Stabilisieren mit Carnaubawachs

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woodpacker
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Stabilisieren mit Carnaubawachs

Beitrag von woodpacker »

Hallo Holzhandwerker,
Ich bin kein großer Freund von Kunststoffen. Jetzt habe ich bei Holzwerken TV ein Video über das Stabilisieren mit Carnaubawachs gesehen.
Bis 90‘C reicht ja eigentlich für Kulis oder Messergriffe. Das gewachste Holz soll auch beim Drechseln nicht stauben.
Ein erster Versuch läuft gerade in meinem Pizzaofen. Ich werde davon berichten.

Grüße von Ralf

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SteffenM
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Re: Stabilisieren mit Carnaubawachs

Beitrag von SteffenM »

Hallo Ralf,

ich vermute mal, dass das Wachs gar nicht tief genug in einen so großen Klotz einzieht. Und wenn doch, hast du Wachs für einige Euro im Holz versenkt und bekommst besonders teure Späne...

Aber berichte mal von dem Ergebnis. Vielleicht lässt sich das ja auf kleinere Dimensionen übertragen.

Schöne Grüße!
Steffen
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woodpacker
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Re: Stabilisieren mit Carnaubawachs

Beitrag von woodpacker »

Es ist Carnaubawachs. Auf dem Bild war es noch nicht richtig warm.

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SteffenM
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Re: Stabilisieren mit Carnaubawachs

Beitrag von SteffenM »

woodpacker hat geschrieben: 03.02.2022 - 22:25:36
Es ist Carnaubawachs. Auf dem Bild war es noch nicht richtig warm.
Guten Morgen Ralf,

mir war schon klar, was das erste Bild zeigt. :-)
Die spannenste Frage lautet nun, ob das Holz vollständig getränkt wurde.

Und dann wäre noch interessant, wie viel Wachs dafür draufging (mit 20-30 Euro pro Kilogramm ist Carnauba ja nicht gerade der günstigste Holzfestiger) und ob die Farbe halbwegs erhalten blieb.

Ich bin weiter gespannt, ob dein Experiment gelungen ist.

Schöne Grüße!
Steffen
Schliefer
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Re: Stabilisieren mit Carnaubawachs

Beitrag von Schliefer »

Hallo Steffen,

an dieser Irritation bin ich schuld, ich hatte gestern kurz nach deinem Beitrag gepostet und angenommen, dass es ich dabei um Blätterschellack handeln könnte, hatte aber erst dann mit der Bildersuche festgestellt, dass Carnauba durchaus so gehandelt wird.
Um nicht als Depp dazustehen, habe ich meinen Beitrag dann gelöscht ;-)

VG, GW
Der krumme Baum lebt sein Leben, der gerade Baum wird ein Brett.
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Argus
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Re: Stabilisieren mit Carnaubawachs

Beitrag von Argus »

Guten Morgen,

Carnauba Wachs bildet sich als wachsartige Schicht auf den gleichnamigen Palmenblättern. Wenn es dort abgelöst wird, bilden sich diese Plättchen. So sieht die Rohform aus.
Ich kann mir nicht vorstellen, das dieses Wachs von allein tief ins Holz einziehen wird.
Holzfestiger, der eine fast so flüssige Konsistenz ähnlich Wasser hat, zieht auch nur oberflächlich ein. Erst wenn ich mit Vakuum einen ordentlichen Unterdruck schaffe, dehnt sich die Luft in den Poren aus und Blasen steigen aus der Flüssigkeit auf. Ein Entlüften danach schafft dann wieder Druck, der den Festiger in die Poren drückt, das Prozedere muss man mehrmals machen, bis keine Luft mehr entweicht. Das bedeutet aber auch, dass das Werkstück hierbei vollständig untertaucht.
Das ist sicher auch mit Carnauba Wachs möglich, aber heftig teuer. Oberflächlich kann man auch mit Hasenleim gut festigen. Vielleicht geht dann auch Tränkung unter Vacuum.

Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
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Jesse
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Re: Stabilisieren mit Carnaubawachs

Beitrag von Jesse »

Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Wachs tief eindringt, wenn man ihm Zeit lässt.
Wenn ich Holz zum Trocknen vorbereite, tauche ich die nassen Enden ins heiße Kerzenwachs. Das blubbert dann ordentlich und das Wachs zieht so tief ein wie der Wachsspiegel in der Pfanne ist. Durch das Wachs wir das leichteste Nadelholz so hart, daß man kaum einen Mitnehmer einschlagen kann.
Ich schneide, wenn das Holz trocken ist, die wachsgetränkte Stelle weg.
Auf Holz, das mit Wachs stabilisiert wird, hält sicher nichts anderes als Wachs als Oberfläche, wenn überhaupt etwas nötig ist und nicht gleich poliert werden kann.

Gruß Jesse
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woodpacker
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Re: Stabilisieren mit Carnaubawachs

Beitrag von woodpacker »

Das Holz habe ich jetzt mal aufgeschnitten. Die Eindringtiefe ist sehr gering. Das eignet sich allenfalls für penblanks.

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