Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

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ElSur
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Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von ElSur »

(Eine kleine Warnung vorweg: der Post ist sehr lange. Ich habe versucht ihm übersichtlich zu gestalten, wenn Du also nur zu einzelnen Punkten Hinweise hast, wäre auch das schon hilfreich und natürlich kein Problem 😃)

Hallo zusammen!

Ich wollte mit dem Drechseln anfangen, weil ich mir und anderen schöne Trinkbecher machen möchte.
Dabei stellen sich natürlich viele Fragen, vor allem für einen Anfänger wie mich. Im Internet habe ich schon extrem viel gesucht und bin auch zu einigen Erkenntnissen gekommen. Nichtsdestotrotz wollte ich hier mal nachfragen, ob Euch mein Plan sinnvoll erscheint und gleichzeitig noch einige Dinge in Erfahrung bringen 😁

1) Die Frage nach dem Holz
Zunächst ist natürlich das Holz wichtig. Welches nimmt man und woher bekommt man das? Und wenn man es hat, wohin damit?

1a) Holzart
Da ich meine Becher als solche verwenden möchte, sollte das Holz dafür geeignet sein und nicht nur gut aussehen.
Bisher bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass wohl "feinporige Harthölzer" das Holz der Wahl sein sollten. Mir fällt es aber schwer dazu eine recht umfassende Liste zu finden. Der "Holzatlas" ist wohl eine gute Anlaufstelle, kostet aber auch sehr viel 😞
Konkret bin ich bisher aber bei Ahorn, Birne, Buche, Kirsche, Zwetschge/Pflaume (über die Suche nach "feinporigen Harthölzern") und bei Apfel, Nussbaum, Elsbeere, Eberesche, Birke, Weißbuche, Weißdorn, Speierling und Olive (über das Forum hier) gelandet. Passt das so? 👀

1b) Beschaffung
Ich habe im Internet gesucht und bin beim Drechselbedarf Schulte und bei zuschnittholz24.de fündig geworden. Das ist natürlich die "einfachste" Möglichkeit, aber auch die teuerste.
Ich habe einen Freund, der Landschaftsgärtner ist und da werden natürlich hin und wieder mal Bäume fällig. Ist an sich natürlich top, aber die Frage nach dem Trocknen ist eben so eine Sache. In Salzwasser kochen ist da noch die meiner Meinung nach beste Lösung (da man mehrere Stücke auf einmal ohne großen Zeitaufwand "trocknen" kann) und scheinbar soll das auch funktionieren. Aber welche Nachteile hat dieses Vorgehen im Vergleich zu gekauftem und schon vorgetrocknetem Holz?
Kennt Ihr eventuell noch andere Internetseiten, Möglichkeiten etc. zur Beschaffung?

1c) Lagerung
Wenn das Holz dann mal bei mir ist, ist auch die Lagerung wichtig. Ich habe gelesen, dass Drechselholz zwischen 10 und 15 Prozent Feuchtigkeit haben sollte.
Zudem habe ich irgendwo aufgeschnappt, dass folgende Faustregel gelten soll: Luftfeuchtigkeit/5 = maximal mögliche Holzfeuchte. Stimmt das? 🤔
Wäre dementsprechend eine Lagerung bei ca. 50 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit richtig? Braucht man in einem Raum einen Entfeuchter, wenn dort Holz zum Trocknen liegt?

2) Die Frage nach der Bearbeitung des Holzes
Wenn die ganzen Punkte geklärt sind, kann die eigentliche Arbeit beginnen. Doch wie genau mache ich aus einem normalen Holzbecher einen (auch für hochprozentigen Alkohol geeigneten) Trinkbecher?

2a) Innenbeschichtung
Das Wichtigste dürfte wohl die Beschichtung der Innenwand sein. Dabei bin ich bei meiner Recherche auf verschiedene Möglichkeiten gestoßen. Dass die Beschichtung lebensmittelecht, strapazierfähig und gleichzeitig für "stehende" Flüssigkeiten (also nicht nur für Schneidebretter etc.) geeignet sein soll, schränkt doch stark ein. Ich persönlich habe dann lebensmittelechtes Epoxidharz für mich als Sieger auserkoren. Geht Ihr da mit? 🤔
(Hier im Forum habe ich schon einen guten Vergleichspost zwischen naturbelassen, Drechsleröl, Epoxidharz und Kelterlack von [mention]Hafer[/mention] gefunden.)

2b) Außenbeschichtung
Außen sollte ein Holzbecher sich immer noch nach Holzbecher anfühlen. Deshalb wollte ich dort nicht mit Harz arbeiten. Auf meiner Suche bin ich auf die Holzcreme von König Holz & Harz gestoßen, die laut Beschreibung lebensmittelecht und nach drei bis vier Schichten "wasserdicht" sein soll. Klingt für Trinkbecher erstmal nicht schlecht. Hat jemand von Euch da schon Erfahrung? Macht die Holzcreme eventuell sogar das Harz überflüssig?

3) Diverse Fragen
Holz ist ein Naturprodukt, das ja mal "gelebt" hat. Durch das (im besten Fall) schonende Trocknen sollen Risse im Holz vermieden werden. Da stellen sich mir aber noch Fragen.
  1. Kann Holz nach der Behandlung (also Harz, Holzcreme etc. sind schon drauf) immer noch "einfach so" reißen? Oder passiert das eigentlich nie?
  2. Machen sehr hohe (ca. 50 Grad, bspw. Tee) bzw. sehr niedrige (ca. -10 Grad, bspw. Eiswürfel im Becher) dem Holz was aus?
Puh, ein ganz schön langer Post 🥵 Wenn Ihr einen Teil oder sogar alles gelesen hast, sage ich jetzt schon mal :danke: Wenn Ihr mir jetzt noch eine oder ein paar meiner Fragen beantworten könntet, wäre ich gleich doppelt dankbar!
Ich freue mich auf Euren Input!

(PS: Probieren geht über studieren, ich weiß. Allerdings würde ich gerne wissen, ob ich bei meinem Marathon hin zu einem tollen Trinkbecher überhaupt in die richtige Richtung starte :-L Danach laufe ich alleine weiter, versprochen!)
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peter anton
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von peter anton »

ganz schön viel,,,,bei deinen Fall ,wenn ich das so alles Lese,,,nimm Edelstahl
gruss peter
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peter anton
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von peter anton »

so,,,und jetzt mal ernst ,da sind soviele Faktoren im Spiel,,Holz ,Oberfläche ,Form,Wandstärke,,,und zuletzt die Auswahl der Getränke,,,
deine Holzauswahl ist Ok den Rest musst du Probieren und bedenke das auch unbehandelte Trinkbecher benutzt werden können,,,als vergleich das Holzschneidbrett in der Küche,,,,ist auch nicht behandelt,,,
holz kann immer einen riss bekommen aufgrund von feuchtigkeit und Temperatur,ist ein kleines Restrisiko besteht,,,deswegen an die Bank,Becher Drechseln und Getränk geniesen,,,,,nicht immer alles Kompliziert
gruss peter
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seschmi
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von seschmi »

Hallo Elsur (hast Du noch einen anderen Namen?)

Das Drechseln von Trinkgefäßen ist ein weites Feld, und Du stellst viele Fragen auf einmal. Es gibt hier eine Forumssuche, wenn Du da nach „Becher“ oder „Kuksa“ suchst, findest Du viele hilfreiche Beiträge. Zum Beispiel einen von Oglinchen, wo er detailliert erklärt, wie er Becher aus Birke gedrechselt hat.

Zum Anfangen ist Birke ein gutes Holz: Gut zu bearbeiten, billig und einfach zu kriegen. Die finnischen „Kuksas“ sind auch aus Birke. Linde wäre auch etwas zum Starten, ich würde nicht mit „zickigen“ Obsthölzern anfangen. Stücke von Birkenholz finden sich oft auch einfach im Wald, oder man fragt Förster oder Brennholzhändler.

Neben Epoxy gibt es Fasspech und Winzerlack zum Auskleiden, auch unbehandelte Becher können funktionieren. Das hängt auch davon ab, was daraus getrunken wird.

Fang einfach an zu probieren, die Anleitung von Oglinchen ist ein guter Startpunkt. Du wirst ohnehin ein paar Versuche brauchen.

Viele Grüße,

Sebastian
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von Mue »

Moin
bin ich auch der Meinung das das mit der Holzauswahl passen sollte.

Mit der Holzbeschaffung mach dir keinen Kopf, du kannst es runtertrocknen (entweder in einer Kammer oder mit ausreichend Zeit) aber es stellt sich immer ein Gleichgewicht zwischen Umwelt und Holz ein. Das geht mehr oder weniger schnell, aber die Umwelt ist so wie sie ist: Draußen ist es anders als im Wohnzimmer, im Schrank hat es noch mal andere Werte und wenn du was reinschüttest ist es wieder anders...
Zusammengefasst: Wenn du den Becher regelmäßig benutzt ist das anders wie im Küchenschrank und auch anders wie auf dem Regal überm Kamin. Ausprobieren ob es geht oder nicht ist die Devise. Versuch macht kluch ;-)

Bei der Behandlung hast du ja schon die Möglichkeiten aufgeführt, persönlich würde ich zu unbehandelt tendieren, weil mit keine Behandlung für alle Medien und Temperaturen passt. Unbehandelt wird nicht lange gut aussehen, aber eine Beschichtung die reißt oder sich ablöst ist auch nicht schön.

Such mal in Gockel oder Youtube nach "Kuksa", ob drechslen oder schnitzen macht keinen großen Unterschied und die sind glaub ich generell unbehandelt.

Das Holz wird sich unbehandelt verändern (Farbe, Textur) und behandelt verliert es seinen Charakter. Haltbarkeit von Edelstahl oder Kunststoff wirst du nicht erreichen können.

Manfred
Grissianer
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von Grissianer »

Hallo
Ich geb in meineTrinkbecher immer nur Rotwein, Weil: so krigen sie keine Bierflecken :prost:
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von Jupp 58 »

Hallo ELSur,

Von mir nur zum Thema Trocknen:
Ich drechsle meine Trinkgefäße (Bierhölzer) generell aus frischem (nassem) Holz und lasse sie dann trocknen. Wenn du sie dünnwandig drechselst, reißt das Holz nicht und ist in wenigen Tagen trocken genug, um es zu beschichten.
Im Übrigen: Trinkgefäße sind nicht gerade als Einstieg für Anfänger geeignet. Allein das Aushöhlen bedarf einiger Übung.
Wenn Du Dich erstmal mit einfacheren Dingen befasst, kannst Du die meisten Deiner Fragen bald selbst beantwortet.
Herzlich willkommen im Forum.
Gruß Jürgen
Wenn jemand zu dir sagt, "das geht nicht", denke daran, es sind SEINE Grenzen. Nicht deine.
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SteffenM
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Eins nach dem anderen... :)

Beitrag von SteffenM »

Hallo ElSur,

erstmal brauchst du eine Drechselbank mit einem Spannfutter und das passende Werkzeug. Dann brauchst du irgendwelches Holz, um das Werkzeug kennenzulernen. Vorher ist es wenig sinnvoll, über einen Becher nachzudenken. Prinzipiell sollte ein dickerer Ast dafür reichen. Ahorn macht sich sehr gut. Birke wurde auch schon genannt und ich glaube, auch schon mal ein Weinglas aus Eiche gesehen zu haben.

Ich habe erst letztens einen Becher aus Ulme gedrechselt und den mit Kelterlack versiegelt. Das war mein erster Versuch. Der Lack war extrem zähflüssig und klebrig, ließ sich aber sehr gut mit Alkohol verdünnen. (Ich habe Isopropanol genommen, weil ich keine Bitrex-Rückstände vom Brennspiritus haben wollte. Ob das nötig war, weiß ich aber nicht.)

Ohne Lack geht es sicherlich auch, da kein Getränk durch das Holz durchlaufen wird. Wobei Ahorn hat eine Markröhre hat. Wenn dein Becher aus einem Ast entsteht, müsste die abgedichtet werden.

Das Beste wäre, wenn du dich noch mal offiziell vorstellst. Vielleicht findet sich ja ein Drechsler in deiner Umgebung, der dir bei deinem Becher behilflich ist.

Schöne Grüße!
Steffen
ElSur
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von ElSur »

seschmi hat geschrieben: 30.10.2021 - 22:01:29
Hallo Elsur (hast Du noch einen anderen Namen?)

Das Drechseln von Trinkgefäßen ist ein weites Feld, und Du stellst viele Fragen auf einmal. Es gibt hier eine Forumssuche, wenn Du da nach „Becher“ oder „Kuksa“ suchst, findest Du viele hilfreiche Beiträge. Zum Beispiel einen von Oglinchen, wo er detailliert erklärt, wie er Becher aus Birke gedrechselt hat.
Zum Anfangen ist Birke ein gutes Holz: Gut zu bearbeiten, billig und einfach zu kriegen. Die finnischen „Kuksas“ sind auch aus Birke. Linde wäre auch etwas zum Starten, ich würde nicht mit „zickigen“ Obsthölzern anfangen. Stücke von Birkenholz finden sich oft auch einfach im Wald, oder man fragt Förster oder Brennholzhändler.
Neben Epoxy gibt es Fasspech und Winzerlack zum Auskleiden, auch unbehandelte Becher können funktionieren. Das hängt auch davon ab, was daraus getrunken wird.
Fang einfach an zu probieren, die Anleitung von Oglinchen ist ein guter Startpunkt. Du wirst ohnehin ein paar Versuche brauchen.

Viele Grüße,

Sebastian

Danke Dir für die Antwort! Von den Kuskas habe ich bei meiner Suche auch gelesen. Auch daher hab ich die Info, dass man in Salzwasser auskochen kann.
Den Beitrag von Oglinchen muss ich mal suchen und genauer anschauen, danke für die Info 😀

Den Kelterlack hatte ich zuvor noch nicht gehört, der ist mir erst bei der Suche hier im Forum aufgefallen. Bei Fasspech bin ich mir mit der Hitzebeständigkeit nicht ganz so sicher, zumindest wie es sich im Vergleich zum Epoxidharz verhält (das ist ja auch nicht wirklich hitzebeständig).

Und klar, da wird so oder so der ein oder andere Versuch folgen :-L


Mue hat geschrieben: 30.10.2021 - 22:05:57
Moin
bin ich auch der Meinung das das mit der Holzauswahl passen sollte.

Mit der Holzbeschaffung mach dir keinen Kopf, du kannst es runtertrocknen (entweder in einer Kammer oder mit ausreichend Zeit) aber es stellt sich immer ein Gleichgewicht zwischen Umwelt und Holz ein. Das geht mehr oder weniger schnell, aber die Umwelt ist so wie sie ist: Draußen ist es anders als im Wohnzimmer, im Schrank hat es noch mal andere Werte und wenn du was reinschüttest ist es wieder anders...
Zusammengefasst: Wenn du den Becher regelmäßig benutzt ist das anders wie im Küchenschrank und auch anders wie auf dem Regal überm Kamin. Ausprobieren ob es geht oder nicht ist die Devise. Versuch macht kluch ;-)
Bei der Behandlung hast du ja schon die Möglichkeiten aufgeführt, persönlich würde ich zu unbehandelt tendieren, weil mit keine Behandlung für alle Medien und Temperaturen passt. Unbehandelt wird nicht lange gut aussehen, aber eine Beschichtung die reißt oder sich ablöst ist auch nicht schön.
Such mal in Gockel oder Youtube nach "Kuksa", ob drechslen oder schnitzen macht keinen großen Unterschied und die sind glaub ich generell unbehandelt.
Das Holz wird sich unbehandelt verändern (Farbe, Textur) und behandelt verliert es seinen Charakter. Haltbarkeit von Edelstahl oder Kunststoff wirst du nicht erreichen können.

Manfred

Runtertrocknen ist eben so eine Sache. Platztechnisch sieht es da bei mir leider eher bescheiden aus, weshalb ich nicht so lange warten möchte. Deshalb kam die Frage nach dem Kochen in Salzwasser, weil das die scheinbar schnellste Möglichkeit ist. Aber klar, viel hängt von den Umständen ab 😁

Mit welchen Beschichtungen/Holzcremes/etc. hast Du denn bereits gearbeitet, dass Du nicht zufrieden bist? :-)

Die Haltbarkeit von Edelstahl zu erreichen wäre zwar schön, aber darauf ziele ich natürlich nicht ab :-L Es geht mir nur darum einen guten Grundstock zu haben, auf dem ich aufbauen kann :peace Und ohne Zweifel kann man manche Sachen gut, aber eben auch schlecht machen. Und ich möchte sie gut machen, um so dem Holz eine faire Chance zu bieten, dass es eine Weile durchhält :-L


Jupp 58 hat geschrieben: 30.10.2021 - 22:32:49
Hallo ELSur,

Von mir nur zum Thema Trocknen:
Ich drechsle meine Trinkgefäße (Bierhölzer) generell aus frischem (nassem) Holz und lasse sie dann trocknen. Wenn du sie dünnwandig drechselst, reißt das Holz nicht und ist in wenigen Tagen trocken genug, um es zu beschichten.
Im Übrigen: Trinkgefäße sind nicht gerade als Einstieg für Anfänger geeignet. Allein das Aushöhlen bedarf einiger Übung.
Wenn Du Dich erstmal mit einfacheren Dingen befasst, kannst Du die meisten Deiner Fragen bald selbst beantwortet.
Herzlich willkommen im Forum.
Gruß Jürgen

Ach echt? Ich dachte, dass man genau das nicht machen sollte? Also dünnwandig vordrechseln. Ich habe gelesen und in Videos gesehen, dass dickwandig bei grünem Holz vorgedrechselt wird, um die Verformungen, die beim Trocknen entstehen, später noch ausgleichen zu können und Rissbildung zu vermeiden.

Da bin ich mir bewusst, das wird bestimmt nicht so einfach. Da werden zwangsweise andere Objekte vor den Bechern gedrechselt, weil ich aber auf Becher raus will, habe ich mal direkt danach gefragt :-)


SteffenM hat geschrieben: 30.10.2021 - 23:13:25
Hallo ElSur,

erstmal brauchst du eine Drechselbank mit einem Spannfutter und das passende Werkzeug. Dann brauchst du irgendwelches Holz, um das Werkzeug kennenzulernen. Vorher ist es wenig sinnvoll, über einen Becher nachzudenken. Prinzipiell sollte ein dickerer Ast dafür reichen. Ahorn macht sich sehr gut. Birke wurde auch schon genannt und ich glaube, auch schon mal ein Weinglas aus Eiche gesehen zu haben.
Ich habe erst letztens einen Becher aus Ulme gedrechselt und den mit Kelterlack versiegelt. Das war mein erster Versuch. Der Lack war extrem zähflüssig und klebrig, ließ sich aber sehr gut mit Alkohol verdünnen. (Ich habe Isopropanol genommen, weil ich keine Bitrex-Rückstände vom Brennspiritus haben wollte. Ob das nötig war, weiß ich aber nicht.)
Ohne Lack geht es sicherlich auch, da kein Getränk durch das Holz durchlaufen wird. Wobei Ahorn hat eine Markröhre hat. Wenn dein Becher aus einem Ast entsteht, müsste die abgedichtet werden.
Das Beste wäre, wenn du dich noch mal offiziell vorstellst. Vielleicht findet sich ja ein Drechsler in deiner Umgebung, der dir bei deinem Becher behilflich ist.

Schöne Grüße!
Steffen

Klar, damit gehts prinzipiell los :-L Wollte mir eine KS MIDI 2 holen, die wird immer recht gelobt. Die Eisen sollen Pro PM von Crown werden und einen Ausdrehstahl von Hope. Das scheint recht anständig zu sein, zumindest denke ich das nach meiner Recherche. (Schleifmaschine kommt natürlich auch ins Haus.) Beim Spannfutter scheint das SC-3 so eine Art "Klassiker" zu sein.

Ahorn und Birke scheinen insgesamt hoch im Trend zu stehen, da werde ich wohl mal die Augen offen halten :-)

Wie oben schon geschrieben, muss ich beim Kelterlack noch Recherchearbeit betreiben, um zu sehen, was es damit genau auf sich hat und ob das mir auch zusagen könnte. Generell würde ich eine Beschichtung schon vorziehen, um eben die Einflüsse der verschiedenen Getränke so gering wie möglich zu halten und den Bechern ein hoffentlich längeres Leben ermöglichen :mrgreen:
Mue
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von Mue »

Hallo ElSur (immer noch ?)

wenn du dich hier nicht unbeliebt machen willst lass die Vollzitate - wenn man die lesen will scrollt man hoch ansonsten machen sie es nur unübersichtlich.
Zitieren auf den Punkt vermeidet aber Missverständnisse.

Wenn du ein Platz-Problem mit Trocknen hast gibt es Möglichkeiten:

1. Trockenes Holz besorgen. Quellen sind hier im Forum ausgiebigst beschrieben
2. Nass drechseln wie von Jürgen vorgeschlagen (geht wirklich sehr gut, kann ich bestätigen)
3. Nass drechseln und künstlich trocken (Mikrowelle, Katzenstreu, Backofen - auch da hilft die Forensuche)

Beim Nassdrechseln arbeitet das Holz mehr oder weniger, perfekt rund bleibt es in keinem Fall.

Bei den Beschichtungen musst du dir etwas klar machen: Das Holz wird arbeiten eben weil es auch direkt mit Flüssigkeiten in Berührung kommt und auch gereinigt wird und danach wieder trocknet. Fasspech oder Wachsartige machen das klaglos mit, sind aber nicht so temperaturstabil und Z.B. Alkohol ist ein sehr gutes Lösungsmittel. Ich wollte jetzt nicht unbedingt mittrinken.
Kelterlack oder Epoxy bilden eine dichte und harte Schicht, wenn der Schutz aber nicht rundum ist kommt Feuchtigkeit ins Holz und dann sind Risse nur eine Frage der Zeit. Epoxy ist sicherlich ein sehr solides Dichtmittel und auch ansonsten sehr robust. Die Verarbeitung ist aber schon mal anspruchsvoll weil Epoxy oft nicht da bleibt wo es hin soll. Mit Holz hat das Ganze aus meiner Sicht aber nichts mehr zu tun, d.h. Haptik und die Anmutung gehen verloren und aus einer problemlosen Entsorgung im Ofen ist Restmüll geworden.

Du wirst nicht umhin kommen zu testen. The proof of the pudding is in the eating ;-)

Du hast dir ja schon sehr viele Gedanken zu Ausstattung, Werkzeugen, Werkstücken und deren Behandlung gemacht. Das ist erst mal löblich und dir wird auch bewusst sein was da für ein Budget zusammenkommt. Ein Ökonom würde sagen die Becher könnten ziemlich teuer werden.

Die meisten hier gehören zu denen die das Drechseln an sich mögen und das Produkt als willkommene Beigabe gern genommen wird. Und ich glaube dir ist nicht ganz klar das es sich um ein Handwerk handelt, d.h. zwischen Holzklotz und schönem Becher liegen viel Übung und Fehlversuche, missglückte Oberflächen, Schleiforgien, Schärfdramas oder ein allseits beliebter Nürnberger beim letzten Schnitt und von Flugholz mag ich gar nicht reden :heul
Das beste Werkzeug kann das Erlernen und das Üben nicht ersetzen und es ist auch keine Garantie für ein brauchbares Ergebnis.

Fang erst mal an zu drechseln und mach dich mit Bank, Schärfstation, Werkzeugen und dem Werkstoff vertraut. Auf einen Kurs oder einen anderes Drechsler als als Hilfe zum Einstieg mag ich kaum mehr hinweisen.

Schönen Sonntag

Manfred
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von Oglinchen »

Hallihallo
Hier ist der Bericht von mir viewtopic.php?f=53&t=45480&p=320302&hilit=kuksa#p320302

Vordrechseln
2Std Kochen (nach Möglichkeit draußen :mrgreen: )
Trocknen lassen (geht schnell bei der dünnen Wandung)
Fertig drechseln
2x im Ölbad tauchen
fertig
Gruss und ein schönes Wochenende, Oggi
Deutsch ist einfach:
Umfahren ist das Gegenteil von Umfahren.
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von GentleTurn »

Moin Manfred,

eine sehr schöne kompakte Zusammenfassung des Ganzen.
Mue hat geschrieben: 31.10.2021 - 09:22:11
Fang erst mal an zu drechseln und mach dich mit Bank, Schärfstation, Werkzeugen und dem Werkstoff vertraut.
Genau. Und dieser für Amateure mehrere Monate dauernde Prozess wird der aufwändigste Teil bei der Herstellung der Gefäße sein. Keine Pointe.
Liebe Grüße, Martin.

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.

Videos und hilfreiche Playlisten (nicht nur) für Einsteiger auf YouTube und Fotos auf Instagram.
 
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von GentleTurn »

ElSur hat geschrieben: 30.10.2021 - 19:12:40
wenn Du also nur zu einzelnen Punkten Hinweise hast, wäre auch das schon hilfreich und natürlich kein Problem 😃
Ankauf einer DB mit allem Werkzeug: viewtopic.php?p=429587#p429587
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von ElSur »

[mention]Mue[/mention]
Hallo Manfred,
David geht auch ;-)

Danke Dir für Deine Antwort.
Die weiteren Quellen für trockenes Drechselholz muss ich dann mal noch ausfindig machen. Das ist natürlich schon interessant, eben wegen des Platzproblems und natürlich, weil man direkt damit arbeiten kann. Bisher bin ich online bei meiner Suche eben nur auf Schulte und zuschnittholz24.de aufmerksam geworden, zumindest was etwas größere Läden angeht.

Fasspech hatte ich nach Epoxidharz eingeordnet, weil da die Verarbeitung mit dem Erhitzen etwas schwierig sein kann und weil es nicht hitzebeständig ist. Allerdings habe ich noch keine Info dazu gefunden, was "nicht hitzebeständig" genau bedeutet. Außerdem ist Epoxidharz das ja auch nicht. Das Harz, das ich gefunden habe, geht wohl nur bis ca. 70 Grad. Wenn man sich nicht ganz doof anstellt, sollte ja auch die Temperatur beim Fasspech kein Problem sein :-L (Und klar, die Verarbeitung von Epoxidharz muss auch erst mal klappen. Da es aufgepinselt werden soll, dachte ich mir eigentlich, dass es gut funktionieren sollte, aber :??)

Wo Du natürlich Recht hast, ist mit der Entsorgung :-( Da macht Epoxidharz keine gute Figur.

Klar, die Preise sind nicht ohne :-L Aber hoffentlich kommt was schönes dabei raus und vor allem Spaß wird es ja auch machen. Ich hab schon immer gern rumgewerkelt :-)

Und Du kannst mir glauben, ich denke nicht, dass ich mich an die Maschine stelle, sie anschmeiße und dann in fünf Minuten mal eben so einen perfekten Becher hinzauber :-L Das wird natürlich nicht passieren. Meine Fragen rühren da her, dass ich darauf bisher noch keine direkte Antwort parat habe und da ja Erfahrungen von anderen durchaus helfen. Beim Drechseln an sich ist die direkte Antwort "üben, üben, üben" bis es mal funktioniert. Tipps helfen da natürlich auch, aber unterm Strich müssen meine eigenen Hände ihre Arbeit gut verrichten. Wenn ich die Becher aber nun aus dem prinzipiell falschen Holz, der komplett falschen Oberflächenbehandlung unterziehe etc. kann ich so gut arbeiten wie ich will, da wird nichts gutes bei rauskommen. Ich weiß nicht, ob ich mich 100%ig verständlich ausdrücke, aber in meinem Kopf ergibt es Sinn :-L Das Beispiel aus meinem ursprünglichen Post trifft es denke ich ganz gut: wenn ich bei einem Marathon starte, kann ich die besten Schuhe, die beste Ausdauer, das beste Wetter und sonst was haben, wenn ich aber in die falsche Richtung laufe, ist das alles nichts wert :-L
Und generell wollte ich mich einfach mal ein bisschen mit anderen austauschen, in meinem Bekanntenkreis hat keiner damit zu tun :-)

[mention]Oglinchen[/mention]
Hallo Oggi,
Deinen Post habe ich gestern spätnachts noch gesucht :mrgreen:
Die Frage, die sich mir bei dem Ganzen gestellt hat: wie sehen die Dinger denn heute aus? :-L Der Post ist ja schon ein paar Jährchen her.
Und hast Du einen Vergleich zwischen den gekochten und nicht gekochten ziehen können?


PS: Der Aufforderung nach einer kleinen Vorstellung wollte ich noch nachkommen :peace
Ich heiße David, bin Ende 20 und hatte bisher noch nicht auf "professioneller" Ebene mit Holzarbeiten zu tun, würde mich selbst aber als handwerklich geschickt einschätzen, denn wenn ich mich da mit Leuten in meinem Bekanntenkreis vergleiche, kommt bei Handwerksarbeiten bei mir doch häufiger was ansehnliches bei rum :-L Als Kind/Jugendlicher hab ich beim Rumwerken in der Werkstatt Zuhause auch schon immer irgendwas vor mich "hingewurschtelt" und so früh Erfahrung mit Werkzeugen gesammelt. Hat wohl auch ein bisschen was geholfen :mrgreen:
Aufs Drechseln bin ich über YouTube aufmerksam geworden. Da hat der Algorithmus mal ganze Arbeit geleistet :mrgreen: Das fand ich dann total toll und dachte mir, dass ich das doch auch probieren könnte. Vor allem Becher fand ich eben interessant und bin momentan daran mir einen Plan zurechtzulegen, wie das Vorhaben so reibungslos wie möglich gestaltet werden kann. Bin nämlich ein Mensch, der gerne einen Plan hat, bevor ich was starte (ist leider nicht immer von Vorteil :-L).
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von GentleTurn »

ElSur hat geschrieben: 31.10.2021 - 15:00:14
Die weiteren Quellen für trockenes Drechselholz muss ich dann mal noch ausfindig machen.
Immer gut: https://www.hobbyholz.de/

Und noch eine tolle Maschine im Angebot: viewtopic.php?p=429603#p429603
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von schwede »

Servus David-> [mention]ElSur[/mention],

willkommen im Forum!

Bevor du dir eine Drechselbank und Werlzeug kaufst,
würde ich dir diese beiden Bücher empfehlen.
Bücher drechseln.jpg
Bücher drechseln.jpg (78.46 KiB) 5219 mal betrachtet

Dort wirst du viele Antworten auf Fragen finden, die du jetzt noch gar nicht kennst! ;-)

Ich wünsch dir viel Freude bei deinem neuen Hobby!
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von GentleTurn »

schwede hat geschrieben: 01.11.2021 - 09:18:44
Bevor du dir eine Drechselbank und Werlzeug kaufst,
würde ich dir diese beiden Bücher empfehlen.
Moin Markus,

genau die richtige Buchempfehlung und ein MUSS für jeden Einsteiger. :-)
Ich habe beide und sie sind für meine Begriffe das Minimum an Literatur, die für das Grundlagenwissen nötig sind.
Ohne den "Rawley" (und zwei leider nicht mehr erhältliche alte Bücher von Richard Raffan) wäre ich zu Anfang nicht weit gekommen.
Liebe Grüße, Martin.

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MaFu
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von MaFu »

Servus David

Ich verwende für meine Trinkbecher grundsätzlich trockenes Holz. Zumeist verwende ich Birne (normal und gedämpft), ist schön feinporig und die Kanteln sind auch in größeren Durchmessern und noch zu einem relativ akzeptablen Preis zu bekommen. Ich kaufe sie in der Regel bei Hutzelmann.
Zum versiegeln nehme ich Fasspech und Kelterlack.
Gruß
Manfred
ElSur
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von ElSur »

Hallo zusammen!

Ich wollte nur mal eben ein kleines Update geben, weil ich heute das erste Mal etwas in Richtung meiner Becher gemacht habe :mrgreen: Allgemein angefangen mit dem Drechseln habe ich am Montag (29.11.).
Mir gefällt das Ergebnis ganz gut, auch wenn es nicht perfekt ist. Ich weiß allerdings gar nicht wie lange ich dafür gebraucht habe. Alles in allem wahrscheinlich so 2,5 Stunden :-L Ist noch ein bisschen lang :mrgreen:

Bilder bei Imgur:
https://imgur.com/a/P6zW2DE

Das Holz ist Birke, allerdings nicht getrocknet. Das Teil ist 11 cm breit (generell noch etwas ZU breit :mrgreen:) und 12,5 cm hoch. Wandstärke ist wohl so ca. 8 mm. Der Boden ist etwas dicker (schätzungsweise 2 cm), weil ich nicht auf dem letzten Meter einen Fehler reinhauen wollte und dann ohne Becherboden dastehe :-L Das Holz ist außerdem unbehandelt, weil es eben noch zu feucht ist (laut Messgerät 28%).
Vorgegangen bin ich wie folgt: zwischen den Spitzen rundgedrechselt + Zapfen, im Backenfutter in Form gebracht, mit Forstnerbohrer (Durchmesser 4 cm) vorgebohrt, Rest mit Hope Ausdrehstahl, zuletzt innen und außen kurz mit 120er, 240er, 320er und 400er Körnung geschliffen, Boden mit Schleifpapier an der Maschine flachgeschliffen (also mit Planscheibe + Platte, daran Schleifpapier).

Aufgrund der hohen Restfeuchte und des doch recht dicken Bodens denke ich, dass es das Ding mit der Zeit sprengen könnte :-L Aber zum Üben war es eine tolle Erfahrung.

Schöne Grüße :peace
David
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SteffenM
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von SteffenM »

Hallo David,

der Becher gefällt mir - die schlichte, pragmatische Form passt sehr gut zum gestockten Holz.
Da das Holz recht dünn und von einem Pilz bewohnt ist, sollte es dir nicht mehr reißen.

Ich würde die Oberkante aber nochmal abschleifen. Auf dem Foto sind noch ein paar Unebenheiten zu erkennen, die beim Trinken stören könnten.

Kommt noch ein Lack drauf?

Schöne Grüße!
Steffen

PS: Die Bilder kannst du auch hier hochladen. Dann muss man sich nicht durch irgendwelche Links klicken.
ElSur
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Re: Trinkbecher drechseln - allgemeine Informationen und geht mein Plan auf?

Beitrag von ElSur »

Hi Steffen,

danke für Dein Feedback!

Du denkst nicht, dass der Becher noch reißt? Ich dachte, dass das da durchaus noch möglich wäre 🤔 Hatte deshalb auch eigentlich nicht den Plan da überhaupt draus zu trinken, sondern es als reines Projekt zum Üben eingeordnet.
Aber wenn dem nicht so ist, dann kann ich ja doch noch die Oberfläche behandeln. Ich würde dann mal die Holzcreme+ von König Holz & Harz probieren, die laut Beschreibung nach 3-4 Schichten wasserdicht sein soll.

Du hast Recht, oben muss ich nochmal ran. Ich glaube, ich habe allgemein vergessen da mit der Röhre einmal schön drüber zu gehen :re: Aber ist mir erst aufgefallen, als ich den Becher schon abgestochen hatte und dann wusste ich nicht, wie ich ihn nochmal zum Drehen bekomme :-L Nur schleifen bringt nämlich glaub ich nicht so viel, weil der Rand insgesamt nicht komplett flach ist.
Ich hab mir vorgestern mal Tennisbälle bestellt, um "fertige" Becher nochmal drehen zu können ohne vom Mitlaufkörner Spuren zu bekommen, aber ich weiß noch nicht, wie ich ihn am Spindelstock festmachen soll :-L Außerdem kann es sein, dass der Tennisball zu klein ist für den großen Becher. Mal sehen :-L

Stimmt, die Bilder direkt einzufügen wäre klüger gewesen :re:


Womit ich viele Probleme hatte, war der Becherboden. Da konnte ich nicht gut schaben. Hat jemand einen Tipp dafür?

Grüße :peace
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