Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

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drmariod
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Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von drmariod »

Kann mir Jemand erklären, welche Probleme auftreten wenn das Spannfutter zu groß/schwer ist?
Was ich mir vorstelle ist, dass mehr Masse siche eher positiv auswirkt. Eventuell ist es anstrengender für den Motor, aber doch auch nur bis er die Drehzahl erreicht hat, oder lieg ich da falsch?

Habe gerade auf meiner Record Power DML305 ein Nova G3 Futter mit 90mm und bin soweit zufrieden. Bin allerdings am überlegen ein zweites Futter anzuschaffen und sinniere da über ein Nova2, da ich langfristig mir auch ne größere Bank kaufen will... Allerdings weiß ich nicht ob ich da der kleinen Bank zu Viel zumute...

Was sagen denn die Fachmänner und -frauen die sich mit sowas auskennen?

Viele Grüße
Mario
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jockel
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von jockel »

Hi Mario,
meist sind größere Futter auch länger (in Richtung Reitstock), damit erhöht sich die Belastung auf die Spindelstocklager durch die Verlängerung des Hebelarmes.

Selbstverständlich ist die elektrische Belastung für den Motor höher da in eine höhere rotierende Masse auch mehr Energie gesteckt werden muss.
Dies halte ich jedoch in unseren Grenzen für kein ernsthaftes Problem.

Die Hersteller geben meist keine Grenzen an.
Gruß Jockel
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Grissianer
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von Grissianer »

Hallo Mario
Ich habe eine ähnliche Maschine in deiner Gewichtsklasse.
Ich verwende dafür ein Nova2 und ein Axminster Evolution mit 115 mm beides ist meiner Meinung nach kein Problem.
Die Probleme fangen nach dem Futter in Richtung Pinole an :mrgreen:
Zu unwuchtiges Holz lässt sich mit einem größeren Futter immer noch sicher greifen. Das ist aber nicht gut für die Maschine.
Deshalb mein Rat kauf ein großes Futter behandle es aber als seis ein Kleines. Dann hat du nie Probleme und kannst es später auf einer größeren Machine auch verwenden.
Übrigens ein Nova 2 ist nicht wirklich ein großes Futter.
Gruß
Anselm
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drmariod
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von drmariod »

Danke @jockel
Neureiter schreibt für das G3 "für kleine bis mittlere Bänke" und bei dem Nova2 eben "mittlere bis große Bänke"...
Meine Bank zählt mit 0,5PS und 45kg eher zu den kleinen Bänken, deshalb wollte ich mal fragen...

Aber Belastung für die Lager entsteht doch "nur" bei der Unwucht der Rohlinge, oder? Würde erwarten, wenn man die Bank nicht vibrieren lässt, dass da keine nennenswerte Belastung auftritt...
Aber vielleicht lieg ich da falsch.


Grüße
Mario
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drmariod
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von drmariod »

Grissianer hat geschrieben: 14.07.2019 - 10:07:44
Deshalb mein Rat kauf ein großes Futter behandle es aber als seis ein Kleines. Dann hat du nie Probleme und kannst es später auf einer größeren Machine auch verwenden.
Das war der Hintergedanke... danke
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Thomas
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von Thomas »

wenn ich mir ein Futter zulegen wollte, würde ich mir erst mal überlegen, was ich damit spannen will.
Sonst läuft man Gefahr, z.B. Fingerringe auf einem 120er Futter zu machen.

Nur so als Anregung für die Diskussion.

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Thomas am 14.07.2019 - 10:57:06, insgesamt 1-mal geändert.
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jockel
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von jockel »

Hi Mario,
Aber Belastung für die Lager entsteht doch "nur" bei der Unwucht der Rohlinge, oder? Würde erwarten, wenn man die Bank nicht vibrieren lässt, dass da keine nennenswerte Belastung auftritt...
Aber vielleicht lieg ich da falsch.
Eine Belastung ensteht auch ohne Unwucht allein vom Gewicht das auf der Spindel angebrach ist (Futter + Holz), und natürlich durch die Kräfte beim Schneiden.
Ob und wie Nennenswert die einzelnen Belastungen sind wird dir keiner Sagen können da auch die Hersteller der Bänke keine Grenzen angeben.

Gruß Jockel
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drmariod
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von drmariod »

Thomas hat geschrieben: 14.07.2019 - 10:47:54
wenn ich mir ein Futter zulegen wollte, würde ich mir erst mal überlegen, was ich damit spannen will.
Sonst läuft man Gefahr, z.B. Fingerringe auf einem 120er Futter zu machen.
Hi Thomas, danke für den Hinweis. Ich hab ja schon ein eher kleineres Futter auch mit kleinen Backen (50er und 25er)... Es ging mir nur drum, ob ich beim Kauf eines zweiten Futters eventuell meiner Maschine zuviel zumute... Wie ich bei der Beratung beim Kauf des G3 erfahren hatte setzt aktuell eher die Bank das Limit nach oben und nicht das Futter...

Danke jockel, ich dachte die sind quasi vernachlässigbar, wenn es sich ohne Unwucht dreht...
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von Mue »

Hallo Mario,
ich sehe kein Problem für ein Supernova auf Deiner Bank. Zusätzlicher Vorteil: Backen passen auch für G3.
Ich habe eine ähnlich kleine Bank und benutze dort auch G3 und Supernova.
Ein 120-Futter (Nova Titan oder VM120) passt nicht mehr recht.
Man kann auf einer großen Bank leicht kleine Teile mit einem kleinen Futter machen, große Teile auf kleiner Bank gehen m.M. unabhängig vom Futter nicht. :no
Schönen Sonntag,
Manfred
Bierbrauer
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von Bierbrauer »

Hallo Mario,
ich habe vier verschiedene Drechselfutter ein Oneway, ein Axminster Evulotion (taugt überhaupt nichts) , mehrere Super Nova 2 und ein Nova Titan. Für meine kleinen Drechselbänke die Steinert Piccolo und die Midi 175 nehme ich grundsätzlich Super Nova 2. Die Lager von den beiden kleinen Drechselbänke scheinen recht stabil zu sein , bis jetzt haben sie noch keine Ausfallerscheinungen. Wenn die Lager defekt sein sollten, kann man diese ohne weiteres auch wechseln. Muss dazu sagen, das ich nur in angemessener Form die Maschinen mit Gewicht und Werkstücken belaste. Die Oneway und Super Nova2 Futter haben einen sehr guten Rundlauf.

Gruß
Jörg Brückmann, der Bierbrauer :prost: , der langsam mit Drechseln wieder anfängt
Ehrlichkeit verschafft dir vielleicht nicht viele Freunde.....,
...... dafür aber die Richtigen.
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von snakyjoe »

Hallo Mario,
ich habe die Record Power DML 320 und begann mit einem 96mm (KP-96-B) Futter, dass ich mir bei einem Goldschmiedebedarfshändler bestellte. Das ist leicht, hat viele verschiedene Spannbacken und läuft rund. Für größere Arbeiten kam dann noch ein ZENTRA 100mm dazu. Dieses bekommt bei STEINERT die Axminster Grundbacken und kann deshalb auch sehr viele Spannbacken für jeden Zweck tragen. Es ist natürlich in der Drehachse deutlich länger als das kleine Futter, aber die Bank und ich kommen gut damit klar. Momentan betreibe ich das ZENTRA fast ausschließlich mit 2 Sätzen gestufter Innnen- und Außenbacken (von Axminster, auch bei Steinert zu bekommen). Die greifen super und ersparen mir den andauernden Backenwechsel. --> Mehr Zeit zum Drechseln!
Gruß
Egbert
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von Grissianer »

Bierbrauer hat geschrieben: 14.07.2019 - 19:05:14
ein Axminster Evulotion (taugt überhaupt nichts)

Hallo
Warum bist du der Meinung?
Ich habe auch so ein Backenfutter, das einzige was ich vermisse ist die Ablaufsicherung aber komischerweise ist gerade dieses Futter trotzdem nie von alleine abgelaufen.

Gruß
Anselm
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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von Matthias R »

Hallo Mario,
ich kenne Deinen Maschinentyp nicht aus persönlicher Anwendung. Zum Futter denke ich, läßt sich auch ein SuperNova2 auf Deiner Maschine gut einsetzen. Das ist größen- und gewichtsmäßig mit dem von Egbert genannten KP96 vergleichbar und das entspricht dem Vicmarc VM100. Auf den kleinen JET-Maschinen 1014 bzw JWL 1015 laufen diese Futter ohne Probleme. Unterschiede im Durchmesser liegen im mm-Bereich bei den genannten Futtern.
Wenn Du mit Deinem Nova G3 zufrieden bist und schon mehrere Backenaufsätze hast, kannst Du diese auch auf dem NOVA2 verwenden. Da sollte man aus meiner Sicht nicht die verschiedensten Futtergrundkörper-Hersteller einsetzen, sondern bei einem bleiben.
Auf den kleinen Maschinen ist es aus meiner Sicht problematischer, wenn "schwere" und unwuchtige Rohlinge aufgespannt werden. An dieser Stelle werden m.E. die Maschinen viel zu oft überfordert.
Diese Anmerkungen beziehen sich jetzt auf größere Maschinen, also Deine Planung für die Zukunft. Auf dem Futter SuperNova2 o.ä. Futtergrundkörpern anderer Hersteller (Axminster, Vicmarc, Strongholdt, Record Power.....) solltest Du bei Backenaufsätzen mit 100mm Außendurchmesser eine Grenze ziehen. Alles darüber überfordert die Führung der Nutsteine und gewährleistet keine sichere Aufspannung. Wenn Du für Deine Projekte eine größere Aufspannung benötigst/wünschst, sollte erstens Deine Maschine die entsprechende Größe und Stabilität besitzen - einschließlich Lagergröße und Spindelwellen-Durchmesser - und zweitens Dein Futtergrundkörper einen größeren Durchmesser haben (zB 120mm...TitanIII (Nova-Backenaufsätze passen wieder) oder Vicmarc VM120, u.a. Steinert bzw. Maderas mit stabileren Futtergrundkörpern).
Du kannst mich bei Fragen aber auch gern einmal anrufen.
Beste Grüße Matthias

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Re: Ab wann ist ein Spannfutter zu groß und warum

Beitrag von martin.99 »

Grissianer hat geschrieben: 16.07.2019 - 13:39:41
Ich habe auch so ein Backenfutter, das einzige was ich vermisse ist die Ablaufsicherung
Hallo Anselm,
es gibt das Futter auch in einer Variante mit Ablaufsicherungsnut, z.B. bei Steinert.
https://drechslershop.de/drechselfutter ... sk114.html

Dem Foto bei Steinert nach hat es dann auch eine Teilscheibe?!

Kenne das Evolution SK114 nicht, aber an den Vorgängern hat mich maßlos geärgert, dass alle Tage der Planscheibenring defekt war (ausgebrochene Stege) und das bei mehreren Futtern. Seitdem nur noch Bison/Zentra mit Axminster-Backen.
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