Abstecher
Moderator: Forenteam
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Abstecher
Hallo zusammen,
ich möchte mir aus einem Maschinensägeblatt für Metall (siehe Foto) einen schmalen Abstecher zum Beispiel für Dosen bauen. Habe da aber ein paar Bedenken: Das Sägeblatt war für die Metallbearbeitung und ist sehr hart. Es ist 2mm stark, 40mm breit und jetzt (da abgebrochen) ca 40cm lang. Ich habe bereits einen Abstecher, suche aber einen schmalen und dachte, dass das Sägeblatt mit 2mm Stärke gut geeignet ist. Bedenken habe ich aber besonders wegen der Härte und der damit verbundenen Bruchgefahr. Also ich möchte versuchen die Form mit ner Flex und Trennscheibe auszuschneiden, dann einen Griff annieten, anschleifen und dann sollte es losgehen.
Hat das schon mal jemand gemacht? Ist das Sägeblatt geeignet? Und was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?
vielen Dank
Gruß Uwe
ich möchte mir aus einem Maschinensägeblatt für Metall (siehe Foto) einen schmalen Abstecher zum Beispiel für Dosen bauen. Habe da aber ein paar Bedenken: Das Sägeblatt war für die Metallbearbeitung und ist sehr hart. Es ist 2mm stark, 40mm breit und jetzt (da abgebrochen) ca 40cm lang. Ich habe bereits einen Abstecher, suche aber einen schmalen und dachte, dass das Sägeblatt mit 2mm Stärke gut geeignet ist. Bedenken habe ich aber besonders wegen der Härte und der damit verbundenen Bruchgefahr. Also ich möchte versuchen die Form mit ner Flex und Trennscheibe auszuschneiden, dann einen Griff annieten, anschleifen und dann sollte es losgehen.
Hat das schon mal jemand gemacht? Ist das Sägeblatt geeignet? Und was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?
vielen Dank
Gruß Uwe
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Re: Abstecher
Hallo Uwe,
das ist alles nicht ratsam und wird in dieser Kombination nicht funktionieren.
VG, GW
Der krumme Baum lebt sein Leben, der gerade Baum wird ein Brett.
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Re: Abstecher
Mit dünner Trennscheibe die Form ausschneiden, im Griffbereich Holz aufkleben, in Form bringen, Schneide schleifen, fertig.
Als Kleber am einfachsten Patex dick austragen, fixieren, über Nacht härten lassen.
Wenn das zu einfach ist, dann 2K epoxy.
Nieten muss nicht, kann aber. Dazu am einfachsten mit der Flex einen Schlitz einschleife, sei denn, du hast Hartmetallbohrer und eine stabile Maschine.
Meine Abstecher hält jetzt 10 Jahre, und muß manchmal wirklich leiden.
Viel Spaß
Hermann
Als Kleber am einfachsten Patex dick austragen, fixieren, über Nacht härten lassen.
Wenn das zu einfach ist, dann 2K epoxy.
Nieten muss nicht, kann aber. Dazu am einfachsten mit der Flex einen Schlitz einschleife, sei denn, du hast Hartmetallbohrer und eine stabile Maschine.
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Viel Spaß
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- hawokle
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Re: Abstecher
So, wie es Hera/Hermann erklärt hat,
habe ich meine dünnen Abstecher hergestellt, alle einwandfrei ...
ich habe zum Teil wie beschrieben, Metallsägeblätter,
als auch 3 mm starke Sägeblätter aus einem alten Holz-Sägewerk, die finde ich,
sind zwar nicht so hart, dafür etwas elastischer und ich hatte bisher noch keines,
was gebrochen wäre ... ...
Als Griff habe ich zwei Griffschalen gefertigt, jeweils die halbe Materialstärke aufgefrässt,
mit dem Kleber/Leim verbunden, anschließend zum Griff ausgearbeitet ...
Löcher in den harten Stahl zu bohren ist viel zu aufwändig, um zu vernieten,
deshalb die Schlitze in den Stahl schneiden und beim Verleimen
den Kleber in die Schlitze gut einfüllen, sowie den Stahl Rost- und Fett/Ölfrei sauber machen ...
Viel Spaß und alles Gute für 2023 ...
habe ich meine dünnen Abstecher hergestellt, alle einwandfrei ...
ich habe zum Teil wie beschrieben, Metallsägeblätter,
als auch 3 mm starke Sägeblätter aus einem alten Holz-Sägewerk, die finde ich,
sind zwar nicht so hart, dafür etwas elastischer und ich hatte bisher noch keines,
was gebrochen wäre ... ...
Als Griff habe ich zwei Griffschalen gefertigt, jeweils die halbe Materialstärke aufgefrässt,
mit dem Kleber/Leim verbunden, anschließend zum Griff ausgearbeitet ...
Löcher in den harten Stahl zu bohren ist viel zu aufwändig, um zu vernieten,
deshalb die Schlitze in den Stahl schneiden und beim Verleimen
den Kleber in die Schlitze gut einfüllen, sowie den Stahl Rost- und Fett/Ölfrei sauber machen ...
Viel Spaß und alles Gute für 2023 ...
schreibt.....herzlichst Hans-Wolfgang,
der WalDmichelb_Ach(d)ER ...!....!
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Re: Abstecher
Warum sollte das nicht ratsam sein und nicht funktionieren? Das solltest du näher ausführen.
Ich hab sowas ähnliches mal aus einem alten Sägeblatt gemacht, leider mehr Aufwand da mehr Flex/Schleifarbeit notwendig war, aber mit dem Resultat voll zufrieden. Ich hab nach Anpassen der hölzernen Griffschalen zwei Löcher durch Holz und Metall gebohrt (ja, das war gar nicht so einfach) und Edelstahlbolzen durchgesteckt. Danach mit 2K alles verklebt, verschliffen und geölt. Sieht super aus und leistet als dünner Abstecher gute Dienste.
- Jesse
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Re: Abstecher
Die Löcher in die Sägeblätter zu bohren ist einfach, wenn man eine Diamantscheibe, bzw CBN Scheibe auf dem Schleifbock hat. Damit einen gewöhnlichen Hartmetall-Schlagbohrer in dem Winkel anschleifen, den er schon hat, aber scharf. Das heißt alle 4 Flanken. Dann in der Ständerbohrmaschine mit Öl und viel Druck bohren. Auf die Art bohre ich auch alte Hobelmesser, wenn ich Schaberklingen anfertige.
Übrigens ist ein angeschärfter Schlagbohrer auch in Beton und Mauerwerk schneller.
Gruß Jesse
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Gruß Jesse
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Re: Abstecher
Hallo miteinander,
mit falsch gehärtetem Stahl spielt man nicht, das geht mit Sicherheit ins Auge!
Ich schreibe mal was über das härten (kratze aber nur an der Oberfläche) und zeige was beim härten im Gefüge passiert und welche Auswirkung es hat wenn partiell Wärme eingebracht wird.
Für mich ist aber dann dieses Thema beendet.
Ab 0,2 % Kohlenstoffanteil kann Stahl durch erwärmen gehärtet werden (auf Carbidbildner wird im letzten Satz eingegangen)
Stahl besitzt eine bestimmte atomare Ordnung, innerhalb dieser Ordnung nehmen Kohlestoffatome ihren Platz innerhalb bestimmter „Ecken“ ein, die Härtetemperatur liegt 50 Grad über dem Punkt an dem Stahl seinen Magnetismus verliert, jetzt kann der Kohlenstoff aus seiner Ecke in den freien Raum wandern.
Beim abgeschreckt wird das Kohlenstoffatom gezwungen im freien Raum zu verbleiben, aber das Kohlenstoffatom ist damit sehr unzufrieden und versucht an seinen ursprünglichen Platz zurückzukehren, das verursacht enorme Spannungen und versetzt den Stahl in einen als Werkzeug unbrauchbaren Zustand der sogenannten Glashärte (Das kann auch partiell bei Werkstücken passieren wenn nicht komplett weich geglüht und eine neue komplette Wärmebehandlung stattfindet.)
Um es als Werkzeug zur Gebrauchshärte zu bringen wird das Werkstück angelassen, dieser Temperaturbereich liegt unter der Temperatur die zum Härten notwendig ist, dabei erlaubt man dem Kohlenstoff Atom etwas in seine (weiche) Ursprungsecke zurückzukehren.
Beim schleifen von Werkzeugen kann es passieren, dass man überhitzt und der Stahl farbig anläuft, erst wird es gelb und dann blau, wobei das Gelbe schwerer zu erkennen ist, jetzt hat man eine Temperaturzone geschaffen an dem das C- Atom in seine Ursprungsecke zurückkehrt und dadurch der Stahl seine Härte verliert (Normale Werkzeugstähle ab 200 Grad, HSS verträgt ungefähr 600 Grad*). Diese „Weichbereiche“ können (gut gekühlt) weggeschliffen werden.
*Legierungsbestandteile wie Wolfram, Cobalt, Molybdän, Chrom, Vanadium, bilden beim Glühen von 1200 Grad und mehrmaligem anlassen bei 550 Grad diese für die Warmhärte und bessere Verschleißfestigkeit verantwortlichen Carbide.
VG,GW
mit falsch gehärtetem Stahl spielt man nicht, das geht mit Sicherheit ins Auge!
Ich schreibe mal was über das härten (kratze aber nur an der Oberfläche) und zeige was beim härten im Gefüge passiert und welche Auswirkung es hat wenn partiell Wärme eingebracht wird.
Für mich ist aber dann dieses Thema beendet.
Ab 0,2 % Kohlenstoffanteil kann Stahl durch erwärmen gehärtet werden (auf Carbidbildner wird im letzten Satz eingegangen)
Stahl besitzt eine bestimmte atomare Ordnung, innerhalb dieser Ordnung nehmen Kohlestoffatome ihren Platz innerhalb bestimmter „Ecken“ ein, die Härtetemperatur liegt 50 Grad über dem Punkt an dem Stahl seinen Magnetismus verliert, jetzt kann der Kohlenstoff aus seiner Ecke in den freien Raum wandern.
Beim abgeschreckt wird das Kohlenstoffatom gezwungen im freien Raum zu verbleiben, aber das Kohlenstoffatom ist damit sehr unzufrieden und versucht an seinen ursprünglichen Platz zurückzukehren, das verursacht enorme Spannungen und versetzt den Stahl in einen als Werkzeug unbrauchbaren Zustand der sogenannten Glashärte (Das kann auch partiell bei Werkstücken passieren wenn nicht komplett weich geglüht und eine neue komplette Wärmebehandlung stattfindet.)
Um es als Werkzeug zur Gebrauchshärte zu bringen wird das Werkstück angelassen, dieser Temperaturbereich liegt unter der Temperatur die zum Härten notwendig ist, dabei erlaubt man dem Kohlenstoff Atom etwas in seine (weiche) Ursprungsecke zurückzukehren.
Beim schleifen von Werkzeugen kann es passieren, dass man überhitzt und der Stahl farbig anläuft, erst wird es gelb und dann blau, wobei das Gelbe schwerer zu erkennen ist, jetzt hat man eine Temperaturzone geschaffen an dem das C- Atom in seine Ursprungsecke zurückkehrt und dadurch der Stahl seine Härte verliert (Normale Werkzeugstähle ab 200 Grad, HSS verträgt ungefähr 600 Grad*). Diese „Weichbereiche“ können (gut gekühlt) weggeschliffen werden.
*Legierungsbestandteile wie Wolfram, Cobalt, Molybdän, Chrom, Vanadium, bilden beim Glühen von 1200 Grad und mehrmaligem anlassen bei 550 Grad diese für die Warmhärte und bessere Verschleißfestigkeit verantwortlichen Carbide.
VG,GW
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Re: Abstecher
Gerhard,
auch wenn du das Thema für dich beendet hast, einen Kommentar dazu braucht's noch.
HSS ist hart, sicher, aber das hat nix mit Glashärte zu tun.
Diesen Effekt der Glashärte bei nicht angelassenem Stahl ( besonders mit etwas mehr C) nutze ich immer, wenn ich jemanden zeigen will, das eine vernünftige Wärmebehandlung notwendig ist. Besonders hübsch, wenn eine Klinge nach dem härten auf den Boden geworfen wird und zerspringt.
Das Material der Sägeblätter ist aber angelassen, damit zwar hart und in Grenzen auch spröde, aber nicht so kritisch, wie du es beschreibst.
Ich habe in der Praxis selten Maschinensägeblätter gesehen, die zerbrochen sind, oder HSS Fräser oder HSS Bohrer, Drechselröhren usw.
Ich schätze mal, das mindestens 10% der Mitglieder im Forum ein solches Abstechwerkzeug regelmäßig nutzen, ohne Probleme.
auch wenn du das Thema für dich beendet hast, einen Kommentar dazu braucht's noch.
HSS ist hart, sicher, aber das hat nix mit Glashärte zu tun.
Diesen Effekt der Glashärte bei nicht angelassenem Stahl ( besonders mit etwas mehr C) nutze ich immer, wenn ich jemanden zeigen will, das eine vernünftige Wärmebehandlung notwendig ist. Besonders hübsch, wenn eine Klinge nach dem härten auf den Boden geworfen wird und zerspringt.
Das Material der Sägeblätter ist aber angelassen, damit zwar hart und in Grenzen auch spröde, aber nicht so kritisch, wie du es beschreibst.
Ich habe in der Praxis selten Maschinensägeblätter gesehen, die zerbrochen sind, oder HSS Fräser oder HSS Bohrer, Drechselröhren usw.
Ich schätze mal, das mindestens 10% der Mitglieder im Forum ein solches Abstechwerkzeug regelmäßig nutzen, ohne Probleme.
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- Holzhans
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Re: Abstecher
Ich nehme eine stinknormale Spachtel und schneide mir sie zurecht.
Gruß aus dem Most4tel
Hans
Wer kämpft kann verlieren
wer nicht kämpft hat schon verloren
Hans
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- Eckhard
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Re: Abstecher
Hallo ich nehm für kleine Durchmesser ein scharf angeschliffenes Kitmesser klappt prima
LG ECKHARD
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Re: Abstecher
Hallo Hermann,
einen Zusammenhang zwischen HSS und Glashärte habe ich nicht hergestellt.
Die Gefahr besteht immer da wo ein Bauteil, Sägeblatt, Feile was auch immer, mittels Flexen oder auch mit dem Brenner erwärmt und verändert wird, ab diesem Zeitpunkt sollte man wissen was man tut!
Bei fletchers-corner kann man nachlesen was bei selbstgebaute Stahlbögen/ Armbrüsten aus Blattfedern (Federstahl) passieren kann wenn man einfach (unbedarft) draufloswerkelt.
VG, GW
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Re: Abstecher
Egal wie hart es mal war. Wenn du flext bringst du Wärme ein. Beim besten Willen, wird das beim normalen bearbeiten nie zum Härten reichen, und nur lokal weicher werden, wenn man nicht aufpasst, schreibst du ja selber, was beim Werkzeug schleifen passieren kann.
Wissen was man tut, sollte man immer.