Futter zerlegt, gereinigt und zusammengebaut
Moderator: Forenteam
- Michael Steyer
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Futter zerlegt, gereinigt und zusammengebaut
Leute, ich kenne euch. Ihr denkt jetzt: Der arme Kerl. Jetzt hats ihm sein Futter zerlegt.
Aber weit gefehlt. Was jetzt passiert ist, war (fast) alles geplant.
Nachdem ich mein Axminster AX1 mittlerweile seit einiger Zeit im Betrieb hatte und es, einfach weil ich Angst hatte es nie mehr zusammenzubekommen, noch nie zum Reinigen zerlegt hatte, war es jetzt soweit.
An Hilfsmitteln: ein sauberer Karton, Imbusschlüssel, kleiner Schraubenzieher, Lappen, Aceton, ein wasserfester Stift, Druckluft, Silbergleit.
Hier erst mal das Futter wie es vorher aussah:
Und jetzt nach dem groben ausbklasen mit Druckluft:
Als nächstes habe ich markiert, in welcher Stellung der Flansch am Futter aufgeschraubt ist:
Jetzt ist der Flansch abgeschraubt
und nun die hintere Abdeckung. Die Schrauben sind ziemlich locker reingeschraubt. Ich kann empfehlen ab und zu mal durch das Gewinde des Flansches in Richtung der Schrauben zu schauen. Bei mir hatte schon eine gefehlt.
Als nächstes habe ich die beiden Madenschrauben mit Stift dran entfernt und die beiden Teile der Mechanik, die mit dem Futterschlüssel gedreht werden, nach Außen rausgezogen.
Zuguterletzt habe ich die Schnecke, auf der die Futterbacken laufen, vorsichtig nach innen hin rausgeklopft. Immer schön von allen 4 Seiten damit nichts verkantet.
Jetzt ist alles auseinander. Nun habe ich die Teile mit Druckluft, Messingbürstchen, Aceton und Lappen gereinigt. Dann mit ein wenig Silbergleit eingerieben
Die beiden seitlichen Teile wieder eingebaut und ein paar mal mit dem Futterschlüssel rechts und linksrum gedrecht um das Silbergleit zu verteilen und die Reste mit Druckluft weggepustet. Wahrscheinlich könnte man auch Fett in geringer Dosierung verwenden. Aber ich wollte es mal mit Silbergleit probieren.
Nun alles wieder zusammengeschraubt. Empfehlen kann ich, das Futter und den Flansch von außen erst zu reinigen, wenn der Flansch wieder aufgeschraubt ist. Ich war so im Reinigungsmodus, dass die Markierung, die ich gemacht hatte, weder auf dem Futter noch auf dem Flansch mehr zu sehen war. Na ja, ist trotzdem alles gut gegangen und das Futter bewegt sich wieder sehr leichtgängig.
Empfehlen kann ich noch, die 3 Schrauben, mit denen das Futter von hinten geschlossen ist, nur leicht anzuziehen. Ich hatte sie erst fester und da war das Futter sehr schwergängig.
Und so sieht es jetzt aus. Das leichtgängige müsst ihr euch halt vorstellen.
Als letztes habe ich noch einen Satzt Futterbacken sauber geblasen, leicht silbergleitisiert, und einmal rein und wieder rausgeschraubt.
Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen die Angst davor nehmen, sein Futter zu zerlegen. Es ist wirklich kein Hexenwerk.
Schöne Grüße
Michael
Aber weit gefehlt. Was jetzt passiert ist, war (fast) alles geplant.
Nachdem ich mein Axminster AX1 mittlerweile seit einiger Zeit im Betrieb hatte und es, einfach weil ich Angst hatte es nie mehr zusammenzubekommen, noch nie zum Reinigen zerlegt hatte, war es jetzt soweit.
An Hilfsmitteln: ein sauberer Karton, Imbusschlüssel, kleiner Schraubenzieher, Lappen, Aceton, ein wasserfester Stift, Druckluft, Silbergleit.
Hier erst mal das Futter wie es vorher aussah:
Und jetzt nach dem groben ausbklasen mit Druckluft:
Als nächstes habe ich markiert, in welcher Stellung der Flansch am Futter aufgeschraubt ist:
Jetzt ist der Flansch abgeschraubt
und nun die hintere Abdeckung. Die Schrauben sind ziemlich locker reingeschraubt. Ich kann empfehlen ab und zu mal durch das Gewinde des Flansches in Richtung der Schrauben zu schauen. Bei mir hatte schon eine gefehlt.
Als nächstes habe ich die beiden Madenschrauben mit Stift dran entfernt und die beiden Teile der Mechanik, die mit dem Futterschlüssel gedreht werden, nach Außen rausgezogen.
Zuguterletzt habe ich die Schnecke, auf der die Futterbacken laufen, vorsichtig nach innen hin rausgeklopft. Immer schön von allen 4 Seiten damit nichts verkantet.
Jetzt ist alles auseinander. Nun habe ich die Teile mit Druckluft, Messingbürstchen, Aceton und Lappen gereinigt. Dann mit ein wenig Silbergleit eingerieben
Die beiden seitlichen Teile wieder eingebaut und ein paar mal mit dem Futterschlüssel rechts und linksrum gedrecht um das Silbergleit zu verteilen und die Reste mit Druckluft weggepustet. Wahrscheinlich könnte man auch Fett in geringer Dosierung verwenden. Aber ich wollte es mal mit Silbergleit probieren.
Nun alles wieder zusammengeschraubt. Empfehlen kann ich, das Futter und den Flansch von außen erst zu reinigen, wenn der Flansch wieder aufgeschraubt ist. Ich war so im Reinigungsmodus, dass die Markierung, die ich gemacht hatte, weder auf dem Futter noch auf dem Flansch mehr zu sehen war. Na ja, ist trotzdem alles gut gegangen und das Futter bewegt sich wieder sehr leichtgängig.
Empfehlen kann ich noch, die 3 Schrauben, mit denen das Futter von hinten geschlossen ist, nur leicht anzuziehen. Ich hatte sie erst fester und da war das Futter sehr schwergängig.
Und so sieht es jetzt aus. Das leichtgängige müsst ihr euch halt vorstellen.
Als letztes habe ich noch einen Satzt Futterbacken sauber geblasen, leicht silbergleitisiert, und einmal rein und wieder rausgeschraubt.
Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen die Angst davor nehmen, sein Futter zu zerlegen. Es ist wirklich kein Hexenwerk.
Schöne Grüße
Michael
- Mannitwo
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Lieber Michael,
vielen Dank für deine Anleitung zum Reinigen von Vier-Backen-Futtern. In meiner Werkstatt bitten vier Futter dieser Art um eine Schönheitskur. Wie wär es mit einem Geschäft Leistung gegen Leistung? Ich bin fit im Schneiden von Obstbäumen...
Grüße von Peter Gwiasda
vielen Dank für deine Anleitung zum Reinigen von Vier-Backen-Futtern. In meiner Werkstatt bitten vier Futter dieser Art um eine Schönheitskur. Wie wär es mit einem Geschäft Leistung gegen Leistung? Ich bin fit im Schneiden von Obstbäumen...
Grüße von Peter Gwiasda
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
- marc2002
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- Michael Steyer
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Hallo Marc,
ich selbst habe noch keine Erfahrungen damit gemacht. Aber ich habe hier im Forum gelesen, dass es wohl nicht so auf das Fett sondern eher auf die Menge ankommt. Wenig ist manchmal mehr.
Ich habe jetzt ja aber zwei identische, gereinigte Futter, wobei eins gefettet und eins mit Silbergleit behandelt ist. Wenn ich die Futter wieder aufmache lasse ich euch wissen, wie es innen aussieht.
Schöne Grüße
Michael
ich selbst habe noch keine Erfahrungen damit gemacht. Aber ich habe hier im Forum gelesen, dass es wohl nicht so auf das Fett sondern eher auf die Menge ankommt. Wenig ist manchmal mehr.
Ich habe jetzt ja aber zwei identische, gereinigte Futter, wobei eins gefettet und eins mit Silbergleit behandelt ist. Wenn ich die Futter wieder aufmache lasse ich euch wissen, wie es innen aussieht.
Schöne Grüße
Michael
- Impuls
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Hallo zusammen,
Röhm empfiehlt ein zähes Fett zur Schmierung: https://www.roehm.biz/fileadmin/product ... _5_F80.pdf
Bei zu "flüssigem" Fett und höheren Drehzahlen (und vielleicht noch etwas Wärme von der Spindellagerung) hat man die Pampe sonst im Gesicht (mir ging es mal ähnlich wie Marc).
Danke für die bebilderte Anleitung - das sollte vielen die Angst vor der Wartung ihrer Spannzeuge nehmen.
Gruß
Max
Röhm empfiehlt ein zähes Fett zur Schmierung: https://www.roehm.biz/fileadmin/product ... _5_F80.pdf
Bei zu "flüssigem" Fett und höheren Drehzahlen (und vielleicht noch etwas Wärme von der Spindellagerung) hat man die Pampe sonst im Gesicht (mir ging es mal ähnlich wie Marc).
Danke für die bebilderte Anleitung - das sollte vielen die Angst vor der Wartung ihrer Spannzeuge nehmen.
Gruß
Max
- GentleTurn
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Dem schliesse ich mich an. Silbergleit nutze ich auch, denn dieses Silikonsprayzeugs ist nicht mein Ding.Impuls hat geschrieben:... saubere Arbeit und tolle Dokumentation.
Weiter so...
Liebe Grüße, Martin.
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- GentleTurn
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Moin Max,Max Schreiegg hat geschrieben:Röhm empfiehlt ein zähes Fett zur Schmierung: https://www.roehm.biz/fileadmin/product ... _5_F80.pdf
dazu fällt mir eine Frage ein: Wo bekomme ich F80 her? Ist das "Massenware", also gut erhältlich?
Liebe Grüße, Martin.
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- jockel
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Hallo Michael,
schöner Bericht!
Hast du gut gemacht.
Ich verwende für meine geschlossenen Futter (Tos 125), wie auch dein AX1, zum schmieren eine sog. Spannfutterpaste (Oks 265).
Wenn du davon etwas haben möchtest kann ich dir gerne beim nächsten Stammtisch etwas mitbringen, ich habe die Kiloweise.
Wir werden das Thema ja noch wesentlich ausführlicher beim Rhein-Main Stammtisch bearbeiten.
Ich appliziere die Spannfutterpaste dünn mit einem Borstenpinsel, dessen Borsten ich gekürzt habe, nur auf den Zahnkranz sowie die Kegelzahnräder (Trieb) und natürlich deren Lagerflachen (Zapfen bzw. Bohrung).
Die Madenschrauben mit Stift, welche der Führung der Kegelzahnräder dienen werden auch geschmiert. Diese Madenschrauben sollte genau auf Grate untersucht werden und evtl. mit einer Schlüsselfeile egalisiert werden.
Den hinteren Deckel sollte man wirlich nur leicht anziehen, sonst kommt es zu dem von dir diagnostizierten schweren Lauf des Futters. Der Deckel dient nur als Abdichtung.
Gruß Jockel
schöner Bericht!
Hast du gut gemacht.
Ich verwende für meine geschlossenen Futter (Tos 125), wie auch dein AX1, zum schmieren eine sog. Spannfutterpaste (Oks 265).
Wenn du davon etwas haben möchtest kann ich dir gerne beim nächsten Stammtisch etwas mitbringen, ich habe die Kiloweise.
Wir werden das Thema ja noch wesentlich ausführlicher beim Rhein-Main Stammtisch bearbeiten.
Ich appliziere die Spannfutterpaste dünn mit einem Borstenpinsel, dessen Borsten ich gekürzt habe, nur auf den Zahnkranz sowie die Kegelzahnräder (Trieb) und natürlich deren Lagerflachen (Zapfen bzw. Bohrung).
Die Madenschrauben mit Stift, welche der Führung der Kegelzahnräder dienen werden auch geschmiert. Diese Madenschrauben sollte genau auf Grate untersucht werden und evtl. mit einer Schlüsselfeile egalisiert werden.
Den hinteren Deckel sollte man wirlich nur leicht anziehen, sonst kommt es zu dem von dir diagnostizierten schweren Lauf des Futters. Der Deckel dient nur als Abdichtung.
Gruß Jockel
Die Spuren der Vergänglichkeit sind Qualität!