Anfängerfragen zur Arbeit mit dem Meißel

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SteffenM
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Anfängerfragen zur Arbeit mit dem Meißel

Beitrag von SteffenM »

Guten Abend liebe Gemeinde!

Die letztens ausführliche geführte Diskussion um den Anschliff des Meißels und einige dort verlinkte Videos haben mich motiviert, das gute Stück häufiger zu nutzen. Meine heutige Übungseinheit warf dann aber zwei Fragen auf:

1) Woran kann es liegen, dass der Meißel in Schwingung gerät und dadurch eine wellige oder ausgefranste Oberfläche hinterlässt? Der Schliff scheint nicht die Ursache zu sein, da es an anderen Stellen sauber schneidet.
2) Wie muss eigentlich meine Arbeitshaltung aussehen, wenn ich den Meißel ziehend nutzen möchte? Ich habe es "schiebend rückwärts" probiert, hatte aber keine Kontrolle über das Werkzeug.

Ich bedanke mich schon mal im Voraus für eure Unterstützung!

Gute Nacht,
Steffen


PS: Ich nutze einen schrägen Meißel mit ovalem Querschnitt.
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Roenni
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Beitrag von Roenni »

Hallo Steffen,

Es wird Dir niemand schriftlich die Handhabung eines Meißel erklären können!

Gruß Roenni
Eisenfinger03
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Beitrag von Eisenfinger03 »

Hallo Steffen

Unter YouTube findest du sicher ein paar Filmchen zu dem Thema.
Viel besser und einfacher wird es sein, du lässt es dir von einem ders kann, zeigen.

mfg
Dietmar
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GentleTurn
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Beitrag von GentleTurn »

Eisenfinger03 hat geschrieben:
Unter YouTube findest du sicher ein paar Filmchen zu dem Thema.
Moin Steffen,

beispielsweise in den Filmen dieser Meister.
Vielleicht helfen sie ein wenig weiter.
Roenni hat geschrieben:
Es wird Dir niemand schriftlich die Handhabung eines Meißel erklären können!
Schriftlich ist das wirklich sehr schwierig. Texte gibts zudem genug.
Nur - es fehlt das Erleben und das Fühlen. Fehler werden immer auftreten,
aber es ist keiner da, der korregiert, was im Moment gerade falsch läuft und
einen Vorführend sowie Anleitend ermuntert, weiter zu üben und nicht aufzugeben.

Und dort stossen in der Regel auch die guten Filme an ihre Grenzen.
Liebe Grüße, Martin.

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.

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UriStefan
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Beitrag von UriStefan »

Ich hatte auch diese Probleme, bis ich den Meissel richtig scharf hatte. Unsauberer Schnitt ist fast immer ein stumpfer Meißel. Wenn Du Dich damit rasieren kannst, ist er scharf genug. Also am Arm kratzen und wenn die Haare fallen ist es gut.
Trotzdem gibt es manchmal Schwingungen, da muß man mit der Drehstahl und den Winkeln (siehe den länglichen Thread zum Meißel) spielen, bis man eine Einstellung findet, die klappt. In der Regel ist es dann so, daß man ohne Kraft locker aufliegend feine Löckchen erzeugt. Verkrampfen ist auch ganz schlecht.

Gruß

Stefan
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da_Joe
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Beitrag von da_Joe »

Hallo,
UriStefan hat geschrieben:
In der Regel ist es dann so, daß man ohne Kraft locker aufliegend feine Löckchen erzeugt. Verkrampfen ist auch ganz schlecht.
Das mit dem "ohne Kraft" möchte ich nochmals unterstreichen.
1. Scharf muss er sein
2. Ohne Kraft muss es gehen
3. Schauen, Denken, Üben oder sich zeigen lassen (Kurs oder Ähnliches)

Eines möchte ich noch mit anfügen: Möglichst keine Vibrationen im Werkstück. :ausruf:

Ansonsten ist es so, wie wenn man mit viel Kraft und stumpfem Boher am Ende ein fünfeckiges Loch bohrt. Je mehr man drückt, desto stumpfer und fünfeckiger und quälender wird es.
Eine Qual für Werkstück, Werkzeug, Maschine und Bediener (Quäler) :smash:
(Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich :-))

Grüsse
Joe
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SteffenM
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Danke!

Beitrag von SteffenM »

Hallo nochmal,

dass sich die Handhabung eines Meißels nicht in zwei Sätzen erklären lässt, war mir natürlich bewusst. Meine erste Frage zielte daher auch eher in die Richtung typischer Anfängerfehler. Es hätte ja sein können, dass es neben dem stumpfen Werkzeug weitere Klassiker gibt, die zu unsauberen Oberflächen führen. Ich werde als nächstes den Anschliff überarbeiten und dann weiter üben, üben und nochmals üben.

Schöne Grüße und vielen Dank für eure Antworten!
Steffen

PS: Hier ein Bild von meinem Übungsstück. Die rauen Bereiche beschränken sich praktisch nur auf die zylindrischen Teilstücke.
Bild
hera
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Beitrag von hera »

Hallo Steffen,
Vielleicht macht es Sinn wenn du für deine nächste Übung ein anderes Holz verwendest. Kein Nadelholz sondern Birke Esche Ahorn Buche Eiche usw.
Dann versuche einen Zylinder zu drechseln und arbeite mit und gegen die Faser.
Ich glaube das du dann die Antwort auf einige deiner Fragen selbst finden wirst.
Viel Spaß
Hermann

PS. Scharfes Werkzeug vorausgesetzt ;-)
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SteffenM
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Beitrag von SteffenM »

hera hat geschrieben:
Vielleicht macht es Sinn wenn du für deine nächste Übung ein anderes Holz verwendest. [...] Dann versuche einen Zylinder zu drechseln und arbeite mit und gegen die Faser.

Hallo Hermann,
wenn ich mit meiner Übung Fehler aufdecken möchte, müsste die Wahl eines weichen Nadelholzes ganz gut sein, oder? (Meine knappen Holzbestände an Birke & Co verdrechsel ich lieber für nützliche Dinge.)
Auf die Faser habe ich bisher aber nicht geachtet. Vielleicht ist das ja der entscheidende Hinweis?

Vielen Dank für den Tipp und gute Nacht!
Steffen
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Nordlicht
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Beitrag von Nordlicht »

Hallo Steffen,

die dunklen und hellen Stellen deines Nadelholzes sind unterschiedlich hart, dadurch kommt der Meissel leichter ins Vibrieren. Ein schneller Versuch wäre das Ändern der Drehzahl, ansonsten wie bereits gesagt: homogenes Übungsholz nehmen, scharfer Meissel, ... Übung macht den Meister. Viel Spass dabei, meint

Stefan
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