Rückschlag an der Kreissäge

Arbeitssicherheit, Unfall- und Gesundheitsschutz

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dalbergia_63
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Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von dalbergia_63 »

Liebe ForumskollegInnen,

den folgenden Film der Schweizer Online-Seite Schreinersicht von Hannes Wettstein möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Er zeigt in Zeitlupe was beim Sägen ohne Spaltkeil an der Tischkreissäge im Falle eines Rückschlages passiert.

www.youtube.com/watch?v=m-GBaUoL3sQ&feature=emb_logo

In diesem Sinne "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt"

Mit handwerklich-kollegialen Grüßen

Heinz
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GentleTurn
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von GentleTurn »

Moin,

super, ich mag derlei plastische Darstellungen. Danke für den Link.
Liebe Grüße, Martin.

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dege52
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von dege52 »

Hallo Spaltkeilbenutzer,
ohne diesen hat mein Schwager einen Finger verloren. Nicht abgesägt, sondern abgeschlagen!

Gruß Detlef
"Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich, aber sinnlos ! GUT SPAN !"
berti
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von berti »

Hallo Rundmacher hier zum Thema noch ein abschreckendes Bild, und ich meine nicht meine Pocke.
Letzen Sommer passiert trotz Spaltkeil weil ich Blödmann hinter der Kreissäge gestanden habe.
Und das obwohl ich mal Schreiner gelernt habe, na ja ist für meine Abteilung was dazugelernt, Autsch.
20200623_131220.jpg
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dalbergia_63
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von dalbergia_63 »

Dazu noch zwei persönliche Erlebnisse zum Thema, die ich hier mal gepostet habe:

"... ich hatte im Maschinenkurs einen Ausbilder, der den Azubis die "Wucht des Rückschlages" plastisch vor Augen geführt hat:

Am ersten Tag der Unterweisung hat er bei laufender Formatkreissäge locker flockig kleine Holzwürfel in Richtung Kreissägeblatt geworfen die anschließend mit gut 250 km/h quer durch den Maschinenraum geschossen sind - mit der Folge, dass alle Azubis hinter den Hobelbänken in Deckung gingen - eine Szene, die mich seit 30 Jahren begleitet, wenn ich die Kreissäge einschalte...

Eine andere Bewusstwerdung dessen was, das Thema "Rückschlag" bedeutet habe ich noch vor meiner Ausbildung zum Schreiner erlebt. Während eines Aufenthaltes in den USA habe ich eine Frau kennengelernt, deren Vater - Südstaaten-Großgrundbesitzer, Bauunternehmer und erfahrener Hobbyschreiner und Möbelrestaurator - gerade ein halbes Jahr vorher einen Arbeitsunfall in seiner Werkstatt erlitten hatte:

Beim Sägen ohne Spaltkeil hatte sich das schlanke Werkstück zwischen Parallelanschlag und Sägeblatt verklemmt und wurde mit besagter Geschwindigkeit nach hinten herausgeschossen und traf den alten Herren im Bereich der Leber - bis der Notarzt kam war er verblutet...

Ich selber habe in meiner Schreinerlaufbahn auch schon einige kritische Situationen erlebt und selber erzeugt... "



Gruß
Heinz
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GentleTurn
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von GentleTurn »

berti hat geschrieben: 22.02.2021 - 15:09:31
noch ein abschreckendes Bild,
Moin,

leider kein Bild sichtbar...
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von Maintor »

Sorry,
bei dieser "speziellen Arbeitsweise" wäre das auch mit Spaltkeil passiert!

Der Spaltkeil schützt beim Auftrennen von Brettern, die unter Spannung stehen und sich im hinteren Bereich des Sägeblattes einklemmen und hochgerissen werden.

Gruß Ludwig
berti
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von berti »

Hallo

würde euch gerne meinen angeschossenen Bauch hier zeigen aber irgendwie bin ich zu blöd das Bild hochzuladen

Gruss Berti
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GentleTurn
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von GentleTurn »

berti hat geschrieben: 23.02.2021 - 13:46:52
würde euch gerne meinen angeschossenen Bauch hier zeigen aber irgendwie bin ich zu blöd das Bild hochzuladen
Gugst Du hier:
viewtopic.php?f=284&t=52198&p=366068&hi ... en#p366068
Liebe Grüße, Martin.

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Holzpeter
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von Holzpeter »

Hallo Kreissägenbenutzer,

ich würde an dieser Stelle Ludwig zustimmen.
Um ein solches Wegfliegen, wie im Video gezeigt, zu verhindern, reicht es nicht den Spaltkeil zu montieren.
Zusätzlich ist die Verwendung eines (besser zwei!) ordentlichen Schiebestockes (Zollstock oder eine Restholz-Leiste sind NICHT geeignet) und außerdem eine Spanhaube erforderlich.

Hölzerne Grüße
Peter :-)
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Jesse
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von Jesse »

Das Video ist sehr eindrücklich und weißt auf die Gefahren hin. Finde ich gut.

Der Schiebestock ganz am Anschlag ist so geführt worden das das Holz auf jeden Fall klemmt.

Korrekterweise wird der Schiebestock nahe am Schnitt geführt. Dann kommt es auch zu weniger Klemmern.

Selbstverständlich gehören Spaltkeil aud Abdeckung an die Maschine, keine Frage.

Gruß Jesse
suzuki86
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von suzuki86 »

Moin,

ich hatte erst vor zwei Wochen einen Unfall wegen eben dem Problem des Verklemmens an der Kreissäge, aber Glück im Unglück.
Ich wollte zwei kleine Buchenplatten (15 cm x 20 cm und 2,5 cm stark) mittig auftrennen. Den Parallelanschlag hatte ich so eingestellt, das er eben nicht 100% parallel ist, sondern am Austritt zwei Milimeter mehr Luft hat, damit sich nichts verkeilen sollte.
Wie gewohnt habe ich auch mit einem vernünftigen Schiebestock gearbeitet und auch etwas seitlich der "Schnittlinie" gestellt. Die erste Platte ging super durch, aber bei der zweiten dachte ich, mich tritt ein Pferd.

Trotz Vorsichtsmaßnahmen hatte sich wohl doch etwas verkeilt und ein 7 cm x 6 cm x 2,5 cm Stück ist abgerissen und herausgeschleudert worden. Volltreffer zwischen Schlüsselbein und Brustbein, anschließend weiter als Abpraller an den Unterkiefer, an die Schulter und schlussendlich in die Werkstatt. Zum Glück ist der "Klotz" anfangs nicht noch höher geflogen.

Mein persönliches Fazit: Zukünftig brauche ich einen Spaltkeil für die Kreissäge und für Kleinteile wird eine Bandsäge angeschafft!
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woifi
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von woifi »

Über vierzig Jahre her, als die Rückschlagsicheren Sägeblätter noch nicht an jeder Maschine zu finden waren,
hab ich diese Erfahrung selbst machen dürfen :-W :no :no
Der Schlag auf die Daumenspitze enorm, die Verletzung Gott sei Dank klein. :smash:
Aber vergessen habe ich das nie, auch jetzt noch, schon längst ohne die tolle Panhans,
wenn ich die Augen schließe, läuft der Film ab, als wär es gestern gewesen.
Ich weiß noch zu gut, als die neuen Spandickenbegrenzten Werkzeuge von der BG vorgeschrieben wurden und viel zu viele,
nicht auf ihren so tollen Schätze :smash: :smash: :smash: :no :no :kotz: :?oh verzichten wollten.
Der Gang zum Schärfdienst wurde damit obligatorisch und selbsgebaute Fräswerkzeuge, ja das gab es wirklich :kotz: :heul :?oh :?oh verboten.
Passt auf Euch auf liebe Freunde, das Video sollte eine Warnung sein.
Schöne Grüße von ganz kurz vor den Bergen und bleibt bitte gesund
Euer Woifi

Lieber unartig, als gar keine ART !
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von Drehspan »

Das Video zeigt was passiert wenn der Schiebestock nicht in der
Nähe des Sägeblattes geführt wird und es damit zum Verkanten des
Werkstückes kommt. Mit einem fehlenden Spaltkeil hat das nichts zu tun.
Das Holzstück käme nicht einmal in seine Nähe.
Andersrum gedacht, ist es schon schlimm wenn solche Vorführungen
an Maschinen gezeigt werden, die nicht den einfachsten Sicherheitsbestimmungen entsprechen.
Hier eben der fehlende Spaltkeil. :mrgreen:

Gruß
K.-D.
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.
F. Schiller
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von GentleTurn »

Moin,

aktuell hat Holzwerken TV ein Video herausgebracht, Titel:
Ohne Spaltkeil!? Das hier kann jedem an der Kreissäge passieren.

https://www.youtube.com/watch?v=o9kXxbs4E7o
Liebe Grüße, Martin.

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Brennholzveredler
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von Brennholzveredler »

Ergänzend möchte ich noch anfügen:
(Irgend-)Einen Spaltkeil einzubauen genügt nicht!

Er muss auch passen:
- zum Sägeblattdurchmesser
- zur Tragkörperdicke
- und der Abstand zum Schneidenflugkreis*

Gruß
Herbert

*Wenn der Abstand zwischen Schneidenflugkreis und Spaltkeil 2 cm beträgt kann man auch gleich drauf verzichten!
Ich drechsle, also bin ich.
maschi 2020
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von maschi 2020 »

Hallo,

zum Thema Sicherheit an der Kreissäge habe ich mir auch ein Video angeschaut, das vor Verlust von Gliedmaßen schützen kann.
Scheint zu funktionieren, seht selbst
https://www.youtube.com/watch?v=rnlTGndRi38

Freundliche Grüße
Manfred
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Georg_BY
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von Georg_BY »

Die Funktion Saw-Stop (Säge-Stopp) finde ich prinzipiell gut. Am Beispiel der Festool TKS80 (habe ich selbst nicht) muß oder sollte man wissen, dass bei dieser Version des Saw-Stop nicht nur die Stop-Vorrichtung zerstört wird, sondern auch i. d. R. das Sägeblatt.
Dem Argument, lieber Technik gekillt anstatt Finger ab, stimme ich uneingeschränkt zu.
Man sollte aber auch wissen, dass die Saw-Stop-Geschichte auch ausgelöst werden kann (und wird), wenn man z. B. Nassholz schneidet. Klar, man kann die Saw-Stop-Funktion deaktivieren, wenn man problematisches Holz zuschneidet. Vergisst man dies, ist ein neues Sägeblatt fällig und die Stop-Mechanik zu ersetzen.
Die Saw-Stop-Klemme kostet UVP an die 120,-- Teuros und ist eben nur einmal verwendbar. Ohne funktionierende und montierte Saw-Stop-Einheit läuft die Säge nicht an. Da ist zu befürchten, dass diese System der killenden Einweg-Lösung schnell mal dazu führt, diese Sicherheitseinrichtung jedes Mal zu deaktivieren um die Betriebskosten niedrlg zu halten und versehentliches Auslösen zu vermeiden. Bei großen Formatkreissägen soll es die Funktion mittlerweile auch geben, allerdings ohne permanenten Ersatzbedarf an Brems-Vorrichtungen (habe ich aber nur mal gelesen).
Da Drechsler angeblich dazu neigen, auch mal Nassholz zu formatieren, meine Einlassung zum Thema Kreissäge (mit SawStop). Vielleicht gibt es mittlerweile aber auch bereits Säge-Stop-Sicherheitslösungen welche nicht ein gut funktionierendes Ersatzteile-Lager benötigen.
Gruß Reiner (Schorsch)
(Mittelbayerischer Drechslerstammtisch)
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Argus
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Re: Rückschlag an der Kreissäge

Beitrag von Argus »

Georg_BY hat geschrieben: 07.02.2023 - 10:20:41
Man sollte aber auch wissen, dass die Saw-Stop-Geschichte auch ausgelöst werden kann (und wird), wenn man z. B. Nassholz schneidet.
wenn ich mir das Funktionsprinzip anschaue, dann sollte alles, was besser leitfähig als trockenes Holz ist, auslösen. Bsw. Alu-Verbundplatten oder fermacell.
Das Prinzip basiert wohl darauf, das ein kapazitiver Sensor den Hautkontakt erfasst. siehe auch hier --> https://www.holzwerken.net/news/werkzeu ... n-festool/
Die Saw-Stop-Klemme kostet UVP an die 120,-- Teuros und ist eben nur einmal verwendbar.
so wie es auf den Bildern hier zu sehen ist --> https://www.youtube.com/watch?v=Ecq2crCYQj4
wird nicht nur in Millisekunden das Blatt gestoppt, sondern auch noch augenblicklich die Sägewelle nach unten in den Tisch weg geklappt. Das ist sicher sehr schädlich für die Säge und lukrativ für die Hersteller.

Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
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