Holzsplitter - Pinselmacher

Eure Buchtipps zum Thema Drechseln und Holzbearbeitung

Moderator: Raupenzwerg

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dalbergia_63
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Holzsplitter - Pinselmacher

Beitrag von dalbergia_63 »

Liebe ForumskollegInnen,

Pinsel und Bürsten sind nützliche und notwendige Werkzeuge für vielerlei Gewerke und schier unüberschaubar in ihrer Formenvielfalt.

Im mittelfränkischen Bechhofen an der Heide befindet sich das Zentrum des deutschen Pinsel- und Bürstenmacherhandwerks mit einer Konzentration an hoch spezialisierten Betrieben und dem in seiner Art wohl einzigartigen Museum zu diesem Handwerk - dessen Besuch ich nur empfehlen kann.

Aber kommt erstmal mit, zu einem Bericht über das Pinsel- und Bürstenmuseum

07_2014_Pinselmacher.pdf
(1.07 MiB) 5-mal heruntergeladen
BM, 07/14

Habt, wie immer, viel Spaß beim Lesen

Heinz

*Link ausgewechselt durch PDF im Dezember 2022 durch Raupenzwerg
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Manfred Fa.
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Re: Holzsplitter - Pinselmacher

Beitrag von Manfred Fa. »

Guten Abend Heinz,

jetzt habe ich schon einige deiner interessanten, einfühlsamen und guten Berichte gelesen. Nur Einer, der Dinge erkennt,
kann authentisch und glaubwürdig für den Leser das wiedergeben, von dem er selbst begeistert war und vielleicht immer noch ist.

:gold: :danke: :gold:

Obwohl ich schon oft an Bechhofen vorbeigefahren bin, habe ich mir nie die Zeit genommen, das Museum zu besuchen. Kenn ich doch alles. Eben nicht. :no
Die Vielfalt der Anwendungsgebiete ist ja enorm. Die Kosmetik-Industrie ist ja ein großer Abnehmer und Damen sind ja gerne schön. :-)

In den Museumsbildern konnte ich so manches Teil wieder erkennen:
Vom Birkenmodler und Zackenmodler, Schläger und Dachvertreiber bis hin zum Strichzieher Set.
Damit hat mein Vater Nußaumkerne mit geritzten Poren und allen Raffinessen gezaubert, die selbst ausgepuffte Schreiner berühren mussten, ob es nicht
doch Original oder doch maseriert ist. :?oh Das war so um 1950.
Danach schlug die Möbelindustrie mit Resopalromantik zu.

1958 als junger Geselle habe ich meine ersten 3, der Größe nach, Kolinski-Rotmarder-Schriftenpinsel gekauft. Von einem Kriegskamerad meines Vaters und Pinselmacher aus Wilhermsdorf, Nähe Neustadt /Aisch.
Mit ihnen habe ich doch tausende von Buchstaben in vielen Schriftarten in Lack und anderen Materialien geschrieben.
Ich habe sie gepflegt und sie waren auch lange in Öl gelegen, um die Feder zu behalten, die bei Lackschriften notwendig ist.

Die letzten Jahre habe ich mit ihnen nicht mehr viel geschrieben und sie standen mit anderen Malpinsel am Fenster.
Erst jetzt habe ich bemerkt, dass die Haare durch das UV-Licht an der Spitze brüchig geworden sind.
Lösemittel haben die Haare sicher auch ausgemagert.
Aber es war für mich ein Werkzeug wie für einen Schreiner ein Profilhobel, den er am liebsten mit in's Grab nehmen möchte.
Und so gäbe es noch einige Parallelen zum Pinselmuseum und deinen Bericht.

Pinselgeschriebene Grüße
Manfred

obenliegender Fehaarpinsel im Federkiel. Man kann die brüchigen Haare an den anderen Pinseln erkennen.
obenliegender Fehaarpinsel im Federkiel. Man kann die brüchigen Haare an den anderen Pinseln erkennen.
SAM_2053.JPG (81.33 KiB) 1865 mal betrachtet

am mittleren Pinsel ist Kolinski Rotmarder zu erkennen.<br />62 Jahre. Reif für das Museum.
am mittleren Pinsel ist Kolinski Rotmarder zu erkennen.
62 Jahre. Reif für das Museum.
SAM_2052.JPG (70.18 KiB) 1865 mal betrachtet
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dalbergia_63
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Re: Holzsplitter - Pinselmacher

Beitrag von dalbergia_63 »

Hallo Manfred,

Dank Dir für Deine lobenden Worte, ob des Artikels zum Pinselmacher-Museum in Bechhofen und dem Einblick in Deine eigene handwerkliche Geschichte!

Jetzt wird das Bild Deiner handwerklichen Vorgeschichte auch dichter für mich ...

Ich freue mich um so mehr auf ein persönliches Treffen unter Handwerks-Kollegen

Viele Grüße nach Veitsbronn

Heinz
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Re: Holzsplitter - Pinselmacher

Beitrag von Küppi »

Hallo Heinz,
seit einiger Zeit verfolge ich aufmerksam die von Dir eingestellten Berichte aus der mir bis dato unbekannten Zeitschrift BM. Hier lenkst Du die Aufmerksamkeit immer wieder auf Informationen, die den Blick über den "drechslerischen Tellerrand" hinaus weiten können.

Auch die Informationen zur Pinselherstellung sind für mich interessant zu lesen und machen mir deutlich, welch handwerkliche Kompetenz auch bei diesem Produkt vonnöten und verfügbar ist.
Danke dafür - und bitte weiter so.

Viele Grüße
Hans
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Re: Holzsplitter - Pinselmacher

Beitrag von wolfgangsiegel »

Diesen Besen habe ich nur gekauft, weil er mir so gut gefallen hat.

Er war nicht billig, aber da er (in Essen, in einem netten Bürstenmacher-Laden) in Handarbeit hergestellt wurde, wundert mich das nicht.
Er kommt gut in die Ecken.

Ziegenhaarbesen.jpg
Ziegenhaarbesen.jpg (44.28 KiB) 1698 mal betrachtet

(mit einem normalen Besen ginge es fast genauso gut, würde aber nicht so viel Freude machen, und wer sonst hat schon Freude beim Treppen kehren?)
... möge es Glück bringen ...
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dalbergia_63
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Re: Holzsplitter - Pinselmacher

Beitrag von dalbergia_63 »

Hallo liebe Kollegen,

besten Dank - schön, dass Euch meine Holzsplitter gefallen...

[mention]Hans[/mention]: Gut, dass auch die Drechsler-Gemeinde einen "Blick über den Tellerrand des eigenen Gewerks" zu schätzen weiss, bei den BM-Lesern (Tischler/Schreiner) kommt die Rubrik auch sehr gut an... solch lebhaftes Feedback wie bei den Drechselfreunden gibt es da allerdings nicht!

[mention]Wolfgang[/mention]: Das ist ja ein S-Klassemodell von Besen, sehr schön! Da wird das Kehren und Staubwischen ja zum lustvollen Erlebnis!

Werde Euch sicherlich noch ein paar interessante Einblicke in das Tun und die Werkstätten interessanter Handwerker bieten können,

Freue mich immer auf Euer Feedback und verbleibe mit handwerklich-kollegialen Grüßen
Heinz
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