Einfache Form und Materialmix

[Peter Gwiasda]

Moin allerseits,

drechseln können wir bekanntlich alles, was wir auf der Bank zu spannen in der Lage sind. Also auch unterschiedliche Werkstoffe, um diese zu einem neuen Objekt zu kombinieren. Ich zeige hier eine Tee/Kaffee/Zucker/Mehldose, streng reduziert auf Dosenkörper und Deckel mit Falz.
Die Dose hat einen Durchmesser von 120 mm, eine Höhe von 115 mm und eine Wandstärke von 6 mm. Der Deckel zeigt eine Textur, die an die floralen Formen der Jugendstilkünstler erinnert. Der kleine Überstand des Deckels erlaubt einen leichten Handgriff.
So viel zum Optischen.
Weil wir Drechsler uns gerne wechselseitig testen: Aus welchen zwei Werkstoffen besteht dieses sehr leichte Gefäß (Dose 173, Deckel 89 Gramm)?

Freundliche Grüße von Peter Gwiasda

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[Grissianer]

Hallo Peter,
Na du warst wieder mal schneller als ich. Aber klar wenn man solche Schüler ist es schon schwer zu warten bis was raus kommt.
Deine Dose ist erstaunlich wenngleich du nur zum Teil Holz verwendet hast.
Hättest du diesen Grashalm auch runter geholt wenn ich nicht da gewesen wäre?
Gräser sind schon ein faszinierender Bereich unseres Hobby und du hast mich gelehrt dies zu veredeln.
Der Deckel ist dann schon eher banal, Platane eben.
Aber du hast eine wundervolle Dose geschaffen.

Gruß
Anselm

[Opa der Bastler]

Hallo Peter,

dann ist das helle Holz Bambus?

gruss OdB

[dalbergia_63]

Hallo Peter,

mein Vorschlag: die Dose ist Bambus, der Deckel aus Steineiche ...

Viele Grüße

Heinz

[Peter Gwiasda]

Geschätzte Holzfreunde,

wie erwartet: Ihr seid Fachleute! Die Dose besteht aus einer der oberen kleineren Kammern eines Bambusrohres (dessen unteren großen Kammern bereits einen Durchmesser von 175 mm haben und verbaut werden für Haselmaus-Wohnungen). Die filigrane Scheibe in der Mitte der Röhre als das eigentliche Geheimnis der wundersamen Leichtbau-Stabilität dieses Groß-Grases, habe ich unversehrt gelassen. Der Deckel besteht aus dem Kernholz einer Steineiche. Ein tolles Holz! Vielleicht gedeiht dieser Baum bald auch in unseren Breiten, was zugleich auch das Ende der uns bekannten Welt wäre...

Grüße aus dem frühlingshaften Taunus von Peter Gwiasda

[Helfried]

Prima Dose, prima Rätsel!

Bambus für den Korpus dürfte Mehrheitsmeinung sein.
Deckel Sheoak?

Helfried

Edit: War Sekunden zu spät/zu früh dran.
Also Steineiche, danke!

[dalbergia_63]

Lieber Peter,

nun muss ich mich - mit meiner dilettantischen Annahme, dass der Deckel Deiner Dose Steineiche sei - doch outen ...

Mein erster Kontakt mit diesem "Edelholz" beruht auf einem meiner Besuche bei Dir und der Tatsache, dass man im Haushalt Gwiasda solch edle Hölzer in gedrechselter Form zum Schutz vor allerlei Insekten auf den mit selbstgemachtem, leckerem Apfelwein gefüllten Gläsern nutzt.

Reichlich versorgt wurde ich mit dieser Holzart durch unseren in Portugal an der Quelle sitzenden Forumskollegen [mention]Joaquim[/mention]

Ein Holz, das den Namen "Stein"-Eiche verdient!

Mit handwerklich-kollegialen Grüßen
Heinz

[Grissianer]

Hallo Peter ,
Ich habe dir versprochen, dass ich die Dose, die ich bei dir angefangen habe, zuhause fertigstellen werde. Du hast hier eine Steilvorlage geliefert und ich traue mich fast nicht mein Werk bei dir einzustellen, mach es aber trotzdem, wissend, dass ich niemals nein noch nicht deine Klasse erreichen konnte, ist es doch auch ein Kind deines Geistes.

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Höhe 17cm , Durchmesser 11,5 cm

Gruß
Anselm

[Peter Gwiasda]

Hey Anselm,

deine Bescheidenheit klingt nicht echt. Deshalb zeig' uns mal einige Details deiner Dose, von der Seite, von innen und von unten, aus welchen Hölzern besteht der Boden und der Deckel? Und warum fehlt der ursprüngliche Boden der Bambuskammer?
Fragen über Fragen zu einem Experiment, das immer noch in Drechslerkreisen exklusiv ist.

Grüße von Peter Gwiasda

[Hafer]

Wäre das Material für den Deckel nicht schon kundgetan, ich hätte auf Schokolade getippt.

Gruß, Jens

[Grissianer]

Hallo Peter,
Du irrst, meine Bescheidenheit ist echt. Du selber warst Pate und Holzspender dieser Dose.
Der Boden war allerdings ein Missgeschick meinerseits. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die natürliche Membrane so dünn ist und sie einfach durchgeschnitten.
So musste Ersatz in Form einer Birnbaum-Scheibe her, allerdings stilecht aus Längsholz gefertigt. Der war wahrscheinlich auch schon zu Urgroßmutters Zeiten in deinem Lager und somit Asche trocken und zum Glück rissfrei.
Der Deckel ist nicht aus Schokolade, was allerdings auch mal ein Versuch wert wäre, sondern aus ganz banalem Nussbaum und ebenfalls aus Längsholz gefertigt.
Und wieder gibt es eine Anomalie, da muss irgendwo in der Nähe ein Nagel gesteckt haben denn das Holz ist teilweise grauschwarz verfärbt.
Ich hab es nur noch mit Steinert Drechselöl eingelassen.
Bilder hab ich im Moment keine weiteren, nur soviel: Es gibt keinen Absatz im Dosenrand, die Wandung geht von oben gerade durch und beträgt zirka 4mm.

Gruß
Anselm