Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

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drmariod
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Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von drmariod »

Ich hab ein nasses Stück Kirsche Zwiesel und schon beim rund Sägen gemerkt, dass der Zwiesel nicht richtig zusammen gewachsen ist.
Ich würde gerne vor dem Drechseln zwei Federn einleimen, also einfach nur zwei ca. 4mm starke Streifen aus zB. Ahorn.

Welcher Leim würde sich hier eignen? Ich weiß nicht ob Weißleim abbindet. Nach dem Drechseln sollten die Spannungen eher gering sein.
Ich plane eine dünnwandige Schale mit vielleicht 3mm Wanddicke.

Danke für Empfehlungen

Grüße
Der Mario
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santana100
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von santana100 »

Schau Mal nach PRO-45P, ist ein gebrauchsfertiger 1-Komponentenkleber, der ist genau richtig........
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chrilu
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von chrilu »

Servus

Zum leimen würde ich PUR Leim nehmen.
Aber ich würde das Teil weder leimen noch drechseln.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Brennholzveredler
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von Brennholzveredler »

Beim PU-Leim wäre ich vorsichtig. Der härtet zwar durch Feuchteaufnahme aus. Aber zu viel der Feuchte lässt ihn zu schnell aushärten.
Das große Problem der Leute, die Metall damit verkleben. Da müssen die Flächen nämlich befeuchtet werden (wo bei Holz die [Rest-]Holzfeuchte ausreicht). Die Feuchte will wohl dosiert sein. Denn ein Zuviel davon führt zu dem o.a. Effekt.

Gruß
Herbert

P.S. Diese Erfahrung hab ich nicht selber gemacht. Hab sie aber vom Referenten (eines Herstellers) aus einer Fortbildung zum (damals aufkommenden) PU-Kleber. Das (wenigstens damals) größte Problem der Hersteller war nicht der Leim selber. Das war das Problem, ein Behältnis zu finden, das die Luftfeuchte nicht durchlässt. O-Text Referent!
- - - also neige ich dazu, dieser Aussage zu glauben!
Ich drechsle, also bin ich.
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Schnecke
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von Schnecke »

Hallo Mario,

aus meiner Erfahrung heraus würde ich Dir zu einem PU-Leim raten.

Die Spannzapfen, die ich damit auf meine (feuchten) Schalenrohlinge geleimt habe, haben alle problemlos gehalten!

SIehe hier :

Zwetschge im Februar gefällt und im März geleimt und gedrechselt viewtopic.php?f=18&t=62477

Eiche am 11. Februar gefällt und am 24.Februar geleimt und gedrechselt viewtopic.php?f=19&t=61906

Eiche am 11. Februar gefällt und 19.Februar geleimt und gedrechselt viewtopic.php?f=32&t=61698

Esche im Januar gefällt und im Oktober geleimt und gedrechselt viewtopic.php?f=32&t=60767


Von Weißleim kann ich bei feuchtem Holz nur abraten! Die Leimfuge hält der Belastung nicht Stand!

Schöne Grüße

Christian
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Hochburg
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von Hochburg »

Hallo Mario

ich gebe Christian 100 % recht, denn ich mache es genauso wie er und kann das nur bestätigen!

lg
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Herzliche Grüsse aus der Schweiz
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drmariod
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von drmariod »

Hochburg hat geschrieben: 09.11.2022 - 15:57:42
ich gebe Christian 100 % recht, denn ich mache es genauso wie er und kann das nur bestätigen!

Danke für alle Rückmeldungen…

Aber Roland, welchen Christian meinst? Schnecke oder Chrilu? 😀

Grüße
Der Mario
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Hochburg
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von Hochburg »

Hi Mario

berechtigte Frage, ich hatte mich nicht deutlich ausgedrückt!
Ich meine unseren Christian Rieger alias Schnecke und stimme somit für PUR-Leim

lg
Roland
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Argus
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von Argus »

Brennholzveredler hat geschrieben: 08.11.2022 - 19:11:42
Das (wenigstens damals) größte Problem der Hersteller war nicht der Leim selber. Das war das Problem, ein Behältnis zu finden, das die Luftfeuchte nicht durchlässt. O-Text Referent!
- - - also neige ich dazu, dieser Aussage zu glauben!
das macht Sinn,
ich habe mich schon öfter darüber geärgert, das sogar noch ungeöffnete Verpackungen nach einiger Zeit schon ausgehärtet waren.
Ich habe eben gerade wieder mit Soudal Pro-45P geklebt. Das Gebinde ist ca. 6 Monate alt. Heute nun habe ich festgestellt, das es knistert, wenn ich die Plastikflasche etwas zusammen drücke. Es hat sich also an der Innenseite schon eine ausgehärtete dünne Schicht gebildet. Ich habe dann auch mal den Deckel abgeschraubt und genau diese Schicht innen sehen können. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die durchschlagende Feuchtigkeit das ganze PU ausgehärtet hat. Ich werde mal, um den Rest zu retten, die Flasche in einen ZIP Beutel geben, den ich mit Trocken-Gel fülle. Mal sehen, ob das was bringt.

Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
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drmariod
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von drmariod »

Ich hatte heute ein paar Hülsen für Berliner einkleben wollen und hier dann meinen PU Kleber ausgegraben und er war noch nicht komplett ausgehärtet aber sehr sehr dickflüssig. Hab jetzt mal ein neuen Kleber bestellt und kleineres Gebinde...
Die Idee mit dem Silikat Gel oder so ist nicht schlecht. Ich denke das versuche ich auch in einem kleinen Einmachglas...

Grüße
der Mario
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von Brennholzveredler »

An Mario und Frank:
Ich fürchte, dass die Verpackung in Gel, oder was auch immer, nicht viel helfen wird! Was sich dadurch nicht verhindern lässt ist, dass beim Entfernen von Leim, das entsprechende Volumen in Umluft nachgesogen werden wird.
Und die darin enthaltene Feuchtigkeit dürfte genügen um, wenigstens einen Teil, des Inhaltes zum Aushärten zu bringen.
PU-Leim ist ohnehin nicht ganz billig und die Anschaffung kleinerer Gebinde wirkt sich preispolitisch auch eher nachteilig aus. Wobei - - - immer mehr als die Hälfte des Gebindes ungenützt entsorgen zu müssen geht auch in s Geld.

Was ich mir als effizienter vorstellen könnte wäre, dass man nach Entnahme eine kleine Menge Stickstoff einfüllt.
So gehen, soweit ich mich wenigstens erinnern kann, die Fotolaboranten vor, um das Oxidieren der verwendeten Chemikalien zu verhindern.
Ich bitte PaRay um Korrektur, sollte mein Erinnerungsvermögen mir einen Streich spielen (was schon mal vorkommt). Auch weiß ich nicht zu sagen, ob man (mittlerweile) Stickstoff als Privatperson überhaupt noch ausgehändigt bekommt.


Versucht hab ich das selber noch nicht!
Sollte mein Vorschlag Quatsch sein, bitte ich um Korrektur meiner Aussage!
Gruß
Herbert
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Argus
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Re: Schwalbenschwanz oder Feder in Grünholz leimen

Beitrag von Argus »

Brennholzveredler hat geschrieben: 10.11.2022 - 14:26:24
Was sich dadurch nicht verhindern lässt ist, dass beim Entfernen von Leim, das entsprechende Volumen in Umluft nachgesogen werden wird.
Und die darin enthaltene Feuchtigkeit dürfte genügen um, wenigstens einen Teil, des Inhaltes zum Aushärten zu bringen.
ja, daran hatte ich vorher auch schon mal gedacht. Aber das Gebinde ist noch ziemlich voll, so ca. zu 75% gefüllt. Daher ist das Luftvolumen auch noch recht klein. Und da verwundert es mich, das auch im unteren Teil , dort wo flüssiges PU liegt, sich auch schon diese knisternde Schicht gebildet hat. Die sollte sich ja nur an der Oberfläche als Haut bilden. Von daher denke ich schon, das auch die Flasche recht undicht ist. Schließlich schadet es dem Hersteller auch nicht, wenn das Zeug nicht ewig hält ;-)
von einen Bekannten weiß ich, das nahezu kein Material absolut dicht ist. Selbst total verschlossene Metallzylinder atmen über die Jahre. Da kann es schon sein, das dieser Kunststoff stärker atmet.

Gruß Frank
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