Doppelkonus vs. Spitzenausrichtung

[Werner F.]

Hallo und guten Tag, Drechselfreunde,

als frischgebackener MidiPro Besitzer habe ich eine Frage zum Doppelmorsekonus:

Der Maschine liegt ein Doppelkonus zum Ausrichten bei. Das verstehe ich möglicherweise nicht richtig. Denn einfaches Ausrichten der Rotationsebene funktioniert doch einfach über das Gegenüberstellen vom Zackenmitnehmer zur gegenüberstehenden Körnerspitze?

Danke vorab!

[eibchen]

Glück Auf Werner!
Glaubst Du das wirklich? Ich glaube das nicht und will es wissen!
Für viele Arbeiten spielt das keine große Rolle, für andere genaue Arbeiten ist es aber Voraussetzung.
Also richtig machen!

[Schnecke]

Hallo Werner,

das Thema gab es hier schon mal:

viewtopic.php?f=43&t=24470&hilit=doppelkonus

Schöne Grüße

Christian

[oneofmuch]

Moin MIDI PRO Kollege,

ich habe meine Anfang letzten Jahres gekauft, da war ebenso der Doppelkonus bei, womit ich zuerst nix anfangen konnte, weil in der Anleitung nicht weiter auf ihn eingegangen wurde. Ich wurde erst durch das Video eines anderen MIDI PRO Kollegen auf seine Daseinsberechtigung hingewiesen.
Die Zentrierung habe ich bis dahin auch mittels Annäherung der Körnerspitzen vorgenommen, das war aber solala.

Also meine Empfehlung: nutze den Doppelkörner - und stelle gleichzeitig den Anschlag für den Spindelmotor am Bankbett-Ende ein (der seit letztem Jahr standardmäßig dran ist).
Dann kannst Du im Zweifelsfalle immer nochmal mit dem Doppelkonus prüfen. Mache ich hin und wieder, doch bis dato passt es prima mit dem
eingestellten Anschlag.

Beim Darübernachdenken könnte man theoretisch auch mit dem Mitlaufkörner des Reitstocks in die Bohrung des M33-Gewindes gehen.

Aber wenn schon ein Doppelkonus beiliegt, wäre es wohl Quark, auf eine andere Lösung zu gehen. Für meinen Teil befinde ich die Richtungsstabilität
des Reitstocks als ausreichend präzise, um nach der Ausrichtung auch auf längere Distanz die Zentrierung zu erhalten.

Viele Grüße und mögen Dir stets tolle und zufriedenstellende Drechselwerke gelingen

[Jesse]

Der Doppelkonus macht dann Sinn, wenn du mit dem Reitstock bohren willst. Die Spitzen können auch zusammen passen, wenn Spindelstock und Reitstock auf der Hinterseite jeweils aus der Achse stehen. Wenn du so bohren möchtest bekommst du Probleme.
Woher ich das wohl weiß?

Gruß Jesse

[drmariod]

Da ich meist den Konus nicht zur Hand habe, helfe ich mir meist mit ner fliegend eingespannten Kantel, ca 10-15cm lang… Ende Plan mit dem Meißel abstechen, mit der Spitze vom Meißel ein kleines Loch in der Mitte bohren (nicht zu hohe Drehzahl verwenden) Nun den Spindelstock so ausrichten, damit der Körner in das Loch zeigt.

Nicht so gut wie mit dem Doppelkonus, aber genauer als nur die Spitzen auszurichten…

Grüße
Der Mario

[Seppel]

Hallo,

ich habe keine Midi, sondern eine Stratos XL.
Immer wenn der Spindelstock bewegt wurde, kommt der Doppelkonus zu Einsatz, obligatorisch.

Grüße

Josef

[mascheck]

Zur Geometrie einer perfekt ausgerichteten Drechselbank:

Man stelle sich eine Gerade ("Lichtstrahl") durch die Achse des Spindelstocks und eine Gerade ("Lichtstrahl") durch die Achse des Reitstocks vor.

Diese beiden Geraden müssen exakt identisch sein und müssen zudem noch parallel zum Bankbett verlaufen. Das erreicht man sehr einfach mit dem Doppelkonus.

Wenn man wie Mario schreibt eine Kantel zu einer Spitze dreht, braucht man unbedingt noch einen zweiten Punkt. Das kann entweder die Spitze des Mitnehmers sein oder man dreht eine zweite deutlich längere Kantel spitz zu. Selbst das ist aber nicht eindeutig weil der Spindelstock oder der Reitstock nicht wie oben beschrieben ausgerichtet, also schräg zu der gedachren Geraden stehen könnte

Für mich ist die Genauigkeit ausreichend, wenn ich ein Penblank sauber bohren kann.


Gruß
Martin

[Werner F.]

Der Doppelkonus macht dann Sinn, wenn du mit dem Reitstock bohren willst. Die Spitzen können auch zusammen passen, wenn Spindelstock und Reitstock auf der Hinterseite jeweils aus der Achse stehen. Wenn du so bohren möchtest bekommst du Probleme.

Hallo, miteinander,

prima Antwort, nun habe ich den Sinn des langen Doppelkonus versus nur Spitzenpunkt verstanden.

Danke auch an alle anderen für die regen Ratschläge!

[Grissianer]

Hallo
An Martin,

Das erreicht man sehr einfach mit dem Doppelkonus.

Diese Aussage ist falsch! Meine Kreher hatte diesbezüglich auch Probleme. Wenn nämlich mit einem D-Konus beide Teile zusammengefahren werden, können sie immer noch schräg auf dem Bankbett stehen.
Bei jeder Maschine ist die Arretierung auf dem Bankbett anders.
Richtig ist, dass erst mal das Bauteil, das sich nicht aus dem Mittelpunkt des Bankbetts verschieben lässt, exakt parallel ausgerichtet werden muss.
Danach kann man das andere Bauteil in der Regel den Reitstock darauf ausrichten. Das geht mit einem Doppelkonus oder besser mit eigenen Messteilen.
Ich kann euch so was auch bildlich zeigen, ich habe mir die besorgt.

Gruß
Anselm

[mascheck]

Meine Kreher hatte diesbezüglich auch Probleme. Wenn nämlich mit einem D-Konus beide Teile zusammengefahren werden können sie immer noch schräg auf dem Bankbett stehen.

[mention]Grissianer[/mention] Hättest du dir halt was Rechtes gekauft und kein Alteisen!

Richtig, Spass beiseite! Um das zu kontrollieren hilft nur die Überprüfung bei zwei Entfernungen zwischen den Spitzen.

Letztendlich müssen alle die Punkte aus meinem obigen Post erfüllt sein!

Gruß Martin

[GentleTurn]

Moin,

eine Ergänzung, die ggf. hilfreich sein könnte:
viewtopic.php?p=86209#p86209

Und speziell den Beitrag hier:
viewtopic.php?p=86253#p86253
der im Anschluß noch diskutiert wird und noch eine weitere Lösung (Planscheiben) ins Gespräch gebracht wird.

Ich habs nie ausprobiert, daher nur eine Anregung für Euch, die mir im Gedächtnis gebleiben ist.

[Buddeline]

Hallo Anselm!



[mention]Grissianer[/mention] Du hast angeboten, deine Messvorrichtung zu zeigen. Könntest du das bitte bei Gelegenheit tun?

Grüße
Katharina