri zu schicken, welches er vor Jahren bei einer Tauschaktion auf der Woodturning Cruise von einem Neuseeländer erwarb.
Dann brachte mir heute die Post einen mittelgroßen Würfel Kauriholz samt Zertifikat der neuseeländischen Universität Waikato. In ihm dokumentiert sie das Fossil auf 50264 Jahre, ermittelt mit der C14-Methode. Absender ist Ludwig Mündlein, ein Drechsler der ersten Stunde des gelben Forums. Er legte dem Präsent auch ein Foto von der Bergung des Fossils bei, gigantisch dieser Baum, geborgen aus Schlamm, konserviert durch Sauerstoffausschluss.
Auch Joachim Benning aus Bocholt offerierte mir heute ein Stückchen Kauri. Ich dankte höflich, weil ich nunmehr wunschlos glücklich bin.
Irgendwann werde ich das Thema Kauriholz wiederbeleben. Dann zeige ich euch, was ich daraus gemacht habe.
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Viele Grüße von Peter Gwiasda
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