Staubfangrüssel

Arbeitssicherheit, Unfall- und Gesundheitsschutz

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beluga
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Staubfangrüssel

Beitrag von beluga »

Hallo zusammen,

wie viele andere auch habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich den Schleifstaub am besten "einfange". Möglichst flexibel sollte es sein und sich an viele Situationen anpassen lassen. Außerdem sollte die Absaugvorrichtung ohne Umbauten immer einsatzbereit sein. Die Lösung besteht aus einem am Bankfuß verschraubten Auslegearm in Verbindung mit einem Stecksystem aus Regenrinnenrohren. Bei Bedarf kann ich jederzeit die Elemente verändern. Den Absaugtrichter habe ich aus einem Fallrohr-Anschlussstück gebastelt. Die innere Öffnung wurde mit einem groben Gitter versehen, nachdem mir mehrfach mein Schleifpapier in den Lüfter entschwand. Während des Drechselns wird der Rüssel hochgeklappt und beim Schleifen nahe ans Werkstück plaziert.
In der Kombination von Ausleger und Rohrsystem kann ich jetzt bei (fast) jedem Werkstück die Absaugung direkt an den Schleifort bringen, so dass ein Großteil des Staubes gar nicht erst in den Raum gelangt. Angeschlossen ist eine Scheppach-Absauganlage mit Filterpatrone. Für den Feinstaub hängt über der Drechselbank ein Microclene MC 1200.
Seit ich diese Kombination nutze, hat sich die Staubbelastung in meiner Werkstatt drastisch reduziert. Das bringt neben den gesundheitlichen Verbesserungen vor allem einen erheblich geringeren Putzaufwand mit sich.

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Gruß aus Leer/ Ostrfriesland,

Bernd
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markus1809
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Beitrag von markus1809 »

Wirklich gute Idee, ich bin leider immer noch auf der Suche nach einer günstigen Absaugung...
langsam läufts rund...

Lieben Gruß Markus
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Fritz-RS
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Beitrag von Fritz-RS »

Bernd,

ich denke, daß Du Deine Absaugung sehr auf Deine Bedürfnisse zugeschnitten hast.
So, wie das wahrscheinlich jeder macht.
Meine Späne fliegen allerdings so, daß sie sich von einer solchen Wanne nicht einfangen lassen. Deshalb versuche ich es erst garnicht.

Lange Frischholzspäne würden das Gitter auch sofort verstopfen.
Beim Drechseln selbst wird erst nach getaner Arbeit gesaugt.
Wenn geschliffen wird, bin ich allerdings sorgfältig damit. Und damit präzise dort gesaugt wird, wo es staubt, variiere ich den Rüssel mit meinem Magnethaken immer ganz nahe am Staub.
An den Schlauch habe ich ein Flacheisen 20/4 mit der Schelle untergeklemmt.
An die Bank hänge ich an passender Stelle einen Haken mit starken Magneten (Festplattenraub), so daß an jede Staubquelle sicher angedockt wird.

Gruß Fritz

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kugelwerner
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Beitrag von kugelwerner »

Hallo Bernd,
von Vorteil wäre, wenn du die Späne auch noch mit wegsaugen könntes. Vieleicht müsste das Teil, mehr an der Seite
angebracht sein. Die Schale gefällt mir, schöne Form.

Schöne Grüße Werner.
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Michael 67
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Beitrag von Michael 67 »

Hallo Bernd,
Ich finde deine Regenrinnensystem nicht schlecht.
Hat es einen besonderen Grund, daß du eine Microclene MC 1200 hast? Luftumwälzung von 1200 m3. Wie ich auf deinen Bildern sehe ist deine Werkstatt eine Garage. Ich denke weniger als 100 m3. Ich frage nur deshalb, weil ich mir ein Microclene MC 100 kaufen wollte. Oder soll ich mir auch gleich eine Microclene MC 1200 besorgen? Meine Wekstatt ist 5m x 3m.

Viele Grüße aus Aschaffenburg
Michael
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beluga
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Beitrag von beluga »

Hallo Drechselfreunde

@Michael: Die Überlegung war einfach, dass mit höherer Umwälzleistung auch die Filterleistung steigt, also der Staub schneller wieder aus der Luft verschwindet.

@Werner: Das Absaugen von Spänen halte ich für schwierig, da diese beim Drehen immer in unterschiedliche Richtungen fliegen. Die Späne machen mir auch wenig Bedenken, man kann sie gut wegfegen und nich inhalieren. Ich baue allerdings gerade an einer Abschirmung, damit der Späneflug nicht die ganze Werkstatt erreicht, insbesondere bei Nassholz.

Die Schale ist übrigens aus Ahorn mit Faulkern. Ursprünglich war der Rohling doppelt so groß, aber erst in dieser Tiefe war der Faulkern drechselfest.

@ Fritz: Das ist auch eine sehr schöne Lösung mit Haken und Magnet. Aber saugst Du tatsächlich Späne damit ab (s.o.)?
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Fritz-RS
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Beitrag von Fritz-RS »

beluga hat geschrieben:
@ Fritz: Das ist auch eine sehr schöne Lösung mit Haken und Magnet. Aber saugst Du tatsächlich Späne damit ab (s.o.)?
Beim Drechseln verzichte ich auf Spanabsaugung.
Aber ich kehre nicht. Ich sauge alle Späne vom Boden auf.
Die Absaugung fahre ich mit FU und zum Aufsaugen schalte ich den 20% höher auf 60 Hz.

Gruß Fritz
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Spitzendreher
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Beitrag von Spitzendreher »

Hallo Bernd,
ich habe seit kurzem ein Absauggerät (gebraucht von Kitty), ähnlich wie deins.
Wenn ich das Gerät anstelle, habe nicht so einen Patronen Staubfilter sondern einen aufgehängten Sack,
kommt ein wenig Staub aus dem Sack.
Hast Du/einer Erfahrung mit diesen Geräten.
Der Sack ist der erste, würde es vielleicht mit einem neuen, z.b.von Hammer,besser sein?
Vielleicht weiß es einer bevor ich mir einen neuen kaufe.
Lieben Gruß
Achim

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CS-Ulm
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Beitrag von CS-Ulm »

Hallo Achim,

die Filtersäcke an Späneabsaugungen halten keinen Feinstaub zurück. Das können nur Filterpatronen. Es ist dabei egal von welchem Hersteller der Sack ist.
Aus diesem Grund spare ich auch gerade auf eine Filterpatrone.

Gruß Christoph
Kaum macht man´s richtig, schon funktionierts :-)

Killinger KM2500 mit FU
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Achim,

ein Staubsack ist nicht geeignet den feinen Schleifstaub aufzufangen.
Wenn Du es dabei belässt hast Du eine Feinstaubschleuder, die mehr schadet als nutzt.
Du wirst um die Anschaffung einer Filterpatrone nicht umhin kommen - ich weiß, die sind sau teuer :heul
Dafür hält so ein Teil bei sachgerechter Pflege viele Jahre und Du wirst staunen, wie wenig Staub Du dann in der Bude hast.

Hölzerne Grüße
Peter :-)

P.S. der Christoph war schneller....
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
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Spitzendreher
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Beitrag von Spitzendreher »

Vielen Dank erstmal für eure schnellen Antworten
Lieben Gruß
Achim

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myturn
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Beitrag von myturn »

Hallo Bernd,

und vielen Dank für's zeigen. Zwei Fragen habe ich dazu: 1. Verstehe ich das richtig, dass Du die zusammengesteckten Rohre immer wieder neu und anders zusammensteckst, um Dich ans Werkstück anzupassen? Oder sind die meisten Werkstücke über eine andere Stellung des Armes möglich?

Die zweite Frage ist, ob Du den Übergang vom Regenrinnensystem auf den Schlauch nochmal erklären könntest. Ich sehe eine Durchmessererweiterung in Regenrinnentechnik, dann ein gedrehtes Holz mit zwei schwarzen Ringen außen, eine rote Schnur oder Gummi oder so und irgendwas schwarzes, was in Deinen Holzring passt. Kannst Du das bitte erläutern?

Vielen Dank,
Bernhard
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beluga
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Beitrag von beluga »

Hallo Bernhard,

war im Urlaub, daher erst jetzt die Antworten:

@ ad 1.: Für die meisten Werkstücke reichen die Verstellmöglichkeiten am Arm aus, umstecken muss ich nur bei besonderen Werkstücken (sehr großer DM, sehr lang...), dann aber ist es recht praktisch.

@ ad 2.: Die Passung zwischen Schlauch und Regenablaufrohr erfolgt über einen gedrechselten Holzadapter, der fest auf das Regenrohr aufgeklebt ist. Auf der anderen Seite ist die Öffnung leicht konisch, entsprechend dem Anschlussstück am Schlauch. Bei mir hat dieses Anschlussstück irgendwann einen Riss bekommen , daher habe ich es mit schwarzem Klebeband stabilisiert (und den Holzadapter entsprechend nachgedreht). Der rote Streifen ist ein Gummi, mit dem ich den Schlauch bei anderen Anwendungen befestige, er hat mit der hier gezeigten Anwendung nichts zu tun.

Ich hoffe, diese Erklärungen beantworten Deine Fragen.

Gruß, Bernd
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myturn
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Beitrag von myturn »

Ja, vielen Dank!
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